DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

03-05-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 03.05.2017 um 10.30 UTC



Vor allem im Süden wechselhaft und anfangs auch Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 10.05.2017


Am Samstag, dem Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums liegt Deutschland
unter einem Höhenkeil, der sich vorderseitig eines Trogs über dem Ostatlantik
aufgewölbt hat. Daher dominiert in weiten Teilen zunächst Hochdruckeinfluss und
es bleibt niederschlagsfrei, ehe in der zweiten Tageshälfte der Trog von
Frankreich her auf den Südwesten übergreift. Vorderseitig davon befindet sich
eine Tiefdruckrinne in deren Bereich es Schauer und Gewitter gibt. Davon
betroffen ist vor allem der Südwesten und Süden. Am Sonntag schnürt sich die
Trogspitze ab und daher liegt über uns kurzfristig ein Höhentief mit mehreren
Rotationszentren. Dies wird aber rasch von dem Skandinavischen Trog eingefangen
und verlagert sich ostwärts und so kommen wir in den Bereich der nördlichen
Strömung auf seiner Rückseite. Somit ist es am Sonntag vor allem im Süden meist
bewölkt und regnerisch, während es an der Küste gebietsweise recht freundlich
ist. Am Montag wandert der Trog weiter langsam ostwärts ab und der nachfolgende
schmale Keil westlich von der Britischen Inseln bewirkt, dass der Bodendruck bei
uns ansteigt. Folglich ist der Montag bei uns meist heiter bis wolkig und es
bleibt trocken. Lediglich an den Alpen sorgt der Nordstau noch für länger
andauernde Regenfälle, die u.U. auch mit kräftigen Schauern oder Gewittern
begleitet sind.
Am Dienstag ändert sich an der Potentialverteilung nur wenig. Der Höhenkeil über
dem östlichen Atlantik kommt vor allem im Süden etwas weiter nach Osten voran.
So ist es am Dienstag in weiten Teilen des Landes heiter bis wolkig und trocken
und lediglich der Norden kann aufgrund eines auf der Ostseite des Haupttroges
heran schwenkenden Randtrog etwas Regen geben. Besagter Randtrog schwenkt am
Mittwoch dann über von Nordwesten her über unser Vorhersagegebiet hinweg und
führt vor allem in der Osthälfte sowie im Süden zu unbeständigem Wetter mit
Regen und Regenschauern.
Das Temperaturniveau liegt im gesamten mittelfristigen Vorhersagezeitraum
zwischen kühlen 12 Grad an der Küste und 20 Grad am Rhein und seinen
Nebenflüssen. Lediglich am Samstag kann es im Süden und Westen etwas wärmer
werden.

In der erweiterten Mittelfrist ab Donnerstag ist es im Norden und im Südosten
weiterhin wechselhaft mit Regen oder Regenschauern. Sonst überwiegt ruhiges
Wetter bei wenig geänderten Temperaturen. Am darauf folgenden Wochenende nähert
sich von Nordwesten her wieder ein langwelliger Höhentrog, sodass es auch im
Westen und in der Mitte zunehmend unbeständig und kühler wird.


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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der aktuelle Lauf des IFS befindet sich in recht guter Übereinstimmung mit den
Vorläufen. Prognoserelevante Unterschiede sind nicht zu erkennen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Schon am Sonntag zeigen sich erste Unterschiede. IFS und GFS sehen das
unbeständige Wetter eher im Süden sowie im Osten. Dagegen ist nach ICON auch in
weiten Teilen des Westens und der Mitte mit unbeständigem Wetter mit Regen und
Regenschauern zu rechnen. Das liegt daran, dass ICON ein flaches Höhentief über
Frankreich und Benelux simuliert, während sowohl IFS als auch GFS diese
Entwicklung viel weiter südlich sehen. In den Folgetagen gibt es dann keine
prognoserelevanten Unterschiede.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalysen für Samstag und Sonntag zeigen 3 Cluster, wobei sich der
Hauptlauf in Cluster 1 befindet. In den Zeiträumen Montag bis Mittwoch sowie
Donnerstag bis Samstag wird dagegen nur ein Cluster gerechnet wird, ein recht
seltenes Ereignis! Somit stützen die Ensemblevorhersagen die deterministische
Vorhersage des IFS.

Die Rauchfahne aus der Mitte Deutschlands (51°N, 10°E) zeigt im mittelfristigen
Vorhersagezeitraum einen leichten Anstieg von Temperatur und Geopotential. Im
erweiterten Mittelfristzeitraum ab Mittwoch simulieren die meisten Läufe einen
starken Rückgang von Temperatur und Geopotential. Dabei sinkt die T850 sogar
wieder deutlich unter den Gefrierpunkt (Eisheilige) ab.

Bei GEFS sinkt die Temperatur vor allem im Norden deutlich ab. Dagegen bildet
sich das in der Südhälfte nicht so deutlich aus. Das Ensemblemittel der
Temperatur liegt in etwa im Bereich des Mittels von 1981 bis 2010. Während der
Eisheiligen (ab etwa 13.05.) steigt das Ensemblemittel der Temperatur im Süden
dann sogar wieder auf über 20 Grad an. Auch die Minima liegen dann etwas über 10
Grad.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Der Extreme Forecast Index (EFI) zeigt für Samstag und Sonntag keine Signale für
ein signifikantes Wetterereignis.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. **