DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

14-10-2017 09:00
SXEU31 DWAV 140800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 14.10.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HM

Keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... beeinflusst ein umfangreicher Höhenrücken das Wetter in weiten Teilen
Europas. Er kräftigt sich, kommt dabei aber kaum weiter ostwärts voran. Die
Frontalzone verläuft nach Norden gedrängt über das Nordmeer und Skandinavien
nach Osten. Entsprechend ändert sich auch nicht am Hochdruckeinfluss bei uns.

Bedingt durch Absinken und leichte Warmluftadvektion steigt die Temperatur in
der unteren Troposphäre weiter an und erreicht in 850 hPa landesweit mehr als 10
Grad, im Süden bis +14 Grad. Die Warmluftadvektion zieht im Tagesverlauf zwar
ab, dennoch lockert die Bewölkung über dem Norden nur zögernd auf, teils bleibt
es ganztägig stark bewölkt. Ansonsten scheint in großen Landesteilen häufig die
Sonne. Die meist nur flachen Bodennebelfelder, die sich in der vergangenen Nacht
gebildet haben, sollten sich auch zu dieser Jahreszeit noch überall auflösen.
Bei längerem Sonnenschein sind im Süden und Westen bevorzugt in Leelagen der
Mittelgebirge 23 bis 24 Grad zu erwarten, aber auch sonst steigt die Temperatur
gegenüber dem Vortag an. Falls sich doch mal der Nebel länger hält, bleibt es
deutlich kühler.

Der Norden liegt nach wie vor zumindest in der Nähe der Frontalzone, wobei die
wellende Kaltfront über Südskandinavien nicht weiter nach Süden vorankommt.
Exponiert sind an den Küsten Bft 6 bis 7 aus Südwest zu erwarten, im
Tagesverlauf wird der Gradient aber auch im äußersten Norden schwächer und der
Wind flaut ab.
In der Nacht zum Sonntag ändert sich nichts Gravierendes. Auch im Norden lockert
die Bewölkung auf. Bei klarem Himmel bildet sich wieder Nebel. Es werden
Tiefstwerte zwischen 13 und örtlich 4 Grad erwartet.


Sonntag... ändert sich an der Wetterlage bei uns nur wenig. Der markante
Höhenrücken mit einem abgeschlossenen Höhenhoch wird von zwei Trögen flankiert,
sodass sich eine Art Omegalage ergibt. Die Frontalzone verläuft weit außerhalb
des Vorhersagegebietes, wobei westlich der Iberischen Halbinsel der aktuell noch
als Hurrikan geführte Tropensturm "Ophelia" zunehmend in die Frontalzone
integriert wird. Er lenkt sehr warme Luft mit +20 Grad in 850 hPa über Spanien
nach Norden.
Hierzulande dominiert ruhiges und nach Auflösung des Nebels - auch ganz im
Norden zunehmend - sonniges Hochdruckwetter.
Die Nebelauflösung kann gebietsweise in Flusstälern länger dauern, vielleicht
bis in den Nachmittag hinein. Dann wird es natürlich auch mit den hohen
Temperaturen schwer. Ansonsten steigen auch bei uns die Temperaturen noch etwas
an. In 850 hPa werden +14 bis +15 Grad erwartet. Entsprechend bleibt es sehr
mild bei Höchstwerten zwischen 17 Grad auf Rügen und örtlich 24 Grad im
äußersten Westen und Südwesten. Lokal können dort sogar 25 bis 26 Grad erreicht
werden.
Weder an der See noch im höheren Bergland gibt es nennenswerte Böen.
In der Nacht zum Montag nähert sich Ex "Ophelia" Irland an. Bei uns ändert sich
nicht am grenzschichtdominierten Wetter. Es bildet sich wieder gebietsweise
dichter Nebel.


Montag... verbleibt Deutschland unter Hochdruckeinfluss, sodass sich das
"goldene" Oktoberwetter weiter fortsetzt. Allerdings kann sich der nächtliche
Nebel gebietsweise erneut zäh halten. Der dann wahrscheinlich ehemalige
Tropensturm "Ophelia" erreicht als Orkantief Irland.
Auf dessen Vorderseite wird mit einer südwestlichen Strömung weiter sehr warme
Luft zu uns geführt. Dabei taucht im äußersten Westen und Nordwesten
Deutschlands sogar die plus 16 Grad Isotherme in 850 hPa auf, sodass dort lokal
die Temperatur auf über 25 Grad ansteigen kann. Dann könnten örtlich neue
Dekadenrekorde für den Monat Oktober aufgestellt werden.
In der Nacht zum Dienstag zieht Ex Ophelia unter Abschwächung mit Kern über
Schottland nach Osten. Unser wetterbestimmendes Hoch weicht etwas nach Südosten
zurück, so dass an der Nordsee der Gradient etwas zunimmt und dort einzelne 7er
Böen möglich erscheinen. Ansonsten steht wieder Nebel auf der Warnkarte.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Entwicklung der nächsten Tage ist unstrittig.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner