DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

17-02-2021 10:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 17.02.2021 um 10.30 UTC



Meist ruhig und trocken bei milden bis sehr milden Temperaturen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 24.02.2021


Am Samstag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegt Deutschland
im Bereich eines Hochkeils, der von langwelligen Trögen im Westen, über dem
Ostatlantik, weiterhin über dem Osten, von Russland bis in die Türkei, flankiert
wird. Dieser Keil erweist sich als recht persistent und dadurch, dass der
Langwellentrog im Westen am Sonntag und Montag im westlichen Mittelmeerraum
abtropft, sorgt WLA für eine weitere Regenerierung des Keils. Somit hält sich
dieses Konstrukt bis in den erweiterten Mittelfristzeitraum. Lediglich am
Dienstag wird der Keil durch einen Randtrog abgeflacht und eine Front überquert
zumindest den Norden und die Mitte ostwärts ohne große Wetteraktivität zu
zeigen.

Am Boden hält sich die ganze Zeit über recht hoher Luftdruck und somit tangieren
Tiefdruckausläufer mit ihrem Niederschlagsbändern maximal den Norden des Landes.


Schon am Samstag steigt aufgrund der südwestlichen Höhenströmung die Temperatur
in 850 hPa auf bis zu 10 Grad an. Auch im weiteren Verlauf kühlt es kaum ab. Von
daher ist im ganzen Vorhersagezeitraum mit milden bis sehr milden Temperaturen
zu rechnen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Insgesamt gesehen erscheint der neue Lauf des IFS in recht guter Übereinstimmung
mit den Vorläufen zu stehen. Lediglich die Trog- bzw. Frontpassage am Dienstag
ist beim gestrigen 12UTC Lauf etwas kräftiger als beim aktuellen Lauf. Der
gestrige 00UTC-Lauf hatte diese Option überhaupt nicht auf der Karte.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die andere globalen Modelle zeigen im Wesentlichen einen ähnlichen Ablauf.
Lediglich in der erweiterten Mittelfrist ab Donnerstag nächster Woche lässt GFS
den frontalen Niederschlag deutlich weiter nach Süden ausgreifen, womit dann
nicht nur der äußere Norden, wie beim IFS, sondern der gesamte Vorhersageraum
betroffen wäre.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse für Samstag und Sonntag liefert insgesamt 3 Cluster, wobei
sich die einzelnen Cluster bei uns nicht groß unterscheiden. Für den
anschließenden Zeitraum von Montag bis Mittwoch werden zwei Cluster gerechnet,
wobei die Omega-Lage mit dem Keil bei uns erhalten bleibt. Für die erweiterte
Mittelfrist gibt es sogar nur einen Cluster. Der dabei durchziehende Randtrog am
Donnerstag wird allerdings durch die Verstärkung des Keils von Westen her
schnell glattgebügelt und tangiert nur noch den Norden.

Die Rauchfahne von Offenbach zeigt einen starken Anstieg der T850 von -2 Grad am
Freitag auf annähernd 10 Grad am Sonntag. Danach sinkt die Temperatur bis
Dienstag ab, ehe sie danach bis Donnerstag wieder leicht ansteigt.

Niederschlagssignale gibt von Samstag bis Montag überhaupt keine. Danach
scheinen nur einzelne bzw. einige wenige Members Niederschlag zu simulieren. Die
Tageshöchsttemperaturen liegen ab Samstag meist im zweistelligen Bereich und
damit deutlich über dem Modellklima, bis Mittwoch sogar über der Linie für das
90% Perzentil.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Wie nicht anders zu erwarten signalisiert der Extreme Forecast Index (EFI) bis
Mittwoch einen im Vergleich zur Modellklimatologie deutlich zu warmen
Witterungsabschnitt. Bzgl. Wind und Niederschlag liefert der EFI keine Signale.
Die Ensembles liefern hinsichtlich Niederschlags keine Signale für markante
Ereignisse. Auch beim Wind gibt es lediglich am Dienstag nächster Woche im
Nordseeumfeld und in den westlichen Mittelgebirgen geringe Wahrscheinlichkeit
für Bft 8.
Die MOS-Daten geben lediglich für die exponierten Lagen wie etwa dem Brocken
oder dem Fichtelberg Hinweise auf Böen der Stärke Bft 8 oder 9.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich