DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

30-06-2021 08:01
SXEU31 DWAV 300800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 30.06.2021 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: TrM bzw. TM
Heute im Nordosten, allmählich auch auf den Norden übergreifend hohe
Unwettergefahr aufgrund von teils gewittrigem Starkregen, regional auch extreme
Unwetter wahrscheinlich. Am Donnerstag dort weiterhin, wenn auch deutlich
abnehmendes Unwetterpotenzial. Ansonsten nur einzelne kräftige Gewitter,
Unwetter nicht ausgeschlossen.



Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Mittwoch... ist die großräumige Zirkulation über dem nordatlantisch-europäischen
Raum nach wie vor komplett gestört mit einem umfangreichen blockierenden, vom
Ostatlantik bis zur Norwegischen See reichenden Höhenrücken bzw. einer
Höhenantizyklone mit Schwerpunkt über dem Seegebiet zwischen Island und
Schottland. Dadurch wurde die Frontalzone weit nach Norden, nach Südgrönland,
der Grönlandsee und der Barentssee abgedrängt. Flankiert wird das Höhenhoch von
einem von der Neufundlandbank bis zu den Azoren reichenden Höhentrog im Westen
und einem über Skandinavien südwärts bis nach Dänemark ausgreifenden Trog im
Osten. Diese Omega-ähnliche Konstellation erweist sich naturgemäß als recht
träge und zeigt nur wenig Verlagerungstendenz nach Osten.
Wetterbestimmend für das Vorhersagegebiet ist letztendlich aber schon seit Tagen
ein Höhentief, das bereits seit dem vergangenen Wochenende über Frankreich fast
schon quasistationär "seine Kreise zog", nun aber in Form einer flachen
Potenzialrinne Verbindung aufgenommen hat zum Trog über Skandinavien/Dänemark
und somit endlich auf deutsches Hoheitsgebiet übergreifen kann. Es befindet sich
aktuell (gegen 06 UTC) in 500 hPa mit seinem Drehzentrum in etwa knapp westlich
der Vogesen und kommt bis zum Abend - da sind sich die Modelle noch nicht so
ganz einige - nach Südhessen bzw. Unterfranken voran.
Das Höhentief beschert uns nun schon seit Tagen eine veritable
Gewitter-Unwetterlage, hat es doch auf seiner Vorderseite sehr feuchte und
labile Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Mitteleuropa geschaufelt und
gleichzeitig in Form kurzwelliger Troganteile einiges an Scherung und Dynamik
aufgefahren. Mit Annäherung des Tiefs wurde bzw. wird nun die energiereichste
Luftmasse aus weiten Teilen des Landes verdrängt und macht einer gemäßigteren,
maritimen Luftmasse Platz (T850 hPa zwischen 5 Grad ganz im Westen und 8 Grad im
zentralen Mittelgebirgsraum), lediglich in den Nordosten kann von Osten her noch
etwas wärmere und vor allem feuchtere Luft gelangen (T850 hPa zwischen 10 und 12
Grad).
Dieser Verdrängungsprozess hat sich gestern bzw. in der vergangenen Nacht in
Form einer langgestreckten, mehr oder weniger geschlossenen Squallline
vollzogen, die den Süden und die Mitte Deutschlands nordostwärts überquert hat.
Übrig geblieben ist aktuell eine Art mesoskaliger konvektiver Wirbel (MCV) bzw.
System (MCS), das sich aktuell in etwa über Brandenburg nordwärts verlagert.
Dabei treten teils mit Gewittern durchsetzte schauerartige Regenfälle auf, wobei
gebietsweise (trotz tagesgangbedingten Intensitätsminimum) bereits am Vormittag
immer wieder die Unwetterkriterien für (meist mehrstündigen) Starkregen gerissen
werden. Genau auf dieses System sollte heute warntechnisch auch der Fokus gelegt
werden.
Durch einen, auf der Vorderseite des Höhentiefs nach Norden geführten
kurzwelligen Randtrog wird es nämlich noch dynamisch gestützt, zugleich
eingebremst und im Bodenfeld dürfte sich unmittelbar vorderseitig - getriggert
durch die dynamische Hebung einerseits durch den Trog, andererseits durch die
tagesgangbedingte Diabasie - eine von Polen bis etwa in den Hamburger Raum bzw.
ins südliche Schleswig-Holstein reichende Tiefdruckrinne verstärken. Vor allem
die Konvektion erlaubenden Modelle simulieren am Nachmittag/Abend sogar ein
recht ausgeprägtes Bodentief, ICON-D2 mit einem Kerndruck nahe 1000 hPa (um 18
UTC) im Bereich der Odermündung. Im Bereich der Rinne führt eine
Feuchteflusskonvergenz erneut zu einer recht massiven Feuchteanreicherung, die
PPW-Werte steigen auch in den Regionen, wo (noch) keine Konvektion simuliert
wird, auf nahe 40 mm, bei einer spezifischen Feuchte von 12 bis 13 g/kg in den
unteren 500 m, auch die Temps zeigen eine teilweise hochreichend
feuchtegesättigte Troposphäre. Dazu kann mit etwas Einstrahlung gebietsweise
mehr als 500, vielleicht sogar nahe 1000 J/kg ML-Cape generiert werden. Je nach
Bodentief- und Randtrogentwicklung kann auch sowohl bodennah als auch
hochreichend etwas Scherung generiert werden; ICON-D2 bzw. SuperHD simulieren
gebietsweise über 15 m/s DLS bzw. 5 bis 10 m/s LLS.
Mit Ausbildung der Tiefdruckrinne, die sich unmittelbar vorderseitig des MCS
befindet, wird dessen Vorankommen nach Norden erst einmal deutlich verlangsamt,
er wird sogar wohl quasistationär. Gleichzeitig findet vor allem ab den
Mittagsstunden eine deutliche Aktivierung statt. Die Folge sind quasi
strömungsparallel eingebettete, langsam von Ost nach West ziehende Gewitter, die
aufgrund des hohen Gehalts niederschlagbaren Wassers enorme Regenmengen sowohl
in recht kurzer Zeit als auch - durch ständiges Anbauen der Zellen nach Osten zu
- über mehrere Stunden bringen können. Nicht nur der Blick auf die Lösungen der
deterministischen Läufe der Konvektion erlaubenden Modelle (und auch nicht nur
der, selbst die Globalmodelle haben kleinräumig unwetterartige Mengen auf der
Agenda) zeigen beeindruckende Regenmengen von gebietsweise nahe 200 mm in sechs
Stunden, auch die Probabilistik springt voll an. Nach Lesart des ICON-D2-EPS
sind vor allem der Norden Brandenburgs sowie der Berliner Raum und dann ein
schmaler Streifen über den Norden Sachsen-Anhalts die Elbe entlang bis ins
südwestliche Schleswig-Holstein betroffen mit Wahrscheinlichkeiten von mehr als
60% für mehr als 35 mm in sechs Stunden (Unwetter), im Norden Brandenburgs (ab
dem Norden Berlins nordwärts) werden sogar mehr als 60% für extremes Unwetter
(mehr als 60 mm in sechs Stunden) gezeigt! Dabei simulieren die Konvektion
erlaubenden Modelle eine recht ähnliche räumliche Verteilung der Niederschläge.
Hagel spielt aufgrund der feuchtegesättigten und recht warmen Troposphäre eher
eine untergeordnete Rolle, was - vor allem bei frischen Entwicklungen und
vorheriger Einstrahlung - größere Mengen kleinkörnigen Hagels nicht ausschließt.
Zudem können bei linienförmiger Organisation (je nach Scherung) auch mal
stürmische Böen oder gar Sturmböen auftreten, beide Parameter (also Hagel und
Sturm) dürften aber eher kein Unwetterpotenzial aufweisen.
Für diese Regionen läuft auch bereits seit Längerem eine entsprechende
Vorabinformation.
Nun noch ein kurzer Blick auf den großen Rest des Landes: Vor allem in der
Peripherie des Höhentiefs können sich - oft gekoppelt an kleinräumige
kurzwellige Troganteile - ebenfalls Schauer und Gewitter entwickeln,
gebietsweise kann es auch mal länger schauerartig regnen. Diese Niederschläge
finden jedoch innerhalb einer deutlich gemäßigteren Luftmasse statt. Die
PPW-Werte liegen teils deutlich unter 30 mm, zudem können maximal wenige 100
J/kg ML-Cape generiert werden. Vor allem nahe des Höhentiefzentrums
(Rheinland-Pfalz, Hessen, Süd-NRW) schließt das zwar aufgrund geringer
Zuggeschwindigkeit kleinräumig auch mal ein Starkregen-Unwetter nicht aus,
dennoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich geringer und auch die
Auswirkungen nicht mit denen zu vergleichen, die dem Nordosten drohen. Kaum
Schauer und Gewitter gibt es dagegen im Nordwesten/äußerster Westen sowie im
Südosten Bayerns, dort bleibt es vielerorts auch trocken.
Die Temperaturen erreichen im Osten und Nordosten nochmals Höchstwerte zwischen
21 und 25 Grad, dabei ist es dort ziemlich schwül, während es ansonsten mit 17
bis 22 Grad grade so mäßig warm wird, wenn überhaupt. Die Sonne kommt am ehesten
im Südosten mal länger zum Zuge.

In der Nacht zum Donnerstag verlagert das Höhenhoch seinen Schwerpunkt zur
südlichen Norwegischen See, wodurch der Südteil des nach Dänemark reichenden
Troges abgeschnürt wird. Dieser Prozess entkoppelt unser Höhentief wieder vom
Trog, der nun als Dipol über Mitteleuropa seine Kreise zieht, wobei sich die
Drehzentren um 06 UTC in etwa über Jütland (das abgeschnürte Höhentief) und über
Oberfranken bzw. dem Vogtland befinden.
Im Bodenfeld verlagert sich das Tiefdruckgebiet nur sehr langsam Richtung
Ostvorpommern/Rügen. Entsprechend kommen auch die Gewitter bzw. gewittrigen
Regenfälle nach wie vor - wohl in Form eines MCS - nur sehr langsam nach Norden
voran und weiten sich dabei noch etwas nach Westen, eventuell auch bis ins
nordwestliche bzw. mittlere Niedersachsen aus. Dabei sind nach wie vor - ein-
oder mehrstündig - teils extreme Starkregen-Unwetter wahrscheinlich, wobei sich
die Regionen mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten vor allem in der ersten
Nachthälfte fatalerweise nur wenig verschieben. In erster Linie sind weiterhin
der Norden Brandenburgs (und Süden Mecklenburg-Vorpommerns) betroffen, bis in
den Hamburger Raum und ins nördliche Niedersachsen, wobei die
Wahrscheinlichkeiten für Unwetter bzw. extremes Unwetter tagesgangbedingt etwas
zurückgehen. In der zweiten Nachthälfte scheint dann das ganze System zumindest
nach Lesart der Konvektion erlaubenden Modelle über dem Nordosten tatsächlich
etwas nach Norden voranzukommen, während es mit seinem Westteil ein wenig nach
Süden, vielleicht sogar bis ins mittlere Niedersachsen, gedrückt wird.
Im übrigen Land verläuft die Nacht zumindest warntechnisch einigermaßen ruhig,
wobei sich mit dem Höhentief die Schauer und auch einzelnen Gewitter ehr und
mehr auch Richtung Südostdeutschland verlagern. Gebietsweise kann dort auch
Starkregen auftreten, aber wenn überhaupt, dann maximal markant. Im Westen gibt
es kaum mehr Schauer, im Südwesten klingen diese mit Annäherung eines flachen
Bodenhochkeils ab und auch über der Osthälfte südlich des MCS sollte es halbwegs
ruhig und vielerorts trocken bleiben.
Anzusprechen ist noch kurz der Wind: Vor allem an der Nordflanke des Bodentiefs
verschärft sich der Gradient und der Wind frischt böig aus Nordost auf. Entlang
der vorpommerschen Ostseeküste kann es steife bis stürmische Böen (Bft 7 bis 8)
geben, vielleicht reicht es an dessen Südflanke über Brandenburg vorübergehend
auch mal für Böen Bft 7 aus West.

Donnerstag... ändert sich an der großräumigen Konstellation insgesamt nur wenig.
Im Detail spielen sich aber einige Prozesse ab, die glücklicherweise zu einer
allmählichen Entschärfung der Unwettersituation führen.
Der Höhentiefdipol zirkuliert um einen gemeinsamen Schwerpunkt entgegen dem
Uhrzeigersinn, der sich in etwa über dem nördlichen Niedersachsen/Bereich
Elbmündung befindet, so dass es der nördliche Dipol bis zur Nordsee schafft, der
südliche kommt bis zum Abend in etwa bis zum Riesengebirge voran, wobei die
Modelle diesbezüglich im Detail noch leicht unterschiedliche Lösungen zeigen.
Insgesamt sind rund um diesen Höhentiefdipol kaum mehr nennenswerte dynamische
Hebungsantriebe auszumachen. Das Bodentief kann sich entsprechend ganz
allmählich auffüllen. Es zeigt weiterhin kaum Verlagerungstendenz und befindet
sich zum 18 UTC-Termin nach Lesart des ICON-EU über der westlichen Ostsee, nahe
des Kattegats, nach Lesart der meisten anderen Modelle, übrigens auch des
ICON-D2, dagegen eher etwas weiter östlich, irgendwo im Bereich
Rügen/Vorpommern. Ausgehend vom Tiefdruckgebiet reicht eine flache
Tiefdruckrinne inklusive eingebetteter Okklusion in etwa über
Schleswig-Holstein, den Hamburger Raum und das nördliche Niedersachsen hinweg
westsüdwestwärts und kommt im Tagesverlauf etwas nach Südosten, ins mittlere
Niedersachsen, voran. Die potenziell instabilste Luftmasse wurde inzwischen aus
dem Vorhersagegebiet verdrängt, dennoch treten vor allem im Bereich der Rinne
nach wie vor konvektiv durchsetzte Regenfälle auf, die stärksten wohl an der
Südflanke des Bodentiefs. Bei immer noch hohen PPW-Werten von über 30 mm ist
zumindest mit markantem, gebietsweise auch mehrstündigem Starkregen zu rechnen,
sehr kleinräumig dürfte auch wieder die rote Karte zu ziehen sein.
Schwerpunktsregionen lassen sich aufgrund der Modellunsicherheiten bzgl. der
genauen Lage des Tiefs aktuell nur schwer ausmachen, dürften aber irgendwo im
Bereich Mecklenburg-Vorpommerns, Nordbrandenburgs, Sachsen-Anhalts, des
nördlichen und mittleren Niedersachsens und vielleicht noch im Hamburger Raum
und im südlichen Schleswig-Holstein liegen.
Für das übrige Land ist die Wettergeschichte schnell erzählt. Im Westen und
Südwesten passiert im Bereich eines von Frankreich dorthin reichenden
Bodenhochkeils, wenn überhaupt, nur noch einzelne Schauer oder kurze Gewitter,
meist bleibt es dort trocken und zeitweise kommt auch die Sonne durch. Vom
zentralen Mittelgebirgsraum südostwärts gibt es nahe des Höhentiefs weitere
Schauer, vereinzelt auch kurze Gewitter, gebietsweise fällt auch mal längere
Zeit schauerartiger Regen. Eventuell reicht es dort auch noch einmal für ein
Überschreiten des markanten Starkregenkriteriums.
Rund um das Bodentief im Nordosten weht vor allem im Ostseeumfeld lebhafter
Wind, ob es für ein Überschreiten der Warnschwellen für steife oder gar
stürmische Böen reicht, ist fraglich.
Inzwischen hat sich die gemäßigte Luftmasse auch im Nordosten durchgesetzt. Bei
T850 hPa zwischen 5 und 9 Grad werden meist Höchstwerte zwischen 17 und 23 Grad
erreicht, dabei zeigt sich die Sonne am ehesten im Südwesten und in der Lausitz
auch mal länger.

In der Nacht zum Freitag wird der Höhentiefdipol immer mehr in die Länge gezogen
und bekommt über Deutschland eine "Schwachstelle" in Form einer flachen
Potenzialbrücke, die vom Südwesten über die zentrale Mitte bis in den Nordosten
des Landes reicht.
Das Bodentief - wo immer es auch genau hinziehen mag, da bieten die Modelle
gleich ein ganzes Potpourri an Lösungen an - füllt sich nur zögernd auf, nach
wie vor verbleiben der Norden und Osten des Landes im Einflussbereich einer
flachen, weitgehend zonal orientierten Tiefdruckrinne. Vor allem dort fällt noch
gebietsweise schauerartiger Regen, ob es auch nachts noch für (mehrstündigen)
Starkregen und/oder für einzelne Gewitter reicht, ist aber fraglich.
Ansonsten weitet sich der Hochkeil über dem Südwesten und Süden Deutschlands
noch etwas nach Osten aus, so dass auch im Südostend es Landes die Schauer
abklingen und die Wolken auflockern, wie bereits im Südwesten, während es im
Westen - falls die Rinne noch etwas nach Süden vorankommen sollte - eventuell
einzelne Schauer geben könnte.

Freitag... verlagern sich die beiden Höhentiefdipole einerseits nach Westen,
Richtung Nordengland, andererseits nach Südostpolen. Somit kann von einem Dipol
keine Rede mehr sein, zumal sich die Potenzialbrücke über dem Vorhersagegebiet
noch verstärkt und das inzwischen über Mittelskandinavien angelangte Höhenhoch
mit einem vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Ostfrankreich reichenden
Höhenrücken verbindet.
Das führt auch im Bodenfeld zu schwachem Druckanstieg, dennoch ist über dem
Norden und Osten des Landes noch immer - bei ansonsten sehr schwachen
Druckgegensätzen - eine flache Rinne auszumachen. Insgesamt dämpft die
Potenzialbrücke die konvektive Aktivität aber zusehends. Zwar zeigen die
Prognosetemps noch bis in etwa 700 bis 600 hPa hinauf eine durchaus labile
Schichtung im Tagesverlauf, darüber befindet sich aber in den meisten Regionen
des Landes eine mehr oder weniger ausgeprägte Absinkinversion. Somit bleibt es
nach Lesart des ICON-EU auch in weiten Teiles des Landes trocken. GFS hat
dagegen im Bereich der Rinne im Norden und Osten des Landes sowie im Bergland
noch einzelne Schauer, eventuell auch ein kurzes Gewitter (bei geringer
Zuggeschwindigkeit Starkregen nicht ausgeschlossen) auf der Agenda und auch IFS
zeigt schwache Signale dafür. Zumindest bilden sich vor allem im Norden, Osten
und in den mittleren Landesteilen vielerorts Quellwolken, die sich eventuell
entlang der Absinkinversion auch horizontal ausbreiten können. Lediglich an den
Küsten kann sich die Sonne häufiger zeigen, ebenso vor allem auch im Südwesten
und Süden.
Insgesamt erwärmt sich die Luftmasse wieder etwas (T850 hPa zwischen 8 und 11
Grad), die Höchsttemperaturen erreichen somit Werte zwischen 18 und 24 Grad, am
Oberrhein bis knapp 26 Grad.

In der Nacht zum Samstag verstärkt sich die Potenzialbrücke noch etwas und auch
im Bodenfeld kann sich eine flache, meridional orientierte Hochdruckzone
etablieren. Somit lösen sich eventuelle Schauer rasch auf und auch die Wolken
lockern stärker auf, stellenweise bildet sich Nebel bei Tiefstwerten zwischen 15
und 9 Grad.


Modellvergleich und -einschätzung
--------------------------------------------------------------
Im Groben simulieren die Modelle die großräumige Verteilung der Geopotenzial-
und Druckgebilde ähnlich, im Detail ergeben sich aber doch durchaus
Unterschiede, insbesondere, was die Zugbahn des kleinräumigen Bodentiefs angeht.
Das hat wiederum Einfluss auf die räumliche Verteilung der teils extremen
konvektiven Niederschläge. Die wichtigsten Differenzen wurden bereits im Text
angesprochen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff