DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

04-12-2016 09:00
SXEU31 DWAV 040800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 04.12.2016 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang zu HM
Zunächst meist keine markanten Warnungen erforderlich. Ab der Nacht zum Dienstag
im Nordosten gefrierender Sprühregen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... Deutschland liegt im Einflussbereich einer umfangreichen und
kräftigen Hochdruckzone, die sich von der Nordsee bis nach Südosteuropa bzw. bis
zur Türkei erstreckt, wobei sich der Hochschwerpunkt bis Tagesende nach Rumänien
verschiebt. Dabei ist die eingeströmte, mäßig-kalte Luft wetterbestimmend, die
sich oberhalb der Grenzschicht bereits durch Absinken leicht erwärmen kann. Auf
der Nordwestseite des umfangreichen Höhenkeiles über Südwest- und West- sowie
Mitteleuropa streift ein WLA-Gebiet den äußersten Nordosten Deutschlands, was
sich dort durch hohe Wolkenfelder niederschlägt. Auch einige Hochnebelfelder
driften von der östlichen Nordsee, der Ostsee und den Belten her kommend in
diese Region. Auch vom Schwarzwald bis zum Alpenrand gibt es tiefe Bewölkung,
die sich tagsüber auch kaum lichten wird genauso wenig wie einige zähe
Nebelfelder über der Norddeutschen Tiefebene oder in einzelnen
Mittelgebirgstälern. Bei ganztägig trübem Wetter dürfte die Temperatur auch
tagsüber bei 0 bis -3 Grad hängen bleiben, während bei Sonne meist +1 bis +5
Grad erreicht werden. An der See sind auch Werte bis 7 Grad möglich.
In der kommenden Nacht ist es in den meisten Gebieten Deutschlands zunächst
klar. Lediglich im Nordosten ziehen Wolkenfelder durch und vor allem im
Südwesten hält sich Hochnebel. Später bildet sich wieder vermehrt Nebel.
Verbreitet gibt es mäßigen Frost, im Westen und Südwesten sowie zwischen Emsland
und Oder nur leichten Frost. Stellenweise gibt es wieder Reifglätte oder Glätte
durch Nebelnässe sowie durch möglichen leichten Sprühregen aus der
Hochnebeldecke.
Im äußersten Nordosten sowie an der See ist es dagegen meist frostfrei.

Montag... gelangt der Norden Deutschlands, bedingt durch einen über
Skandinavien südostwärts ziehenden Kurzwellentrog etwas mehr in die Nähe der
Frontalzone. Warmluftadvektion lässt im Norden und Nordosten Wolkenfelder
durchziehen. Niederschläge werden aber kaum simuliert. Der Wind frischt etwas
auf, so dass an der vorpommerschen Ostseeküste es dann für steife Windböen
reichen könnte. Da sich im Nord- und Nordostdeutschen Tiefland die
Gradientzunahme bemerkbar macht, dürfte sich Nebel in diesen Gebieten alsbald
auflösen, wogegen es in einigen Tallagen Süddeutschlands bzw. in einigen
Mittelgebirgstälern den ganzen Tag neblig oder trüb bleibt. Ansonsten sorgt der
vom Hoch über dem Schwarzen Meer bis nach Mitteleuropa reichende Keil für
Sonnenschein. Die Temperaturen ändern sich gegenüber Sonntag nur unwesentlich.
Allerdings werden die Gebiete mit Dauerfrost wohl etwas größer.

In der Nacht zum Dienstag kommt die Kaltfront des über Russland ostwärts
ziehenden Tiefs über den dänischen Inseln nur wenig nach Südwesten voran. Sie
sorgt aber dafür, dass weiterhin Wolkenfelder über dem Nordosten hinwegziehen
und vereinzelt kann es leichten Sprühregen geben (vor allem GFS und EZMW
simulieren geringe Niederschläge). Dabei könnte es von der südlichen
Mecklenburger Seenplatte bis zur Uckermark örtlich zu überfrierender Nässe
kommen. Ansonsten entsteht wieder gebietsweise Nebel oder noch vorhandene
Nebelfelder verdichten sich. Abgesehen vom unmittelbaren Küstenstreifen gibt es
durchweg leichten bis mäßigen Frost und im östlichen Mittelgebirgsraum und in
einigen Alpentälern auch strengen Frost.

Dienstag... wird das Hoch scheinbar retrograd, indem sich über Süddeutschland
ein neuer Hochschwerpunkt mit über 1030 hPa bildet. Die Kaltfront des russischen
Tiefs liegt nunmehr quasistationär über den dänischen Inseln bzw. bei Rügen.
Wetteraktiv ist sie jedoch kaum dank der Nähe zum Hochdruckgebiet. Letztlich
bleibt es aber im Nordosten bei teils starker Bewölkung und auch leichte
Niederschläge werden von den meisten Modellen simuliert. Dabei ist vorübergehend
auch geringer Schneefall im Nordosten Brandenburgs möglich.
Der weit größte Teil des Landes (etwa südwestlich der Elbe) bleibt aber unter
Hochdruckeinfluss mit Nebel, Hochnebel und Sonne. Dabei nimmt die Neigung zu
beständigem Nebel und Hochnebel zu, was meist zu Dauerfrost führt. Genannt sei
hier beispielsweise die Region von der Vorderpfalz bis zum Rhein-Main-Gebiet!
In der Nacht zum Mittwoch verlagert sich das Hoch etwas nach Osten und Südosten.
Damit wird die Kaltfront über der Ostsee bei auf Süd bis Südwest drehendem Wind
rückläufig und schwächt sich weiter ab. Damit dürfte nur noch der Raum Rügen im
Nordosten frostfrei bleiben ähnlich wie der äußerste Nordwesten. Nebel- und
Hochnebelfelder weiten sich im Laufe der Nacht wieder aus.

Modellvergleich und -einschätzung
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Keine Anmerkungen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden