DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

15-02-2019 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 15.02.2019 um 10.30 UTC



Meist ruhige Hochdrucklage.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 22.02.2019


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums am Montag liegen wir im
Bereich eines langwelligen Höhenrückens, der sich über weiter Teile
Mitteleuropas erstreckt, dessen Achse sich jedoch im Tagesverlauf weiter
ostwärts von Deutschland ostwärts nach Polen verschiebt. Dem entsprechend
verlagert sich auch das Bodenhoch weiter in Richtung Osteuropa. An seinem
restlichen Rand liegen wir allerdings weiterhin unter Absinken, sodass einem
trockenen, sonnigen und sehr milden Tag nichts im Wege steht. Allerdings kommen
wir schon am Dienstag auf die Vorderseite eines Troges über Westeuropa und im
Vorfeld greift eine Kaltfront von Nordwesten auf uns über und führt in der
Nordwesthälfte zu geringen Niederschlägen. Im Osten herrscht weiterhin
Hochdruckeinfluss bei insgesamt nur wenig geänderten Temperaturen.

Da sich im Bereich des Troges schon an den Vortagen ein Cut-Off stattgefunden
hat, überquert uns am Mittwoch das nördliche Residuum des Troges ostwärts. Da
sich rückseitig über Westeuropa erneut ein mächtiger Höhenkeil aufbaut hat und
daher am Boden der Druck ansteigt, ist die Wetteraktivität nur gering. Mit
Durchgang der Front sinkt die Temperatur in 850 hPa wieder unter den
Gefrierpunkt, sodass im Alpenraum etwas Schnee fallen kann.
Am Donnerstag und Freitag verlagert sich der Höhenhochkeil weiter in Richtung
Mitteleuropa, wobei sich ein Schwerpunkt über der Nordsee abzeichnet. Folglich
steigt der Bodendruck bei uns weiter an und über Südskandinavien bildet sich ein
mächtiges Bodenhoch aus. Da der Hochkeil von Warmluft überlaufen wird, kommt es
zuvor vor allem im Nordosten noch zu etwas Niederschlag, meist in der flüssigen
Phase.

In der erweiterten Mittelfrist ab Samstag kommen wir kurzfristig, durch das
Übergreifen eines Troges über Westeuropa, unter stärkere Bewölkung, es bleibt
aber trocken. Danach stellt sich, durch das Vordringen eines Troges von
Nordosten über Ost- und Südosteuropa in Richtung Mittelmeerraum, einen
High-over-Low Lage ein, bei der trockene und kühlere Festlandsluft zu uns
geführt wird.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Insgesamt kann die Konsistenz des IFS im Vergleich zu seinen Vorläufen als recht
hoch eingestuft werden. Es fällt auf, das die Entwicklung des Hochs über
Südskandinavien am Freitag beim aktuellen Lauf deutlich stärker erfolgt als noch
von den Vorläufen angenommen. Vorstoß des Höhentroges in Richtung des zentralen
Mittelmeerraums am Samstag ist allerdings eine neue Entwicklung, die die
Vorläufe so nicht auf der Karte hatten.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis Donnerstag stimmen die anderen globalen Modelle mit IFS recht gut überein.
In der weiteren Entwicklung ab Freitag folgen GFS und ICON der IFS-Prognose mit
einem Split des Höhenkeils und der Ausbildung einer High-over-Low Situation am
Wochenende nicht. Nach GFS dominieren auch am kommenden Wochenende in der Höhe
recht milde Luftmassen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalysen liefern insgesamt 3 Cluster, sowohl für Montag und Dienstag
als auch für Mittwoch bis Freitag. Auch wenn der operationelle Lauf jeweils nur
Cluster 2 zugeordnet wird, stützen die Cluster insgesamt die Prognosen des
deterministischen Laufs. Auch in der erweiterten Mittelfrist am nächsten
Wochenende simulieren die Clusteranalysen unisono eine recht antizyklonale
Lösung mit einem kräftigen Rücken über West- und Mitteleuropa.

Auch die GEFS-Ensemble simulieren eine recht trockene Woche unter
Hochdruckeinfluss, bei der die Temperaturen meist recht deutlich über dem
vieljährlichen Mittel von 1981-2010 liegen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der Extreme Forecast Index (EFI) gibt außer Signalen für einen milden
Witterungsabschnitt keine Hinweise auf stärkere Niederschläge oder Winde. Auch
die Ensembles liefern keine Hinweise auf markante Niederschlags- oder
Windereignisse.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPM
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich