DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

15-10-2018 17:30
SXEU31 DWAV 151800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 15.10.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
keine

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ... präsentiert sich Deutschland weitgehend wolkenlos, was auch der
Tatsache geschuldet ist, dass mit östlicher Bodenströmung trockene Luft aus dem
osteuropäischen Hoch zu uns gelangt. Über Ostdeutschland machen sich
gebietsweise Wolken bemerkbar, die auf der Vorderseite eines kleinen Höhentiefs
mit Kern über dem südöstlichen Deutschland entstanden sind. Es hat den Charakter
eines Kaltlufttropfens und behält auch am Dienstag seinen vergleichsweise
schwachen Einfluss auf Teile Deutschlands.

Dienstag ... ist die hochreichende Antizyklone über dem nahen Osteuropa für uns
nach wie vor wetterbestimmend. Daneben nimmt das Höhentief über der Iberischen
Halbinsel Kurs auf das westliche Mittelmeer, wodurch sich ein neuer Höhentrog
über dem Ostatlantik etwas nach Süden ausweiten kann.
Über Mitteleuropa werden wir dagegen von einem Kaltlufttropfen mit Zentrum über
der östlichen Mitte beeinflusst.
Die meiste Hebung wird auf der Ostflanke, daneben aber auch auf der Nord- bzw.
Nordwestflanke des Kaltlufttropfens generiert. Sämtliche Modelle produzieren
daraufhin hauptsächlich in der Nordhälfte gebietsweise leichten Regen, aber auch
Regenschauer und sogar vereinzelte Gewitter.
Abseits davon scheint nach z.T. schleppender Nebelauflösung häufig die Sonne.
Bei leicht sinkenden 850-hPa-Temperaturen wird es mit 19 bis 24°C, im Westen
lokal noch mal um 25°C, nicht mehr ganz so warm wie bisher.

In der Nacht zum Mittwoch verbleibt Deutschland im Bereich geringer
Luftdruckgegensätze. Dabei bildet sich bei gering bewölktem Himmel gebietsweise
Nebel.

Mittwoch ... erfolgt über dem nahen Ostatlantik die Abtropfung eines Höhentiefs,
während sich das Hoch über dem nahen Osteuropa kaum bewegt und sich nur extrem
langsam abschwächt. Der Kaltlufttropfen zeigt wenig Intensitätsänderung während
sich über Benelux ein schmaler Rücken aufwölbt - das Ganze bei weiterhin
schwachem Potenzial-und auch Druckgradienten.
Für den Osten und die Mitte werden daher noch ein paar wenige Schauer erwartet,
sonst bleibt es weiterhin überall trocken. Dazu scheint nach teils zögernder
Nebelauflösung vielfach die Sonne. Im Norden und Nordwesten können hohe und
mittelhohe Wolken die Einstrahlung dämpfen. Bei geringfügig zurückgehenden
T850-Werten (11-8°C) reicht es auch in 2 m Höhe "nur noch" zu 18 bis 23,
vereinzelt 24°C, bei zähem Nebel darunter.

In der Nacht zum Donnerstag baut sich eine Brücke zwischen dem Hoch über
Osteuropa und dem Azorenhoch auf, die über den Vorhersageraum verläuft.
Entsprechend bleiben die Luftdruckgegensätze gering.

Donnerstag ... Deutschland liegt unter einer Hochbrücke, die sich vom Azorenraum
bis nach Südskandinavien erstreckt. Die leicht mäandrierende Frontalzone
verläuft vom Nordatlantik nördlich an Schottland vorbei über Mittelskandinavien
hinweg zum nördlichen Ural, so dass frontale Prozesse vorerst nicht auf
Deutschland übergreifen. Geringe Niederschläge treten allenfalls an der Küste
und an den Nordseiten der Mittelgebirge auf. Ansonsten bleibt es trocken. Mit
einem auf Nordost drehenden Wind in Bodennähe wird es zumindest im Norden einige
Grad kühler als bisher, sonst werden aber besonders nach Westen und Südwesten zu
immer noch Temperaturen um 20° C erreicht.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die übrigen vorliegenden Modelle zeigen eine sehr ähnliche Entwicklung wie die
deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. R. Hering-Zieringer