DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

31-07-2018 09:30
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 31.07.2018 um 10.30 UTC



Bis zum Wochenende vor allem im Süden heiß, im Bergland gewittrig. Ab Montag von
Nord nach Süd zurückgehende Temperaturen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 07.08.2018


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums, am Freitag, liegt Deutschland
unter einem kräftigen Höhenkeil, der sich von Südwesteuropa über Deutschland
hinweg zum Baltikum ausdehnt. Über uns liegen die Reste einer Luftmassengrenze,
die etwas mildere Luft im Norden vor heißer Luft im Süden trennt. Sonderliche
Wetteraktivität ist an der Front aber nicht zu erwarten. Auch am Samstag ändert
sich an den Randbedingungen nicht viel. An beiden Tagen ist erneut im Norden mit
hochsommerlichen Temperaturen, im Süden dagegen mit heißen Temperaturen von
einem meist wolkenfreien Himmel zu rechnen. Erst am Sonntag schwenkt der Keil
über Süddeutschland hinweg südwärts und so kann auf den Norden ein Trog
übergreifen, der mit einem Höhentief über dem Skagerrak zusammenhängt. Am Boden
kommt dadurch eine Front nach Norddeutschland, auf deren Rückseite deutliche
frischere Meeresluft in den Norden strömt. Die Front sorgt im Norden für Wolken
und ein paar Spritzer Regen. Im Süden dagegen ist es weiterhin sonnig und heiß.
Am Alpenrand kann es ein paar Gewitter geben.
Am Montag verlagert sich das Höhentief ostwärts bis ins Baltikum und auf seiner
Rückseite verbleiben wir in einer westlichen Höhenströmung. Am Boden bleibt es
recht zwar gradientschwach, aber die Kaltfront kommt bis zum Abend nach
Süddeutschland voran. Weiterhin bildet sich über Frankreich und
Südwestdeutschland ein flaches Tiefdruckgebiet aus und in der Folge gibt es im
Süden teils kräftigere konvektiv verstärkte Regenfälle oder Gewitter,
wahrscheinlich bzgl. Starkregen bis in den Unwetterbereich. Auf der Rückseite
der Kaltfront sinkt die T850 auf Werte zwischen 10 Grad und 15 Grad ab. 30 Grad
und mehr werden dann allenfalls in Süddeutschland erreicht. Im Norden werden es
kaum 25 Grad und vor allem in den Nächten kühlt es ab und wird deutlich
angenehmer. Am Dienstag nähert sich von Westen her erneut ein Randtrog, der bis
zum Abend die Nordsee erreicht. Vorderseitig kommt im Westen die Front mit der
südlich davon gelegenen Warmluft wieder nach Norden voran. Am Boden bildet sich
ein Tief über Benelux und schwenkt unter Verstärkung bis in den Nordwesten.
Somit kommt in den Süden und Westen erneut sehr heiße Luft

In der erweiterten Mittelfrist ab Mittwoch schwenkt der Trog von der Nordsee in
Jütland. Das Bodentief überquert Deutschland ostwärts und hinter der damit
verbundenen Kaltfront strömt deutlich kühlere Luft von Nordwesten her nach
Deutschland. Sie kommt im weiteren Verlauf bis nach Süddeutschland voran.
Allerdings kommt es an der Front, aufgrund der gradientschwachen Lage, zur
Wellenbildung, sodass die heißen Luftmassen nicht vollständig verdrängt werden
können. Stärkere Niederschlagssignale sind daran allerdings nicht zu erwarten,
dafür ist die Luftmasse zu trocken.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis Sonntag besteht eine recht gute Übereinstimmung zwischen dem aktuellen Lauf
des IFS und seinen Vorläufen. Am Sonntag allerding simuliert der gestrige
12UTC-Lauf einen Trog, der über Jütland hinweg in die Ostsee zieht. Diese
Entwicklung wird jedoch weder vom aktuellen Lauf noch vom gestrigen 00UTC-Lauf
bestätigt. Auch der avisiert Tiefausläufer findet sich in den beiden
00UTC-Läufen nicht wieder. Im weiteren Verlauf zeigt der aktuelle Lauf eine
deutlich glattere westliche Höhenströmung. Die prognostiziert Amplifizierung,
wie bei den Vorläufen, findet nicht mehr statt. Erst am Mittwoch kommt der Trog
von der Nordsee her zu uns heran. Die Entwicklung ist aber, verglichen mit den
gestrigen Läufen, deutlich flacher. Am Dienstag wiederum ist die ICON- und die
GFS-Lösung etwas antizyklonaler konturiert als beim IFS.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis zum Sonntag stimmen die Vorhersagen recht gut überein. Am Sonntag simuliert
ICON als einziges Modell für den Norden ein deutlich feuchteres und damit
unbeständiges Szenario. Bei GFS und IFS bleibt es abgesehen von Gewittern im
Süden trocken. Auch der Durchgang der Front am Montag ist bei ICON am
feuchtesten, bei IFS dagegen trocken. In der erweiterten Mittelfrist vergrößern
sich die Diskrepanzen zwischen den verschieden Lösungen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalysen zeigen für Freitag und Samstag nur einen Cluster. Von
Sonntag bis Dienstag werden 4 Cluster berechnet, wobei der aktuelle Lauf dem
Cluster 1 zugeordnet wird. Sie unterscheiden sich vor allem in der Amplitude des
durchschwenkenden Troges. In der erweiterten Mittelfrist ab Mittwoch werden dann
5 Cluster gerechnet, wobei hier "alles möglich" ist.

Die Rauchfahne eines Punktes in der Mitte von Deutschland zeigt bis zum Samstag
Temperaturen (T850) über 15 Grad. Ab Montag sinkt das Temperaturniveau.
Allerdings ist der Spread sehr hoch und es fällt der deutliche Gangunterschied
zwischen der Kurve des aktuellen Laufs und der des Kontrolllaufs auf. Das heißt,
ab Montag nächster Woche ist die Entwicklung sehr unsicher. Im Süden bleibt die
Temperatur weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Norden wird es dagegen ab
Sonntag deutlich kühler (T850 unter 10 Grad) und unbeständiger.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der EFI gibt keinen Hinweis auf signifikante Wetterentwicklung.

Niederschlag: die Ensembles liefern keinen Hinweis auf eventuelle markankten
Niederschläge.

Wind: lediglich am Sonntag besteht an der Ostsee geringe Wahrscheinlichkeiten
für Böen der Stärke 8 und mehr.

Gewitter: während des ganzen Vorhersagezeitraums besteht für die Alpen und das
Alpenvorland geringe bis mittlere Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten von
Gewittern.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich