DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

12-02-2017 09:00
SXEU31 DWAV 120800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 12.02.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Südost antizyklonal
Auf exponierten Bergen stürmische Böen

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... Im Randbereich der von Schottland über Südskandinavien bis zur
Ukraine und nach Rumänien reichenden Hochdruckzone strömt in den Norden und
Osten bodennah noch recht kalte Luft. Im Westen und Südwesten ist mildere Luft
wirksam und anfangs macht sich noch ein Höhentief, das nach Irland zieht,
bemerkbar durch leichte Niederschläge, die allgemein in Regen übergehen, da in
850 hPa die Temperatur auf 0 bis +4 Grad ansteigen. Die mildere Luft strömt vor
allem am Vormittag am Ostrand des Kaltlufttropfens ein. Die Niederschläge lassen
östlich des Rheins nach und westlich des Rheins fallen örtlich 1 bis 3 mm.
Ansonsten ist es abgesehen von geringem Schneegriesel im Nordosten trocken.
Abends und in der Nacht zum Montag ist es dann bei nunmehr auch in der Höhe
antizyklonal geprägter Strömung auch im Westen weitgehend trocken. Größere
wolkenarme Gebiete sind heute am ehesten auf der Nordwestseite der Gebirge zu
erwarten, was auch für die Nacht gilt.
Tagsüber steigen die Temperaturen im Nordosten auf -2 bis +1 Grad. Sonst werden
+2 bis +7 Grad, im Südwesten bis 10 Grad erreicht. Nachts gehen die Temperaturen
auf Werte zwischen -8 Grad im Nordosten und Werten um 0 Grad im Westen zurück.
Örtlich gibt es Reifglätte oder Glätte durch geringen Schneegriesel.
Der Wind weht an der Küste und auf exponierten Bergen weiter kräftig mit starken
Böen und ganz vereinzelt auch mit Böen Bft 8.

Montag... verlagert sich das stützende Höhenhoch von der südnorwegischen Küste
weiter nach Südosten und sein Zentrum erreicht zum Tagesende Südschweden. Die
Bodenhochdruckzone erstreckt sich mit 1040 hPa und mehr von Südskandinavien bis
zur westlichen Ukraine. Zwischen dem kräftigen Tief nordwestlich der Iberischen
Halbinsel und der Hochdruckzone verschärft sich nach ICON der Gradient im
Südwesten etwas, so dass auch in Höhenlagen vermehrt mit starken Böen aus Ost
bis Südost gerechnet werden muss. Auf exponierten Bergen gibt es Böen bft 8 bis
9.
Während im Lee der Mittelgebirge häufig die Sonne scheint, gibt es örtlich
hochnebelartige Bewölkung, die sich nachmittags nur zögernd auflockert. Etwa
östlich der Weser liegen die Höchstwerte weiter nur bei -2 bis +2 Grad. Im
übrigen Deutschland ist es bei 3 bis 9 Grad deutlich milder. Allerdings sorgt
der kräftige Ost- bis Südostwind dafür, dass Die Temperaturen deutlich kälter
erscheinen!

In der Nacht zum Dienstag ist es klar, örtlich aber auch hochnebelartig bewölkt.
Die Temperaturen gehen auf 0 bis -7 Grad zurück.

Dienstag... verlagert sich der Schwerpunkt des Höhenhochs weiter südlich bis in
den Raum Odermündung. Es präsentiert sich als Mittelpunkt eines Omegas. Der
Schwerpunkt des Bodenhochs wandert ins östliche Mitteleuropa, so dass der Wind
zunehmend eine südöstliche Komponente bekommt. Zudem schwächt sich der Gradient
etwas ab, was die Neigung zu warnwürdigem Wind sowohl in den Berglagen als auch
an der See abnehmen lässt. In der zweiten Tageshälfte bleibt wohl nur noch der
Böhmische Wind im Erzgebirge und im Bayerischen Wald übrig. Zähe Hochnebelfelder
sollten dann die Ausnahme sein. In diesen Regionen kann es noch einmal
Höchstwerte um den Gefrierpunkt geben, auch im Nordosten steigen die
Temperaturen nur auf 2 bis 5 Grad. Im übrigen Land dürfte reichlich Sonne die
Temperaturen verbreitet auf 6 bis 10 Grad treiben. Bei flächendeckend um 5 Grad
in 850 hPa und mäßigem Südost- bis Ostwind sollten zumindest in mittleren Lagen
des Berglandes und in dessen Leelagen auch noch ein paar Grad mehr möglich sein,
zumal die Sonne ja in der 2. Februardekade deutlich mehr kraft hat als Anfang
Januar.
In der Nacht zum Mittwoch bleiben uns bei klarem Himmel der leichte, im Norden
und Osten auch mäßige Frost und vereinzelte Reifglätte erhalten.

Modellvergleich und -einschätzung
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Prognoserelevante Unterschiede weisen die Modelle abgesehen von der tiefen
Bewölkung nicht auf.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden