DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

13-03-2017 09:00
SXEU31 DWAV 130800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 13.03.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
BM

Keine markanten Wetterentwicklungen

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Montag... weitet sich ein Höhenkeil, während er über Westeuropa nach Süden
schwenkt, Richtung Mitteleuropa aus. Zum Tagesende weist er vom Ostatlantik über
die Britischen Inseln nach Osten bis in unsere Region. Die nördliche
Höhenströmung weist dabei antizyklonale Krümmung auf. Allerdings läuft um den
Rücken ein schwacher Randtrog nach Osten bis Südosten ab und eine schwache
Okklusion, die ins Tief östlich von Island mündet, erreicht den Nordwesten. Vor
allem über den Norden und Osten ziehen in diesem Zusammenhang zum Teil
kompaktere Wolken, die aber nur vereinzelt im Norden leichten Regen bringen,
meist bleibt es auch dort trocken. Über der Mitte und dem Süden scheint unter
Absinken vielfach die Sonne.
Der Tagesgang des Windes, der zunächst aus südlichen bis östlichen Richtungen
kommt und im Tagesverlauf häufig auf westlichen bis nördliche Richtungen dreht,
führt nicht zu warnwürdigen Böen. Es gelangt damit aber von Nordwesten feuchtere
Luft zu uns, die die trockene Festlandsluft langsam verdrängt.
Die Temperaturunterschiede über Deutschland nehmen ab, da vor allem nach
Nordosten hin ein leichter Temperaturanstieg zu verzeichnen sein wird und die -5
Grad Isotherme aus unserem Bereich herauswandert. Ganz im Norden und Osten kann
es einstellig bleiben, sonst liegen die Höchstwerte zwischen 10 und 17 Grad.

Somit werden nach morgendlichem Frost und der Auflösung von örtlichen
Nebelfeldern keine Warnungen nötig.

In der Nacht zum Dienstag kommt der schwache Tiefausläufer nach Osten voran und
löst sich dabei auf. Niederschläge sollten dabei kaum auftreten. Die dichtere
Bewölkung breitet sich bis in die mittleren Landesteile aus, während es nach
Süden auch leicht bewölkt bleibt. Ansonsten bildet sich vor allem in der Mitte
und im Süden gebietsweise Nebel. In der Südosthälfte ist mit leichtem Frost zu
rechnen.


Dienstag... verlagert sich ein Schwerpunkt der ostatlantischen Höhen-Antizyklone
in Richtung Biskaya. Die Achse seines Keils überstreicht im Tagesverlauf den
Norden und reicht am Abend ausgehend vom Westen in den Nordosten. Das Zentrum
des Bodenhochdruckgebietes liegt westlich der Bretagne von wo aus sich die Zone
hohen Druck auch über dem Süden und die Mitte unseres Landes nach Osten
erstreckt. An seiner Nordflanke herrscht eine westliche Strömung in der das
Frontensystem des neuen, zur Norwegischen See ziehenden Zentraltiefs See nach
Osten gesteuert wird. Die entsprechende Warmfront überquert den Norden, auch die
nachfolgende Kaltfront erreicht bis Tagesende den Norden.

Mit der Front verschärft sich der Druckgradient im Norden und in exponierten
Küstenlagen kann es für Böen Bft 7 reichen. Gleiches gilt für Gipfellagen der
östlichen Mittelgebirge. Nennenswerte Niederschläge sind mit der Front wohl
nicht verbunden.

Vor allem über dem Norden und der Mitte überwiegt wolkiger Himmel, zum Teil auch
starke Bewölkung. Lediglich südlich einer Linie von der Eifel bis nach Franken
sind die Sonnenanteile groß. Die Temperatur steigt am Dienstag fast überall auf
zweistellige Werte, von 11 Grad an der Oder bis 17 Grad am Rhein. Damit ist es
für die Jahreszeit sehr mild.

In der Nacht zu Mittwoch ändert sich an der großräumigen Situation nicht viel.
Die Kaltfront kommt nur wenig nach Süden voran, da sie in die Warmfront eines
weiteren Tiefs über dem Nordatlantik übergeht und somit rückläufig wird. Sie
liegt am Morgen etwa auf einer Linie von der Lausitz über den Harz zum
Niederrhein. In ihrem Bereich kann gelegentlich leichter Regen fallen.
An den Küsten und im höheren Bergland weht zudem ein recht kräftiger westlicher
Wind mit starken Böen an den Küsten und mit stürmischen Böen oder Sturmböen auf
exponierten Bergen.
In der Nordhälfte ist daher stark bewölkt, aber auch im Süden nimmt die
Bewölkung von Norden her langsam zu. Meist bleibt es frostfrei, nur ganz im
Süden geht die Temperatur in ungünstigen Lagen unter den Gefrierpunkt zurück. Im
Süden bildet sich gebietsweise Nebel.


Mittwoch... formiert sich über Frankreich ein eigenständiges Höhenhoch, während
sich im Bodendruckfeld der Hochschwerpunkt ostwärts verschiebt und zum Tagesende
über Benelux und Westdeutschland zu liegen kommt. Gleichzeitig gerät die
Strömung über dem Nordatlantik und Nordeuropa stärker ins Schwingen und
mäandriert stärker. Als Folge dreht die Höhenströmung über Mitteleuropa mehr auf
Nordwest. Die Kaltfront wird somit südwärts geführt und erreicht auch die
südlichen Landesteile. Womit dann neben der Landesmitte auch im Südosten leichte
Regenfälle möglich sind. Die deutschen Modelle simulieren dabei, wenn auch nicht
wirklich überbordend viel, aber mit örtlich 3 bis 5 mm in 6 Stunden noch am
meisten Regen, die anderen Modelle sind zurückhaltender und zeigen teils (ECMWF)
nur sehr geringe Mengen, was in Anbetracht der großräumigen Konstellation auch
wahrscheinlicher ist.

Signifikanter ist schon die Windentwicklung im Nordosten. Vor allem an der
Ostsee aber auch im angrenzenden Binnenland kann es steife Windböen geben (Bft
7), exponiert an der Küste auch stürmische Böen (Bft 8).

Ansonsten ist es vor allem nach Südwesten zu meist heiter oder sonnig und auch
postfrontal lockern die Wolken im Norden wieder stärker auf. In den Nordosten
gelangt zwar wieder kältere Luft, die Temperatur in 850 hPa geht wieder auf -2
Grad zurück, die gute Durchmischung sorgt aber auch dort für zweistellige
Maxima, so dass landesweit zwischen 11 Grad im Nordosten und bis 17 Grad im
Südwesten erreicht werden.

In der Nacht zum Donnerstag schwächt sich das Höhenhoch etwas ab, während sich
der Hochschwerpunkt im Bodendruckfeld, ebenfalls mit leicht schwächelnder
Tendenz über uns ostwärts verlagert. Anfangs sind im Nordosten stärkere Böen
möglich, der Wind flaut aber ab. Leichten Frost gibt es höchsten ganz im Süden,
vielleicht auch noch im Bergland, falls es stärker auflockert.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren ähnlich. Die Unterschiede am Mittwoch sind im Text
erwähnt, sonst gibt es nichts Prognoserelevantes.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner