DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

12-03-2017 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 12.03.2017 um 10.30 UTC



Anfangs ruhiges und mildes Vorfrühlingswetter, ab Freitag unbeständiger,
leichter Temperaturrückgang und in einigen Staulagen der Gebirge Dauerregen
möglich. Ab Samstag an der Küste und auf den Bergen Sturmböen wahrscheinlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 19.03.2017


Am Mittwoch liegen wir am Ostrand eines kräftigen Hochs mit Kern an der
ostenglischen Küste. Dabei strömt in den Nordosten etwas frischere Meeresluft
ein (850-hPa-Temperatur 0 Grad oder etwas kälter).
Am Donnerstag verlagert sich das Hoch über Süddeutschland langsam nach Osten und
das korrespondierende Höhenhoch zu den Alpen. Damit strömt auch in den Nordosten
wieder sehr milde Luft. Eine Kaltfront greift zum Tagesende auf die Nordseeküste
über.
Am Freitag überquert diese Kaltfront die Nordhälfte Deutschlands. Die Achse des
nachfolgenden Höhentroges bleibt aber noch nordwestlich von uns.
Samstagvormittag überquert der Trog fast ganz Deutschland ostwärts und
anschließend zeigt sich eine glatte West- bis Nordwestströmung. Am Boden
schleift die Kaltfront im Süden, wird aber wieder rückläufig und greift in der
2. Tageshälfte auf den Westen Deutschlands über.
Das zugehörige Tief zieht am Sonntag nach Südschweden und seine Kaltfront
überquert im Tagesverlauf Deutschland südostwärts.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue EZMW-Lauf zeigt erst am Samstag erste Unterschiede. Das Tief im Norden
ist im alten Lauf weiter im Süden über dem Skagerrak zu finden. Allerdings
ergeben sich dadurch keine großen Unterschiede in der Vorhersage.
Am Sonntag zeigen die 00-UTC-Läufe von gestern und heute keine großen
Abweichungen. Beide liefern eine Nordwest- bis Westlage mit Rückseitenwetter. Im
12-UTC-Lauf von gestern überquert noch ein Frontensystem den Süden und Osten
Deutschlands auf der Vorderseite eines Troges.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch die anderen Modelle einschließlich ICON zeigen ab Freitag eine Westlage mit
entsprechenden Frontpassagen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse bis zum 7. Tag ermittelt 3 Cluster, die aber recht ähnlich
aussehen. Dabei greift im Laufe des Freitages ein Höhentrog auf Mitteleuropa
über und nachfolgend gibt es eine gut ausgeprägte Westlage.
In den Rauchfahnen erkennt man bis Donnerstag recht hohes Potential über 560
gpdm und ab Freitag ein deutlich niedrigeres, was die unbeständige Westlage
anzeigt. In den Rauchfahnen gehen die Temperaturen auf Werte um oder unter 0
Grad zurück mit einer recht großen Schwankungsbreite, was das unterschiedliche
Timing der Fronten dokumentiert. Auch erkennt man ab Freitagnachmittag wieder
kräftige Niederschlagsaktivität.
Nach einem im Westen und Norden etwas kühleren Mittwoch steigen die Temperaturen
in den EPS-Meteogrammen im Westen bis Donnerstag und im Osten und Süden bis
Freitag an auf teils sehr milde Werte von 14 Grad und mehr. Anschließend liegen
die Temperaturen in der Westlage meist unter 12 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Zunächst ist die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen nur
gering.
Ab Samstag gibt es nach EZMW-EPS und bei einigen operationellen Modellen
Hinweise für Dauerregenmengen vor allem in den westlichen und südwestlichen
Mittelgebirgen und in den Alpen.
Außerdem sind Sturmböen vor allem an der Küste und auf den Bergen möglich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden