DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

28-04-2021 17:01
SXEU31 DWAV 281800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 28.04.2021 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Wetterumstellung: Ab der kommenden Nacht zunehmend unbeständig mit zeitweiligen
Regenfällen. Donnerstag vor allem in der Norddeutschen Tiefebene bzw. in der
Osthälfte markante Gewitter möglich.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... hat sich die Großwetterlage über Europa grundlegend umgestellt. Zwar
existiert über dem mittleren Nordatlantik nach wie vor ein umfangreicher
blockierender Höhenrücken, dieser hat sich aber weit nach Westen zurückgezogen
und erstreckt sich aktuell, ähnlich wie sein Pendant, ein umfangreiches
Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über der Irminger See im Bodenfeld, das ein
klein wenig östlicher positioniert ist, vom Seegebiet westlich der Azoren bis
nach Südgrönland. Dadurch konnte sich ein zum umfangreichen nordeuropäischen
Langwellentrogkomplex (Hauptdrehzentrum aktuell zwischen Spitzbergen und der
Barentssee) gehörender Randtrog über Skandinavien und die Nordsee hinweg nach
Westen ausweiten. Die Trogspitze markiert ein scharfer Kurzwellentrog, der sich
im Laufe der Nacht vom Westausgang des Ärmelkanals zur südwestlichen Nordsee
verlagert. Deutschland befindet sich dabei auf dessen Vorderseite unterhalb
einer zunehmend kräftigen und diffluent konturierten südwestlichen
Höhenströmung. Darin eingebettet, überquert ein WLA-induzierter flacher
Höhenrücken im Laufe der Nacht die Nordhälfte rasch nordostwärts, während im
Südwesten und Westen zunehmend PVA-induzierte recht markante dynamische Hebung
wirksam werden kann.
Im Bodenfeld korrespondiert der Trog mit einem recht breit angelegten, aber
flachen Tiefdrucksystem, das heute Abend von Frankreich der auf den Westen bzw.
Südwesten Deutschlands übergegriffen hat und im Laufe der Nacht allmählich
nordostwärts vorankommt, dabei eine zunehmend zonale Ausrichtung annimmt. In den
Frühstunden erreicht es - wohl als Dipol - die Norddeutsche Tiefebene mit Kernen
in etwa über dem westlichen Niedersachsen und über Sachsen-Anhalt bzw. dem
westlichen Brandenburg. Mit Passage dieser rinnenartigen Tiefdruckzone gelangen
von Südwesten her deutlich feuchtere Luftmassen ins Vorhersagegebiet. Diese
überlappen zunehmend mit dem stärksten Hebungsantrieb und somit setzen bereits
aktuell von Frankreich her im Südwesten des Landes schauerartige Regenfälle ein.
Diese sind vor allem in den kommenden Stunden auch von einzelnen Gewittern
begleitet und kommen allmählich nordostwärts voran, wobei im Laufe der Nacht das
Gewitterrisiko abnimmt. Bis Donnerstagfrüh erfassen sie weite Teile des
Vorhersagegebietes, lediglich ganz im Nordosten, im äußersten Südosten sowie im
unmittelbaren Nordseeumfeld bleibt es noch meist trocken. Im Südwesten/Westen
klingen die Niederschläge später wieder ab, wobei es mit Annäherung des Troges
und der damit einhergehenden Labilisierung der Luftmasse (immerhin kühlt es
morgens in 500 hPa auf -26 bis -28 Grad ab bei Temperaturen um 0 Grad in 850
hPa) ganz im Westen, von der Eifel bis zum Emsland, im Laufe der zweiten
Nachthälfte ebenfalls noch kurze Gewitter geben kann.
Während die Niederschläge zunächst überwiegend konvektiven Charakter aufweisen,
nehmen sie in den Frühstunden an der Nordflanke des Tiefs über Norddeutschland,
bei sich einstellender Gegenstromlage (Ost am Boden, Südwest in der Höhe) mehr
skaligen Charakter an.
Vor allem vom Südwesten bis in die Norddeutsche Tiefebene fallen bis
Donnerstagfrüh recht verbreitet mehr als 5 mm, gebietsweise auch mehr als 10 mm
in 12 Stunden.
An der Nordflanke des Tiefs frischt der Wind vor allem an den Küsten aus
östlichen Richtungen auf, ist aber wohl nicht warnrelevant. Das könnte er
allerdings an dessen Südflanke, vor allem im Südwesten, sein. Zumindest in den
Kamm- und Gipfellagen des Schwarzwaldes sind durchaus stürmische Böen, auf
exponierten Gipfeln Sturmböen aus Südwest möglich.
Aufgrund der zunehmend dichten Wolken bleibt es in der kommenden Nacht nach
längerer Zeit endlich mal wieder nahezu überall frostfrei.

Donnerstag ... greift der noch immer scharf konturierte Kurzwellentrog auf
Norddeutschland über und kommt nur zögernd, am Nachmittag dann mit Regenerierung
des zu den Britischen Inseln gerichteten Randtroges dann rascher ostwärts voran.
Ähnlich ergeht es der langgestreckten, weiterhin zonal orientierten
Tiefdruckzone im Bodenfeld, die abends etwa von Vorpommern bis zur polnischen
Ostseeküste reicht. An deren Nord- und Westflanke kommt es - anfangs auch noch
gestützt durch die Gegenstromlage - zu kräftigen Aufgleitprozessen (WLA in der
Höhe, während bodennah von Osten her recht kalte Luftmassen advehiert werden)
und entsprechend fällt vor allem von der vorpommerschen Ostseeküste über
Schleswig-Holstein bis ins mittlere bzw. westliche Niedersachsen schauerartig
verstärkter Regen, wobei dort kurze eingelagerte Gewitter nicht ganz
ausgeschlossen sind. Dabei werden in diesen Regionen recht verbreitet 10 bis 20
mm in 6 bis 12 Stunden simuliert, gebietsweise auch mehr. So simulieren die
deterministischen Läufe vom ICON-EU und ICON-D2 immer mal wieder kleinräumig
mehr als 20 mm in 6 bzw. mehr als 25 mm in 12 Stunden, die probabilistischen
Verfahren geben aber kaum Signale dafür, am ehesten noch mit
Wahrscheinlichkeiten von etwa 10 bis 15% im westlichen Niedersachsen.
Wesentlich interessanter gestaltet sich die Wetterentwicklung im Bereich der
Tiefdruckrinne bzw. unmittelbar südlich davon. Dort lockern die Wolken
vorübergehend auf und mit etwas Einstrahlung kann die nun etwas feuchtere
Luftmasse (PPW-Werte teilweise über 15 mm) hochreichend labilisieren, zumal mit
dem Trog die Temperaturen in 500 hPa über der "nördlichen Mitte" (im Prinzip vom
westlichen bzw. zentralen Mittelgebirgsraum bis zur Norddeutschen Tiefebene) auf
-26 bis -29 Grad sinken. Mittags und nachmittags werden gebietsweise mehrere 100
J/kg, eventuell auch bis 500 J/kg ML-Cape generiert, ehe mit Kaltfrontpassage
von Westen her wieder trockenere Luftmassen folgen. Dazu bestehen unmittelbar
trogvorderseitig vor allem in der Mitte und nach Osten zu günstige
Scherungsbedingungen, vor allem, was die Geschwindigkeitsscherung angeht (25 bis
40 m/s 0 bis 6 km und - je nach Rückdrehen des Windes im Warmsektor im Bodenfeld
von Westsüdwest auf Südsüdwest, dann käme auch etwas Richtungsscherung ins Spiel
- durchaus auch mal mehr als 10 m/s 0 bis 1 km), die mit der Cape gut
überlappen. Auch, wenn sich der Feuchtegehalt der Luftmasse nach wie vor sehr in
Grenzen hält, kann es - wohl beginnend in den mittleren Landesteilen, vielleicht
auch bereits im Westen/Südwesten - im Tagesverlauf durchaus auch mal kräftigere
Gewitter geben, bevorzugt vom zentralen Mittelgebirgsraum bis zur Norddeutschen
Tiefebene bzw. bis in die Osthälfte. Denkbar sind neben Starkregen um 15 bis 20
mm in kurzer Zeit vor allem auch Hagel mit 1 bis 2 cm Korngröße und Sturmböen,
selbst schwere Sturmböen sind bei organisierten Strukturen oder gar Zellen mit
einem über einen gewissen Zeitraum rotierenden Aufwindbereichen ("low topped
supercells") nicht ausgeschlossen.
Weiter südlich und südwestlich setzen sich rasch wieder stabilere Luftmassen
durch, die PPW-Werte sinken auf unter 15 mm und von Nordfrankreich her schiebt
sich ein flacher Bodenhochkeil nach Südwestdeutschland. Südlich der Donau, vor
allem vom Bodensee bzw. Oberschwaben bis ins Bayerische Alpenvorland, weiten
sich im Vorfeld der abends auf Süddeutschland übergreifend und verwellenden
Kaltfront von der Schweiz her leichte Regenfälle allmählich nach Osten aus.
Eventuell werden in den äußersten Südosten, also ins Chiemgau und
Berchtesgadener Land, noch instabilere Luftmassen eingesteuert, dann können sich
auch dort am Nachmittag/Abend einzelne kräftigere Gewitter entwickeln.
Der Wind weht einerseits an der Nordflanke der Tiefdruckzone noch lebhaft aus
Ost, erreicht aber auch an den Küsten wohl keine Warnrelevanz. Andererseits
frischt er vor allem in den mittleren Landesteilen böig aus Südwest auf. Auch
außerhalb der Schauer/Gewitter kann es zumindest in freien Lagen einzelne steife
Böen (Bft 7) geben, in den Gipfellagen einiger Mittelgebirge auch stürmische
Böen (Bft 8), auf dem Brocken Sturmböen (Bft 9).
Die in den Süden und die mittleren Landesteile vorgedrungene etwas mildere
Luftmasse wird im Tagesverlauf allmählich wieder nach Südosten abgedrängt. In
850 hPa liegen die Temperaturen am Abend zwischen -1 Grad über der Nordsee und
+5 Grad im Südosten. Somit steigen die Temperaturen im äußersten Norden nur auf
9 bis 12 Grad, sonst auf 13 bis 18, im Südosten vielleicht 19 Grad.

In der Nacht zum Freitag zieht der Kurzwellentrog nun rasch weiter ins Baltikum
und an der Südflanke des sich wieder regenerierten, nach wie vor über die
Nordsee bis zum Süden der Britischen Inseln reichenden Randtroges nimmt die
Südwestströmung über dem Vorhersagegebiet eine antizyklonalere Kontur an.
Die Tiefdruckzone im Bodenfeld verlagert sich ebenfalls Richtung Baltikum, wobei
eine flache Rinne nach wie vor bis nach Norddeutschland reicht, an dessen
Nordflanke verschärft sich der Gradient im Bereich der vorpommerschen
Ostseeküste vorübergehend etwas, so dass es dort steife Böen aus Nordost geben
kann. Der nach Süddeutschland gerichtete ebenfalls nicht grade sonderlich
substanzielle Hochkeil kann sich zwar ein wenig verstärken, insgesamt fächert
der Druckgradient aber ansonsten immer mehr auf.
Mit den sich nun in allen Höhenlagen abschwächenden Winden kommt auch der
dynamische Hebungsantrieb zum Erliegen und sowohl die skaligen Niederschläge an
der Nordflanke der Rinne als auch die Schauer und Gewitter südlich davon klingen
allmählich ab, vor allem entlang des konvergenten Windfeldes innerhalb der Rinne
kann das auch etwas länger dauern, mengenmäßig kommt aber nicht mehr viel
zusammen.
Die Kaltfront erreicht das Alpenvorland, gerät dort aber zunehmend ins
Schleifen, so dass die Regenfälle dort noch länger anhalten. Bis Freitagfrüh
werden dort meist um 5 mm, stellenweise auch etwas mehr simuliert.
Vor allem in der "südlichen Mitte" lockern die Wolken dagegen verstärkt auf,
stellenweise kann sich Nebel bilden. Bei längere Zeit gering bewölktem Himmel
sinken die Temperaturen erneut auf frische 4 bis 0 Grad, in ungünstigen Lagen
kann es Bodenfrost geben, in einigen Tälern der westlichen Mittelgebirge
eventuell auch Luftfrost. In den bewölkten Regionen liegen die Tiefstwerte
zwischen 8 und 3 Grad.

Freitag ... ändert sich an der großräumigen Konstellation nur wenig. Der
umfangreiche nordeuropäische Langwellentrog verlagert sein Drehzentrum
allmählich Richtung Kola-Halbinsel und hat den Kurzwellentrog über dem Baltikum
inkludiert. Der zu den Britischen Inseln gerichtete Randtrog bleibt
quasistationär, an dessen Südwestflanke verlagert sich ein kurzwelliger
Troganteil allmählich Richtung Biskaya. Dadurch steilt die südwestliche
Höhenströmung über dem Vorhersagebiet mit Durchschwenken eines flachen Rückens
etwas auf.
Die flache Tiefdruckrinne über Norddeutschland füllt sich auf, gleichzeitig
beginnt mit Aufsteilen der Höhenströmung die Kaltfront über dem Alpenvorland zu
verwellen und es bildet sich ein flaches Wellentief, das sich bis zum Abend vom
Schweizer Mittelland ins Inntal verlagert. Auf dessen Vorderseite klingen die
Regenfälle im Alpenvorland zunächst ab und die Wolken lockern etwas auf,
eventuell kann direkt am Alpenrand aus den Alpen heraus erneut etwas potenziell
instabile Luft schwappen, in der sich dann - unterstützt durch die Orographie -
einzelne Schauer oder Gewitter entwickeln könnten, aktuell geben die Modelle
aber keine entsprechenden Hinweise. An der Nordwestflanke des Tiefs setzen
dagegen am Vormittag im südlichen und eventuell auch mittleren Ba-Wü leichte
Regenfälle ein, die einer Gegenstromlage und Aufgleiten geschuldet sind und sich
bis zum Abend allmählich auf das schwäbische, vielleicht auch noch
oberbayerische Alpenvorland ausweiten. Mehr als 5 mm kommen aber nur
stellenweise zusammen.
Im Norden und vor allem im Nordwesten bleibt die Luftmasse dagegen instabil
geschichtet, so dass sich - etwas Einstrahlung vorausgesetzt - im Tagesverlauf
erneut Schauer, eventuell auch kurze Gewitter entwickeln. Allerdings dämpft der
Höhenkeil das konvektive Geschehen ein wenig, so dass wohl keine markanten
Entwicklungen zu erwarten sind. Zudem bleibt der Nordosten davon auch
ausgespart, da dorthin von Osten her erneut sehr trockene Luftassen (PPW
deutlich unter 10 mm) advehiert werden.
Vor allem dort und in den mittleren Landesteilen kann sich die Sonne häufiger
durchsetzen. Mit der auch niedertroposphärisch flauen nördlichen bis
nordöstlichen Strömung sickern recht kühle Luftmassen ins Vorhersagegebiet,
außer in den äußersten Süden und Südosten, südlich der Kaltfront. In 850 hPa
werden am Nachmittag meist Temperaturen zwischen -2 Grad im Norden und nahe +5
Grad ganz im Südosten simuliert. Somit liegen die Höchstwerte meist zwischen 10
und 15 Grad, im Südosten werden bis zu 18 Grad erreicht.

In der Nacht zum Samstag kommt der Randtrog mit seinem Drehzentrum von England
zur südwestlichen Nordsee voran und beginnt abzutropfen. Die Trogachse weitet
sich über die Biskaya zur Iberischen Halbinsel aus und zeigt nur wenig
Verlagerungstendenz nach Osten. Der vorgelagerte flache Höhenrücken erreicht
morgens das deutsch-polnische Grenzgebiet, dahinter steilt die südwestliche
Höhenströmung weiter auf, bleibt aber recht glatt konturiert.
Im Bodenfeld zieht das Wellentief über dem Alpenraum ostwärts ab, an dessen
Nordflanke fällt vor allem südlich der Donau noch zeitweise Regen, der aber von
Westen her später allmählich nachlässt. Eine weitere, flache Tiefdruckrinne
reicht über Westdeutschland nordwärts und mündet in einem sich im unmittelbar
trogvorderseitig entwickelnden flachen Bodentief über der Deutschen Bucht. Vor
allem dort und im Nordwesten Deutschlands wird wieder etwas dynamischer
Hebungsantrieb wirksam und sorgt für schauerartige Regenfälle, wobei aber nur
wenige mm zusammenkommen.
Im übrigen Land lockern die Wolken zeitweise auch mal stärker auf, Regen fällt
kaum mehr und stellenweise kann sich Nebel bilden. Die Tiefstwerte liegen meist
zwischen 5 und 0 Grad, im Nordwesten sowie ganz im Süden bleibt es milder, bei
längerer Zeit geringer Bewölkung kann es Bodenfrost, in einigen
Mittelgebirgstälern auch leichten Luftfrost geben.

Samstag ... , am Maifeiertag, verlagert der Trog sein Drehzentrum nur zögernd
weiter Richtung Deutsche Bucht bzw. knapp nördlich davon. Die Trogachse greift
auf Frankreich über und das Vorhersagegebiet gelangt in den trogvorderseitigen
Bereich, vor allem über Südwestdeutschland kann, auch getriggert durch die
Orographie, dynamische Hebung (PVA) wirksam werden.
Im Bodenfeld wird dadurch die über dem Alpenraum schleifende Front wieder
aktiviert und es bildet sich erneut ein Wellentief, das sich aber wohl erst in
der Nacht zum Sonntag deutlich intensivieren kann und bis zum Abend in etwa ins
Salzburger Land zieht. Ob auf dessen Vorderseite erneut ein Schwall potenziell
instabiler Luft in den äußersten Südosten Bayerns schwappen kann, begleitet von
kräftigen Gewittern, ist fraglich, nach Lesart des aktuellen ICON-EU-Laufes ist
das erst weiter östlich der Fall. Unzweifelhaft sind die Aufgleit- und
Hebungsprozesse (Gegenstromlage) an der Nord- und Westflanke des Tiefs dieses
Mal aber markanter ausgeprägt als am Vortag und somit setzt im Südwesten im
Tagesverlauf erneut Regen ein, der sich bis zum Abend in etwa nach Franken,
eventuell auch schon bis in den zentralen Mittelgebirgsraum ausweiten kann. Die
Mengen bleiben bis zum Abend aber noch überschaubar, eventuell reicht es im
Schwarzwald bereits für mehr als 10 mm in 12 Stunden, sonst aber nur für wenige
mm.
In der Peripherie des Höhentiefs, über dem Norden und Nordwesten des Landes,
labilisiert die Luftmasse mit der Advektion höhenkalter Luftmassen (-27 bis -30
Grad in 500 hPa) und somit entwickeln sich dort erneut Schauer, eventuell auch
kurze Gewitter. In dem breiten Streifen zwischen beiden Systemen bleibt es
dagegen vielerorts trocken und generell zeigt sich zwischendurch auch mal die
Sonne. In den äußersten Südosten können vorübergehend etwas mildere Luftmassen
eingesteuert werden, so dass die Höchsttemperaturen dort die 20 Gradmarke
ankratzen, sonst werden meist 12 bis 16 Grad erreicht.



Modellvergleich und -einschätzung
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Alle vorliegenden Globalmodelle simulieren im Kurzfristzeitraum eine sehr
ähnliche Wetterentwicklung. Differenzen gibt es am ehesten, die
Niederschlagsprognosen betreffend. GFS simuliert z.B. im aktuellen Lauf am
morgigen Donnerstag die höchsten Mengen in Schleswig-Holstein, ICON-EU dagegen
eher im westlichen Niedersachsen.
Die Unsicherheiten im Detail wachsen dann mit der Tiefdruckentwicklung über dem
Alpenraum am Samstag, das betrifft dann aber schon eher den Mittelfristzeitraum.



Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff