SXEU31 DWAV 111800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 11.02.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Anfangs an der Küste und auf exponierten Bergen Sturmböen.
Am Montag im Alpenraum und im Schwarzwald über 5 cm Neuschnee in 6 Stunden
wahrscheinlich.
Ab der Nacht zum Dienstag im Süden und im östlichen Mittelgebirgsraum vereinzelt
strenger Frost.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ... Das Frontensystem eines Sturmtiefs vor Dänemark überquert abends und
nachts auch den Osten und Süden Deutschlands. Dahinter gelangt von Westen und
Nordwesten Meeresluft polaren Ursprungs nach Deutschland. Dabei lockert sich die
Bewölkung zunächst im Westen und Norden, gegen Morgen auch im Osten Deutschlands
Deutschlands auf. Im Süden bleibt es wahrscheinlich bei starker Bewölkung, da
hier durch den von Westen herrannahenden Höhentrog am meisten Hebung generiert
wird. Die Niederschläge gehen dabei wieder bis in tiefere Lagen in Schnee oder
Graupel über. Lediglich im Westen und an der See fällt teilweise auch Regen. Bei
Tiefstwerten zwischen +1 und -2 Grad kann es streckenweise Glätte durch Schnee,
Schneematsch und Eis geben. Bei längerem Aufklaren sind im Bergland Tiefstwerte
bis -4 Grad möglich.

Montag ... zieht das Tief nur langsam von Norddänemark nach Südschweden in den
Raum Stockholm. Der vom Tief ausgehende Höhentrog schwenkt nach Deutschland und
wird zum Tagesende mit seiner Achse über dem Osten und Südosten Deutschlands
erwartet. Durch Kaltluftadvektion steigt der Bodendruck aber und es weitet sich
ein Hochkeil von Südwesten her nach Süddeutschland aus und bildet dort später
eine Hochzelle aus.

Die Schichtung ist weiter instabil, was zu weiteren Schnee- oder Graupelschauern
und möglichen kurzen Gewittern führt. Unterhalb von 200 bis 300 m kann bei
leichten Schauern auch mal Regen dabei sein. Oberhalb 400m sind lokal 5 cm
Neuschnee möglich, im Schwarzwald auch mehr. An den Alpen, wo es staubedingt
auch längere Zeit schneien kann, sind auch weitere 10 bis 15 cm Schnee nicht
ausgeschlossen.
Im äußersten Westen und im Nordosten ist die Schauerneigung am geringsten, mit
den größten Chancen auf längere sonnige Abschnitte.

Der Druckgradient dürfte im Süden/Südwesten am schwächsten ausgeprägt sein. Im
Norden ist er aber noch gut ausgeprägt. An der See kommt es zu weiteren starken,
anfangs vereinzelt stürmischen Böen aus Südwest bis West. Auch im höheren
Bergland sind vor allem bei Schauern noch steife Böen möglich. Auf exponierten
Bergen gibt es Böen Bft 8.
Die Luft erwärmt sich auf recht einheitliche 3 bis 6 Grad, oberhalb etwa 600m
gibt es leichten Dauerfrost.

In der Nacht zum Dienstag wird der Trog langsam nach Osten abgedrängt und es
stellt sich schwacher Zwischenhocheinfluss ein im Bereich einer Hochdruckbrücke,
die von Südwesteuropa über den Süden und Osten Deutschlands bis nach Osteuropa
reicht mit einem kleinen Hochschwerpunkt über den Alpen.

Damit lässt die Schauerneigung deutlich nach. Anfangs sind im Norden noch ein
paar Schauer unterwegs und auch die Schneefälle an den Alpen klingen ab.
Abgesehen vom Nordosten klart es verbreitet auf und die Temperatur geht kräftig
zurück.
Im Norden gibt es leichten, sonst mäßigen, im Süden sowie im östlichen
Mittelgebirgsraum vereinzelt strengen Frost. Örtlich kann sich Nebel bilden und
streckenweise kann es glatt werden durch gefrierende Nässe oder durch Reif.
Der Wind spielt warnungstechnisch keine Rolle mehr.

Dienstag ... steht unter Zwischenhocheinfluss ein meist recht freundlicher Tag
an. Wir liegen im Bodendruckfeld am Rand eines Hochs über Osteuropa, da die
Brücke von Westen her schon wieder abgebaut wird. In 500 hPa ist im Osten
anfangs noch der sich regenerierende flache Trog erkennbar, während im Westen
ein schwachgradientiger Rücken mit großer Amplitude übergreift.
Während im Osten noch einige Wolkenfelder durchziehen, die meist keinen
Niederschlag bringen, setzt sich sonst häufig die Sonne durch.
Bei fehlender Durchmischung und aufgrund der niedrigen Starttemperaturen, werden
0 bis 5, im Nordwesten örtlich 6 bis 7 Grad erreicht, die allein auf die
Einstrahlung zurückgehen.
Der südliche Wind lebt im Westen etwas auf. An der Nordsee reicht es aber
wahrscheinlich nur für Böen Bft. 5 bis 6.
Die Nacht zum Mittwoch wird bei häufig klarem Himmel örtlich noch etwas kälter
als die Vornacht mit Werten zwischen -2 Grad im Nordwesten und -10 Grad im
Süden. Örtlich wird es auch noch kälter.
Westlich von uns kommt eine Okklusion nebst Höhentrog über Frankreich nur
langsam ostwärts voran, greift nicht auf Deutschland über und schwächt sich ab.

Mittwoch ... Der Trog im Westen tropft zum westlichen Mittelmeer ab und das
Trogresiduum schwenkt unter Auflösung über die Deutsche Bucht nordostwärts. Von
Westen wird der Trog nämlich durch einen kräftigen Höhenrücken ´zugeschüttet´
und der Rücken regeneriert den alten, flachen Höhenrücken über dem Westen
Deutschlands. So liegt die Achse des Rückens zum Tagesende bereits über den
Westen und Norden Deutschlands. Von Westen kommt aber kräftige WLA auf, so dass
abends im Westen hohe und mittelhohe Wolken ankommen. Es bleibt aber bis
Tagesende noch trocken. Über Westeuropa sinkt der Luftdruck, so dass der Südwind
vor allem in der Westhälfte zunimmt. Im Tagesverlauf kann es auf der freien
Nordsee und in Hochlagen der Mittelgebirge steife, exponierten stürmische Böen
geben. Die Temperaturen ändern sich nur wenig.
In der Nacht zum Donnerstag kommen im äußersten Westen Niederschläge auf, die
anfangs meist als Schnee oder Schneeregen fallen mit Glättebildung.
Im Osten und Südosten ist es abermals zumindest anfangs klar mit mäßigem Frost.



Modellvergleich und -einschätzung
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EZMW simuliert den Niederschlag in der Nacht zum Donnerstag etwas schneller, so
dass die Unterweser und Baden vom Schneefall erfasst wird.

Ansonsten gibt es keine großen Differenzen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden