DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

30-01-2023 08:30
SXEU31 DWAV 300800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 30.01.2023 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: NWz
Unbeständig und windig; vor allem im Norden und Osten immer wieder stürmische
Böen, in Schauernähe, auf den Bergen und an den Küsten auch Sturm- bzw. schwere
Sturmböen, auf exponierten Gipfeln (Brocken, Fichtelberg) Orkanböen. Dazu
zeitweilige Niederschläge (heute Vormittag örtlich gefrierender Regen), aber
meist nur oberhalb von 400 bis 700 m als Schnee, in den Kammlagen Verwehungen
möglich.


Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Montag... greift von Nordwesten her bereits aktuell ein Höhentrog auf
Deutschland über, der sich unter deutlicher Amplifizierung über das
Vorhersagegebiet hinweg rasch ostsüdostwärts verlagert. Bereits am Nachmittag
erreicht die Hauptachse des Troges das östliche Mitteleuropa und die
Höhenströmung dreht auf Nordwest. Dabei gelangt niedertroposphärisch maritim
erwärmte Polarluft ins Vorhersagegebiet, bis zum Abend sinkt die Temperatur in
850 hPa auf etwa -4 bis -6 Grad.
Das mit dem Trog korrespondierende Sturmtief im Bodenfeld befindet sich aktuell
mit einem Kerndruck von nahe 965 hPa über dem Bottnischen Meerbusen. Bis zum
Abend verlagert es sich allmählich nach Finnland, füllt sich dabei aber kaum
auf. Dessen Kaltfront überquert bis zum frühen Nachmittag bereits das gesamte
Vorhersagegebiet südostwärts und erreicht die Alpen. Sie wird von KLA überlaufen
und erweist sich niederschlagstechnisch als nicht mehr allzu wetteraktiv.
Kritisch ist aktuell vor allem noch die Phase der Niederschläge. Vor allem
präfrontal fallen diese in den Vormittagsstunden bevorzugt in den mittleren
Landesteilen und nach Westen zu (zentraler und westlicher Mittelgebirgsraum,
aber auch Saarland, Rheinland-Pfalz) als leichter Regen bzw. Nieselregen in die
noch kalte Grundschicht, wobei gebietsweise Glatteis auftritt. Meistens reichen
markante Warnungen, dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass kleinräumig
vorübergehend auch mal die "rote Karte" gezogen werden muss. Bis um die
Mittagszeit bzw. zum frühen Nachmittag sollte die dort im ehemaligen Warmsektor
aktuell noch vielerorts vorhandene "warme Nase" (positive Temperaturen in etwa
850 bis 950 hPa, darunter Frost) "weggefressen" werden und sich die Lage
entspannen.
Nach Osten und Süden zu fallen die Niederschläge präfrontal vorübergehend auch
in tiefen Lagen als Schnee, fallen aber so wenig ergiebig aus, dass es kaum für
eine nennenswerte Schneedecke reicht. Lediglich im Bergland, und dort vor allem
in Staulagen, fallen einige Zentimeter Neuschnee. Mit Passage der Kaltfront
sinkt die 850 hPa-Temperatur rasch auf etwa -5 Grad, mit der dann einsetzenden
Durchmischung steigt die Schneefallgrenze dann aber auch im Süden und Osten auf
etwa 400 bis 600 m. Darüber kommen bis zum Abend 1 bis 5 cm, in den Staulagen
des Harzes, der östlichen und ostbayerischen Mittelgebirge und ab den späten
Nachmittags- bzw. Abendstunden auch der Alpen (dann aber eher oberhalb von 800
m) nahe 10 cm Neuschnee zusammen.
Postfrontal werden in erster Linie der Norden und Osten mit Trogpassage von
Höhenkaltluft geflutet, die 500 hPa-Temperatur sinkt vorübergehend auf -34 bis
-36 Grad. Das führt zu einer Labilisierung der Luftmasse bis auf etwa 500 hPa.
Die Folge sind (meist wenig ergiebige) Regen-, Schneeregen- und Graupelschauer,
vereinzelt können im Norden und Nordosten auch kurze Gewitter auftreten, wobei
kaum mehr als 50 J/kg ML-Cape simuliert werden.
Neben den winterlichen Wettererscheinungen (Glatteis, Schnee) steht heute aber
vor allem der Wind im Fokus der Warntätigkeit. Mit Kaltfrontpassage bzw.
postfrontal erfolgt vor allem im Norden und Osten vorübergehend eine deutliche
Gradientverschärfung. Der Wind dreht auf West bis Nordwest und frischt rasch
auf, verbreitet mit Böen Bft 7 bis 8, in Schauernähe vereinzelt auch Bft 9. Die
Schauer- bzw. Gewittertätigkeit könnte aufgrund der markanten Scherung (40 bis
50 m/s 0 bis 6 km bzw. 15 bis 20 m/s 0 bis 1 km, teilweise leicht gekurfte
Hodographen in den unteren 2 km) auch organisiert auftreten, dann sind bei etwa
50 kn oder gar etwas mehr in 850 hPa selbst schwere Sturmböen und/oder
kurzlebige Tornados nicht ganz ausgeschlossen, am ehesten wohl im Nordwesten.
Im Südwesten und Süden gestaltet sich die Windentwicklung dagegen entspannter
und auch Schauer treten dort postfrontal seltener auf. In den Niederungen reicht
es dort meist nur für steife Böen (Bft 7), lediglich exponiert (v.a.
Alpenvorland) treten dort mal stürmische Böen auf. Anders auf den Bergen: Dort
gibt es recht verbreitet Sturm- und schwere Sturmböen, auf exponierten Gipfeln
(Brocken, Fichtelberg) auch Orkanböen. In den höchsten Kammlagen sind aus diesem
Grunde auch Schneeverwehungen zu erwarten.
Trotz der relativ niedrigen 850 hPa-Temperaturen werden innerhalb der gut
durchmischten Luftmasse Höchstwerte zwischen 2 Grad im Südosten und 9 Grad am
Niederrhein erreicht, für Dauerfrost reicht es lediglich in Lagen oberhalb von
etwa 700 bis 800 m.

In der Nacht zum Dienstag erreicht der Höhentrog bereits Osteuropa, gefolgt von
einem flachen Höhenkeil und kräftiger WLA in der mittleren Troposphäre, die für
deutliche Stabilisierung sorgt. Somit klingen die Schauer auch im Nordosten und
Osten rasch ab, lediglich in den Staulagen des Erzgebirges und an den Alpen gibt
es noch längere Zeit Niederschläge, oberhalb von etwa 400 m als Schnee, wobei
bis Dienstagfrüh nochmals um 5 cm, in exponierten Staulagen auch mehr, Neuschnee
fallen können. Ansonsten bleibt es vielerorts trocken, nennenswerten
Wolkenlücken gibt es aber aufgrund der WLA (morgens steht auch schon wieder die
nächste Warmfront über der Nordsee "ante portas") lediglich im Südwesten und
Süden. Vor allem dort kann es dann auch leichten Frost und gebietsweise Glätte
durch Überfrieren geben. Im Norden und Osten bleibt es bei oft dichter und nur
kurzzeitig aufgelockerter Bewölkung meist frostfrei.
Der Gradient fächert weiter auf, so dass der Wind bereits in der ersten
Nachthälfte auch nach Nordosten zu rasch abflaut. In der zweiten Nachthälfte
reicht es dann wohl lediglich in den Kamm- und Gipfellagen der östlichen und
nördlichen Mittelgebirge sowie der Alpen für Sturmböen. An den Küsten dreht der
Wind dann bereits auf West bis Südwest zurück, wobei es dort nach wie vor steife
Böen geben kann. In den Niederungen ist der Wind ausgangs der Nacht
vorübergehend nicht mehr warnrelevant.

Dienstag... überquert der Höhenkeil bis zum Mittag/frühen Nachmittag das
Vorhersagegebiet rasch südostwärts. Dahinter greift die Frontalzone von
Nordwesten her leicht mäandrierend auch auf Mitteleuropa über. Darin
eingebettet, verlagert sich ein Kurzwellentrog rasch von Schottland über die
Nordsee bis nach Norddeutschland. Diesem ist im Bodenfeld da okkludierende
Frontensystem eines Tiefdruck-Dipols über der Norwegischen See vorgeschaltet,
wobei der östliche Tiefkern abends Südschweden erreicht. Die Warmfront überquert
bis zum frühen Nachmittag den Norden und die Mitte des Landes mit leichten
Niederschlägen rasch ostwärts, wobei die Schneefallgrenze vorübergehend auf etwa
800 m ansteigt. Die Kaltfront erreicht mittags den Nordwesten und kommt bis zum
Abend bereits in die mittleren Landesteile voran. Ihr folgt erneut erwärmte
maritime Polarluft mit etwa -4 bis -5 Grad in 850 hPa, so dass die
Schneefallgrenze wieder auf etwa 400 bis 600 m absinkt, die Niederschläge aber
alsbald wieder nachlassen. Lediglich in einigen Staulagen (Harz. Erzgebirge)
fallen bis zum Abend örtlich mehr als 5 cm.
Postfrontal entwickeln sich im Norden und Nordwesten erneut Regen-, Schneeregen-
und Graupelschauer, kurze Gewitter sind am ehesten an den Küsten sowie in
Schleswig-Holstein - dorthin gelangt die höhenkälteste Luftmasse mit -35 Grad in
500 hPa - möglich.
Ganz im Süden und Südwesten, etwa vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald und
südlich davon, bleibt es bis zum Abend noch weitgehend trocken, wobei vor allem
an den Alpen und im südlichen Vorland auch länger die Sonne durchkommt.
Mit Übergreifen des Bodentiefs auf Südskandinavien verschärft sich im
Tagesverlauf erneut der Gradient, vor allem auch postfrontal. Somit frischt der
Wind im Norden, später auch in der Mitte auf. In der Norddeutschen Tiefebene, im
Osten sowie im Lee einiger Mittelgebirge gibt es steife Böen aus westlichen
Richtungen, an den Küsten und in Schleswig-Holstein stürmische Böen, in den
Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge Sturmböen, exponiert schwere Sturmböen,
auf dem Brocken vor allem nachmittags und abends eventuell auch wieder
Orkanböen. Ganz im Norden und im Nordosten legt der Wind mit Durchschwenken
eines Bodentroges ab den späten Nachmittags- bis in die späten Abendstunden
sogar noch etwas zu, so dass es auch im Binnenland stürmische Böen, an den
Küsten recht verbreitet Sturmböen, exponiert dort vereinzelt auch schwere
Sturmböen gibt.
Im Südwesten und Süden ist der Wind wohl lediglich auf den Bergen warnrelevant.
An den Höchstwerten ändert sich gegenüber dem Vortag im Großen und Ganzen nur
wenig, leichten Dauerfrost gibt es lediglich im Bergland oberhalb von etwa 800
bis 1000 m.

In der Nacht zum Mittwoch zieht der östliche Dipol des Tiefdruckkomplexes weiter
zur mittleren Ostsee und die teilokkludierte Kaltfront erreicht die Alpen, wobei
oberhalb von etwa 400 bis 700 m vor allem in Staulagen noch einige Zentimeter
Neuschnee fallen können. Mit Passage des Kurzwellentroges gibt es vor allem im
Norden und Osten abends und eingangs der Nacht noch Schauer und auch mal ein
kurzes Gewitter, die aber vorübergehend abklingen. Vorübergehend deshalb, da
bereits im Laufe der zweiten Nachthälfte bzw. in den Frühstunden ein weiterer
Kurzwellentrog die Nordsee bzw. Südnorwegen erreicht. Vorderseitig kann aufgrund
von PVA auch recht markante dynamische Hebung generiert werden, so dass etwa
nach Mitternacht von der Nordsee her im Nordwesten und Norden die
Schauertätigkeit erneut deutlich auflebt, vereinzelt sind auch wieder kurze
Gewitter dabei.
Im Bodenfeld kann der westliche Dipol des Tiefdruckkomplexes mit dem Trog
interagieren und erreicht nach Lesart des ICON-EU morgens mit einem Kerndruck
von etwa 980 hPa die Südwestspitze Norwegens. Dessen Entwicklung wird von den
Modellen noch mit größeren Unterschieden behaftet simuliert, IFS und GFS haben
das Tief um 06 UTC noch deutlich weiter westlich, nämlich in etwa bei den
Shetlands, auf der Agenda. Für die Windentwicklung in der Nacht über dem
Vorhersagegebiet spielt das aber zunächst noch keine große Rolle, zumal auch
nach Lesart des ICON-EU der markante Bodentrog an der Südwestflanke des Tiefs
sich noch recht weit nordwestlich des Vorhersagegebietes, über der Nordsee,
befindet. Somit flaut der westliche Wind im Laufe der Nacht auch im Nordosten
vorübergehend etwas ab, für Böen Bft 7 reicht es aber im Norden und Nordosten
weiterhin, an den Küsten gibt es stürmische Böen Bft 8, exponiert Sturmböen Bft
9. Auch in den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und der Alpen bleibt es
stürmisch. In den Frühstunden frischt der Wind dann aber mit Annäherung des
Bodentroges im Nordwesten und Westen wieder auf mit Böen Bft 7 im Binnenland,
über der Nordsee kann es dann auch schwere Sturmböen Bft 10 geben.
Aufgrund der überwiegend dichten Bewölkung bleibt es in den Niederungen
weitgehend frostfrei, lediglich im Bergland treten leichter Frost und Glätte
durch Überfrieren bzw. etwas Neuschnee auf.

Mittwoch... läuft in den Kurzwellentrog über der Nordsee bzw. Südnorwegen von
Nordwesten her ein weiterer kurzwelliger Troganteil, wodurch sich der Trog noch
besser formiere kann, aber auch etwas eingebremst wird. Erst zum Abend greift er
auf Südschweden und den Norden des Vorhersagegebietes über. Das daran gekoppelte
Bodentief (der ehemalige westliche Dipol) zieht nach Lesart des ICON-EU bis zum
Abend über das Kattegat nach Südschweden, während es nach IFS zu dem Zeitpunkt
grade Jütland erreicht. GFS hat es noch weiter Nordwestlich, über dem Skagerrak,
auf der Agenda, simuliert allerdings einen vorgeschalteten Bodentrog, der bis
zum Abend Schleswig-Holstein und Vorpommern überquert hat.
Wie auch immer - die Süd- und Südwestflanke des Tiefs bzw. des Bodentroges ist
mit einem sehr scharfen Gradienten ausgestattet, so dass für weite Landesteile
eine durchaus veritable Sturmlage auf der Agenda steht. Wann wo genau der
Höhepunkt des Sturmes erreicht wird, ist noch unklar, allen Modellen gemein ist
aber die Größenordnung der Windentwicklung. Mit Ausnahme einiger windgeschützter
Niederungen im Südwesten des Landes gibt es im Tagesverlauf verbreitet nicht nur
steife Böen (Bft 7) aus westlichen Richtungen, sondern oft stürmische Böen, im
Norden und in Schauernähe auch Sturmböen. Im Nordseeumfeld sowie in den Kamm-
und Gipfellagen der Mittelgebirge dürfte es für schwere Sturmböen reichen, auf
exponierten Gipfeln für Orkanböen.
Zudem werden mit Ausnahme des Südwestens weite Landesteile mit Übergreifen des
Troges von hochreichend kalter Meeresluft polaren Ursprungs geflutet. Die 500
hPa-Temperatur sinkt erneut auf -32 bis -35 Grad, in 850 hPa bewegt sie sich
nach wie vor zwischen -3 und -6 Grad. Somit breitet sich die Schauertätigkeit
vom Nordwesten und Norden allmählich auch auf die östlichen und mittleren
Landesteile aus, etwas außen vor bleiben noch der Südwesten und Süden, wo es
teilweise sogar bis zum Abend trocken bleibt. Ansonsten gibt es aber vielerorts
Regen-, Schneeregen- und Graupelschauer, oberhalb von etwa 400 bis 600 m auch
Schneeschauer, kurze Gewitter sind natürlich ebenfalls möglich. In kräftigen
Schauern können auch im Binnenland ganz vereinzelt und kurzzeitig Sturm- oder
gar schwere Sturmböen auftreten.
Die Neuschneemengen bleiben auch in höheren Lagen zunächst einmal überschaubar.
Lediglich in Staulagen fallen örtlich mehr als 5 cm bis zum Abend, in den
Kammlagen, oberhalb von etwa 800 m, gibt es erneut Schneeverwehungen.
Zwischen den Schauern lässt sich vor allem im Westen und Südwesten sowie im Lee
der Mittelgebirge auch mal kurz die Sonne blicken und mit Höchstwerten zwischen
3 und 8 Grad ändert sich gegenüber den Vortagen nur wenig, oberhalb von etwa 800
m gibt es leichten Dauerfrost.

In der Nacht zum Donnerstag passiert der Kurzwellentrog das Vorhersagegebiet
rasch südostwärts. Rückseitig stellt sich eine kräftige nordwestliche
Höhenströmung ein, die ab der zweiten Nachthälfte zunehmend gegen die Alpen
gerichtet ist und dort den Auftakt einer Staulage mit teils markanten
Neuschneemengen eingangs der Mittelfrist bedeutet.
Das Bodentief zieht bis Donnerstagfrüh nach Lesart des ICON-EU nach Nordpolen,
IFS und GFS haben es dann noch immer etwas weiter westlich auf der Agenda,
insgesamt fahren die Modelle, die Zugbahn des Tiefs betreffend, aber wieder eine
etwas einheitlichere Linie. Je nach Modell fächert der Gradient mit Abzug des
Tiefs im Laufe des Abends bzw. der Nacht zumindest im Westen wieder ein wenig
auf und der Wind schwächt sich etwas ab. Vor allem im Norden und Osten,
vorübergehend auch im Südosten bzw. Süden gibt es aber nach wie vor auch im
Binnen- bzw. Tiefland steife bis stürmische Böen, an den Küsten recht verbreitet
stürmische Böen, auf den Bergen Sturm- bis Orkanböen.
Mit Trogpassage setzen im Laufe der Nacht nun auch im Süden und Südwesten
schauerartige Niederschläge ein, über deren räumliche Verteilung aktuell nur
spekuliert werden kann. In einigen Staulagen (ostbayerische Mittelgebirge,
eventuell auch Schwarzwald, später Alpen) werden mehr als 10 l/qm in 12 Stunden
simuliert, wobei die Schneefallgrenze meist bei etwa 400 bis 700 m liegt. Somit
sind zumindest in einigen Staulagen markante Neuschneemengen nicht
ausgeschlossen, oberhalb von 600 bis 800 m, an den Alpen eher 1000 m gibt es
Schneeverwehungen.
Im Norden und in der Mitte klingen die Schauer nach Trogpassage dagegen ab,
lediglich in einigen Nordweststaulagen kann es noch bis etwa 400 m herab etwas
schneien. Frost bleibt in den Niederungen eher die Ausnahme, oberhalb von etwa
400 bis 600 m tritt er dagegen verbreiteter auf.


Modellvergleich und -einschätzung
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Bis Dienstag simulieren die Modelle recht einheitlich. Die Zugbahn des
kleinräumigen Tiefs am Mittwoch wird dagegen noch mit recht großen Differenzen
simuliert, die bis Donnerstagfrüh aber eher wieder geringer werden. Das hat
natürlich Einfluss auf die Wind- und Niederschlagsprognosen im Detail; von der
Größenordnung her (Bft 7 bis 9 in den Niederungen bzw. im Binnenland, Bft 9 bis
10 an den Küsten, Bft 10 bis 12 auf den Bergen) fahren die Modelle windtechnisch
aber eine relativ ähnliche Linie.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff