DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

10-03-2017 21:00
SXEU31 DWAV 101800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 10.03.2017 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... Auf der Vorderseite eines kräftigen Höhenrückens, der über
Westeuropa nur sehr langsam nach Osten vorankommt, hat sich ein Hoch gebildet,
das über Deutschland langsam nach Südosten wandert. Auf seiner Nordostseite ist
in den Osten Deutschlands und nach Bayern ein Schwall erwärmte Polarluft
eingedrungen, in deren Bereich letzte Schauer im äußersten Osten Abends
abklingen. Aufkommende WLA im Norden und Westen sorgt vor allem von der Pfalz
bis zur Nordsee für teils dichte mittelhohe und hohe Wolkenfelder. Ansonsten
klart der Himmel vielfach auf und in der Mitte und im Süden, teils auch im Osten
gibt es leichten Frost. In Hochtälern der östlichen Mittelgebirge und in
Alpentälern ist aber auch mäßiger Frost wahrscheinlich. Der anfangs im Nordosten
noch kräftige Wind flaut ab.

Samstag ... gelangt Deutschland in den Bereich der Achse des Höhenrückens, der
allerdings von Warmluftadvektion überlaufen ist. Diese bewirkt, dass
insbesondere in der Nordhälfte zeitweise dichtere Wolkenfelder vorüberziehen und
in Richtung Schleswig-Holstein kann auch ein wenig Regen fallen. Weiter nach
Süden profitiert man stärker vom Hochdruckeinfluss und die Sonne scheint häufig
durch eine transparente hohe oder mittelhohe Wolkendecke hindurch.

Der Wind ist nur schwach. Während im Nordosten meist nur 7 bis 10 Grad möglich
sind, steigen die Werte im Südwesten mit 850 hPa Temperaturen bis 5 Grad
immerhin auf bis zu 17 Grad.

In der Nacht auf Sonntag ändert sich an der Grundkonstellation nur wenig. Die
Hochachse und das Bodenhoch, das sich zur Ostsee verlagert, bleiben
wetterwirksam. Entsprechend können die Temperaturen bei gradientschwachen
Verhältnissen auf Tiefstwerte zwischen 4 bis -4 Grad zurückgehen. Vereinzelt ist
Reifglätte möglich, vor allem dort wo sich flache Nebelfelder bilden. Sonst ist
über Nacht nicht mit warnrelevantem Wetter zu rechnen.

Sonntag ... kommt der Trog über Westeuropa nur noch sehr langsam nach Osten
voran und tropft bis zum Abend zur Biskaya ab. Auch der Trog über Osteuropa
tropft ab zu einem großen Höhentiefkomplex über Ost- und Südosteuropa, während
sich dazwischen der oben erwähnte Höchenrücken hält, auch wenn in seinem Bereich
ein Geopotentialverlust festzustellen ist.
Am Rand der Bodenhochdruckzone, die von Südskandinavien bis Russland reicht,
wird von Osten und Südosten trockene, in den Osten aber auch kühle Festlandluft
geführt. Das ruhige Hochdruckwetter setzt sich somit bei uns fort. Die
Tiefdruckrinne über Westeuropa beeinflusst uns kaum.

Im Norden halten sich vielleicht noch einige Wolkenfelder und auch über den
Westen ziehen hohe, vielleicht mittelhohe Wolken hinweg, Niederschlag gibt es
aber wohl nicht, auch wenn das für den äußersten Westen und Südwesten laut ICON
und ECMWF nicht ganz ausgeschlossen ist. Die Einstrahlung lässt die Temperatur
im Südwesten knapp über 15 Grad steigen, während im Nordosten einstellige Maxima
überwiegen dürften. An der Ostsee ist es mit Werten um 6 Grad sogar recht kalt.

Der östliche, im Bergland auch südöstliche Wind weht tagsüber böig, bringt aber
auch an der See meist nur Böen Bft 5 bis 6.

In der Nacht zum Montag gibt es außer im Westen und an der Küste leichten Frost.
In ungünstigen Lagen ist auch mäßiger Frost möglich. Die Nebelneigung ist gering
und auch Glätte kein Thema.

Montag ... Hinter dem kaum noch sichtbaren Resttrog, der über die nördliche
Nordsee nach Skandinavien zieht, baut sich erneut ein atlantischer Höhenrücken
auf, der sich unter Verstärkung Richtung Dänemark vorschiebt. Damit steigt auch
über Südengland der Bodendruck und es formiert sich eine Hochdruckzone, die von
den Azoren über die südliche Nordsee und der Ostsee nach Russland reicht.
Südlich davon bewegt sich ein Kaltlufttropfen über das südöstliche Mitteleuropa
etwas nach Süden. Dabei wirkt sich die zyklonale Randstruktur im äußersten Osten
nur durch lockere Bewölkung aus. Zwischen dem Kaltluftkörper über dem östlichen
und südöstlichen Mitteleuropa und der wärmeren Luft über Westeuropa wird ein
schmaler Streifen mit Feuchte in 700 hPa simuliert, der von der Nordsee nach
Bayern reicht (bei GFS von der westlichen Ostsee bis in den Westen Bayerns). In
diesem Bereich könnten die Wolken also mal etwas dichter werden. Ansonsten
überwiegt wieder Sonnenschein, wenn auch einige meist transparente Wolkenfelder
vorhanden sind. An den Temperaturen ändert sich nur wenig.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren insgesamt sehr ähnlich. Die Unterschiede sind nicht
warnrelevant.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden