DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

19-12-2023 08:30
SXEU31 DWAV 190800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 19.12.2023 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Übergang zu NWz
Sehr unbeständig und überwiegend mild. Immer wieder Regen, ab Donnerstag vor
allem in Weststaulagen Dauerregen. Dazu viel Wind, zunächst nur auf den Bergen
Sturm- und schwere Sturmböen, Mittwoch dann auch an den Küsten und Donnerstag
fast landesweit stürmische Böen bzw. Sturmböen (Gipfeln dann schwere Sturm- bis
Orkanböen), ab Donnerstagabend im Nordseeumfeld orkanartige Böen.


Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... neigt sich die bisher wetterbestimmende Hochdruckrandlage ihrem Ende
entgegen und weicht einer durchaus spannenden und abwechslungsreichen zyklonalen
Nordwestlage mit viel Wind (ab Donnerstag bzw. in der Nacht zum Freitag erwartet
uns auch ein veritables "Stürmchen") und vor allem aber auch einmal mehr mit
viel Nass von oben.
Aktuell gestaltet sich die Wetterlage im Vorhersagegebiet aber noch relativ
entspannt und einigermaßen ruhig. In 300 hPa schaut das Ganze aber bereits ganz
anders: Die relativ glatt gebügelte Frontalzone ist vom mittleren Nordatlantik
(Seegebiet west- bzw. südlich von Island) auf den nahen Ostatlantik knapp
westlich der Britischen Inseln gerichtet und nimmt von dort aus eine West-Ost
Ausrichtung an, wobei sich das Geschwindigkeitsmaximum, respektive der Jetstreak
mit 120 bis 130 kn in 300 hPa von der Nordsee im Tagesverlauf allmählich auf
Norddeutschland übergreift. Den Knick, ab dem die Höhenströmung nahezu glatt
zonal verläuft, markiert ein recht breit angelegter und flacher Höhentrog, der
sich im Tagesverlauf allmählich besser formiert, dabei aber an Wellenlänge
einbüßt und der bis zum Abend die Britischen Inseln westnordwestwärts überquert
hat. Derweil verlagert sich das zentralsteuernde Tiefdruckgebiet vom Seegebiet
knapp südlich der Lofoten bis zum Abend nach Finnland. Es weist aktuell im
Bodenfeld einen Kerndruck von nahe 970 hPa auf und kann sich im Tagesverlauf -
bis es sich abends quasi achsensenkrecht unterhalb des Höhentiefs befindet -
trotz "Landgang" auf nahe 965 hPa vertiefen. Dessen Kaltfront hat inzwischen auf
den äußersten Norden Deutschlands übergegriffen, kommt aber zunächst mangels
Schubkomponente nicht weiter nach Südosten voran und verwellt aktuell über der
südlichen Nordsee. Diese Welle überquert dann aber in den kommenden Stunden ohne
weiteres Entwicklungspotenzial den Norden des Landes rasch ostwärts und bis zum
Abend kann dann auch die Kaltfront weite Teile Nordwest- bzw. Norddeutschlands
passieren.
Präfrontal zieht der Gradient am Vormittag weiter an, so dass es in den Kamm-
und Gipfellagen der Mittelgebirge vielerorts stürmische Böen bzw. Sturmböen aus
Südwest gibt, auf exponierten Gipfeln auch schwere Sturmböen. Im Westen und im
Lee einiger Mittelgebirge reicht es auch in den Niederungen vielerorts zumindest
für steife Böen, während der Wind auf den Alpengipfeln noch nicht warnrelevant
sein dürfte.
Der Süden des Landes befindet sich nämlich zunächst noch im Einflussbereich
eines vom Seegebiet westlich Portugals über Frankreich bis in den Alpenraum
gerichteten Höhenkeils, der auch im Bodenfeld eine flache, über Süddeutschland
ostwärts reichende Hochdruckzone stützt. Beide Gebilde werden allerdings mit
Annäherung der Frontalzone nach Süden abgedrängt.
Im Bereich der durchschwenkenden wellenden Kaltfront führt frontale, durch PVA
gestützte Hebung verbreitet zu Niederschlägen teils mäßiger Intensität, wobei
die größten Mengen - unterstützt durch WLA - präfrontal bzw. im Bereich der
durchschwenkenden Welle fallen. Bis zum Abend fallen im Norden und Westen
verbreitet 5 bis 15 l/qm. Auch in den mittleren Landesteilen kommt bis zum Abend
noch etwas Regen an, wobei die Mengen dort übersichtlich bleiben. Allerdings
könnte es in einigen windschwachen Tälern, wo sich die Kaltluft hält und die
Temperatur die 0 Gradmarke kaum bzw. gar nicht überschreitet, örtlich
gefrierenden Regen geben. Modellseitig sind die Signale dafür aber kaum
nennenswert. Am ehesten könnte es in einigen Tälern von Rhön und Spessart sowie
vom Thüringer Wald bis zum Vogtland problematisch werden.
Die niedertroposphärisch noch recht milde Luftmasse wird nur langsam abgedrängt.
Im Süden beträgt die Temperatur in 850 hPa bis zum Abend noch etwa +8 Grad,
während sie postfrontal im Nordwesten dann auf etwa -2 Grad zurückgeht. Bodennah
setzt sich die milde Luft aber nicht überall durch: Meist liegen die Höchstwerte
in der Mitte und im Süden zwischen 4 und 9 Grad, in einigen "Kältelöchern"
Süddeutschlands, wo sich zäher Nebel hält, um 0 Grad. In mittleren Höhenlagen
Süddeutschlands sowie im höheren Alpenvorland werden dagegen bei überwiegend
sonnigem Wetter Werte zwischen 9 und 13 Grad erreicht.
Auch im Norden bleibt es mit 7 bis 10 Grad mild.

In der Nacht zum Mittwoch greift der Höhentrog von der Nordsee her allmählich
auf das Vorhersagegebiet über. Er schiebt die Kaltfront des allmählich zum
Weißen Meer ziehenden Tiefs vor sich her, die nun beschleunigt auch die Mitte
und den Süden des Landes überquert. Postfrontal folgt unmittelbar ein Keil des
inzwischen imposanten und mit einer großen 1050 hPa-Kernisobare ausgestatteten
Hochdruckgebietes bei den Azoren, der über Frankreich bis nach Süddeutschland
reicht. Somit verliert die Front auch etwas an Wetteraktivität und die
Niederschläge entsprechend an Intensität. Zudem wird die Kaltfront von
niedertroposphärischer KLA überlaufen, die 850 hPa-Temperatur sinkt bis
Mittwochfrüh auf -4 Grad im Nordwesten und 0 Grad an den Alpen. Entsprechend
kann es vor Abklingen der Niederschläge vor allem in den zentralen und östlichen
Mittelgebirgen, in der zweiten Nachthälfte dann auch im Hochschwarzwald und in
den ostbayerischen Mittelgebirgen oberhalb von etwa 400 bis 800 m etwas
schneien, mehr als 1 bis 5 cm Neuschnee sollten aber kaum zusammenkommen.
An den Alpen bleibt es wohl zumindest nach Osten zu noch trocken, im Südosten
Bayerns sinkt die Temperatur vor Eintreffen der dort nur noch leichten
Niederschläge in den leichten Frostbereich, so dass dort auch gefrierender Regen
mit Glatteis auftreten kann.
Mengenmäßig kommen in der Mitte und im Südwesten noch einmal 5 bis 15 l/qm
zusammen, das meiste fällt in den Staulagen. Aufsummiert über den Zeitraum 12
bis 00 UTC ergeben sich für einige Staulagen in den westlichen Mittelgebirge
Regenmengen nahe der Warnschwellen für Dauerregen (nach Lesart des I-D2 und des
AROME auch knapp darüber).
Postfrontal lassen die Niederschläge zunächst rasch nach, ehe es im
Nordseeumfeld mit Übergreifen des Höhentroges (-33 Grad in 500 hPa) in der
zweiten Nachthälfte vermehrt Schauer gibt. Auch kurze Gewitter mit Graupel und
Sturmböen sind dann nicht ausgeschlossen.
Der Wind flaut mit Frontpassage zunächst deutlich ab, warnrelevante Böen (Bft 8
bis 9) aus West treten dann nur noch in den Gipfellagen der Mittelgebirge, nun
aber auch der Alpen auf. Im Nordwesten frischt der Wind dagegen mit Annäherung
und Passage eines Bodentroges vor allem ausgangs der Nacht wieder auf, im
Nordseeumfeld gibt es steife bis stürmische Böen, über der offenen Nordsee
morgens eventuell auch Sturmböen aus West bis Nordwest.

Mittwoch... schwenkt der Höhentrog bereits am Vormittag rasch über Deutschland
hinweg ostsüdostwärts. Dahinter stellt sich eine stramme und recht glatte
nordwestliche Höhenströmung ein, innerhalb derer in 3000 hPa der Jet zum Abend
hin über die Nordsee hinweg auf die Deutsche Bucht gerichtet ist.
Mit Durchschwenken des Höhen- und eines daran gekoppelten Bodentroges verlagern
sich die Schauer bis zum Nachmittag über die Osthälfte und die Mitte hinweg
ostsüdostwärts, wobei die Labilität wohl nicht mehr für Gewitter reichen sollte.

Im Süden und Südosten fällt im Bereich der abziehenden Kaltfront bis in den
Nachmittag hinein noch Regen, oberhalb von etwa 400 bis 800 m etwas Schnee,
wobei sich die Akkumulation von Neuschnee aufgrund der gut durchmischten
Luftmasse und der auf mindestens 800 m steigenden Nullgradgrenze in Grenzen
halten sollte. Vieles kann mit Glättewarnungen abgehandelt werden. In
eventuellen ´Kaltluftseen ganz im Südosten kann anfangs auch gefrierender Regen
nicht ausgeschlossen werden.
Trogrückseitig verstärkt sich im Tagesverlauf rasch wieder mitteltroposphärische
WLA und von Nordwesten her greift die weit nach Südosten reichende Warmfront
einer von der Irmingersee zum Seegebiet südlich Islands ziehenden Frontalwelle
bis zum Abend auf den Nordwesten Deutschlands über. Somit bleibt es dort auch
nach Abzug der Schauer meist bedeckt und bereits am Nachmittag setzt von der
Nordsee her skaliger Regen ein, allerdings zunächst mit meist leichter
Intensität.
Da der nach Süddeutschland gerichtete Bodenhochkeil zunächst kaum abgebaut wird,
kann sich mit Durchschwenken des Bodentroges und später auch mit Annäherung der
Warmfront der Gradient nun auch in den mittleren Landesteilen verschärfen. Somit
dürfte es zunächst im Nordwesten und Westen, später dann in der Mitte und im
Osten vielerorts auch in den Niederungen bzw. im Binnenland für steife, in
freien Lagen eventuell sogar stürmische Böen aus Südwest bis West reichen. In
den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen gibt es verbreitet
stürmische Böen bzw. Sturmböen, auf exponierten Gipfeln schwere Sturmböen. Im
Westen und Südwesten flaut der Wind nachmittags allerdings ab, später dann auch
im Norden.
Während die 850 hPa-Temperatur am Nachmittag und Abend auch im Südosten auf etwa
-4 bis -5 Grad zurückgeht, steigt sie dann im Nordwesten bereits wieder auf etwa
-1 Grad an. Somit liegen die Höchstwerte innerhalb der überwiegend gut
durchmischten Luftmasse meist zwischen 4 und 9 Grad, lediglich in höheren
Mittelgebirgslagen und in den Kältelöchern im Südosten etwas darunter.

In der Nacht zum Donnerstag gerät die Frontalwelle auf ihrem Weg nach Südosten
allmählich unterhalb des linken Jetausgangs und kann sich vertiefen. Sie kann
zudem noch mit einem markanten Kurzwellentrog günstig interagieren und schlägt
in den Frühstunden als Sturmtief mit unter 970 hPa vor Kap Svinöy auf. Die
Warmfront überquert bis Donnerstagfrüh weite Teile des Vorhersagegebietes
südostwärts, wobei sich an ihr eine Frontalwelle entwickelt, die sich morgens
über Nordpolen befindet.
Mit Frontpassage bzw. präfrontal gibt es verbreitet meist leichte Niederschläge,
die sich an den West- bzw. Nordwesthängen der Mittelgebirge stauen und dort
recht erkleckliche Mengen bringen. Vor allem für den Harz deutet sich ein
Überschreiten der Warnkriterien für Dauerregen an; da es in weiterer Folge immer
wieder zu Niederschlägen kommt, dürften auch die übrigen Mittelgebirge mit
entsprechenden Warnungen bedacht werden, hier und da werden, aufsummiert bis
Donnerstagabend bzw. Freitagfrüh, eventuell Unwetterkriterien überschritten. Ob
und wo das der Fall sein wird, und ob es auch abseits der Berge für Dauerregen
reicht, steht noch nicht wirklich fest.
Interessant wird es im Laufe der Nacht auch, wenn die Niederschläge auf das noch
stattliche niedertroposphärische Kaltluftpolster im Südosten des Landes treffen.
Vor allem im Bayerischen Wald schneit es zunächst teils bis in tiefe Lagen,
selbst um 06 UTC steigt die 850 hPa-Temperatur erst auf -3 Grad, so dass es im
Luv dort noch bis fast noch nach ganz unten schneien könnte. Zwölfstündig werden
dort gebietsweise mehr als 20 l/qm simuliert, somit ist in Lagen oberhalb von
etwa 600 bis 800 mit zumindest markanten Schneefällen zu rechnen, Unwetter (nach
Lesart des ICON-EU) nicht ausgeschlossen.
In den übrigen Mittelgebirgen steigt die Schneefallgrenze dagegen allmählich auf
800 bis 1000 m. Darüber dürften meist wohl "gelbe" Warnungen reichen. Frost
dürfte in der Nacht keine Rolle spielen.
Gleichwohl aber der Wind, der mit Verstärkung und Annäherung des Tiefs vor allem
im Warmsektor wieder deutlich zulegt. Außer im Nordosten gibt es in den
Niederungen vielerorts steife Böen, in mittleren Höhenlagen auch stürmische Böen
aus Südwest, über der offenen Nordsee auch Sturmböen. In den Kamm- und
Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen muss verbreitet mit Sturmböen
gerechnet werden, auf exponierten Gipfeln auch mit schweren Sturm- bzw.
orkanartigen Böen.

Donnerstag... und in der Nacht zum Freitag erreicht der Sturm seinen Höhepunkt.
Gekoppelt an einen sich formierenden markanten Kurzwellentrog bleibt das
Sturmtief noch längere Zeit unterhalb des linken Ausgangs des genau auf das
Vorhersagegebiet gerichteten Jetstreams, der im Maximum über dem Norden
Schottlands Geschwindigkeiten von über 190 kn in 300 hPa aufweist. Es erreicht
abends den Süden Schwedens mit einem Kerndruck von nahe 965 hPa, nach Lesart des
IFS sogar noch etwa 10 hPa weniger, allerdings schlägt es dort etwas weiter
nördlich auf.
Das zunehmend okkludierende Frontensystem des Tiefs überquert Deutschland
allmählich südostwärts, die Kaltfront erreicht abends in etwa die mittleren
Landesteile.
Somit fällt verbreitet Regen, auch im Südosten und an den Alpen steigt die
Schneefallgrenze nun auf über 1000 m. Vorher kann es insbesondere im Bayerwald
und eventuell im Oberallgäu noch markante Schneefälle geben.
Wie bereits erwähnt, sind insbesondere in den Staulagen teilweise Mengen
zwischen 20 und 40 l/qm in 12 Stunden zu erwarten, kleinräumig auch mehr, so
dass dort spätestens tagsüber vielerorts Dauerregenwarnungen fällig werden (vor
allem nach Lesart des ICON-EU aufsummiert über 24 bis 36 Stunden mit Mengen
zwischen 30 und 60 l/qm auch bis in den Unwetterbereich).
Postfrontal geht der Regen in Norddeutschland mit Annäherung bzw. Passage des
Troges weiter nördlich in Schauer über, wobei vor allem im Nordseeumfeld auch
kurze Gewitter möglich sind.
Im Fokus steht aber eindeutig der Wind. Der legt im Tagesverlauf weiter zu,
nachmittags bzw. abends dann auch im Nordosten. Verbreitet gibt es stürmische
Böen, in freien Lagen auch Sturmböen aus Südwest bis West, im Norden später aus
West bis Nordwest. Im Nordseeumfeld muss nachmittags mit schweren Sturmböen, an
Abschnitten mit auflandigem Wind auch mit orkanartigen Böen - zunehmend aus
Nordwest - gerechnet werden. Ebenso in den Kamm- und Gipfellagen der
Mittelgebirge und der Alpen, wo es verbreitet schwere Sturm- bis Orkanböen gibt.

Während die 850 hPa-Temperatur im Warmsektor nun auch im Südosten bis zum Abend
auf etwa 0 Grad, an den Alpen und im Südwesten auf +2 Grad und die
Schneefallgrenze auf über 1000 m steigt, sinkt sie postfrontal im Norden auf -3
Grad. In gut durchmischter Luftmasse steht somit ein sehr milder Tag ins Haus
mit Höchstwerten zwischen 7 und 12 Grad, im Südosten bleibt es wohl noch etwas
frischer.

In der Nacht zum Freitagzieht unser Sturmtief ohne große Intensitätsänderung
samt zugehörigem Höhentrog weiter Richtung Litauen (nach Lesart des IFS auf
nördlicherer Zugbahn mit einem nach wie vor um etwa 10 hPa niedrigeren Kerndruck
zur mittleren Ostsee). Rückseitig verschärft sich die nordwestliche
Höhenströmung weiter, in 300 hPa ist der Jet nun über die Nordsee und das
Vorhersagegebiet hinweg südostwärts gegen den östlichen Alpenraum gerichtet.
Die Kaltfront kommt nun rasch südostwärts voran und erreicht morgens den
Südwesten bzw. die Alpen, wo sie ins Schleifen gerät. Präfrontal fällt noch
einiges an Regen (5 bis 15 l/qm, in Staulagen bis 25 l/qm in 12 Stunden),
postfrontal gibt es im Bereich der nach Osten durchschwenkenden Höhenkaltluft
(-30 bis -33 Grad in 500 hPa bei -2 bis -5 Grad in 850 hPa) noch einzelne
Schauer, vereinzelt auch Gewitter, die meisten im Nordwesten, Westen und in der
Mitte, während der Nordosten im Lee des Norwegischen Küstengebirges wohl
teilweise außen vor bleibt. In höheren Lagen, oberhalb von etwa 800 m, kommen
dabei vielleicht einige Zentimeter Neuschnee zusammen.
An der Windsituation ändert sich nur wenig, er legt präfrontal und mit
Frontpassage vor allem in der Mitte und im Süden eventuell sogar noch etwas zu.
Verbreitet gibt es also stürmische Böen bzw. Sturmböen, vereinzelt können auch
in den Niederungen bzw. Im küstenfernen Binnenland auch schwere Sturmböen aus
West bis Nordwest nicht ausgeschlossen werden. An den Küsten - nun auch an der
Ostseeküste - gibt es neben schweren Sturmböen auch orkanartige Böen. Mit der
langen Andauer des Nordweststurmes dürfte im Nordseeumfeld eine durchaus
erwähnenswerte Sturmflut (ob schwer, bleibt abzuwarten, nähere Infos dazu auf
www.bsh.de) auf der Agenda stehen.
In den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen muss mit schweren
Sturm- bis Orkanböen gerechnet werden.
Erst ausgangs der Nacht deutet sich von Westen her eine allmähliche
Windabschwächung an.
Mit Tiefstwerten zwischen 6 und 2 Grad bleibt es in den Niederungen frostfrei.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Großwetterlage wird von allen Modellen einheitlich simuliert. Selbst im
Detail sind die Differenzen nun nicht mehr allzu gravierend, vor allem, was die
Windentwicklung angeht, auch, wenn IFS das Tief etwas stärker simuliert als GFS
und ICON (allerdings auch auf etwas nördlicherer Zugbahn). Bzgl. der
Niederschläge bleibt noch abzuwarten, wo Warnungen vor Dauerregen fällig werden.
In einigen Staulagen dürfte das Unwetterkriterium überschritten werden, das
genaue Warnkonzept diesbezüglich steht aber wohl erst im Laufe des morgigen
Mittwochs.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff