DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

16-03-2020 16:30
SXEU31 DWAV 161800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 16.03.2020 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Einzelne leichte Niederschläge, besonders im Süden meist trocken und mild.
Nachts häufig leichter Frost in Bodennähe und zeitweise Nebel. Küsten zeitweise
böiger Südwestwind.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... dauert die ruhige Wetterlage unter einem breiten Höhenrücken weiter
an. Dabei strömt am Westrand meines Namensvetters (Hoch HELGE über Südosteuropa)
weiterhin milde Luft nach Deutschland, sodass der insgesamt sonnige oder leicht
bewölkte Nachmittag mit milden 14 bis knapp 20 Grad (höchste Werte am Oberrhein,
um 10 Grad bei auflandigem Wind an den Küsten) in einen besonders im Süden
locker bewölkten und trockenen Abend übergeht. Etwas bewölkter verläuft der
Abend über der Mitte und dem Norden dank leichter Hebung stromab eines
Kurzwellentroges über Benelux, wo einzelne Regentropfen nicht ausgeschlossen
sind (Niederrhein bis nördliches und westliches Niedersachsen). Viel Nass wird
es jedoch nicht geben. Die abendlichen Werte liegen bei rund 7 Grad im
Küstenumfeld und milden 17 oder 18 Grad entlang des Oberrheins und im
Rhein-Main-Gebiet.

In der Nacht zum Dienstag wird der bereits erwähnte Kurzwellentrog allmählich
nach Osten/Südosten geführt und liegt ausgangs der Nacht über dem Westen
Deutschlands. Einhergehende PVA sorgt für schwache bis mäßige Hebung besonders
über der Mitte Deutschlands, sodass dort die Nacht zunehmend stark bewölkt bis
bedeckt und mit erhöhten Regenwahrscheinlichkeiten verläuft (allerdings nur mit
geringen Mengen). Der Süden bleibt bis zum Morgen zwar von Niederschlägen,
jedoch nicht von dichter Bewölkung verschont, während die Nacht im Norden
aufgelockert bewölkt und ebenfalls trocken verläuft. Der Wind weht schwach aus
West bis Südwest und die Tiefstwerte gehen je nach Bewölkungsverteilung auf +8
bis +1 Grad zurück. Am Alpenrand besteht die lokale Gefahr von leichtem
Luftfrost und allgemein muss im gesamten Norden, Osten und Süden leichter Frost
in Bodennähe erwartet werden (0 bis -4 Grad).

Dienstag ... steht im Zeichen der Kurzwellenpassage, die zum Abend den Alpenrand
erreicht. Stromab sorgt PVA für dichte Bewölkung und leichten Niederschlag, der
sich tagsüber von der Mitte in den Südosten der Republik verlagert. Die Mengen
fallen mit wenigen Litern auf den Quadratmeter gering aus. Stromauf lockert die
Bewölkung im Westen wieder auf und dort bleibt es bei teils viel Sonnenschein
trocken. Ebenfalls trocken verläuft der Tag im Norden, wo temporär dichte
Bewölkung einer Okklusion den Blick auf die Sonne mindert. Niederschläge, wenn
überhaupt, beschränken sich in Form einzelner Tropfen auf das Küstenumfeld. Der
Südwestwind weht schwach bis mäßig und frischt nur über der Deutschen Bucht,
über Schleswig-Holstein und entlang exponierter Küstenabschnitte / auf Inseln
der Ostsee zeitweise böig auf (Bft 7). Die Höchstwerte liegen zwischen 8 Grad
auf den Halligen und bei rund 18 Grad entlang des Oberrheins.

In der Nacht zum Mittwoch verabschiedet sich der Trog nach Norditalien und
stromauf verstärkt sich der Keil von Frankreich und Benelux erneut. Somit
lockert die zunächst noch dichte Bewölkung im Süden zunehmend auf und die zweite
Nachthälfte verläuft teils klar, teils hochnebelig oder neblig-trüb (dank
schwacher Windbewegung, guter Ausstrahlung und der vorhandenen Restfeuchte durch
die Niederschläge vom Tage). Auch sonst verläuft die Nacht über der Mitte meist
klar, über dem Norden teils stärker bewölkt, jedoch überall trocken. Mit der
Nähe zur Frontalzone frischt der Südwestwind über dem äußersten Norden stark
böig auf und auf Helgoland und Sylt kann eine einzelne stürmische Bö (Bft 8)
nicht ausgeschlossen werden. Die Tiefstwerte liegen im Norden bei +8 bis +4 Grad
und über der Mitte und dem Süden zwischen +4 und 0 Grad. Im Süden kann lokal
leichter Luftfrost auftreten, verbreitet muss jedoch mit leichtem Frost in
Bodennähe gerechnet werden (entlang und südlich der Mittelgebirge bis zum
Alpenrand).

Mittwoch ... bleibt der breite Keil über Mitteleuropa wetterbestimmend.
Allerdings schwächt sich dieser an seiner Nordseite vorübergehend etwas ab,
sodass sich eine Kaltfront in den äußersten Norden von Deutschland
"hereinschieben" kann. Bedeutet, dass von Niedersachsen über Schleswig-Holstein
bis nach Mecklenburg-Vorpommern der Tag wolkenverhangen verläuft und im Verlauf
des Nachmittags und Abend kommen von Nordwesten leichte Niederschläge auf. Diese
sollten jedoch nur das Umfeld der Deutschen Bucht und Schleswig-Holstein
betreffen und unergiebig ausfallen. Ansonsten erwartet uns nach Auflösung
nächtlicher Nebelfelder über der Mitte und dem Süden ein freundlicher oder
sonniger Mittwoch. Die Höchstwerte liegen im Küstenumfeld bei rund 10 Grad,
sonst zwischen 15 und 20 Grad mit den höchsten Werten am Oberrhein. Der
Südwestwind weht über der Mitte und dem Norden mäßig bis frisch mit einzelnen
Böen im Umfeld der Küsten. Über Schleswig-Holstein sind auch einzelne stürmische
8-er Böen nicht ausgeschlossen. Im Süden hingegen weht der Wind nur schwach aus
unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Donnerstag ändert sich nichts Grundlegendes an der
warntechnisch sehr ruhigen Wetterlage. Im Norden bringt eine schleifende
Kaltfront aus dichter Bewölkung etwas Niederschlag, während über der Mitte und
dem Süden die Nacht locker bewölkt bis klar und trocken verläuft. Dabei muss
über der Mitte und dem Süden erneut mit teils ausgedehnten Nebelfeldern
gerechnet werden. Der West-bis Südwestwind schwächt sich im äußersten Norden
etwas ab (nur noch einzelne Bft 7-er Böen) und tritt im Süden und der Mitte nur
schwach in Erscheinung. Die Tiefstwerte liegen je nach Bewölkungsverteilung
zwischen +8 und 0 Grad (am kältesten entlang der Alpen). Leichter Frost in
Bodennähe muss im gesamten Süden und teils auch entlang der zentralen
Mittelgebirge erwartet werden.

Donnerstag ... ändert sich wenig auf der synoptischen Bühne, wobei jedoch
allgemein das Geopotential von Nordwesten zurückgeht. Die quasi-stationäre Front
über dem Norden Deutschlands macht sich besonders durch dichte Bewölkung
bemerkbar, aus der es zeit- und gebietsweise etwas regnet. Allerdings besteht im
Nachmittagsverlauf auch entlang der zentralen Mittelgebirge ein geringes
Schauerrisiko. Im Süden und da besonders südlich der Donau verläuft der Tag
heiter oder sonnig und trocken. Der nur schwach aus Nord bis Nordwest wehende
Wind tritt kaum in Erscheinung. Über der Mitte und dem Süden liegen die
Höchstwerte zwischen 15 und 22 Grad (höchste Werte am Oberrhein). Mit 8 bis 13
Grad bleibt es im Norden hingegen etwas kälter.

Die Nacht zum Freitag zeigt sich weiterhin warntechnisch ruhig, im Norden stark,
sonst locker bewölkt mit etwas Regen im Norden und trockenen Verhältnisse über
der Mitte und dem Süden. Die Tiefstwerte liegen zwischen +7 und +2 Grad mit
leichtem Frost in Bodennähe über dem Norden und Süden.


Modellvergleich und -einschätzung
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Während der Kurzfrist treten keine signifikanten Unterschiede innerhalb der
Numerik auf.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Helge Tuschy