DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

14-02-2019 11:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 14.02.2019 um 10.30 UTC



Zunächst ruhige Hochdrucklage. Am Dienstag und Mittwoch Durchgang einer
schwachen Kaltfront mit leichter Abkühlung und einer Anfeuchtung der
Troposphäre. Anschließend wahrscheinlich erneut Hochdruckeinfluss.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 21.02.2019


Am Sonntag liegt Deutschland unter einem kräftigen Höhenrücken, dessen
Hauptachse über Deutschland langsam ostwärts wandert. Die zugehörige
Bodenhochdruckzone erstreckt sich mit über 1025 hPa vom Sudan bis zu den Alpen
und zum Balkan und ein Keil reicht bis nach Südskandinavien und bestimmt somit
das Wetter bei uns.
Am Montag schwenkt zwar die Hauptachse des Rückens nach Polen, aber trotzdem
herrscht noch Hochdruckwetter, wobei sich ein neuer Hochschwerpunkt über
Osteuropa entwickelt. Ein Höhentrog nähert sich zwar vom Atlantik und tropft
nach Portugal ab. Die vorgelagerte Kaltfront greift aber noch nicht auf
Nordwestdeutschland über.
Während das Cut-Off-Tief am Mittwoch nach Nordwestalgerien zieht, verlagert sich
der Resttrog zur Deutschen Bucht und nach Benelux und die Kaltfront erreicht
damit den Westen und Norden Deutschlands mit Regenwolken.
Am Mittwoch schwenkt der Höhentrog nach Weißrussland und zuvor ist ein weiteres
Cut-Off-Tief über Frankreich zur Biskaya gezogen. Gleichzeitig bildet sich aus
dem folgenden atlantischen Höhenrücken ein neues abgeschlossenes Höhenhoch über
Großbritannien und ein neues Bodenhoch, das zur Nordsee und nach Deutschland
wandert. Die o. e. Kaltfront zieht unter Abschwächung nach Süddeutschland und
führt aber nur wenig kühlere Meeresluft heran.
Am Donnerstag erstreckt sich die hochreichende Antizyklone vom zentralen
Deutschland bis zu den Shetlandinseln. An seinem Ostrand beeinflusst eine
Warmfront den Nordosten Deutschlands.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf des EZMW simuliert die Wettersituation ähnlich wie die
beiden gestrigen Modell-Runs.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Im Wesentlichen zeigen alle anderen verfügbaren Globalmodelle die Regenerierung
des Hochdruckgebietes über Mitteleuropa nach Durchgang einer Kaltfront am
Dienstag. Unterschiede gibt es lediglich im Timing der Kaltfront und bei den
Niederschlagsmengen. ICON zum Beispiel lässt die Front am Dienstag schon bis zur
Donau vorankommen, während sie bei EZMW noch über dem Nordwesten hängen bleibt.
Der Kaltluftvorstoß ist bei ICON auch deutlich kräftiger. Die Temperatur in 850
hPa sinkt bis Mittwoch auf
-2 bis -5 Grad, während sie bei EZMW vor allem im Westen um 3 bis 4 Grad höher
liegt (Mittwoch 18 UTC).
Bei JMA schwenkt der neue Höhenrücken etwas schneller durch und bereits ab
Donnerstag gelangt am Rande eines Hochs über dem nordwestlichen Balkan milde
Luft nach Deutschland mit 850-hPa-Temperaturen zwischen 2 und 4 Grad.
In der erweiterten Mittelfrist entwickelt sich bei diesem Modell eine sehr milde
Südwestströmung.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse ermittelt heute bis zum 7. Tag 3 Cluster, die aber allesamt
den Trogdurchgang bringen und anschließend wandert der nächste Höhenrücken unter
Verstärkung zur Nordsee. Lediglich im 3. Cluster mit 5 Modellruns ist der Rücken
flacher und die Lage wird eingeordnet in eine Westlage mit positiver NAO.
Bis zum 10. Tag (erweiterte Mittelfrist) zeigen 3 Cluster mit insgesamt 44
Modellruns eine blockierende Hochdrucklage mit einem Höhenrücken, der von
Südeuropa über Mitteleuropa nach Skandinavien reicht. Nur im letzten Cluster
wandert der Rücken langsam durch und es entwickelt sich eine Südwestlage.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt zunächst hohe 850-hPa-Temperaturen um 9 Grad,
die schon im Vorfeld der Kaltfront am Montag auf 5 Grad absinkt. Mit der
Kaltfront sinkt die Temperatur am Dienstag in 850 hPa auf 0 bis -5 Grad, die
sich am Mittwoch hält. Am Donnerstag steigt die Temperatur bei zunehmendem
Hochdruckeinfluss meist wieder an auf 1 bis 6 Grad und in der erweiterten
Mittelfrist geht's im Mittel noch etwas nach oben. Nur etwa 5 Modellruns bleiben
recht kalt, wozu auch der Kontrolllauf gehört.
Bei diesem bildet sich eine hochreichende Antizyklone über Südskandinavien und
von Osten strömt vor allem nach Süddeutschland sehr kalte Luft (am Samstag -10
bis -15 Grad).
Entsprechend ist ab Donnerstag/Freitag die Streuung bei der 2-Meter-Temperatur
recht groß zwischen 6 und 14 Grad (im Bereich zwischen -90 Prozent und +90
Prozent). Das Temperaturniveau geht allerding nach dem Einströmen etwas kühlerer
Luft ab Donnerstag im Mittel wieder etwas nach oben.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen ist bei CosmoLEPS,
EZMW-EPS und ICON-EPS nur gering.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden