DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

01-05-2018 10:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 01.05.2018 um 10.30 UTC



Überwiegend Hochdruckeinfluss und steigende Temperaturen. Lediglich in
Südostbayern vereinzelt Gewitter gering wahrscheinlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 08.05.2018


Nach Abzug eines schwachen Höhentroges von Norddeutschland zum Baltikum
verstärkt sich am Freitag von Westen die Potentialhochdruckbrücke über
Deutschland. Damit wird das Bodenhoch über Norddeutschland gestützt, das nach
Westen in Form einer Hochdruckbrücke bis zu den Azoren reicht.
Am Samstag verstärkt sich das Höhenhoch noch etwas und reicht vom Seegebiet
westlich der Bretagne bis nach Benelux. Damit entwickelt sich eine blockierende
High-Over-Low-Situation mit einem hoch reichenden Zyklonensystem über dem
Mittelmeer. Der Schwerpunkt des Bodenhochs verlagert sich zur Nordwestküste
Polens.
Am Sonntag bleibt die Situation im Wesentlichen bestehen. Allerdings schwächt
sich das o. e. Bodenhoch etwas ab und nordwestlich von Irland entsteh ein neues
Bodenhoch, das unter Kräftigung bis Tagesende nach Schottland wandert (1037
hPa). Ursache für die Neubildung ist der Keil des Höhenhochs, der vom Seegebiet
westlich von Irland nordostwärts schwenkt.
Bis Dienstag verlagert sich das kräftige Bodenhoch weiter zur Nord- und Ostsee,
während das Höhenhoch zunächst seine Lage wenig verändert. Zum Ende des
Dienstages entwickelt sich aus einem Höhenkeil über Dänemark ein neues
Potentialhochzentrum.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf vom EZMW simuliert die Entwicklung bis zum 8. Tag sehr
ähnlich.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen Globalmodelle einschließlich ICON simulieren recht einheitlich den
Hochdruckeinfluss für Mitteleuropa. Lediglich der äußerste Süden wird von
feuchterer Luft und Gewitterneigung beeinflusst.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse liefert heute bis zum 7. Tag 6 Cluster, die aber allesamt
Hochdruckeinfluss anzeigen. Sie differieren lediglich in der Lage des Höhenhochs
und in der Tatsache, dass Randtröge in abgeschwächter Form Mitteleuropa
tangieren können. So zeigt zum Beispiel der 5. Cluster am Montag einen Randtrog
über Südskandinavien, der aber rasch ostwärts abzieht. Im Zuge dieser
Entwicklung würde im Radnbereich des neuen Hochs bei den Britischen Inseln der
Nordwestwind an der Küste vorübergehend stark auffrischen. Insgesamt sind aber
die Unterschiede in den Clusterlösungen sonst nicht diskussionswürdig.
Die EPS-Meteogramme zeigen im Süden anfangs noch starke Bewölkung, ansonsten
aber im Mittel recht geringe Bewölkung. Dabei steigen durch Absinken und durch
die positive Strahlungsbilanz die Temperaturen von 15 bis 20 Grad bis Sonntag
meist auf Werte zwischen 25 Grad im Südwesten und 20 Grad im Norden. Im
Küstenbereich bleibt es kühler.
Ab Dienstag wird die Unsicherheit bei den Temperaturen im Norden und Osten recht
groß. Hier kommt zum Ausdruck, dass in einigen Modellläufen von Norden her
kühlere Luft einsickern könnte.
Die Hochdrucklage erkennt man gut an den vorherrschend östlichen Winden im Süden
und ansonsten Wind aus Nordost. Erst ab Freitag nächster Woche nimmt die
Wahrscheinlichkeit von Westwinden etwas zu.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen ist nur gering.
Vor allem die operationellen Modelle deuten in Südostbayern gelegentlich auf
isolierte Gewitter hin, die ganz vereinzelt mal Starkregen bringen können.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden