DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

22-11-2016 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 22.11.2016 um 10.30 UTC



Durch eine Blocking-Situation meist ruhiges Spätherbstwetter bei allmählich
etwas zurückgehenden Temperaturen. Bei Aufklaren verbreitet Nachtfrost.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 29.11.2016


Am Freitag liegt Deutschland im Randbereich einer hochreichenden Antizyklone mit
Kern bei Schottland. Südlich davon befindet sich vor Portugal ein
Tiefdruckgebiet, das ebenfalls bis in die obere Atmosphäre reicht. Dabei wird
der Alpenraum von einer Südöstlichen Strömung beeinflusst, die südlich des
Hauptkammes für Regen sorgt. In diesem Zusammenhang liegt am Nordrand der
Mittelgebirge eine Luftmassengrenze, die feuchte und relativ milde Luft im Süden
von trockener und kälterer Luft im Norden trennt.
Am Samstag ändert sich an dieser Lage nur wenig.
Am Sonntag bleibt das Hochdruckgebiet zunächst liegen. Im Tagesverlauf weitet
sich aber der Nordosteuropäische Langwellentrog nach Südwesten aus und auf
seiner Vorderseite überquert eine schwache Kaltfront den Norden und Osten
Deutschlands. Bei auf Nordost drehendem Wind sinkt bis Tagesende im Nordosten
die 850-hPa-Temperatur auf -5 Grad oder darunter. Im Zuge dieser Entwicklung
verlagert sich das Bodenhoch nach Skandinavien.
Am Montag reicht ein Keil des Höhenhochs bei Schottland nach Südskandinavien und
stützt dort das Bodenhoch, das sich auf über 1035 hPa verstärkt. Die kalte Luft
erreicht damit zwar etwas abgemildert auch den Südwesten Deutschlands.
Am Dienstag verlagert sich das Hoch unter Abschwächung über Dänemark nach
Norddeutschland, während das Höhenhoch von einem neuen atlantischen Hoch
aufgenommen wird, so dass der entstehende Keil südwärts schwenkt und zum
Tagesende über der deutschen Küste liegt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modellauf vom EZMW simuliert bis Dienstag nächster Woche die
Entwicklung sehr ähnlich. Lediglich am letzten Vorhersagetag ist die Temperatur
in 850 hPa um rund 5 Grad kälter und das Höhenfeld am Ostrand des blockierenden
Hochs über England/Südskandinavien ist über dem Südosten Deutschlands
zyklonaler.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen Modelle simulieren die synoptischen Basisfelder im Wesentlichen
ähnlich, so dass sich keine großen Vorhersageunterschiede zeigen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis zum 7. Tag wird heute nur ein Cluster berechnet, der folglich eine ähnliche
Struktur wie der Hauptlauf aufweist.
Für die erweiterte Mittelfrist ergeben sich 5 Cluster, die allesamt am Mittwoch
noch antizyklonales Wetter zeigen. Dann setzt sich abgesehen vom 1. Cluster mit
12 Läufen eine zyklonale Situation durch (meist Westlage).
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt bis Sonntagabend den Rückgang der
850-hPa-Temperatur auf im Mittel 0 Grad. Anschließend geht die Temperatur im
Mittel wieder etwas nach oben. Das Geoptential beginnt ab Mittwoch zu sinken
(abnehmender Hochdruckeinfluss).
Die EPS-Meteogramme bringen ab Freitag nach einer recht milden
Kurzfristvorhersage nur noch Temperaturen zwischen +3 und +9 Grad. In der neuen
Woche gehen die Temperaturen noch etwas zurück bei steigender Nachtfrostgefahr.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen ist angesichts des
Blockings bei CosmoLEPS und EZMW-EPS nur gering.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EZMW-EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden