DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

09-09-2023 17:01
SXEU31 DWAV 091800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 09.09.2023 um 18 UTC


SCHLAGZEILE:
Ruhiges Spätsommerwetter. Ab Montag langsam Umstellung, dabei im Nordwesten
einzelne starke Gewitter.

GWL: SEa Übergang zu SWa

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC
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Aktuell ... liegt Deutschland, wie in den letzten Tagen, unter einem
Höhenrücken. Die Omegalage setzt sich also fort. Am Boden ist das Hoch PATRICIA
noch wetterbestimmend. Sein Schwerpunkt verlagert sich jedoch weiter Richtung
Westrussland, so dass der Luftdruck in Deutschland langsam aber stetig fällt.
Die Grundströmung dreht dabei langsam auf Süd und im Süden und Westen gelangt
etwas feuchtere Luft (dort liegen die Taupunkte teils über 15 Grad). Da über uns
nach wie vor eine höhenmilde Luftmasse haben, unterdruckt diese jegliche
Konvektionsversuche effektiv. Lediglich im Südwesten (in der feuchteren Luft)
konnte sich tagsüber ein paar lockere Quellwolken bilden, die aber abends rasch
in sich zusammenfallen.

Die Nacht zum Sonntag verläuft somit ruhig und sternenklar. Bei der nächtlichen
Abkühlung entsteht eine ausgeprägte Bodeninversion. Dabei können sich vor allem
in Südbayern, und im Nordwesten sowie in einigen Mittelgebirgstälern örtlich
Nebelfelder bilden.

Sonntag ... kippt die Achse des Höhenrückens leicht nach Nordosten und sie
verläuft dann knapp östlich von Deutschland. Das bedeutet einen
Geopotentialabbau, am Boden fällt dabei weiter der Luftdruck und über Frankreich
bildet sich eine Tiefdruckrinne. Das Ganze sorgt noch nicht direkt für eine
visuelle Umstellung der Wetterlage, denn es bleibt noch weiterhin wie beim
Alten: sonnig und spätsommerlich warm. Jedoch im Südwesten tauchen tagsüber
mächtigere Quellwolken auf. Für Schauer oder Gewitter dürfte es nicht reichen.
Das Problem für schwere Konvektion ist noch die sehr trockene Luft in den
höheren Luftschichten. Auch im Nordwesten ziehen dünnen Schleierwolken auf.

In der Nacht zum Montag liegt Deutschland in der Höhe in einer südwestlichen
Strömung zwischen dem Rücken im Osten und einem sich annähernden Trog über
Westeuropa. Abgesehen von aufziehenden Wolkenfeldern im Nordwesten, die aber
noch keinen Regen bringen, verläuft die Nacht ruhig und gering bewölkt. Etwaige
Gewitter am Alpenrand fällen sich rasch zusammen. Vor allem im Süden kann sich
erneut Nebel bilden.

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Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Montag ... Zur Frühübersicht hat es sich kaum was geändert, es bleibt bei der
Wetterumstellung zu einer zyklonal geprägten Wetterlage. Dabei sind die ersten
starken Gewitter im Nordwesten bei der Annährung eines Bodenkonvergenz zu
erwähnen. Für Details ist aber noch viel zu früh.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle zeigen die aktuelle Hochdrucklage und die Wetterumstellung ab Montag
sehr ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marco Manitta