DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

25-12-2023 09:01
SXEU31 DWAV 250800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 25.12.2023 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Wz/Wa
Von den westlichen Mittelgebirgen bis zum Harz noch bis Dienstagvormittag
Andauer der kritischen Dauerregen- und Tauwetterlage (teils Unwetter), danach
deutliche Entspannung.
Allerdings weiterhin leicht unbeständig und mild, dabei bis Dienstag zeitweise
windig, in freien Lagen und an den Küsten stürmische Böen, auf den Bergen Sturm-
und schwere Sturmböen (Brocken, Fichtelberg heute orkanartige Böen.


Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Montag... befindet sich das Vorhersagegebiet nach wie vor unterhalb der in 300
hPa nur wenig mäandrierenden, vom Seegebiet östlich von Neufundland quer über
den Nordatlantik und Mitteleuropa bis weit nach Osteuropa reichenden
Frontalzone. Das Jetmaximum in 300 hPa verläuft dabei aktuell noch mit
Geschwindigkeiten um 140 kn quer über dem Norden und Nordosten des Landes, wird
aber mit Annäherung eines flachen Höhenrückens, der auf die Nordsee übergreift,
etwas nach Norden, Richtung nördliche Nordsee und Dänemark abgedrängt.
Mit einem Trogvorstoß südlich von Grönland dreht die Höhenströmung zudem im
Tagesverlauf immer mehr auf glatt West.
Im Bodenfeld bestimmt maßgeblich das inzwischen in drei Kerne aufgesplittete
Tief "ABDUL" das Wettergeschehen hierzulande. Das östlichste Drehzentrum hat
inzwischen das Baltikum erreicht und zieht bis zum Abend weiter in den Westen
Russlands, wobei es sich zögernd auffüllt. Von ihm ausgehend reicht ein
wellender Frontenzug quer über die Mitte Deutschlands hinweg westwärts bis weit
auf den Atlantik hinaus in das Gebiet rund um die Azoren. Entsprechend hat sich
entlang bzw. knapp südlich des Frontenzuges ein atmosphärischer Fluss etabliert,
mit dem beständig nicht nur milde, sondern auch sehr feuchte Luft vor allem in
den Westen und die Mitte des Vorhersagegebietes advehiert wird. Die PPWs
erreichen im Westen aktuell Werte um oder gar knapp über 25 mm, die Troposphäre
ist bis etwa 700, teils bis 600 hPa feuchtegesättigt. Somit bedarf es nicht viel
an dynamischen Hebungsinput, um Niederschläge zu generieren, die frontale Hebung
reicht aus, auch, wenn der thermische Gradient nicht allzu ausgeprägt ist.
Nördlich des Frontenzuges gelangt maritim erwärmte Polarluft in den Norden und
Nordosten Deutschlands (T850 hPa zwischen 0 und -3 Grad), während nach
Süddeutschland sehr milde Biskayaluft (T850 hPa 4 bis 7 Grad) advehiert wird. Im
Norden trocknet die Luftmasse zudem durch beständiges Absinken vorderseitig des
flachen Rückens weiter ab, vor allem an der Ostsee lässt sich auch mal die Sonne
blicken und nach Abzug einzelner Schauer, die einem durchschwenkenden
kurzwelligen Troganteil geschuldet sind, bleibt es dort auch meist trocken.
Auch im Süden, etwa südlich einer gedachten Linie Nordschwarzwald-Bayerwald,
bleibt es weitestgehend trocken, wobei sich eine von Frankreich zu den Alpen
gerichtete Hochdruckzone noch etwas verstärkt und vor allem von Südbaden bis ins
Alpenvorland länger die Sonne scheint.
Ansonsten bleibt es aber bedeckt und zeit- und gebietsweise fällt Regen. Mit
Annäherung des Rückens setzt im Tagesverlauf von Westen her verstärkt WLA ein
und die inzwischen über der Mitte angelangte Kaltfront wird als Warmfront wieder
ein wenig nach Norden zurückgeführt. Mit Übergreifen der Warmfront intensivieren
sich die Niederschläge vor allem im Westen und in der nördlichen Mitte erneut,
bis zum Abend fallen meist 2 bis 10 l/qm, im Luv der Mittelgebirge eher weniger.
Im Westen werden gebietsweise 10 bis 15 l/qm simuliert, im Stau der westlichen
Mittelgebirge, im Weserbergland sowie im Harz an die 20 l/qm, gebietsweise mehr
(ICON-EU simuliert die größten Mengen im Weserbergland, I-D2 eher im
Siegerland). Somit dauert die kritische Dauerregen- und Hochwasserlage in diesen
Regionen weiter an.
Regen fällt auch noch in den ostbayerischen Mittelgebirgen, allerdings kommen
dort bis zum Abend höchstens in exponierten Staulagen des Bayerwaldes noch um 10
l/qm zusammen. Dort lag auch noch einiges an Schnee, der inzwischen aber
zumindest bis etwa 700 m weitestgehend abgeschmolzen sein dürfte. Somit brauchen
die dort noch bis heute, 10 Uhr geltenden Dauerregenwarnungen wohl nicht mehr
verlängert werden.
Im Erzgebirge dauert die Tauwetterlage dagegen noch an; auch, wenn bis zum Abend
mangels Staukomponente nur noch wenige l/qm zusammenkommen, bietet das
Schmelzwasser noch genügend Niederschlagsdargebot, laut SNOW4 bis zum Abend noch
30 bis 50 l/qm, was etwas übertrieben erscheint. Bis 21 Uhr läuft für diese
Regionen noch eine entsprechende Unwetterwarnung, was auch ausreichen dürfte.
Neben den Niederschlägen bleibt natürlich auch die Windentwicklung warnrelevant,
wenngleich auch mit "gebremstem Schaum". Ein zweites Drehzentrum von Tief
"ABDUL" hat sich nämlich im Lee des Norwegischen Küstengebirges über Südschweden
entwickelt. Dieser füllt sich zwar rasch auf und wird quasi vom östlichen Kern
"§geschluckt", dennoch bleibt an dessen Südwestflanke zunächst noch ein scharfer
Gradient aufrecht. Vor allem im Nordosten des Landes gibt es aktuell noch
vielerorts steife bis stürmische Böen, im Ostseeumfeld auch Sturmböen aus
westlichen Richtungen. Im Tagesverlauf flaut der Wind aber auch dort allmählich
ab. Dafür frischt er entlang und knapp südlich der wellenden Front wieder etwas
auf, so dass es insbesondere in den mittleren Landesteilen wieder vermehrt
steife, in freien und höheren Lagen stürmische Böen gibt. Spätnachmittags und
abends ist der Wind in den Niederungen nur noch dort (und vielleicht noch an der
vorpommerschen Küste) warnrelevant. Auch im höheren Alpenvorland gibt es dann
noch einzelne steife Böen.
Stürmisch bleibt es dagegen in den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und
der Alpen mit Sturm-, auf exponierten Gipfeln schweren Sturmböen. Auf dem
Brocken und dem Fichtelberg sind auch noch einzelne orkanartige Böen möglich.
In der milden Luft, die zudem noch gut durchmischt ist, erinnern die
Temperaturen so gar nicht an die Jahreszeit. Meist liegen die Höchstwerte
zwischen 8 und 13 Grad, im Süden werden gebietsweise auch noch etwas höhere
Werte erreicht.

In der Nacht zum Dienstag kommt nun ein weiteres Teiltief von "ABDUL" ins Spiel.
Es hat sich bereits tagsüber vorderseitig eines von Island südostwärts
schwenkenden Randtroges entwickelt, kann aber nicht günstig mit dem sich zudem
in mehrere kurzwellige Anteile aufsplittenden und im Laufe der Nacht weiter
Richtung Schottland bzw. Nordsee verlagernden Randtrog interagieren und zieht
bis Dienstagfrüh als Frontalwelle über die Nordsee ins Kattegat, wo es mit etwa
995 hPa aufschlägt. Dabei wird der wellende Frontenzug über der Mitte
Deutschlands quasi vom Tief "eingefangen" und kommt vorübergehend nach Norden
voran. Entsprechend weiten sich die Regenfälle mit der Warmfront nach Nordosten
aus, während die Kaltfront der Welle morgens die Nordseeküste erreicht. Mit
Annäherung Troges kann im Frontbereich zudem noch dynamischer Hebungsantrieb
durch PVA wirksam werden, so dass sich die Niederschläge etwas intensivieren. In
einem breiten Streifen vom Niederrhein und südlichen Emsland über das südliche
Niedersachsen und Ostwestfalen bis nach Südwestfalen und ins westliche bzw.
nördliche Sachsen-Anhalt werden verbreitet 10 bis 15 l/qm in 12 Stunden
simuliert, in einigen Staulagen über 20 l/qm im Harzstau nach I-D2 sogar um 25
l/qm. 24-stündig ergeben sich somit für die aktuell noch bewarnten Regionen
somit Mengen zwischen 15 und 35 l/qm, im Harzstau vielleicht noch etwas mehr.
Im Norden und Nordosten fallen etwa 1 bis 8 l/qm, im Süden des Landes bleibt es
dagegen weitgehend trocken.
Von Warnrelevanz bleibt natürlich auch der Wind, der noch etwas zulegt, da sich
der nach Süddeutschland gerichtete Hochkeil ebenfalls sich ein wenig verstärkt.
Vom Westen bzw. von den mittleren Landesteilen allmählich ost- und nordwärts
ausweitend frischt der Wind aus West bis Südwest auf mit Böen Bft 7, in freien
Lagen bzw. im Lee einiger Mittelgebirge mit Böen Bft 8. Mit Übergreifen der
Kaltfront gibt es ausgangs der Nacht auch im Nordseeumfeld vermehrt steife, über
der offenen See stürmische Böen.
Während der Wind in den Gipfellagen der süddeutschen Mittelgebirge weiter
abnimmt, gibt es ansonsten in den Kamm- und Gipfellagen weiterhin Sturmböen,
exponiert auch schwere Sturmböen.
Frost spielt in der kommenden Nacht im Großen und Ganzen keine Rolle, lediglich
in einigen Tälern der süddeutschen Mittelgebirge bzw. der Alpen und vielleicht
auch in geschützten Lagen des Alpenvorlandes geht es auf knapp unter 0 Grad.
Stellenweise kann dort bei aufgelockerter Bewölkung auch Nebel auftreten.
Ansonsten bleibt die Nacht aber mit Minima zwischen 10 und 5 Grad recht mild.

Dienstag... , dem 2. Weihnachtsfeiertag, schwenkt der Randtrog, weiterhin
aufgesplittet in mehrere kurzwellige Anteile, über das Vorhersagegebiet hinweg
ostwärts, dahinter dreht die Höhenströmung mehr auf Westnordwest. Unser nach wie
vor flaches Bodentief zieht eigentlich eher als Frontalwelle bis zum Abend nach
Litauen; ihm ist weiterhin kein allzu großes Entwicklungspotenzial beschert, so
dass es sich dabei sogar etwas auffüllt. Die Kaltfront kommt in etwa bis zu den
mittleren Landesteilen voran, wird aber von Kaltluftadvektion überlaufen und
verliert bei dadurch fortwährendem Druckanstieg deutlich an Wetterwirksamkeit.
Somit klingen die Niederschläge im Frontbereich deutlich ab. Ein weiterer
Bodentrog samt eingebetteter Okklusion bzw. Kaltfront erreicht im Laufe des
Nachmittags mit schauerartigen Regenfällen Norddeutschland. Mit ihm gelangt zwar
etwas höhenkältere Luft dorthin (T500 hPa knapp unter -30 Grad bei -3 Grad in
850 hPa), diese ist aber nicht sonderlich labil geschichtet, so dass die
Wahrscheinlichkeit für Gewitter sehr gering bleibt.
Insgesamt ergeben sich bis zum Abend in der Mitte und im Norden nochmals Mengen
zwischen 1 und 5 l/qm, gebietsweise etwas mehr, im Harzstau um 10 l/qm, wobei
das Gros der Niederschläge dort am Vormittag fällt. Somit dürfte sich die
Dauerregenlage deutlich entspannen und die Warnungen können spätestens mittags
komplett aufgehoben werden bzw. auslaufen.
Den Süden erreicht die Kaltfront nicht mehr, dort bleibt es weitgehend trocken,
vor allem von Südbaden bis ins Alpenvorland scheint auch wieder häufig die
Sonne. Auch im Nordwesten fällt kaum Regen.
Der inzwischen auch nach Südwestdeutschland gerichtete Hochkeil verstärkt sich
weiter und somit bleibt noch längere Zeit ein recht veritabler Gradient in
weiten Landesteilen aufrecht. Der Wind frischt im Tagesverlauf entsprechend fast
überall vorübergehend noch einmal böig aus Südwest bis West auf, an den Küsten
dreht er nachmittags/abends auf Nordwest. Außer in tiefen Lagen West- und
Süddeutschlands gibt es vielerorts steife, in freien Lagen sowie an den Küsten
vorübergehend auch stürmische Böen. In den Kamm- und Gipfellagen der
Mittelgebirge und der Alpen muss mit Sturm-, exponiert mit schweren Sturmböen
gerechnet werden. Abends setzt dann aber von Südwesten her eine deutliche
Windabschwächung ein.
Während in den Norden und in die Mitte des Landes ein Schwall maritim erwärmter
Polarluft gelangt (T850 hPa zwischen -1 und -4 Grad), bleibt es im Süden
(höhen)mild mit 0 bis +4 Grad in 850m hPa. Insgesamt ändert sich an den
Höchstwerten gegenüber dem Vortag nur wenig, sie liegen weiterhin zwischen 7 und
12 Grad, Im Süden schläft der Gradient aber ein wenig ein, so dass es nicht mehr
ganz so mild wird.

In der Nacht zum Mittwoch gerät die Frontalzone deutlich ins Mäandrieren. Durch
einen zum Ostatlantik gerichteten markanten Trogvorstoß kann sich aufgrund
kräftiger WLA ein umfangreicher Höhenrücken über Westeuropa aufbauen, der
morgens von den Britischen Inseln auf die Nordsee und Frankreich übergreift. Die
WLA überläuft mitteltroposphärisch den Rücken und erfasst im Laufe der zweiten
Nachthälfte auch wieder den Westen und Südwesten Deutschlands.
Dadurch wird der Höhentrog rasch nach osten abgedrängt und auch im Bodenfeld
schwenkt von Frankreich bzw. Südwestdeutschland her ein Hochkeil nordostwärts.
Dessen Achse verläuft Mittwochfrüh quer über die Mitte des Vorhersagegebietes
hinweg südsüdostwärts (etwa Deutsche Bucht-Vogtland). Somit geht der Gradient
deutlich in die Knie und der westliche Wind flaut weiter ab, zuletzt an der
vorpommerschen Ostseeküste und im ostbayerischen Mittelgebirgsraum sowie im
Erzgebirge, wo er bis nach Mitternacht noch warnrelevant sein kann. Im Westen
dreht er bereits auf südliche Richtungen.
Die Kaltfront löst sich über Süddeutschland quasi auf, geht aber nach Westen zu
bereits über in die Warmfront des mit dem Ostatlantiktrog korrespondierenden
Bodentiefs westlich von Irland. Zunächst fällt im Nordosten mit der dort
durchschwenkenden Okklusion, die sich aber ebenfalls auflöst, noch etwas
schauerartiger Regen, die Kaltfront selbst bringt vor allem von der Mitte bis in
die ostbayerischen Mittelgebirge hier und da noch einzelne Schauer, die aber
ebenfalls rasch abklingen. In der zweiten Nachthälfte bleibt es in diesen
Regionen meist trocken, während mit der Warmfront dann im Westen gebietsweise
etwas Regen fällt.
Im Nordosten sowie ganz im Süden bleibt es aufgelockert bewölkt, an den Alpen
kann es erneut leichten Frost geben, sonst bleibt es mit Minima zwischen 6 und 1
Grad meist frostfrei.

Mittwoch... schwenkt der Höhenrücken allmählich nach Mitteleuropa, wobei sich
landesweit die WLA wieder deutlich verstärkt. Zum Abend hin greift dann der
Höhentrog über dem nahen Ostatlantik auf die Britischen Inseln über.
Im Bodenfeld kommt der in mehrere Teiltiefs aufgesplittete Tiefdruckkomplex
westlich von Irland nur allmählich nordostwärts voran, das Frontensystem ist
allerdings mit einigermaßen Schubkomponente ausgestattet, so dass die Warmfront
den Westen und Nordwesten Deutschlands mit Regenfällen überwiegend leichter
Intensität bis zum späteren Abend weitgehend überquert hat. Die Kaltfront hängt
bis dahin noch weit nach Westen zurück und greift dann erst auf England bzw.
Schottland über. Somit wird der Bodenhochkeil nur langsam nach Osten abgedrängt
und wir geraten in den breiten Warmsektor des Tiefs. Während es aufgrund der WLA
im Norden, Westen und auch teilweise in den mittleren Landesteilen überwiegend
stark bewölkt bis bedeckt bleibt, kann sich vor allem im Süden und Südosten mit
zunehmendem Überströmen der Alpen vielerorts die Sonne durchsetzen. Die 850
hPa-Temperatur steigt bis zum Abend auf Werte zwischen -4 Grad (noch präfrontal)
auf Rügen und bereits +11 Grad im Alpenvorland, dort stellt sich zum Abend hin
leichter Föhn ein.
Der Druckgradient verschärft sich im Tagesverlauf von Westen her wieder
deutlich, angesichts der stabilen Schichtung macht sich das aber nur in höheren
Lagen bemerkbar. In den Gipfellagen einiger Mittelgebirge gibt es zum Abend hin
steife bis stürmische Böen aus Süd bis Südost, auf den Alpengipfeln eventuell
erste Sturmböen. Auch über der offenen Nordsee muss vermehrt mit steifen bis
stürmischen Böen gerechnet werden.
Mangels Durchmischung wird es nicht mehr ganz so mild wie an den Vortagen. Die
Höchsttemperaturen erreichen meist Werte zwischen 5 Grad im Nordosten und 12
Grad in einigen Leelagen im Westen bzw. im südlichen Alpenvorland. Je nach
Stärke des Föhns sind in einigen Alpentälern auch höhere Werte möglich.

In der Nacht zum Donnerstag zieht die Warmfront rasch nach Nordosten ab, später
greift die Kaltfront auf den Westen bzw. Nordwesten über, büßt dabei aber
mangels dynamischen Hebungsantrieb und aufgrund der bereits wirksam werdenden
KLA deutlich an Wetterwirksamkeit ein. Somit fallen mit Passage zwar
schauerartige Niederschläge, in Summe kommen aber kaum mehr als wenige l/qm
zusammen, gebietsweise fällt auch fast gar nichts.
Etwa von der Pfalz bis zur Uckermark und südöstlich davon bleibt es generell
noch trocken und vor allem im Süden bzw. Südosten auch aufgelockert bis gering
bewölkt. Dort gibt es verbreitet leichten Frost und gebietsweise auch Nebel,
sonst bleibt es frostfrei, im Westen und Norden mit Tiefstwerten deutlich über 5
Grad auch recht mild.
Der Wind frischt vor allem präfrontal zur Kaltfront weiter auf, in den Hochlagen
der Mittelgebirge und der Alpen gibt es nun häufiger stürmische Böen bzw.
Sturmböen aus Südost bis Südwest, auf dem Brocken schwere Sturmböen, eventuell
sogar orkanartige Böen. Auch an den Küsten treten nun einzelne steife bis
stürmische Böen auf, zunächst aus Südost, mit Frontpassage aus Südwest, wobei
der Wind dann wieder etwas abflaut. Ansonsten gibt es höchstens im Lee einiger
Mittelgebirge bzw. durch Föhn in einigen Alpentälern steife Böen.


Modellvergleich und -einschätzung
--------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren im Kurzfristzeitraum alle sehr ähnlich, warn- und
prognoserelevante Unterschiede lassen sich kaum ausmachen. Das Frontensystem am
Mittwoch bzw. in der Nacht zum Donnerstag hat das ICON-EU ein klein wenig
wetterwirksamer auf der Agenda (geringfügig mehr Niederschläge) als GFS bzw.
IFS.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff