DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

13-02-2023 08:30
SXEU31 DWAV 130800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 13.02.2023 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang von HM auf SWa
Ruhiges Hochdrucketter mit der bei solchen Lagen üblichen
Grenzschichtproblematik, aber ohne markante Wettergefahren.



Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Montag...
liegt über Benelux und Deutschland ein Höhenhoch, das unser Wetter in den
nächsten Tagen bestimmt. Es verlagert sich im Tagesverlauf etwas ostwärts und
schwächt sich dabei auch ab. Auch am Boden hat sich ein schwachgradientiger
Hochdruckeinfluss ("FEUKA") eingestellt. Die Hochdruckzone erstreckt sich von
einem Zentrum über Süddeutschland über den Alpen- und dem westlichen
Mittelmeerraum bis nach Bulgarien und Griechenland. Dadurch hat sich bei uns
eine schwache Strömung aus Südost bis Süd eigestellt.

Das fortwährende Absinken in den letzten Tagen hat sich die untere und mittlere
Troposphäre erwärmt. Die Temperatur in 850 hPa Niveau steigt daher heute auf
Werte zwischen 4°C im Osten und bis auf 10°C im Westen.
Aus der Nacht heraus hat sich Nebel und Hochnebel gebildet, der sich heute im
Tagesverlauf im Westen allmählich ausdünnt oder auflöst. In Richtung Bayern kann
er sich aber bis zum Abend halten. Weiterhin gibt es im Norden und Osten, wo
noch die WLA wirkt, etwas stärkere Bewölkung. Außer gebietsweise in Brandenburg
und Ostsachsen, aus der es etwas Sprühregen geben kann, bleibt es trocken. Die
Tageshöchstwerte steigen daher im sonnigen NRW auf 11 bis 13°C, sonst 7 bis 10°C
und in Süddeutschland, dort wo das Dauergrau nicht von der Sonne weggeheizt
wird, nur um 4°C.

In der kommenden Nacht auf Dienstag verschiebt sich das Höhenhoch ein wenig
weiter in Richtung Südosten. Auch der Schwerpunkt der Hochdruckzone wandert
weiter in Richtung Balkanhalbinsel. Der Hochdruckeinfluss führt in weiten Teilen
der Nordosthälfte zu Hochnebel. Im Südwesten bildet sich in klaren Abschnitte
Nebel. Weiterhin kommt es aufgrund der Wolkenauflösung, vor allem in der Mitte
und im Süden, zu leichten Nachtfrösten, am Alpenrand auch zu mäßigem Nachtfrost.
Im Norden und Nordwesten bleibt es meist frostfrei. In Verbindung mit dem Nebel
muss daher mit Glätte durch Reifbildung gerechnet werden.


Dienstag... verlagert sich das Höhenhochzentrum weiter südwärts bis nach
Norditalien. Die Rückenachse befindet sich meridional genau über der Mitte von
Deutschland. Daher gibt es im Westen am Boden schon leichten Druckfall. Nach der
Auflösung von Nebel und Hochnebel wird es in weiten Teilen des Landes ein
freundlicher, teilweise auch ein sonniger Tag. Probleme mit der Auflösung des
Nebels und Hochnebels gibt es vor allem im Norden und Osten, sowie in einigen
Flusstälern. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 12°C im
sonnigen NRW, in den Leegebieten sowie auch im höheren Bergland (T850 8 bis
10°C). Tageshöchstwerte um 4°C gibt es dagegen im Dauergrau in Bayern.

In der Nacht zum Mittwoch steht vor allem in der Mitte und im Süden wieder Nebel
oder Hochnebel auf dem Plan. Weiterhin gibt es in weiten Teilen des Landes
Frost, im Süden auch mäßigen Frost. Hier kann es durch Reif oder gefrierenden
Nebelnässen zu Glätte kommen. Frostfrei bleibt es an der Küste sowie im
Nordwesten und am Niederrhein.


Mittwoch... verlagert sich die Achse des Rückens weiter ostwärts und wir kommen
somit überall auf die Rückseite seiner Achse. Von Westen nähert sich ein
Höhentrog, der im Tagesverlauf über die Britischen Inseln hinweg zur Nordsee
schwenkt. Daher dreht die Strömung auf Südwest bis West, sie ist bei uns aber
weiterhin eher antizyklonal gekrümmt. Am Boden dominiert bei uns aber weiterhin
der Hochdruckeinfluss, wenn auch der Druck fällt. Weiterhin nähert sich von GB
und der Nordsee her die Kaltfront eines Tiefs zwischen Island und Norwegen und
seine Wolken erreichen in der zweiten Tageshälfte den Norden und Nordwesten. Sie
wird allerdings durch ein kleines Sturmtief vor Schottland rasch wieder
rückläufig.
Mit Annäherung der Front verschärft sich auch der Druckgradient im Norden und
Westen. Der erst südöstliche, später südwestliche Wind ist allerdings nicht
warnrelevant.

Ansonsten steht nach Nebelauflösung erneut verbreitet ein freundlicher oder
sonniger Tag ins Haus. Trüber bleibt es vor allem im Südosten, so z.B. im Luv
einiger Mittelgebirge, wo sich Hochnebelreste noch länger halten können.
Da das großräumige Absinken nachlässt werden die 850er Temperaturen der Vortage
nicht mehr erreicht. Aber die Sonne schafft es, dass im Westen und Südwesten
sowie im Lee der Gebirge (z.B. Erzgebirge) die Temperaturen 10 bis 14°C
erreichen. Im Nebel bzw. Hochnebel liegen die Temperatur dagegen nur bei Werten
um 5°C.

In der Nacht zu Donnerstag kommen wir in den Warmsektor des o.e. Sturmtiefs bei
Schottland. Das führt vor allem im Norden zu etwas Regen und einer weiteren
Zunahme des Windes, ohne das jedoch an der Küste die Warnschwellen überschritten
werden. Exponierte Berggipfel dagegen sprechen schon mit Böen der Stärke 7 bis 8
darauf an. Im Rest des Landes bleibt es trocken, allerdings nimmt die Bewölkung
zu, sodass Frost auf die südlichen und südöstlichen Landesteile beschränkt
bleibt. Weiterhin kann es im Süden wieder Nebel geben.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle stimmen insgesamt recht gut überein. Allerdings wird die Kaltfront
am Mittwoch nach Lesart von ICON deutlich schwächer prognostiziert als bei den
anderen Modellen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich