DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

28-03-2021 17:01
SXEU31 DWAV 281800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 28.03.2021 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
An den Küsten anfangs noch Wind-, teils auch stürmische Böen. Sonst allgemein
ruhiges Wetter bei deutlichem Temperaturanstieg.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ... gelangt Deutschland von Westen zunehmend unter einen flachen
Höhenrücken, der sich durch Warmluftadvektion im Laufe der Nacht noch etwas
weiter Richtung Skandinavien aufwölben kann. Gestützt durch den Höhenrücken wird
im Bodendruckfeld ein umfangreiches Hoch, wobei sich ein Schwerpunkt (knapp über
1035 hPa) Montagfrüh über dem östlichen Alpenraum befindet. Der Einfluss des
Hochs reicht bis in den Süden und die Mitte Deutschlands. Der Norden bleibt
hingegen noch am Rande der Frontalzone und am Rande eines umfangreichen
Tiefdruckkomplexes mit mehreren Tiefkernen bei Island. Dabei hat die Warmfront
eines Tiefs mit Kern nordöstlich von Island heute tagsüber auf den Norden
übergegriffen. Sie zieht im Laufe der Nacht über den Nordosten ab. In Verbindung
damit und der weiter aktiven WLA bleibt es im Norden und Nordosten überwiegend
stark bewölkt oder bedeckt und es fällt noch etwas Regen, wobei die Mengen
gering bleiben. Zudem bleibt der Druckgradient über dem Norden leicht erhöht,
sodass an der Nordsee sowie im Schleswig-Holsteinischen Binnenland weiterhin mit
Windböen um 55 km/h (Bft 7), in exponierten Lagen auch noch mit stürmischen Böen
bis 70 km/h (Bft 8) aus Südwest gerechnet werden muss. Auch auf dem Brocken
bleibt es noch stürmisch (Bft 9). Richtung Süden werden die Wolkenanteile
geringer. Im Süden ist es sogar oft klar. Bei nur schwachen Luftbewegungen gibt
es dort gebietsweise nochmal leichten Frost.

Montag ... liegt Deutschland unter einem breiten Höhenrücken. Der Einfluss des
Bodenhochs kann sich noch etwas weiter nach Norden ausweiten. So fächert auch
der Gradient im Tagesverlauf weiter auf. Anfangs sind aber an den Küsten von
Nord- und Ostsee sowie im äußersten Norden noch einzelne Böen Bft 7 bis 8 aus
Südwest zu erwarten, bevor dann am Nachmittag der Wind insgesamt nachlässt. Auf
dem Brocken gibt es noch Sturmböen Bft 9. WLA sorgt im Nordosten und im
äußersten Norden noch für dichtere Bewölkung und geringfügig Regen, der dann am
Nachmittag ostwärts abzieht und die Bewölkung von Westen allmählich auflockert.
In den weiteren Landesteilen ist es unter Hochdruckeinfluss heiter oder sonnig.
Mit dem Wind aus West bis Südwest setzt sich die Zufuhr milder Luftmassen weiter
fort, sodass sehr milde 15 bis 23 Grad, mit den höchsten Werten am Oberrhein. Im
Norden Schleswig-Holsteins und teils auch an den Küsten bleibt es bei
auflandigem Wind kühler.

In der Nacht zum Dienstag ändert sich an der großräumigen Konstellation wenig.
Wir gelangen allmählich unter die Achse des Höhenrückens. Somit gestaltet sich
die Nacht ruhig, überwiegend klar und trocken. Frost ist nur noch ganz
vereinzelt im Süden sowie im zentralen Mittelgebirgsraum zu erwarten, Bodenfrost
hingegen kann in der Mitte und im Süden noch häufiger auftreten. Der Wind ist
nicht mehr warnwürdig.

Dienstag ... verbleibt Deutschland unter der Achse des Höhenrückens, im
Bodendruckfeld verlagert das Hoch seinen Schwerpunkt Richtung Südosteuropa,
dennoch bleibt der antizyklonale Einfluss bei uns erhalten. So erwartet uns
verbreitet sonniges Wetter. Die Temperaturen steigen nochmals weiter an und
erreichen Höchstwerte zwischen 20 und 25 Grad mit den höchsten Werten im
Südwesten. Etwas kühler bleibt es im äußersten Norden. Warnungen sind nicht zu
erwarten.

In der Nacht zum Mittwoch beginnt der Höhenrücken aufgrund einer Austrogung über
Nordeuropa etwas abzuflachen. Für unser Wetter hat dies aber zunächst noch
keinen Einfluss. Wir verbleiben unter dem Höhenrücken, wobei sich über
Süddeutschland und dem Alpenraum ein abgeschlossenes Höhenhoch etabliert. So ist
es erneut überwiegend klar. Aufgrund einer etwas zunehmenden Feuchte in der
Grenzschicht, steigt im Südwesten das Potential für die Bildung örtlicher
Nebelfelder. Luftfrost tritt nur noch punktuell im Süden auf, mit Bodenfrost
muss hingegen noch recht verbreitet gerechnet werden.

Mittwoch ... weitet der Trog seinen Einfluss über Skandinavien noch etwas nach
Süden aus. Dadurch schwächt sich der Rücken weiter ab und auch das Bodenhoch
zieht sich weiter Richtung Südosten zurück. Wir verbleiben aber im Bereich einer
Hochdruckbrücke, die sich zwischen dem Hoch über Südosteuropa und einem weiteren
Hoch mit Schwerpunkt südwestlich von Island aufbaut. Allerdings nähert sich im
Tagesverlauf von Norden der Ausläufer eines Tiefs über der Barentssee und
verläuft am Mittag vom Baltikum über Dänemark hinweg westwärts. Somit bleibt die
Frontalzone noch außen vor, dennoch können sich im Tagesverlauf im Norden und
Nordwesten erste hohe und mittelhohe Wolkenfelder zeigen. Abgesehen davon ist es
erneut verbreitet sonnig und warm bei Höchstwerten zwischen 20 und 25 Grad, im
äußersten Norden und an den Küsten bleibt es weiterhin kühler. Warnungen sind
weiterhin nicht zu erwarten.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Wetterentwicklung im Kurzfristzeitraum wird von den betrachteten Modellen
einheitlich prognostiziert.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Johanna Anger