DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

20-09-2017 09:00
SXEU31 DWAV 200800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 20.09.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang zu HF a

Keine markanten Entwicklungen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... liegen wir auf der Vorderseite eines Höhenrückens über Westeuropa in
einer nördlichen Strömung mit der kühle Luftmassen zu uns gelangen. Das
Höhentief weiter östlich wird abgedrängt und zieht weiter Richtung Balkan. Der
nachrückende Keil erreicht am Tagesende mit seiner Achse Benelux und die
mittlere Nordsee, wobei sich am Boden ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa
legt. Diese Entwicklung sorgt dafür, dass die Regenfälle an den Alpen von Westen
her nachlassen. Zuvor kann es dort aber örtlich nochmals um 5 mm/12h
Niederschlag geben. Darüber hinaus ist die Luftmasse in der unteren Troposphäre
instabil geschichtet, so dass es im zunächst im Norden, im Tagesverlauf dann vor
allem über der Mitte und im Süden zu Schauern kommt, die aber nicht sehr hoch
reichen. Meist ist bei 700 hPa, im Südosten 600 hPa (-10 bis -15 Grad) Schluss,
so dass Gewitter nur gering wahrscheinlich sind.
Mit Annäherung des Rückens, im Norden auch durch Warmluftadvektion, stabilisiert
die Schichtung. Die Schauerneigung nimmt von Nordwesten her im Tagesverlauf ab.


Im Norden führt die Warmluftadvektion auch zur Bildung mehrschichtiger
Bewölkung, die für einen stark bewölkten Tag sorgt. Die größten Chancen auf
Sonne bestehen im Osten und im Südwesten. Dem entsprechend treten hier die
höchsten Temperaturen auf und es sind vereinzelt 18 Grad möglich. Sonst werden
15 bis 17 Grad erreicht, im Südosten nur 12 Grad.

Der Gradient fächert auch im Norden im Tagesverlauf auf. Die schon am Morgen
kaum warnwürdiger vereinzelten Bft 7 an der Nordsee, sind im weiteren Verlauf
nicht mehr zu erwarten.

In der Nacht zum Donnerstag erreicht die Keilachse den Westen Deutschlands, das
zugehörige Hochdruckgebiet am Boden hat seinen Schwerpunkt über Süddeutschland.
Daher dominiert in der Nacht Absinken und es bleibt meist trocken. Nur an den
Küsten und ganz im Südosten gibt es geringe Niederschläge. Da es teilweise
aufklart, muss landesweit mit Nebel gerechnet werden. In Alpentälern, vereinzelt
in Muldenlagen der südlichen Mittelgebirge muss mit Bodenfrost gerechnet werden.



Donnerstag... wandert der Höhenkeil nach Deutschland und vorderseitig erreicht
die Hochdruckzone zum Abend eine Region von den Ostalpen über die Ostsee bis
nach Skandinavien und Nordwestrussland, so dass der Südwesten Deutschlands an
der Westflanke bereits in wärmere Luft gerät.
Der Ausläufer eines Tiefs westlich von Island erreicht vorerst noch nicht
Mitteleuropa. Einige hohe und mittelhohe Wolkenfelder überqueren aber den Westen
und Norden unseres Landes.
So wird sich nach teils nur zögernder Auflösung von Nebelfeldern im Südwesten
häufig die Sonne durchsetzen und es bleibt trocken. Ansonsten bilden sich
Quellwolken, die aber nicht mehr zu Schauern führen, sondern im Tagesverlauf
teilweise eine Sc-Decke in 750 bis 800 hPa bilden.
Im Westen und Südwesten sind in den Niederungen gebietsweise 20 bis 21 Grad
möglich. Im Rest des Landes liegen die Höchstwerte bei 15 bis 19 Grad mit den
tiefsten Werten im Voigtland.

In der Nacht zum Freitag ändert sich an der Konstellation kaum etwas. Der
Rücken, ebenso wie die meridionale Hochdruckzone bestimmen unser Wetter. Meist
ist es klar oder gering bewölkt und später bildet sich gebietsweise Nebel. Die
Luft kühlt an der See auf ca. 10 Grad ab, sonst liegen die Tiefstwerte zwischen
9 und örtlich 2 Grad in Tal- und Muldenlagen der östlichen Mittelgebirge und der
Alpen. Örtlich kann es Bodenfrost geben.


Freitag... befindet sich über Ost- und Südosteuropa weiterhin der langwellige
Trog mit einem eingeschlossenen Cut-Off in seinem Südteil. Der Höhenrücken, der
sich von den Balearen bis zum Nordpolarmeer erstreckt, schwächt sich im Verlauf
des Freitags mit dem Annähern eines Langwellentrogs von Westen her mehr und mehr
ab.

Der dem Trog vorauslaufende Tiefausläufer erreicht am Mittag den äußersten
Westen, gerät aber unter Absinken und greift mit nur schwacher Intensität auf
den Westen Deutschlands über. Niederschlag wird dabei kaum gerechnet. Die
Bewölkung sollte aber auf weite Teile des Westens und der Mitte übergreifen. Im
Süden bleibt es dagegen nach Auflösung der Nebelfelder wolkenarm.

Da die niedertroposphärischen Temperaturen in 850 hPa schon am Donnerstag im
Süden teilweise auf bis zu 10 Grad angestiegen sind, können die
Höchsttemperaturen in der Westhälfte auf über 20 Grad ansteigen. Im Norden und
Osten sind 16 bis 19 Grad drin.

Die Nacht zum Samstag ist ruhig und es kann wieder verbreitet Nebel geben.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner