DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

08-08-2023 17:01
SXEU31 DWAV 081800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 08.08.2023 um 18 UTC


SCHLAGZEILE:
GWL: Wz Übergang zu BM.
Im Norden nachlassender Sturm und abklingende Schauer- und Gewittertätigkeit. Am
Mittwoch im Südosten und im Nordosten einzelne Gewitter.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
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Aktuell ... Die Sturmlage in Norddeutschland ist beendet. Das verantwortliche
Sturmtief ZACHARIAS (int. PETAR) füllt sich weiter auf und zieht langsam von
Südnorwegen Richtung des Norwegischen Sees und bleibt dort quasistationär. Der
Gradient fächelt weiter auf, bleibt aber noch stark genug, um in der Nacht zum
Mittwoch im äußersten Norden steife, an der See stürmische bzw. Sturmböen zu
erzeugen. Die laufende Schauer- und Gewitteraktivität lassen ab den Abendstunden
ebenfalls nach. Lediglich an der See bleibt sie weiterhin Aufrecht.
Das Sturmtief ist in einem Langwellentrog eingebettet, dessen Achse knapp
östlich von uns verläuft. Jedoch sorgt ein kurzwelliger Anteil in der Nacht zum
Mittwoch in der Mitte des Landes für ein ausgeprägtes Niederschlagsgebiet, das
am Boden mit einer Warmfrontwelle verbunden ist. Die Modelle rechnen unisono
flächendeckend 5 bis 10, in Staulagen der Mittelgebirge um 20 l/qm in 12
Stunden. Es bleibt also unter der Warnschwelle vor Stark- bzw. Dauerregen.

Mittwoch ... liegt Deutschland noch im Einflussbereich des Langwellentroges mit
der Hauptachse östlich von uns. Gleichzeitig erreicht ein Höhenrücken die
Britischen Inseln und sorgt von Südwesten zunehmend für eine Stabilisierung.
Dadurch steigt der Luftdruck allgemein an und in der Nacht zum Donnerstag kann
sich eine Hochparzelle um 1020 hPa zwischen Frankreich und Westdeutschland
aufbauen. Während die Westhälfte vom steigenden Luftdruck profitiert, wo das
Wetter meist freundlich ist, bleibt die Osthälfte noch im Eiflussbereich des
Langwellentroges, wo der Südosten anfangs mit den Regenfällen aus der Nacht zu
tun hat und im Nordosten einige Schauer oder kurze Gewitter mit steifen Böen
unterwegs sind. In Ostbayern werden bis Mittwochabend Mengen um 20 l/qm in 12
Stunden gerechnet. Des Weiteren bleibt im Norden der Gradient aufrecht, um
steife, an der See stürmische Böen zu generieren. Im Südosten sind nach dem
Abzug des Regens einzelne Gewitter mit Starkregen möglich, da die Luft noch
einigermaßen labil geschichtet und feucht ist.
In der Nacht zum Donnerstag wandert der Schwerpunkt des Hochs nach Deutschland
und sorgt allgemein für ruhiges Wetter. Auch an den Küsten ist es vorbei mit dem
Wind. Das Ganze wird vom Höhenrücken westlich von uns gestützt.

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Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Donnerstag ... Im Vergleich zur Frühübersicht gibt es keine wesentliche
Änderung. Zum Erwähnen ist es, dass es endlich wieder sommerlicher wird. Der
Rücken schwenkt zu uns und an der Vorderseite eines Troges über Westeuropa
gelangt mit einer südwestlichen Höhenströmung warme Mittelmeer bzw. Biskaya Luft
nach Deutschland.
Am Freitag wird dann im Südwesten die 30-Grad-Marke wieder überschritten. Das
Wetter bleibt unter dem Rücken meist freundlich. Erst mit der Annäherung des
Troges am Wochenende steigt die Gewitterneigung von Westen an. Eine
durchgreifende ruhige und vor allem trockene Hochdruckwetterlage ist noch nicht
in Sicht.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle sind in den kommenden 24 bzw. 36 Stunden sehr ähnlich und rechnen in
der Nacht zum Mittwoch einheitlich über die Mitte einen Streifen mit Mengen um
10, in Staulagen um 20 l/qm in 12 Stunden. Am Mittwoch liegt der Schwerpunkt im
Südosten, wo Mengen um 20 l/qm in 12 Stunden simuliert werden. Die Warnschwellen
vor Dauer- bzw. Starkregen werden wahrscheinlich nicht überschritten und wenn
überhaupt nur sehr punktuell auf exponierten Staulagen der östlichen
Mittelgebirge.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marco Manitta