SXEU31 DWAV 231800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 23.11.2019 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Nachlassender Südföhn.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
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Aktuell ... Befindet sich Deutschland zwischen einem ausgeprägten
Hochdruckgebiet über Osteuropa/Russland und einem Langwellentrog über
Westeuropa. Dabei fließen bei einer vorwiegend südlichen Strömung und dank des
Südföhns recht milde Luftmassen nach Deutschland. In 850 hPa liegen die
Temperaturen in einem Bereich zwischen 6 Grad im Nordosten und bis zu 13 Grad im
Süden. Neben den milden Temperaturen treten aber auch Sturm bzw. schwere
Sturmböen bis in die Alpentäler auf. Auch der Böhmische Wind ist anfangs mit
Windböen um BFT 7 vertreten.

In der Nacht zu Sonntag dreht mit der Verlagerung des Höhentiefs nach Süden die
Anströmung allmählich auf Südost und der Föhn bricht zusammen. Auch der Wind
auf den Bergen und der böhmische Wind lässt nachts rasch nach. Der Druckgradient
fächert mit dem abtropfenden Trog auf. Bei den eher milden Temperaturen und
vielfach bewölkten Himmel wird Luftfrost oder Glätte kein großes Thema in der
kommenden Nacht sein. Lokaler Bodenfrost und damit verbunden geringfügige Glätte
ist aber nicht völlig auszuschließen.

In 300 hPa wölbt sich ein schwacher Höhenkeil über Deutschland. Allerdings kann
sich bei den beruhigenden und teils absinkenden Luftmassen Nebel bilden, der
sich auch am Sonntag zur zögerlich auflöst.
Sonntag ... füllt sich der Trog über Westeuropa immer mehr auf. Über dem
westlichen Mittelmeer ist aber weiterhin ein ausgeprägtes Höhentief zu erkennen.
Vom Atlantik her nähert sich gleichzeitig ein neues Frontensystem (neuer Trog)
Westeuropa an, welcher in der Nacht zu Montag auf Frankreich übergreift. Über
Deutschland hält sich derweil in der Höhe schwacher Hochdruckeinfluss, am Boden
ist eine schwache Tiefdruckrinne zu erkennen. Generell sind die
Luftdruckgegensätze nur gering, sodass der Nebel, der sich in der Nacht zu
Sonntag gebildet hat, Mühe haben wird sich aufzulösen. Ansonsten sollte der Tag
weitestgehend warnfrei über Deutschland vonstattengehen.
Montag ... greift der atlantische Trog auf Westeuropa über. Das stabile und
bisher blockierende Hoch über Osteuropa zieht sich nach Osten zurück, sodass der
neue Trog im Tagesverlauf auch auf Mitteleuropa übergreifen kann.
An dessen Vorderseite setzt WLA ein, sodass zunächst starke Wolkenfelder später
(am Abend) auch leichte Niederschläge auf Westdeutschland übergreifen. Der
Druckgradient frischt etwas auf, warnwürdige Böen sind allenfalls an der Küste
oder auf den Bergen mit BFT 7 aus Südost zu erwarten. Auch in 850 hPa liegen die
Temperaturen nun zwischen 3 Grad im Südwesten und bis 8 Grad im Nordosten.

Über dem Atlantik nähert sich aber EX SEBASTIEN Europa an. Auf dessen
Vorderseite wölbt sich ein Höhenrücken auf, der bereits in der Nacht zu Dienstag
den Trog über Mitteleuropa überläuft bzw. auffüllt. Ausgangs der Nacht befindet
sich EX SEBASTIEN mit einem Kerndruck von 975 hPa westlich von Irland.
Dienstag ... greift EX SEBASTIEN auf GB über, der Druckgradient verstärkt sich
etwas über Deutschland und der Wind dreht auf Süd bis Südwest. Der dazugehörige
Trog trogt im Laufe des Tages in Richtung Spanien aus und greift erst in der
Nacht zu Mittwoch auf Deutschland über. Der Wind frischt auf. Auf den Bergen und
an der Nordseeküste ist mit Böen BFT 7 - 8 aus Süd bis Südwest zu rechnen. Das
zu EX SEBASTIEN dazugehörige Frontensystem greift aber erst am Abend bzw. in der
Nacht zu Mittwoch auf Deutschland über.


Modellvergleich und -einschätzung
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Bis Montag gibt es kaum andere Lösungen, erst Dienstag bzw. Mittwoch, wenn EX
SEBASTIEN in unsere Gefilde dringt, gibt es einige Modellunsicherheiten.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Christina Speicher