DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

14-02-2017 09:00
SXEU31 DWAV 140800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 14.02.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HM Übergang zu W

Keine markanten Entwicklungen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... stützt ein kräftiges Höhenhoch mit Zentrum über Südskandinavien eine
langestreckte Hochdruckzone, die von der Norwegischen See bis zum Schwarzen Meer
reicht. Die Frontalzone ist weit nach Norden gedrängt und die Strömung im
Europäisch-Atlantischen Raum stark meridional geprägt. Wir liegen dabei bodennah
in einer östlichen bis südöstlichen Strömung mit der trockene Festlandsluft zu
uns gelangt.

Dementsprechend herrscht unter Absinken meist sonniges Wetter. Gebietsweise
haben sich nachts zwar Nebelfelder gebildet, diese lösen sich tagsüber aber
meist auf. Nur in der Region zwischen Oberschwaben und dem westlichen Alpenrand
kann sich der Nebel und Hochnebel länger, lokal vielleicht am Bodensee und an
der Donau auch den ganzen Tag halten. Sollte dies der Fall sein, ist dort
Dauerfrost möglich, sonst wird es mild. Die Absinkinversion ist sehr weit nach
unten gedrückt, so dass die Temperatur meist auf Werte zwischen 6 bis 10 Grad
steigt, nur im Nordosten, wo sich erst die Nebelfelder auflösen müssen, bleibt
es kühler.

Der Südostwind frischt über der Nordsee und im höheren Bergland zeitweise
stärker auf. Je nach Lage der Inversion sind dabei in Kamm- und Gipfellagen
starke, exponiert stürmische Böen möglich. Bei etwas auffächerndem Gradienten
lässt der Wind auch dort im Tagesverlauf nach.
In der Nacht zum Mittwoch verlagert sich das Höhenhoch über Deutschland nach
Süden, die Hochdruckzone im Bodendruckfeld wird von Norden langsam abgebaut. Am
Wettergeschehen ändert sich kaum etwas. Die Nacht bleibt ruhig, vielfach klar
und windschwach. Verbreitet gibt es wieder leichten, im Osten gebietsweise
mäßigen Frost. In der trockenen Luft ist die Nebelneigung gering, nur im Süden
kann sich vor allem in Flussniederungen Nebel- und Hochnebel bilden, wobei dann
auch lokal Glätte möglich ist, sonst sollte Glätte kaum ein Thema werden.

Mittwoch... verschiebt sich das Hoch am Boden und in der Höhe weiter nach Süden,
so dass die Strömung über Deutschland auf südliche bis südwestliche Richtung
dreht. Ein über Irland und UK nach Osten schwenkender Kurzwellentrog erlangt
noch keinen Einfluss auf unser Wetter.

Die Luft bei uns bleibt trocken und unter Absinken dauert das strahlungsreiche
Wetter mit großer Tagesamplitude der Temperatur an. Die Nebelfelder der Nacht
lösen sich auf, was freilich im Rheintal und an der Donau länger dauern kann.
Ansonsten scheint die Sonne und mit Winddrehung auf Südwest wird
niedertroposphärisch mildere Luft herangeführt, in der die Temperatur im Westen
und Südwesten sowie in einigen Berglagen auf 10 bis 14 Grad steigt, in den
anderen Gebieten sind meist 5 bis 10 Grad an der Tagesordnung.
Der Wind frischt lediglich im höheren Bergland mal etwas auf, erlangt aber
nirgends Warnrelevanz. Eine dem Kurzwellentrog vorgelagerte schwache Front
nähert sich über Benelux, verursacht aber erst zum Tagesende ganz im Westen und
Nordwesten einige Wolkenfelder, die in der Nacht zum Donnerstag weiter nach
Osten vorankommen.

Im Laufe der Nacht fällt in NRW und vom westlichen Niedersachsen bis
Schleswig-Holstein auch etwas Regen. Unter den Wolken geht die Temperatur nicht
mehr unter den Gefrierpunkt zurück. Bei klarem Himmel tritt leichter, im
Südosten gebietsweise mäßiger Frost auf. Lokal bildet sich wieder Nebel und
Hochnebel, für Glätte ist die Luft meist zu trocken. Mit dem Regen im Norden
geht wahrscheinlich keine Glätte einher, die einzelnen Schlangenlinien in ICON
sollten nicht überbewertet werden.


Donnerstag... zieht sich das Bodenhoch noch etwas nach Süden zurück, während
über Nordeuropa der Druck stärker fällt. Dabei setzt sich von Norden her bei uns
eine westliche Strömung durch, wobei die Höhenströmung mit dem von Westen her
übergreifenden Trog zusehends zyklonaler wird.
Der zunächst noch mit eher spärlicher Wetteraktivität gesegnete Tiefausläufer
kommt nach Osten und Süden voran und dürfte im Tagesverlauf von der unteren Oder
bis in den Südwesten reichen. Die herangeführte Luft ist recht mild, wird dabei
aber feuchter, so dass außer im Südosten, wo vielfach noch die Sonne scheint,
die Wolken größere Anteile gewinnen.
Im Tagesverlauf wird die schleifende Front durch einen kurzwelligen Troganteil
aktiviert und im Südwesten setzt Regen ein, der sich nach Nordosten ausbreitet.
In welchem Maße und wo Regen fällt, bleibt noch abzuwarten. Warnwürdig wird da
aber wohl nichts.
Der Druckgradient verstärkt sich vor allem nach Norden hin, es langt an der
Nordsee zu einigen starken Böen aus Südwest, auch im höheren Bergland über der
Mitte sind starke bis stürmische Böen möglich, während es nach Süden hin
schwachwindig bleibt. Die Maxima liegen meist im Bereich von 7 bis 13 Grad.

In der Nacht zum Freitag labilisiert die Schichtung im Norden unter dem Trog
zusehends und es kommt zu schauerartigen Regenfällen, die sich zur Mitte hin
ausbreiten. Die frontalen Prozesse davor verlagern ihren Schwerpunkt in den
Süden, wo, vor allem im Südosten Glatteis nicht ausgeschlossen scheint, da dort
zuvor die Temperatur noch mal in den Frostbereich zurückgehen kann. Mit dem
postfrontalen Temperaturrückgang in der Höhe gehen in Hochlagen der
Mittelgebirge die Niederschläge teils in Schnee über, allerdings lassen die
Niederschläge mit Ankunft der kälteren Luft auch wieder nach. Außer im Südosten
und einigen Gipfellagen bleibt die Nacht frostfrei.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren im Großen und Ganzen sehr ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner