DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

01-09-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 01.09.2016 um 10.30 UTC



Am Sonntag, Montag und anfangs am Dienstag vorübergehend zyklonal mit
Regenfällen und einzelnen Gewittern. Danach wahrscheinlich wieder
Hochdruckeinfluss.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 08.09.2016


Am Sonntag greift von Westeuropa her ein kräftiger Höhentrog auf Deutschland
über und mittags zeigt sich bereits über der südwestlichen Nordsee ein
hochreichendes Tief. Das Frontensystem des Tiefs überquert dabei weite Teile
Deutschlands südostwärts mit Regen, Schauern und Gewittern.
Am Montag zeigt sich mittags über dem Osten ein umfangreiches Cut-Off-Tief, das
bis Tagesende sein Zentrum zur Adria verlagert.
Am Dienstag überquert sein Randtrog Süddeutschland. Gleichzeitig schwenkt aber
die Achse des umfangreichen südwesteuropäischen Höhenrückens zur deutschen Küste
und bildet zum Tagesende sogar ein flaches abgeschlossenes Höhenhoch über der
südwestlichen Nordsee.
Am Mittwoch verlagert sich das hochreichende Hoch zur Südspitze Schwedens und
dehnt seinen Einfluss langsam auch nach Süddeutschland aus.
Am Donnerstag und Freitag verlagert sich das Hoch kaum und bestimmt das Wetter
in Deutschland mit zunehmend warmer Luft. Erst im Laufe der erweiterten
Mittelfrist könnten Gewitterstörungen den äußersten Südwesten erreichen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der Cut-Off-Prozess wird bereits am Sonntag deutlich weiter westlich gezeigt als
im alten Modelllauf. Das resultierende Höhentief liegt am Sonntag 24 UTC bereits
an der niedersächsischen Nordseeküste und Montagmittag über dem Osten
Deutschlands, während im gestrigen Lauf das Zentrum über der mittleren Ostsee
liegt. Dadurch werden gegenüber dem alten Lauf am Sonntag etwas größere
Regenmengen über Deutschland simuliert und der Regen kommt auch etwas schneller
nach Südosten voran. Am Montag ergeben sich kaum Änderungen.
Ab Dienstag setzt sich allmählich Hochdruckeinfluss durch, was auch im alten
Lauf der Fall war. Insofern ist dann die Trockenheit eher wieder ein Thema.
Insgesamt ergeben sich beim Vorhersagetext keine wesentlichen Änderungen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Meist zeigen die anderen Modelle eine ähnliche Entwicklung.
Lediglich die chinesische Simulation bringt ab Mittwoch den Schwerpunkt des
blockierenden Hochs bei den Britischen Inseln. Damit würde der Norden von
frischerer Nordseeluft und einigen Wolken beeinflusst werden. Viel Regen ist
damit allerdings auch nicht verbunden.
Bei NAVGEM reicht das Höhentief mit seinem Einfluss bis nach Süddeutschland.
Schauer und Gewitter würde es damit auch am Mittwoch und Donnerstag im Südosten
und hier besonders im Alpenraum geben.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis zum 4. Tag werden bereits drei Cluster ermittelt, die den Abtropfvorgang
über Mitteleuropa unterschiedlich zeigen. Große Unterschiede bei den
Wettererscheinungen gibt es aber nicht.
Bis zum 7. Tag gibt es 6 Cluster, die sich dadurch unterscheiden, dass das
Cut-Off-Tief über Südeuropa leicht unterschiedliche Lagen hat und auch die Lage
des Hochdruckgebietes ist leicht unterschiedlich, aber insgesamt kaum
vorhersagerelevant. Daher setzt sich mit großer Sicherheit ab Mittwoch
Hochdruckeinfluss durch.
Auch in der erweiterten Mittelfrist geht es mit dem Blocking in 5 von 6 Clustern
weiter. Lediglich der 5. Cluster ist im Norden leicht zyklonal.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt nach 2 kühlen Tagen (Montag und Dienstag) ab
Mittwoch einen Temperaturanstieg auf Werte um 15 Grad. Bei Sonnenschein sind
damit in der ersten Dekade des Septembers in den Flusstälern des Westens und
Südwestens wieder hohe Temperaturen um 30 Grad möglich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Nach CosmoLEPS und EZMW-EPS gibt es am Sonntag im Nordwesten eine geringe
Wahrscheinlichkeit von Dauerregen um 30 mm. Am Montag gilt dies für den
Alpenraum.
Auch sind Böen bft 8 an der Nordsee am Sonntag nicht auszuschließen, am Montag
auch an der Ostsee.
Ab Dienstag gibt es keine erhöhten Wahrscheinlichkeiten für signifikante
Wettererscheinungen mehr.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden