DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

05-05-2018 17:30
SXEU31 DWAV 051800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 05.05.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Ruhige Hochdrucklage.
Im Hochschwarzwald bis Montagabend gelegentlich stürmische Böen.
Im Alpenraum gewittriger Starkregen gering wahrscheinlich.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
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Aktuell ... Das Hoch mit Kern über den Dänischen Inseln bestimmt das Wetter in
fast ganz Deutschland. Lediglich im Südosten gibt es anfangs noch stärkere
Bewölkung mit einzelnen Schauern. Das Hoch wird durch ein kräftiges Höhenhoch
über England gestützt, das einen nur langsam südostwärts schwenkenden Keil über
der Ostsee besitzt.
So kann die Temperatur in der Nacht bei klarem Himmel kräftig zurückgehen auf
Werte zwischen 2 und 6 Grad im Norden und Osten sowie 6 und 11 Grad im Süden und
Westen. Dabei kann es im Nordosten und im östlichen Mittelgebirgsraum vereinzelt
zu leichtem Bodenfrost kommen. Der Ost- bis Nordostwind weht im Südwesten noch
teils mäßig mit steifen bis stürmischen Böen im Hochschwarzwald.

Sonntag ... setzt sich das antizyklonale Wettergeschehen fort. In der Höhe
wandert das Hoch langsam ostwärts zur Deutschen Bucht. Das korrespondierende
Bodenhoch liegt mit seinem Schwerpunkt und einem Kerndruck nahe 1030 hPa an der
polnischen Ostseeküste. Um das Höhenhoch läuft ein Trog nach Südwesten ab,
jedoch ändert sich an der Gewitterneigung ganz im Südosten nur wenig.

Bei Temperaturen zwischen 7 Grad am Erzgebirge und 11 Grad in 850 hPa im Westen
ist verbreitet bei maximaler Strahlungsausbeute mit Temperaturen über 20 Grad zu
rechnen, in der Südwesthälfte in den Niederungen häufig auch mit sommerlichen
Höchstwerten von 25 bis 27 Grad.

Mit orographischer Unterstützung sind in den Alpen lokale Schauer und Gewitter
in den Nachmittags- und Abendstunden gering wahrscheinlich.

Der Ost- bis Nordostwind ist im Süden dank des Gradienten weiter recht lebhaft
unterwegs, Warnungen drängen sich deswegen aber nicht unbedingt auf. Im
Hochschwarzwald reicht es zu Bft 7, vereinzelt 8, ansonsten dürfte es in den
windanfälligen Lagen von Südwestdeutschland bei Böen Bft 5 bis 6 bleiben.

In der Nacht zum Montag kühlt es bei geringer Bewölkung auf 11 bis 3 Grad ab.
Bodenfrost tritt höchstens noch im östlichen Mittelgebirgsraum auf, ansonsten
ist er sehr unwahrscheinlich. An der Windsituation ändert sich auch in Hochlagen
des Südens fast nichts; die Bildung eines Low-Level Jets kann im Hochschwarzwald
erneut zu stürmischen Böen führen (Warnung Einzelfallentscheidung).

Montag ... verlagert sich das Zentrum des Höhenhochs nur unwesentlich weiter
nach Osten zu den Dänischen Inseln, was der antizyklonalen Dominanz aber keinen
Abbruch tut. Ein Höhentrog über dem äußersten Süden wandert westwärts und tropft
sogar zur Schweiz ab. Trockene Luft bleibt aber weitgehend wetterinaktiv.
Mit östlicher Strömung gelangt kontinentale Warmluft nach Deutschland (T850 am
Nachmittag auf 10 bis 13°C), in der nennenswerte Wolkenbildung unmöglich ist und
demzufolge weiter anhaltend die Sonne scheint. Einzig im Alpenraum bleibt latent
anfällig für etwas konvektive Bewölkung, die Hauptschauer- und Gewitteraktivität
soll sich aber weiter südlich abspielen.
Die Temperatur steigt landesweit auf 23 bis 29°C, einzig an der See sowie im
höheren Bergland bleibt es kühler.
In der Nacht zum Dienstag kühlt es bei klarem Himmel auf 12 bis 5 Grad ab.
Bodenfrost ist kein Thema mehr.

Dienstag ... Die hoch reichende Antizyklone verlagert sich nur sehr langsam zur
Südostspitze Schwedens und bestimmt weiterhin das Wetter in Deutschland.
Allerdings nähert sich von Frankreich her eine schwache Potential- und
Bodendruckrinne. Bis zum Abend bleibt es aber auch am Oberrhein meist noch bei
Ost- bis Nordostwinden. So nimmt nach ICON im äußersten Südwesten die Bewölkung
im Tagesverlauf zu bzw. es wird bei 21 bis 25 Grad Quellbewölkung ausgelöst,
denn die CapeML-Werte steigen auf 200 bis 600 J/Kg. So entwickeln sich besonders
über dem Schwarzwald einzelne Schauer und Gewitter, die nur sehr langsam ziehen
und daher Starkregen bringen können. Kleinkörniger Hagel ist ebenfalls möglich.
Die Höchstwerte liegen meist zwischen 24 und 29 Grad. Der Wind weht tagsüber
zeitweise mäßig, auf den Bergen frisch aus Ost bis Nordost.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden