DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

26-03-2017 09:00
SXEU31 DWAV 260800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 26.03.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HB
Am Dienstagnachmittag und Abend im Westen und Nordwesten vereinzelt Gewitter
möglich.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... Deutschland liegt im Einflussbereich einer kräftigen Höhenantizyklone
mit Kern über der Nordsee, das am Boden von dort bis hin zum nordwestlichen
Balkan reicht. Dort dringt heute kalte Luft zum Schwarzen Meer und bis in den
Norden Griechenlands vor. Deutschland wird von der kühlen Luft nur gestreift,
was den Osten und Südosten von Deutschland betrifft, wo die Temperatur in 850
hPa leicht unter null Grad liegt. Bereits in der Nacht zum Montag wird die kühle
Luft aber südostwärts abgedrängt. So scheint heute nach Auflösung einiger Nebel-
und Hochnebelfelder meist die Sonne und es ist trocken. Lediglich in den Alpen
können sich einige größere Quellwolken bilden, meist bieten die Modelle aber
keine Schauer an. Lediglich im Nordwesten könnte sich für längere Zeit Hochnebel
halten. Insgesamt bleibt es nach Lichtung der Nebelfelder warnfrei.
In der Nacht zum Montag wird es vielfach klar und nur im Nordwesten könnten sich
noch Hochnebelreste halten oder neuer Hochnebel bildet sich. Während im Westen
meist nur örtlicher Bodenfrost auftritt ist im Osten und Südosten und in der
Mitte auch Luftfrost möglich. Nebel bildet sich am ehesten vom Emsland bis nach
Mecklenburg (Mosmix-Nebelwahrscheinlichkeiten zwischen 20 und 75 Prozent).

Montag... liegen wir im Bereich des Höhenhochs, das sich im Tagesverlauf
abschwächt und mit Zentrum von der Nordseeküste bis Dienstagfrüh nach Tschechien
verlagert. Das Hoch am Boden zieht sich weiter nach Südosten zurück, es hält
sich aber eine schwache Hochdruckzone, die von dort nach Nordwesten reicht. Das
Höhentief nordwestlich von Portugal wandert nach Norden und wird von einem
markanten Trog über dem Nordatlantik eingefangen. Ein davon ausgehender Randtrog
schwenkt im Tagesverlauf nach Nordfrankreich, beeinflusst uns aber noch nicht.
Die bodennahe Strömung dreht dabei auf südöstliche bis südliche Richtungen und
mit dem Absinken steigen die Temperaturen in der unteren Troposphäre wieder an.
In 850 hPa werden +4 Grad im Norden und bis +8 Grad im Süden erreicht.
Das ruhige und warnfreie Wetter setzt sich damit fort. Tiefe Bewölkung im
Nordwesten dürfte zur See hin abziehen und verbreitet scheint damit die Sonne.
Die Temperatur legt gegenüber dem Sonntag leicht zu und steigt auf 11 bis 16
Grad im Norden, sonst werden 13 bis 19 Grad, vereinzelt im SW an die 20 Grad
erreicht. Direkt an der See ist es teilweise kühler. Der Wind ist wahrscheinlich
nicht warnwürdig.

In der Nacht zum Dienstag bildet sich vor allem im Nordwesten wieder teils
dichter Nebel, sonst ist die Nebelneigung eher gering. Verbreitet ist der Himmel
klar oder gering bewölkt. Im Südosten geht die Temperatur in den leichten
Frostbereich zurück und außer im Westen und Nordwesten tritt leichter Bodenfrost
auf.

Dienstag... Das Höhenhoch schwenkt nunmehr als Keil des südwesteuropäischen
Höhenrückens weiter nach Südosten zum Balkan. In die auf Südwest drehende
Höhenströmung schwenkt der o. e. Höhentrog von Frankreich langsam nach
Deutschland (seine Achse liegt zum Tagesende über dem Westen). Damit kommt im
äußersten Westen am Nachmittag und Abend Quellbewölkung auf und nachfolgend gibt
es einzelne Schauer oder Gewitter. Die Regensignale liegen bei ICON unter 1 mm
bis 18 UTC und verstärken sich erst nach 18 UTC. Bis Tagesende werden hierbei
immerhin 1 bis 5 mm im Westen und Nordwesten Deutschland simuliert. Hierbei
sollen auch einzelne Gewitter mit von der Partie sein.
Der Wind frischt im Westen und Norden auf. Böen Bft 7 sind aber wohl nur bei
kräftigen Schauern oder Gewittern möglich.
Die Nachmittagstemperaturen steigen mit der Warmluftzufuhr noch etwas an, so
dass meist Werte zwischen 15 Grad im äußersten Norden und 21, vielleicht 22 Grad
an Oberrhein und Neckar erreicht werden. Bei auflandigem Wind werden an der
Küste kaum 13 Grad erreicht. Mit der erwärmten Luftmasse stehen am frühen Abend
im Westen und von dort bis nach Hessen 50 bis gut 100 J/Kg Cape zur Verfügung.

Modellvergleich und -einschätzung
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EZMW bietet eine etwas schnellere Verlagerung des Höhentroges, so dass bereits
am Dienstagnachmittag stärkere Regensignale im Westen auftauchen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden