DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

05-03-2023 14:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 05.03.2023 um 10.30 UTC



Luftmassengrenze mit teils mäßigem Schneefall, teils (ergiebigen) Dauerregen. In
der Südhälfte windig bis stürmisch, im Bergland Sturm, örtlich starke Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 12.03.2023


Betrachtet man die Klassifikation der Wetterlagen des aktuellen IFS-EPS, so
lässt sich festhalten, dass über den gesamten Mittelfristigen Zeitraum
Westwetterlagen bestimmend sind. Zu Beginn des betrachteten Zeitraums wird für
Mittwoch und Donnerstag vom EPS sogar zu 100% eine südliche Westlage gezeigt.
Danach kommt zumindest bei den Strömungseigenschaften etwas Schwung hinein,
indem ab Freitag auch die Strukturen einer Winkel-Westlage sowie der Wetterlage
West zyklonal Anteile bekommen. Zudem gibt es langsam auch die Option Nordwest
zyklonal. Von hohem Luftdruck fehlt jedoch über den gesamten Zeitraum zumindest
im IFS-EPS jede Spur. Doch wie setzen sich die Westwetterlagen im Detail um bzw.
welche kleinräumigen Strukturen beeinflussen nun das Wetter in Deutschland?

Nahezu der gesamte mittelfristige Zeitraum steht im Einflussbereich einer
Luftmassengrenze, welche in die westliche Grundströmung eingebettet ist und im
Verlauf über Deutschland hin und her schwankt. Verantwortlich dafür ist tiefes
Geopotential von Island und Grönland bis nach Skandinavien sowie hohes
Geopotential über dem Ostatlantik und Südwesteuropa. In die westliche
Grundströmung sind schließlich wiederholt Kurzwellentröge eingelagert, die teils
mit eigenen Drehzentren einhergehen. Bodennah korrelieren diese mit
kleinräumigen Tiefs, die wie an der Perlenschnur aufgereiht von West- über
Mitteleuropa hinweg bis nach Osteuropa wandern. Je nach genauer Zugbahn liegt
auch die Luftmassengrenze südlicher oder nördlicher, wobei insgesamt eine
Verlagerung nach Norden zu verzeichnen ist. Auf der Südflanke der durchziehenden
Tiefs sowie allg. südlich der Luftmassengrenze lebt auch der Wind wiederholt
stark auf, sodass vor allem von Mittwoch bis Freitag im Süden mit starken bis
stürmischen Böen, im Bergland Sturmböen, exponiert auch schweren Sturmböen bis
Orkan gerechnet werden muss.

Zu Beginn des mittelfristigen Zeitraums am kommenden Mittwoch liegt Deutschland
auf der Rückseite eines Troges, dessen Achse vom Baltikum bis zum Balkan reicht
und bodennah ein Tief über dem Baltikum stützt. Ausgehend von Frankreich kann
sich gleichzeitig ein schwacher Rücken Richtung Irland und Nordostatlantik
aufbäumen, der schließlich mit einer ebenfalls schwach ausgeprägten
Hochdruckbrücke von Schottland über die Nordsee und die Mitte Deutschlands
hinweg bis zur West-Ukraine korreliert. Wichtig für das Wetter in West- und
Mitteleuropa ist aber auch noch ein kleiner markanter Kurzwellentrog, dessen
Achse sich am Mittwochmittag von einem Höhentief über dem Nordostatlantik bis
nach Nordspanien erstreckt. Dieser Kurzwellentrog stützt wiederum ein Randtief
über Ostfrankreich, welches im Verlauf des Tages in den Norden Österreich zieht.
Entsprechend sorgen im Bereich der Zugbahn frontogenetische Hebungsprozesse,
zeitweise verstärkt durch mehr oder weniger PVA, für teils länger anhaltende und
schauerartig verstärkte Niederschläge. Diese fallen auf der kalten Seite, etwa
von Rheinland-Pfalz bis nach Ostbayern, teils bis in tiefe Lagen als Schnee und
auf der warmen Seite als Regen. Dabei gibt es vor allem im Schwarzwald und den
Vogesen sowie schwächer ausgeprägt auch in der Vorderpfalz, dem Allgäu und dem
Bayrischen Wald Hinweise für Dauerniederschläge über 30 l/qm/24h. Ansonsten
werden auch im Norden und Nordosten durch ein kleines Tief über Dänemark mit
Zugrichtung Nordpolen Hebungsprozesse ausgelöst, die zusammen mit diabatischen
Prozessen durch einsickernde Höhenkaltluft Schauer induzieren. Von NRW bis nach
Sachsen-Anhalt sorgt dagegen kompensierendes Absinken und somit höherer
Luftdruck für weitgehend trockene Verhältnisse. Die Temperaturen in 850 hPa
liegen nördlich der Luftmassengrenze bei -4 bis -10 Grad, südlich davon bei +3
bis -4 Grad.

Am Donnerstag liegt die Luftmassengrenze voraussichtlich weiter zwischen Donau
und Main. Ein Kurzwellentrog induziert dabei ein Tief über Nordbayern, welches
bis Freitag in die Slowakei zieht. Die Nordhälfte bleibt bei kompensierendem
Absinken unter hohem Luftdruck und somit meist niederschlagsfrei. Allenfalls im
Ostseeumfeld sorgt das Tief über der Ostsee noch für leichte Schneeschauer. In
der Südhälfte bleiben aber die länger anhaltenden Niederschläge ein Thema, die
etwa nördlich von Mosel und Main als Schnee, südlich davon als Regen
niedergehen. Nach Südwesten können im Warmsektor auch einzelne Gewitter
eingebettet sein. In der Nacht zum Freitag wird die Luftmassengrenze von einem
neuen Tief über den Britischen Insel langsam nach Norden gezogen und liegt
ausgangs der Nacht etwa vom Aachener Raum bis zur Oberpfalz. Auf der kalten
Seite werden dabei Temperaturen in 850 hPa zwischen -2 und -8 Grad und auf der
warmen Seite +4 bis -2 Grad simuliert.

Am Freitag schiebt das Tief über den Britischen Insel weiter wärmere Luft
nordwärts, sodass die Luftmassengrenze tagsüber etwa von Ostfriesland nach
Berlin reicht. Die nordwärtige Verlagerung der Frontalzone ist aber auch darin
begründet, dass sich über dem Ostatlantik ein mächtiger Rücken aufplustert, der
ein großräumiges Hoch über der Iberischen Halbinsel stützt. Somit kann die
westliche Strömung nördlicher ansetzen und die milde Atlantikluft von Frankreich
her nach Mitteleuropa schieben. Bis zum Samstagmorgen soll schließlich das Tief
von den Britischen Inseln über Deutschland hinweg bis nach Polen ziehen.
Rückseitig wird dann die kühlere Luft wieder etwas nach Süden geführt.
Allerdings liegen negative Temperaturen von 0 bis -9 Grad auf engem Raum nur im
Norden vor. In der Mitte und im Süden können sich Werte von +1 bis +8 Grad breit
machen, wobei die höchsten Temperaturen im äußersten Südwesten zu verzeichnen
sind. Mit der Verlagerung der Luftmassengrenze und somit auch die Zugbahn der
Tiefs setzen auch die Hebungsprozesse nördlicher an. Frontogenetische Prozesse
gestützt von PVA sorgen nun bevorzugt von Niedersachsen und NRW bis nach
Brandenburg und Sachsen für länger anhaltende und teils kräftige Niederschläge.
Aber auch im Süden ist höchsten tagsüber eine vorübergehende Beruhigung
angesagt. Schon in der Nacht zum Samstag sollen von Westen schauerartige, teils
gewittrige Niederschläge auf- und ostwärts ziehen. Während tagsüber auch der
Wind entsprechend nachlässt und nur in höheren Lagen noch mit stürmischen Böen
oder Sturmböen daherkommt, legt er in der Nacht wieder zu und bringt vom
Südwesten bis in die Mitte sowie im allg. Bergland stürmische Böen oder
Sturmböen. In Gipfellagen herrscht dann schwerer Sturm bis Orkan.

Der Samstag steht dann ganz im Zeichen eines Kurzwellentroges sowie des
korrelierenden Bodentief, welches wiederum von England über die Benelux und
Deutschland hinweg in den Norden Österreichs zieht. Gleichzeitig kann aber ein
Rücken über den Britischen Inseln von Norwegen über Dänemark hinweg bis in den
Nordosten Deutschlands hohen Luftdruck induzieren. Durch den hohen Luftdruck
sowie die nun wieder etwas südlichere Zugbahn des Tiefs kann auch die kalte
Polarluft wieder Raum nach Süden gewinnen. Im Norden und Osten liegen die
Temperaturen in 850 hPa demnach bei 0 bis -9 Grad, im Süden und Westen bei +7
bis 0 Grad. In der Nacht zum Sonntag kann nach Abzug des Tiefs das Azoren- bzw.
Iberische Hoch eine Brücke zu dem Hoch über der westlichen Ostsee herstellen und
zumindest vorübergehend die Tiefs stoppen bzw. umleiten. Dabei kann hierzulande
die Polarluft weiter nach Süden und Westen bis zum Rhein und der Donau mit
negativen Werten in 850 hPa vordringen. Da ist dann aber auch Ende im Gelände.
Denn ein Tiefdruckkomplex nordwestlich der Britischen Inseln schiebt schon
wieder Warmluft ostwärts, sodass die schwächelnde Front aktiviert wird und sich
retrograd verlagert. Aufgrund des hohen Luftdrucks sind im Norden und Osten
keine oder kaum Niederschläge zu erwarten. Vom Westen in den Südosten sowie auch
im Südwesten sorgen dagegen frontogenetische Prozesse sowie etwas PVA des
Kurzwellentroges für erneut längere anhaltende und kräftige Niederschläge, die
regional auch wieder die markante Warnschwelle erreichen. Im Schwarzwald ist
auch wieder ergiebiger Dauerregen ein Thema. Neben dem Niederschlag bleibt im
Südwesten und Süden auch der Wind ein Thema. Im Bergland sind demnach stürmische
Böen oder Sturmböen, exponiert auch schwere Sturmböen möglich.

Am Sonntag überquert uns schließlich die schwächelnde Warmfront des Tiefs
nördlich von Schottland ostwärts. Doch über Westeuropa steht schon ein neues
Frontensystem eines Randtiefs mit deutlich milderer Atlantikluft in den
Startlöchern und soll Deutschland mit teils kräftigen Aufgleitniederschlägen
durch intensive WLA in der Nacht zum Montag erreichen und überqueren. In den
Weststaulagen der süddeutschen Berge besteht wieder Dauerregengefahr. Dabei
steigen die Temperaturen nach IFS in 850 hPa auf +1 bis +8 Grad an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die großskaligen Strukturen werden von den vergangenen IFS-Läufen überwiegend
vergleichbar abgebildet. Die Konsistenz des aktuellen IFS 00 UTC-Laufes ist aber
nur als bedingt gut zu bezeichnen. Die beiden neusten Berechnungen weisen dabei
zunächst eine hohe Übereinstimmung auf, sind aber im Detail signifikant vom
gestrigen 00-UTC-Lauf abweichend, indem sie ein weniger amplifiziertes Muster
und somit eine etwas raschere Verlagerung der Tröge und Rücken zeigen. Die führt
schließlich auch dazu, dass die bodennahen Druckgebilde in der Phase und somit
auch Lage verschoben sind und in den neueren Läufen weniger stark ausfallen.

Während der gestrige 00-UTC-Lauf für Samstag z.B. noch ein Hoch über den
Britischen Insel und ein Tief über Osteuropa zeigte, simulieren die neueren
Läufe über den Britischen Inseln tiefen Luftdruck und zunehmend hohen Luftdruck
über Dänemark und Nordostdeutschland. Entsprechend abweichend sind auch die
Temperaturverteilung und Niederschlagsfelder. Im gestrigen 00 UTC-Lauf
verlagerte sich eine Kaltfront nach Süden und rückseitig strömte kalte Polarluft
ein, nun kommt ein Frontensystem von Westen und bringt mildere Atlantikluft mit.


Ab Sonntag gehen die Strukturen schließlich komplett auseinander. Dies zeigt
sich auch an der Lage der Niederschlagsfelder, die je nach Modelllauf
verschiedene Regionen von Deutschland erreichen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch andere Globalmodelle (ICON,GFS,UKMO,GEM) bilden die großskalige
Geopotential- und Luftdruckstruktur zum IFS vergleichbar ab. Im Detail
unterscheiden sich die Modelle allerdings deutlich. In der Höhe gibt es
Phasenverschiebungen und Abweichungen bei der Amplituden der Muster, die
schließlich auch die Luftdruckverhältnisse am Boden entsprechend beeinflussen.
Dabei ist das det. ICON unter Vernachlässigung von der Phasenverschiebung
zunächst näher am IFS als das GFS. Im Verlauf bilden aber das ICON und das GFS
vergleichbare Verteilungen. GEM ordnet sich bis einschließlich Donnerstag ein,
zeigt ab Freitag ein Südwestgebläse, um ab Sonntag in eine Nordwestlage
überzugehen. Das UKMO beschreibt Zwischenlösungen bezüglich ICON und IFS.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass alle Modelle eine Luftmassengrenze im
mittelfristigen Zeitraum simulieren. Abweichungen gibt es bei der genauen
räumlichen Einordnung, der zeitlichen Verlagerung nach Norden sowie dem
Zwischenhocheinfluss am Wochenende. Insgesamt gibt es aber in allen Lösungen
regional das Potential für Dauerregen, mäßigen Schneefall und Sturmböen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland zeigen schon zu Beginn des
mittelfristigen Zeitraums am kommenden Mittwoch eine Spreizung des ENS-Raums und
somit eine signifikante Zunahme des Spread bei der Temperatur in 850 hPa und
etwas weniger stark ausgeprägt bei dem Geopotential in 500 hPa.
Am Mittwoch liegen Haupt- und Kontrolllauf noch im Bereich der größten
Auftrittswahrscheinlichkeit. Ab Donnerstag bewegen sich beide im oberen Bereich
des ENS, wenngleich sie weiter von einer Mehrzahl der Member gestützt werden.
Zahlreiche Abweichler zu kälteren Bedingungen spannen jedoch den ENS-Raum auf
und führen von Donnerstag bis Montag zu einem Spread von um 15 Grad bzw. 20 bis
40 hPa. In das ENS-Durcheinander können sich auch die anderen Globalmodelle
recht einfach einordnen. Die höchste Vorhersagegüte ist im Norden zu
verzeichnen, da diese Region fast ausschließlich auf der kalten Seite der
Luftmassengrenze liegt. Ansonsten führen die Unsicherheiten bei der räumlichen
Einordnung dieser für die Spreizung des EPS. Dabei sind insgesamt unbeständige,
regional zu Dauerregen neigende Witterungsbedingungen wahrscheinlich. Unsicher
bleibt aber auch beim Niederschlag das Timing sowie die räumliche Einordnung der
Spitzen.

Bei der Klassifikation der Geopotential- und Luftdruckmuster werden im Zeitraum
vom +72 bis +96h vier Lösungen benötigt, um die Unsicherheiten im EPS
ausreichend zu erklären. Alle Cluster werden dabei dem Schema einer negativen
NAO zugeordnet. Alle Cluster zeigen einen breiten streifen von tiefen
Geopotential von Neufundland über den Nordostatlantik und die Britischen Inseln
hinweg bis nach Skandinavien und Sibirien. Abweichend wird aber die Verlagerung
sowie auch die Amplitude der Kurzwellentröge auf der Südflanke des Streifens in
der westlichen Strömung gezeigt. Insgesamt sind die Unterschiede in diesem
Zeitraum aber noch recht gering. Im bodennahen Bereich sind aber gerade über
West- und Mitteleuropa schon Abweichungen zu erkennen, die sowohl die Einordnung
des Niederschlags sowie dessen Phase als auch des Windfeldes erschweren. Der
Kontrolllauf befindet sich dabei im ersten Cluster und der Hauptlauf im dritten
Cluster.
Im Zeitraum von 120 bis 168h reicht ein einziges Cluster aus, die Unsicherheiten
im ENS-Raum zu beschreiben. Dies liegt darin, dass die Grundstruktur aller
Member vergleichbar ist. Gewisse Timingunterschiede sowie räumliche Abweichungen
über Mitteleuropa können dennoch die Spannung hochhalten. Das Cluster startet im
Schema des atlantischen Rückens und wechselt rasch in das Muster einer pos. NAO.

In der erweiterten Mittelfrist von sind dann wieder drei Lösungen nötig, um die
Unterschiede im ENS-Raum ausreichen zu erklären. Haupt- und Kontrolllauf
befinden sich dabei im ersten Cluster, welches von der pos. NAO wieder ins
Schema einer neg. NAO wechselt. Die drei Cluster beschreiben auch signifikant
unterschiedliche Grundmuster. Bei Cluster 1 würde Deutschland auf der
Vorderseite eines Langwellentroges in einer südwestlichen Strömung liegen. Bei
Cluster 2 herrschen dagegen eher eine zonale bis leicht zyklonal geprägte
westliche Strömung vor. Das dritte Cluster zeigt eine zyklonale Nordwestlage.
Insgesamt wird derzeit von der Mehrheit der Member die wärmere Lösung gestützt.
Die kühlere Nordwestlage findet nur 9 Unterstützer.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Mittwoch gibt es von der Deterministik (ICON,IFS)vor allem von der
Vorderpfalz bis zum Bayerischen Wald sowie im Schwarzwald und dem Allgäu
Hinweise für Dauerregen zwischen 30 und 50 l/qm/24h. Die Probabilistik
(ICON,IFS) stützt dabei die markanten Werte in der Vorderpfalz, dem Spessart,
der Oberpfalz sowie dem Bayerischen Wald mit 5 bis 15%, im Allgäu mit bis zu 25%
und im Schwarzwald bis 60%. Dort wird von 20% der Member auch ergiebiger
Dauerregen über 50 l/qm/24h abgebildet. Vor allem in einem Streifen von
Rheinland-Pfalz über Hessen und den Norden Bayerns sowie Teilen von Thüringen
hinweg bis zum Erzgebirge soll der Niederschlag als Schnee fallen. Die genaue
Einordnung der Luftmassengrenze und somit auch der Schneelinie ist aber noch
unsicher. Grundsätzlich besteht aber in einem Streifen von West nach Ost das
Potential für mäßigen Schneefall mit 5 bis 15 cm, örtlich bis 20 cm in 24
Stunden. Die Probabilistik stützt Mengen über 15 l/qm Schneeanteil bevorzugt in
der Vorderpfalz und Bayrischen Wald sowie in den höheren Lagen des Allgäus mit
Wahrscheinlichkeiten bis 15%.
Zudem von Südwesten auffrischender Wind im Bergland mit stürmischen Böen oder
Sturmböen, in Gipfellagen schwerer Sturm. Die Probabilistik stützt im Südwesten
sowie im Ostseeumfeld stürmische Böen mit 10 bis 40%, im Bergland bis 50%. In
den Hochlagen des Schwarzwaldes gibt es Hinweise bis 50% für orkanartige Böen.

Am Donnerstag besteht in einzelnen Weststaulagen der Mittelgebirge sowie vor
allem im Schwarzwald und dem Allgäu erneut das Potential für Dauerregen zwischen
30 und 50 l/qm/24h. Die Probailistik stützt dies mit Wahrscheinlichkeiten von 5
bis 20%. Bevorzugt im zentralen und östlichen Bergland fällt mit geringer
Wahrscheinlichkeit teils mäßiger Schneefall mit 5 bis 15 cm, lokal auch mehr in
24 Stunden. Des Weiteren bleibt auch der Wind im Süden und Südwesten stark böig
mit steifen bis stürmische Böen, im Bergland Sturmböen, in Gipfellagen schwerer
Sturm bis Orkan. Markante Windspitzen zeigen im EPS 10 bis 60% der Member. In
den Hochlagen der Alpen und des Schwarzwaldes werden zudem Signale bis 5% für
orkanartige Böen abgebildet. Im Südwesten sind örtlich auch einzelne Gewitter
mit Sturmböen nicht ausgeschlossen.

Am Freitag ist nahezu in allen Weststaulagen der Mittelgebirge Dauerregen mit
Mengen zwischen 30 und 50 l/qm/24h möglich. Im Schwarzwald gibt es erneut auch
geringe Hinweise für ergiebigen Dauerregen über 50 l/qm/24h. Ein gewisses
Potential für mäßigen Schneefall gibt es voraussichtlich nur noch in höheren
Lagen der zentralen Mittelgebirge. Dafür weht der Wind in der Südhälfte stark
bis stürmisch mit steifen bis stürmische Böen, im Bergland Sturmböen, in
Hochlagen schwerer Sturm bis Orkan.

Am Samstag verlagert sich der Schwerpunkt kräftiger und länger anhaltender
Niederschläge in den Süden. Regional und vor allem im Stau der Berge besteht
weiter Dauerregengefahr. Im Schwarzwald und dem Allgäu zeigen die Modelle teils
auch ergiebigen Dauerregen über 50 l/qm/24h. Mäßige Schneefälle werden dabei nur
noch in den Hochlagen der Alpen erwartet.
Der Wind bleibt im Süden stark böig mit steifen bis stürmische Böen, im Bergland
Sturmböen.

Am Sonntag gibt es nur noch vereinzelt geringe Hinweise für Dauerregen über 30
l/qm/24h. Bevorzugt in den Staulagen der Berge im Westen und Südwesten sind
entsprechende Wahrscheinlichkeiten zu verzeichnen. Der Wind weht in Böen dabei
nur noch im höheren Bergland stark bis stürmisch.

Die Niederschläge über den gesamten mittelfristigen Zeitraum erreichen
akkumuliert teils extreme Werte. Demnach sollen von Montag bis Montag (06.03.
bis 13.03.) modellübergreifend vor allem im Süden, Westen und der Mitte 40 bis
100 l/qm fallen, im Schwarzwald, dem Bayerischen Wald, dem Allgäu sowie weiteren
Staulagen sind Mengen zwischen 80 und 180 l/qm möglich.

Diese signifikanten Niederschlagmengen sorgen schließlich auch dafür, dass der
EFI über alle Tage des mittelfristigen Zeitraums für den Süden und Teilen der
Mitte im Vergleich zum Modellklima überdurchschnittliche Niederschläge zeigt.

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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-EPS, ICON-EPS, anfangs auch det. IFS/ICON sowie MosMix für TT
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Lars Kirchhübel