DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

20-08-2018 07:01
SXEU31 DWAV 200800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 20.08.2018 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
BM
Im Alpenraum isolierte Gewitter mit Starkregen und kleinem Hagel möglich.
Ansonsten keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Montag... Am Rande des umfangreichen, vom Nordostatlantik bis zu den Alpen und
nach Süddeutschland reichenden Höhenrückens, der sich verstärkt, schwenkt ein
flacher Randtrog über den Ostseeraum ostwärts. Auf seiner Vorderseite dringt die
schwache Kaltfront eines von Südschweden nach Estland ziehenden Tiefs bis zum
Nordrand der Mittelgebirge vor. Die ausgelösten Regenmengen im Norden sind
allerdings gering. Die tiefe Bewölkung der Front dringt etwa bis auf eine Linie
Pfalz-Sachsen vor. Dahinter lockert die Bewölkung im Norden wieder auf.
In Süddeutschland scheint heute meist die Sonne. Lediglich im Alpenraum
entwickeln sich bei Cape-Werten um 500 J/Kg isolierte Gewitter, teils mit
Starkregen und kleinem Hagel.
Im Norden setzt bereits oberhalb von 600 hPa Warmluftadvektion ein auf der
Vorderseite eines flachen Höhenrückens, der zur Nordsee wandert.
In Süddeutschland reicht es heute noch meist für einen heißen Tag mit
Höchstwerten von 30 Grad und mehr. In der Mitte werden sommerliche 25 bis 29
Grad erreicht und im Norden sorgt die Nordseeluft für angenehme 21 bis 24 Grad.

Mit dem Höhenkeil wird der Azorenhochkeil gestützt, der sich bis Dienstagfrüh
mit etwas mehr als 1020 hPa über Deutschland ausbreitet. Allerdings halten sich
vor allem in der Mitte noch mehr oder weniger dichte Wolken.

Dienstag... wölbt sich die westliche Höhenströmung auf der Nordflanke des nach
wie vor über Süddeutschland verlaufenden Rückens geringfügig auf, so dass der
Luftdruck im Norden noch etwas steigt. Das Ergebnis ist die Abspaltung einer
eigenständigen Hochzelle (über 1020 hPa) aus dem Azorenhochkeil, die sich in der
Nacht zum Mittwoch schon wieder in Richtung östliches Mitteleuropa
verabschiedet.
Wettertechnisch gestaltet sich die Angelegenheit derart, dass am Alpenrand
weiterhin eine latente, nicht überbordend ausgeprägte Gewitterneigung mit
Starkregengefahr gegeben ist (Cape-ML weiter um 500 J/Kg). Ansonsten scheint im
Süden und im Osten aber häufig die Sonne. In der Mitte und im Nordwesten halten
sich zunächst noch mehr oder weniger dichte Wolken (Inversion zwischen 800 und
700 hPa), aus denen es aber allenfalls ein paar Tropfen Regen gibt. Im
Tagesverlauf wird die Wolkendecke aber zunehmend löchrig, z.T. lösen sich die
Wolken auch ganz auf oder gehen in flache Quellbewölkung über. Bei
850-hPa-Temperaturen zwischen 8°C an der Ostsee und rund 15°C südlich der Donau
ergibt sich ein thermisches Süd-Nord-Gefälle mit Tageshöchstwerten von 21/22°C
in Angeln und auf Usedom und bis zu 32 °C in den Flusstälern Süddeutschlands.
In der Nacht zum Mittwoch herrschen leicht antizyklonale Bedingungen, so dass es
vielfach gering bewölkt, gebietsweise auch wolkig und weitgehend trocken wird.


Mittwoch... wandert der flache Höhenrücken langsam ostwärts, während sich über
dem Ostatlantik eine Austrogung abzeichnet. Dazwischen dreht die weiterhin
schwache Höhenströmung über Deutschland auf Südwest zurück und so kann insgesamt
wieder wärmere Luft auch nach Norddeutschland strömen. Im Randbereich des
Osteuropäischen Hochs herrscht zumindest anfangs eine schwache Strömung um Süd
und viel Sonnenschein sorgt auch im Norden für sommerliche Temperaturen zwischen
25 und 29 Grad. Ansonsten gibt es heiße 30 bis 35 Grad mit den höchsten Werten
am Neckar und im Raum Nürnberg. Nach wie vor ist der Alpenrand leicht
gewittergefährdet. Zudem ziehen im äußersten Norden und Nordwesten mitunter ein
paar dichtere Wolkenfelder durch, die aber den dringend benötigten Regen nicht
im Gepäck haben.
In der Nacht zum Donnerstag fallen die Gewitter in den Alpen in sich zusammen.
Bei meist geringer Bewölkung sinken die Temperaturen auf 18 Grad an der Nordsee
und 13 Grad am Alpenrand ab. Möglicher Wiese tauchen Donnerstagfrüh im Vorfeld
einer Kaltfront im Raum Sylt und Borkum erste Schauer und Gewitter auf.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren die Wetterentwicklung sehr ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden