S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 10.07.2016 um 10.30 UTC



Anfangs im Südosten Dauerregen, am Mittwoch und Donnerstag recht kühl. Ab
Freitag Wetterberuhigung und wieder etwas wärmer.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 17.07.2016


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Mittwoch liegt Deutschland
im Bereich eines Langwellentroges. Dadurch wird das ganze Land mit höhenkalter
Luft geflutet und die T850 sinkt in der Nordhälfte unter 5 Grad ab. Am Boden
liegen über den Alpen noch die Reste der Kaltfront eines Tiefs über
Nordskandinavien. Der Trog aktiviert die Front wieder und daher kann es im
Südosten noch zu kräftigen Stauniederschlägen kommen, sodass die Dauerregenlage
dort andauert. Ansonsten dominiert unbeständiges und recht kühles Schauerwetter,
vereinzelt sind auch Gewitter möglich. Am Donnerstag tropft der Trog über dem
Norden Deutschlands ab, und verlagert sich im Tagesverlauf langsam südostwärts.
So dauert das wechselhafte Wetter mit Schauern weiter an, die
Gewitterwahrscheinlichkeit ist allerdings gegenüber dem Vortag eher gering. Es
bleibt recht kühl, da die 20 Grad Marke nur im Nordosten und im Südwesten
erreicht wird. Am Freitag verlässt das Höhentief unseren Vorhersageraum und von
Westen her gewinnt ein Keil, dessen Achse über Großbritannien liegt, an Einfluss
auf unser Wetter. Korrespondierend dazu bildet sich über Frankreich ein
Bodenhoch und auch bei uns steigt der Druck an. So bleibt es dann auch im
Südosten trocken und vor allem im Westen ist die Sonne wieder für längere Zeit
zu sehen, Die Temperaturen steigen, außer im Südosten, auf über 20 Grad an. Am
Samstag kommt die Achse des Troges nach Westeuropa voran und im Westen ist mit
freundlichem Wetter mit viel Sonne zu rechnen. Im Südwesten wird wieder einmal
ein Sommertag erwartet. Ganz im Osten kann es noch ein paar Spritzer Regen
geben. Auch am Sonntag dominiert der Keil unser Wetter und vor allem im Westen
und in der Mitte scheint verbreitet die Sonne. Aufgrund des Absinkens stiegen
auch die Temperaturen in 850 hPa wieder über 10 Grad an. Der Keil und damit auch
das Bodenhoch schwächen sich ab und verlagern ihren Schwerpunkt nach
Skandinavien. Die Höchsttemperaturen steigen vor allem in der Westhälfte wieder
verbreitet über 25 Grad. Dabei kann es allerdings vereinzelt Gewitter geben.

In der erweiterten Mittelfrist ab Montag schwenken die Reste des Keils über den
Süden hinweg und wir kommen wieder in den Einflussbereich des nachfolgenden
Troges, wobei vorderseitig davon die T850 im Süden über 15 Grad ansteigt. Im
Tagesverlauf gibt es verbreitet Gewitter, die vor allem mit kräftigen Starkregen
verbunden sein können. Am Dienstag greift der Trog auf Deutschland über wodurch
es zunehmend wieder unbeständiger mit Schauern und teilweise auch Gewittern
wird.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Im Vergleich zum gestrigen 12UTC Lauf besteht eine recht gute Übereinstimmung.
Dagegen gibt es im Vergleich zum gestrigen 00UTC Lauf schon am Mittwoch
Unterschiede. Darin ist der oben beschrieben Trog über uns fast nicht existent
und somit auch das Wettergeschehen deutlich antizyklonaler als in den darauf
folgenden Läufen prognostiziert. Auch in den Folgetagen gibt es deutliche
Unterschiede. So lässt der gestrige 00UTC Lauf im Gegensatz zu den Vorläufen am
Freitag einen Trog über den Norden Deutschland schwenken. Am Wochenende
simuliert der gestrige 00UTC Lauf eine sehr kräftige Entwicklung eines Tiefs
über Weißrussland, eine Entwicklung die in den anschließenden Läufen nicht
stattfindet. Insgesamt gesehen bestätigt damit der neue Lauf die Entwicklung,
die vom gestrigen 12UTC Lauf gezeichnet wird.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Ähnlich wie der gestrige 00UTC Lauf des EZMW simulieren auch GFS und ICON am
Donnerstag eine kräftige Austrogung über Skandinavien. Im weiteren Verlauf wird
das Hoch bei uns ähnlich simuliert wie von EZMW.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse berechnet für Mittwoch und Donnerstag 2 Cluster, die sich bei
uns nur geringfügig unterscheiden. Im Zeitraum Freitag bis Sonntag gibt es 3
Cluster, die sich vor allem in der Konturierung des abziehenden Troges
unterscheiden. Der aktuelle Lauf liegt dabei in Cluster 2, der für unseren
Vorhersagebereich die am stärksten antizyklonal geprägte Lösung darstellt.

Die Rauchfahne von Offenbach zeigt von heute bis Mittwoch einen recht deutlichen
Temperaturrückgang um 10K. Weiterhin zeigen sich von Dienstag bis Donnerstag
recht viele Members Signale für Niederschlag, die Mengen überschreiten
allerdings in keinem Fall 10 mm/6h. Ab Mittwoch steigt das Potential wieder
stark an bis zum Maximum am Sonntag. Danach kommt es nur zu leichtem
Potentialrückgang.

Bei den GEFS Ensembles wird vor allem der starke Temperaturrückgang bis Mitte
der Woche im Vergleich zum Mittel 1981 bis 2010 recht deutlich. Die
Ensemblemittelkurve sinkt von 5 K über dem Mittel bis zum Donnerstag auch 6 K
unter dem Mittel. Erst am Sonntag wird das vieljährige Mittel wieder erreicht.
Demnach liegen für die Station Frankfurt am Main von Mittwoch bis Freitag die
Temperaturmaxima unter 20 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI gibt für Mittwoch Signale für ein Niederschlagereignis im Südosten.
Weiterhin gibt es für die Südwesthälfte für Mittwoch und Donnerstag Signale für
einen kühlen Witterungsabschnitt.
Die Ensembles geben deutliche Signale für ein Dauerregenereignis im Südosten.
Die stärksten Signale liegen dabei am Alpenrand, wo durchaus mit einer
Wahrscheinlichkeit von über 30% von einer Unwetterlage auszugehen ist. Demnach
dauert die Dauerregenlage dort bis zum Donnerstag an.

Für Mittwoch gibt es laut COSMO-LEPS im Ostseeküstenbereich geringe bis mittlere
Wahrscheinlichkeiten für stürmische Böen. Allerdings ist EZMW-EPS dabei deutlich
verhaltener und lässt maximal Windböen Bft 7 zu.
Im Zusammenhang mit Gewittern, die vor allem am Mittwoch noch verbreitet
auftreten können, muss allerdings mit stürmischen Böen gerechnet werden.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich