DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

12-01-2018 09:00
SXEU31 DWAV 120800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 12.01.2018 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HFa
Keine markanten Wetterereignisse

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC
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Freitag...
kräftigt sich das Höhenhoch über Nordeuropa. Von daher stellt sich in Verbindung
mit dem Höhentiefkomplex über dem Mittelmeer eine relativ stabile "High over
Low" Situation ein. Am Boden korrespondiert dies mit einem kräftigen Hoch über
dem westlichen Russland mit einer Kernisobare von 1040 hPa und einem Tief bei
Sizilien. Bodennah stellt sich eine östliche Komponente ein, wobei heute im
Tagesverlauf der Gradient im Nordosten zunimmt. Windwarnungen sind heute aber
voraussichtlich nicht nötig.
Durch das Absinken der gealterten Luftmasse kommt es heute vor allem im Norden
zu geringen Niederschlägen in Form von Sprühregen oder Schneegriesel. Ansonsten
gibt es in der noch recht feuchten Luftmasse dichte Bewölkung oder Hochnebel. In
den größten Teilen des Landes bleibt es aber trocken. Auflockerungen gibt es vor
allem am Alpenrand.
Durch die Advektion kälterer Luft aus Osten liegen die Tageshöchstwerte im
Nordosten nur bei 2 Grad, im Südwesten werden 7 Grad erreicht.

In der kommenden Nacht kräftigt sich das Hoch über Westrussland noch weiter und
bremst mit seiner blockierenden Wirkung das Vorankommen einer Tiefdruckrinne
über Westeuropa. Insgesamt nimmt aber der Gradient zu. Windwarnungen sind
allenfalls an der Ostsee nötig. Die Advektion kontinentaler Luft aus dem Osten
hält an und gebietsweise kann es vor allem im Süden etwas auflockern.
Gebietsweise kann es auch Nebel geben. Im Süden und Osten gibt es leichten
Frost, im Nordwesten und Westen bleibt es dagegen frostfrei. Vor allem in den
Nebelgebieten muss mit Glätte gerechnet werden.


Samstag...
stellt sich bei uns eine klassische Omegalage mit "kalten Füßen" über dem
Ostatlantik und Griechenland und einem Höhenhoch über Skandinavien ein. Das
Bodenhoch mit Zentrum über dem westlichen Russland ändert seine Lage und
Intensität kaum. Im Westen erreicht die Tiefdruckrinne am Ende des Tages das
westliche Frankreich und Portugal. Der Gradient nimmt dadurch leicht zu und vor
allem im Nordseeküstenbereich kann es am Abend steife Windböen geben. Das
Gleiche gilt für die Kammlagen der östlichen Mittelgebirge. Ansonsten bleibt es
trocken und vor allem am Alpenrand sind auch längere freundliche Abschnitte
möglich. Die Tageshöchstwerte gehen aufgrund der Advektion kühlerer Luft aus
Osten gegenüber Freitag etwas zurück. Im Nordosten herrscht dann leichter
Dauerfrost, im Westen werden weiterhin Werte bis 7 Grad erreicht.

In der Nacht zum Sonntag kommt es zu einer Abtropfung im Bereich der Iberischen
Halbinsel und das blockierende Hoch über Russland verlagert seinen Schwerpunkt
etwas nach Norden und schwächt sich ab. Vor allem in den Flusstälern in der
Südhälfte kann es Nebel geben. Da auch die Bewölkung aufgrund der Austrocknung
der Luftmasse etwas auflockern kann, muss im gesamten Land mit Frost gerechnet
werden, im Osten und am Alpenrand auch mit mäßigem Frost.


Sonntag... kippt der Kopf des Omegas etwas nach Osten, d.h. das nördliche
Höhenhoch wandert Richtung Finnland. Ansonsten ändert sich an der
Druckkonfiguration nichts, d.h. es dominiert weiterhin Hochdruckeinfluss am
Westrand des osteuropäischen Hochs. Aufgrund der Austrocknung lockert auch die
Wolkendecke auf und es gibt gebietsweise einen sonnigen Tag. Im Nordosten
herrscht weiterhin leichter Dauerfrost und im Westen steigen die Temperaturen
auf 6 Grad an. Eventuell kann es in exponierten Küstenbereichen und im
Kammbereich der östlichen Mittelgebirge vereinzelt steife Böen geben. Ansonsten
ist nicht mit wetterbedingten Warnungen zu rechnen.
In der Nacht zum Montag bleibt es trocken und gibt es im ganzen Land Frost, im
Osten und Süden mäßigen Frost und an den Alpen u.U. auch strengen Frost. Der
Wind nimmt zu und an der Küste und teilweise auch auf den Bergen gibt es steife,
exponiert auf den Inseln und in den östlichen Mittelgebirgen auch stürmische
Böen.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die anderen Modelle liegen auf der gleichen Linie wie die deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich