DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

27-06-2018 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 27.06.2018 um 10.30 UTC



Zunächst meist freundlich und sommerlich warm. Dabei im Südwesten, in der neuen
Woche auch im Nordosten teils heiß. Dann von Südwesten aufkommende Gewitter,
lokal teils kräftig.
__________________________________________________________

Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 04.07.2018


Am Samstag liegt Deutschland im Einflussbereich eines blockierenden Hochs, das
von Schottland langsam südostwärts wandert und das am Boden bis nach
Mittelnorwegen reicht. An seiner Ostflanke zieht ein Cut-Off-Tief südwärts und
erreicht zum Tagesende den Westen Weißrusslands. Ein weiteres Höhentief befindet
sich vor Nordwestspanien.
Am Sonntag wird das Höhenhoch von einem südeuropäischen Höhenkeil ´eingefangen´,
verlagert sich über dem westlichen Mitteleuropa aber kaum weiter nach Osten. Das
Höhentief über Südwesteuropa nähert sich kaum an.
Am Montag verstärkt sich der Keil infolge WLA über Ostfrankreich und Belgien
wieder. Dabei liegt der Nordosten weiter in einer etwas frischeren
Nordwestströmung am Rande eines neuen Hochs bei Schottland. Der Südwesten
dagegen liegt im Zustrom heißer Luft aus Südosten.
Am Dienstag verlagert sich der Höhenkeil langsam nach Deutschland, so dass der
Südwesten auf die Rückseite des Keils kommt. Dem Norden nähert sich von Norden
her ein flaches Höhentief ohne große Wetterwirksamkeit.
Am Mittwoch verlagert sich der Höhenrücken unter Abschwächung ostwärts und das
Höhentief über Südwesteuropa gliedert sich dem Höhentief über Südskandinavien
an. Südlich der Höhentiefs setzt sich bei uns eine westliche bis südwestliche
Höhenströmung durch.
__________________________________________________________

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf des EZMW weist bis Sonntag nur geringe Unterschiede auf zu
den beiden Runs von gestern.
Am Montag soll das Cut-Off-Tief über Westeuropa zur Bretagne ziehen. Im neuen
lauf von heute, aber auch im Lauf von gestern 12 UTC, bleibt das Höhentief vor
Nordwestspanien liegen. Entsprechend werden im alten 00-UTC-Lauf in der
Südwesthälfte Schauer und Gewitter simuliert, während in den beiden letzten
Läufen Trockenheit herrscht über Deutschland.
Am Dienstag soll das Höhentief im alten Lauf zum Ärmelkanal ziehen und im
aktuellen zur westlichen Biskaya. Damit bekommt lediglich der äußerste Südwesten
konvektive Regenfälle ab. Im alten Lauf erreichen Schauer und Gewitter das
Weserbergland und das Vogtland.
Bis Mittwochabend soll im alten Lauf das Höhentief nach Belgien wandern und
Schauer und Gewitter erreichen abgeschwächt die Elbe.
Im neuen Lauf betreffen Regenfälle nur die Südhälfte Deutschlands.
__________________________________________________________

Vergleich mit anderen globalen Modellen


Letztlich bleibt es in Wochenfrist auch bei den anderen Globalmodellen bei der
blockierenden Situation ähnlich wie im EZMW-Lauf. Die Konstellation der
Höhentiefs bzw. der Höhenströmung weist einige Unterschiede auf, die hier nicht
diskutiert werden.
__________________________________________________________

Bewertung der Ensemblevorhersagen


In der Clusteranalyse werden bis zum 7. Tag 3 Cluster berechnet, in der das
Blocking weiter geht. Über der Nordsee und den Alpen bleibt in den 3 Fällen ein
Rücken bzw. ein Höhenhoch bestehen.
In der erweiterten Mittelfrist (ebenfalls 3 Cluster) setzt sich dies in Cluster
1 und 2 fort. Lediglich im 3. Cluster setzt sich eine antizyklonale Westlage ab
Freitag kommender Woche durch (12 Modell-Runs).
Ab Sonntag, dem 8. Juli gibt es nur noch einen Cluster mit einer zykonalen
Westlage! Möglicher Weise ist dies die Wetterumstellung im Laufe des
meteorologischen Siebenschläfertages (7. Juli).
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt zunächst stagnierende 850-hPa-Temperaturen
zwischen 12 und 15 Grad, was sommerliche Temperaturen bedeutet. Ab Mittwoch
beginnen die Temperaturen leicht abzusinken. Insgesamt nehmen dabei die
Regensignale zu und das Geopotentail fällt schon ab Dienstag allmählich etwas
ab.
Anders im Norden und Osten: Hier wird die höchste Temperatur in 850 hPa erst am
Donnerstag erreicht. Entsprechend ist es dort bis Donnerstag noch sehr warm bis
heiß und die Temperatur geht im Mittel erst ab Freitag leicht zurück. Zunächst
sind im Südwesten, ab Dienstag/Mittwoch auch im Norden und Osten
Höchsttemperaturen von 30 Grad und mehr möglich.
_________________________________________________________

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen sind zunächst nur
gering. Ab Dienstag nimmt die Gefahr von teils markanten Gewittern im Südwesten
zu und Unwetter sind möglich. Die zunehmende Gefahr erkennt man an den oper.
Modellen, die verstärkt Schauer und Gewitter simulieren und an den
Wahrscheinlichkeitsaussagen vom EZMW-EPS. Hier steigt die Wahrscheinlichkeit von
Starkregen besonders ab Mittwoch an.
________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix. Oper. Modelle, EPS.
________________________________________________________


VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden