DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

20-05-2017 09:00
SXEU31 DWAV 200800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 20.05.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HM

Keine markanten Entwicklungen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... hält sich im Nordosten und Osten zunächst kompakte Bewölkung, die im
Zusammenhang mit einer abziehenden Tiefdruckrinne steht. Der anfängliche geringe
Regen oder Nieselregen hört bald auf. Da infolge kräftiger Kaltluftadvektion und
steigenden Geopotentials von Westen her der Druck steigt, bzw. angestiegen ist,
baut sich ein Bodenhochdruckgebiet auf, dessen Schwerpunkt über
Südwestdeutschland zu liegen kommt. Das Absinken sorgt in der eingeflossenen
trockneren und relativ kühlen Meeresluft im Westen und der Mitte für einen teils
sonnigen, teils durch Quellwolken wolkigen Tag. Auch in die östlichen
Landesteile machen die Auflockerungen an Boden gut und die Reste der
feuchtmilden Luftmasse verschwinden auch dort.
Durch einen Trog sind die westlichen Teil von der Höhe her leicht zyklonal
geprägt, so dass einzelne schwache Schauer möglich sind; auch im Südosten sind
geringe Niederschläge möglich, die aus leichter PVA und WLA am Nordrand des
abgetropfenden Troges resultieren. Ansonsten bleibt es trocken.
Im Nordosten ist zunächst noch ein gewisser Bodendruckgradient gegeben, der zu
Windböen an der Ostsee führt. Da die Rinne abwandert und sich auffüllt, ist es
mit den Böen im Laufe des Nachmittags auch vorbei.
In der Nacht zum Sonntag klart es meist auf, nur ganz im SE ist es wolkiger und
am östlichen Alpenrand sind geringe Niederschläge möglich. Örtlich bildet sich
Nebel. Es wird frisch mit gebietsweise Tiefstwerten unter +5 Grad.

Sonntag... baut sich ein positiv geneigter Rücken auf, von der Iberischen
Halbinsel zur Ostsee. Das Hochdruckgebiet verlagert sich über Deutschland
nordwärts und liegt abends mit Kern an der Nordsee. Das Absinken sorgt für einen
wolkenarmen, strahlungsreichen Tag im größten Teil des Landes. Durch das
Absinken und die Einstrahlung erwärmt sich die Luftmasse, so dass nachmittags
vielerorts mehr als 20 Grad erreicht werden. Einige flache Quellwolken bilden
sich zwar, trüben aber den Wettercharakter nicht nachhaltig. Nur im Südosten
halten sich einige dichtere Wolkenfelder, wahrscheinlich ohne Niederschlag, auch
wenn im EURO4 schwache Signale für Schauer im bayerischen Wald und in den Alpen
vorhanden sind.
Der Gradient ist überall schwach, entsprechend spielt der Wind kaum eine Rolle.
Nur im Nordosten und ganz im Süden frischt er etwas stärker auf, warnrelevant
wird das aber nicht.
Die Nacht zum Montag verläuft - antizyklonal geprägt - ruhig mit örtlichem
Nebel. Sie wird nicht mehr ganz so frisch wie Vornacht, dank des etwas höheren
Temperaturniveaus und einiger hoher und mittelhoher Wolken.

Montag... wird der Rücken durch Kurzwellentröge abgebaut, während sich vor dem
europäischen Kontinent ein neuer Rücken beginnt zu formieren. Wir liegen dabei
in einer ausgesprochen flauen westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung, von
der keine Hebungsantriebe ausgehen. Der Druck am Boden fällt dabei etwas, das
Bodenhoch findet sich aber noch, freilich abgeschwächt, über dem Osten und
Nordosten unseres Landes. Wir liegen bodennah in einer östlichen bis
südöstlichen Strömung mit der etwas wärmere Luftmassen zu uns gelangen, in der
die Temperaturen über Süddeutschland in 850 hPa auf mehr als +10 Grad steigen.
Ansonsten ergeben sich kaum Änderungen. Das Absinken dürfte wieder für einen
Strahlungstag sorgen mit Maxima von 25 Grad im Südwesten und Westen. Auch sonst
geht es fast überall über die 20 Grad-Marke. Der östliche bis südöstliche Wind
spielt warntechnisch keine Rolle, obwohl er tagsüber leicht böig auffrischt.
Im Süden wird mit der Erwärmung die Schichtung auch leicht potentiell instabil,
allerdings gut gedeckelt. Nur in den Alpen langt es zur Auslöse vereinzelter
Gewitter, die aber für deutsches Gebiet wohl keine Bedeutung erlangen.
In der Nacht zum Dienstag nähert sich von Westen eine Tiefdruckrinne an, in die
rückwärtig eine Kaltfront eingelagert ist. Abgesehen von einigen Wolken, die
dabei über den Nordwesten ziehen, hat dies für uns noch keine Auswirkungen.
Ansonsten hält sich Hochdruckeinfluss, wobei das Hoch seinen Schwerpunkt nach
Süden Richtung Böhmen verlagert. Abgesehen von örtlichem Nebel tut sich in der
Nacht nichts; es bleibt gering bewölkt oder klar.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Entwicklung ist unstrittig. Ob der jeweils nachts mögliche örtliche Nebel
warnwürdig wird, bleibt abzuwarten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner