DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

16-10-2017 09:00
SXEU31 DWAV 160800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 16.10.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
SW a

Morgen an der Nordfriesischen Küste Böen Bft 8 wahrscheinlich. Sonst keine
markanten Warnungen.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Montag... Deutschland liegt im Bereich eines umfangreichen
Höhenhochdruckgebietes mit Kern an der nördlichen Adria bzw über dem
nordwestlichen Balkan. In die südwestliche Strömung ist ein flacher, kaum
wetteraktiver Randtrog eingelagert, der über den Osten Deutschlands nach Polen
wandert. Dahinter bewegt sich ein weiterer Höhenkeil nach Deutschland und sorgt
meist für freundliches und nachmittags auch warmes Wetter. Lediglich über die
Nordhälfte ziehen einige dichtere Wolkenfelder hinweg, die durch vorübergehender
WLA hervorgerufen werden.
Westlich des umfangreichen Rückens zieht der ehemalige Hurrikan Ophelia als
Orkantief vom Seegebiet dicht südwestlich von Irland bis Tagesende nach
Schottland. Seine Kaltfront erreicht abgeschwächt in der 2. Nachthälfte den
äußersten Nordwesten von Deutschland. Im Bereich der Front frischt der Wind an
der Nordsee auf, so dass auf Borkum, Helgoland und Sylt 6er oder 7er Böen
auftreten können.
Nebel ist kommende Nacht in den Niederungen südlich vom Rothaargebirge, Harz und
Thüringer Wald am wahrscheinlichsten (Mosmix).
Nachmittags werden meist Höchstwerte im warmen Bereich zwischen 19 und 23 Grad
erreicht. In den bevorzugten Lagen in den Leegebieten NRW sowie am Fuße des
Schwarzwaldes sind sommerliche Werte um 25 Grad möglich.
Nur bei länger andauerndem Nebel ist es kühler bei 15 bis 18 Grad.
Nachts geht die Temperatur in der Nordhälfte und in den Höhenlagen der
Mittelgebirge auf 10 bis 14 Grad zurück. Im Süden werden in den Niederungen 4
bis 9 Grad erwartet.


Dienstag... dringt die Kaltfront des von Schottland nach Südwestfinnland
ziehenden Sturmtiefs (Ex-Ophelia) noch etwas nach Süden bis etwa in die Räume
Hannover und Berlin vor, bevor die Front abends und nachts wieder rückläufig
wird. In der Höhe wird die Südwestströmung dabei im Norden vorübergehend recht
glatt, bevor abends und nachts ein weiterer Höhenrücken von Frankreich her zu
uns zieht. Am Boden bleibt das Hoch mit Schwerpunkten über Südosteuropa
weiterhin für weite Teile Deutschlands wetterbestimmend. Lediglich einige meist
lockere Wolkenfelder ziehen im Bereich der Front über den Norden Deutschlands
hinweg, lösen sich aber abgesehen von der hohen Bewölkung meist auf.
Der Gradient verschärft sich im nördlichen Schleswig-Holstein noch etwas, so
dass an der nordfriesischen Küste stürmische Böen wahrscheinlich sind (s.
unten). An der ostfriesischen Küste werden dagegen nur 6er oder 7er Böen
erwartet und auch an der Ostsee sind vorübergehend steife Windböen gering
wahrscheinlich.
Die Höchsttemperaturen liegen am Nordrand der nordwestlichen Mittelgebirge nicht
mehr so hoch wie am Vortag. Die höchsten Werte werden am Dienstag im Raum
Sachsen und Südbaden mit rund 25 Grad erwartet. Sonst ändern sich die
Tagestemperaturen nur wenig.
In der Nacht zum Mittwoch muss in ähnlichen Bereichen wie in der Nacht zuvor
erneut mit Nebel gerechnet werden. Vielleicht ist diesmal auch der Bereich
Münsterland bis Unterweser dran.


Mittwoch... wandert der mittel- bzw. Südosteuropäische Höhenrücken nur
geringfügig nach Osten und bestimmt mit hohem Luftdruck über Südosteuropa auch
das Wetter in Deutschland. Im Norden liegt zwar noch eine Warmfront, die ohne
Wirksamkeit mit nur wenigen Wolkenfeldern langsam Richtung Küste zieht. Es
bleibt trocken. Nach teils zögernder Nebelauflösung wird daher erneut ein meist
sonniger Nachmittag erwartet. In einigen Flusstälern Süddeutschlands wie zum
Beispiel in der Donauniederung, im Maintal oder am Oberrhein, könnte sich
vereinzelt Nebel auch bis zum Abend halten. Abgesehen vom Nebel steht aber
erneut ein häufig sonniger und warmer Tag ohne Wetterwarnungen ins Haus.
Auch in der Nacht zum Donnerstag greifen die Fronten des westeuropäischen
Tiefdrucksystems wahrscheinlich noch nicht auf Deutschland über. Besonders in
Tallagen der Mitte und des Südens ist erneut Nebelbildung zu erwarten.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren recht ähnlich.

Nach CosmoDE-EPS werden morgen zwischen 09 und 15 UTC Wahrscheinlichkeiten von
rund 60 Prozent für Böen Bft 8 berechnet.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden