DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

03-09-2017 21:00
SXEU31 DWAV 031800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 03.09.2017 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
In der Nacht Nachlassen der Gewitter. Morgen im Osten geringe Wahrscheinlichkeit
für Gewitter. Am Dienstag voraussichtlich keine markanten Warnungen
erforderlich.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ...
liegt Deutschland auf der Rückseite eines langwelligen Höhentrogs, mit einem
eingebetteten abgeschlossenen Höhentief, dessen Kern sich bis zum Morgen nach
Westpolen verlagert. Dem steht westlich von Irland ein Keil entgegen, der in der
Nacht bei uns den Aufbau einer flachen Hochdruckbrücke stützt.
Daher fallen in der Nacht zum Montag die Schauer und Gewitter zusammen. Im
Südwesten gibt es aufgrund der WLA im Bereich des Keils mittelhohe und hohe
Bewölkung, dagegen klart es im Osten und Süden auf. Vor allem im Donautal, in
Mittelgebirgstälern sowie im Norden kann sich Nebel bilden. Die Temperaturen
sinken auf einstellige Werte ab und in Alpentälern, sowie in ungünstigen Lagen
der Mittelgebirge kann es leichten Bodenfrost geben.


Montag ...
verlagert sich der Trog und das eingelagerte Höhentief allmählich nach
Südostpolen und schwächt sich dabei ab. Dabei ist die Höhenströmung über der
Osthälfte noch leicht zyklonal konturiert, während von Westen her ein Keil
weiter nach Osten vorstößt und dessen Achse am Abend von der Bretagne bis nach
Nordwest-Deutschland reicht. Dies führt am Boden zu einer leichten Verstärkung
der Hochdruckbrücke bei uns, das zu Absinken und fast überall für einen
freundlichen Tage sorgt, bei dem es aufgrund der diabatischen Erwärmung
lediglich zur Bildung von ein paar Quellwolken kommt. Leidlich im Nordosten
sowie im Bergland des Südostens kann es noch ein paar Schauer geben. Weiterhin
verstärkt sich vorübergehend der Gradient zwischen der Hochdruckbrücke und dem
Tief über Polen, Weißrussland und der Ukraine. Dadurch kann sich vor allem der
Ostsee von Rügen bis Usedom Windböen der Stärke 7 geben.
Die Temperaturen steigen auf 17 Grad in den Mittelgebirgen und bis 23 Grad am
Rhein und seinen Nebenflüssen.

In der Nacht zum Dienstag greift der Höhenrücken endgültig auf unsere Westhälfte
über. Allerdings wird der Keil von WLA überlaufen und das führt in der
Westhälfte zur Bildung von hoher und mittelhoher Bewölkung. Es bleibt aber
trocken. Im Osten ist es nur gering bewölkt und daher kann sich dort wieder
Nebel bilden. Die Tiefsttemperaturen sind im Westen noch zweistellig, gehen aber
im Osten auf einstellige Werte zurück.


Dienstag ...
wandert der Rücken langsam über Deutschland hinweg nach Osten, was nichts
anderes bedeutet, dass wir von Westen her unweigerlich auf die Vorderseite eines
Höhentroges über dem nahen Ostatlantik gelangen. Auf seiner leicht diffluenten
Vorderseite setzen Hebungsprozesse ein, die mit der ebenfalls ostwärts
vorankommenden Warmfront interagieren und vor allem in Benelux etwas Regen
bringen. Bis zum Abend sollte es aber auch im Westen noch trocken bleiben. Erst
im Laufe des Abends und der Nacht zum Mittwoch soll der Regen den gesamten
Westen und Nordwesten erfassen, größere Mengen sind allerdings nicht zu
erwarten. Somit bestehen für den Osten gute Chancen, nochmals einen heiteren
oder nur locker bewölkten Tag zu erleben, bevor sich mittelfristig ein doch
ziemlich durchwachsener Witterungsabschnitt ankündigt. Die Temperaturen steigen
am Dienstag im Südwesten sowie in Teilen den Ostens nochmals auf über 25 Grad
an. Sonst sind 20 bis 24 Grad zu erwarten. In der Nacht zum Mittwoch ist es
sonst weitgehend stark bewölkt oder bedeckt und Temperaturen sinken auf 14 bis 9
Grad zurück.


Mittwoch ... überquert die Tiefdruckrinne mit der eingelagerten Kaltfront
Deutschland von West nach Ost. Die Kaltfront verlagert sich aufgrund eines
gleichzeitig durchschwenkenden Kurzwellentroges recht rasch ostwärts und
erreicht am Abend bereits die Alpen und den Südosten. Rückseitig der Kaltfront
geht die Temperatur in 850hPa auf Werte um 5 Grad zurück.

An die Front gekoppelt ist ein Gebiet mit schauerartig verstärkten Regenfällen,
die teilweise auch gewittrig sind. Dabei können in Staulagen 10 bis 15 mm,
teilweise sogar bis 20 mm/12h zusammenkommen. Weiterhin nimmt mit der Front auch
der Wind zu. Vor allem an der Küste, sowie in den Hochlagen der Gebirge kann es
starke Windböen (Bft 7) geben. Auf der Rückseite der Front kommt es zu einem
raschen Wechsel zwischen Sonnenschein und kurzen Schauern. Die Tageshöchstwerte
erreichen 19 bis 22 Grad.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die aktuellen Läufe der deutschen Modellkette zeigen kaum Unterschiede zu den
externen Modellen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. **