DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

24-12-2022 08:30
SXEU31 DWAV 240800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 24.12.2022 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Wz
Über die Feiertage unbeständig und mild. Auf den Bergen zeitweise Sturm- und
schwere Sturmböen, in der Nacht zum Montag vor allem nach GFS auch in tiefen
Lagen stürmische Böen.


Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Samstag... , der heutige Heiligabend, steht ganz im Zeichen einer
vorübergehenden Wetterberuhigung, zumindest, was signifikante
Wettererscheinungen angeht. Verantwortlich dafür ist ein flacher, aber breiter
Höhenrücken, der sich in den kommenden Stunden, gestützt durch kräftige WLA
vorderseitig eines über dem Ostatlantik nach Südsüdost vorstoßenden
Langwellentroges über den Britischen Inseln ein wenig aufwölbt und bis zum Abend
die Nordsee erreicht. Eine nachhaltige bzw. durchgreifende Wetterbesserung, gar
mit sonnigen Abschnitten, ist aber nicht zu erwarten, da einerseits WLA den
Rücken bereits überläuft und andererseits flache, in die westnordwestliche
Höhenströmung eingebettete kurzwellige Troganteile im Tagesverlauf das
Vorhersagegebiet überqueren und (insgesamt lediglich geringen) dynamischen
Hebungsantrieb bieten.
Gestützt durch den Rücken, weitet sich ein schwaches Bodenhoch über dem
Alpenraum nach Norden aus und schwenkt allmählich ostwärts. Gleichzeitig füllt
sich eine vom Tiefdruckkomplex westnordwestlich der Britischen Inseln über die
Nordsee und Norddeutschland hinweg ostsüdostwärts reichende Tiefdruckrinne
weiter auf und kommt, samt eingebetteter wellender Front, zögernd nordostwärts
voran. Im Bereich der Rinne fällt leichter Regen, wobei sich am Nordrand des
Niederschlagsgebietes, in Vorpommern, eventuell auch einzelne Schneeflocken
unter die Regentropfen mischen können, selbst gefrierender Regen ist dort am
Vormittag nicht ausgeschlossen, da dorthin mit schwachen östlichen Bodenwinden
von Polen her eine etwas kältere Luftmasse gesickert ist und es leichten Frost
gegeben hat.
Im Tagesverlauf klingen die Niederschläge zögernd ab bzw. nehmen mit
Durchschwenken eines flachen Kurzwellentroges eher konvektiven Charakter an.
Mehr als 5 l/qm sollten bis zum Abend aber nur örtlich zusammenkommen.
Ein weiterer schleifender Frontenzug befindet sich aktuell noch über dem
Alpennordrand, mit dem durchschwenkenden Bodenhoch verliert er aber zumindest
vorübergehend an Wetterwirksamkeit. Immerhin reicht es an den Alpen und im
südlichen Vorland noch für teils länger anhaltende Niederschläge, die bis über
1500 m meist als Regen fallen, aber mehr und mehr an Intensität verlieren. Somit
geht die Dauerregenlage im Allgäu allmählich zu Ende; bis zum späten Nachmittag
oder Abend wird es aber wohl noch dauern, zumal dort mit 10 bis knapp über 15
l/qm die höchsten Mengen simuliert werden.
Im Rest des Landes reicht es dagegen nur für vereinzelte kurze und unergiebige
Schauer (heute Früh am Inn sogar ein kurzes Gewitter), vielerorts bleibt es auch
trocken, allerdings bekommt die Wolkendecke aufgrund der anhaltenden, sich am
Abend von Westen her wieder verstärkenden WLA nur wenige Lücken.
Von Warnrelevanz ist ansonsten noch der Wind. Südlich der Rinne hat sich ein
recht veritabler Gradient eingestellt und somit reicht es aktuell in den
mittleren Landesteilen bzw. am Nordrand einiger Mittelgebirge vor allem nach
Osten zu noch für steife Böen aus Südwest bis in tiefe Lagen. In den Kamm- und
Gipfellagen einiger Mittelgebirge und der Alpen gibt es stürmische Böen bzw.
Sturmböen, auf exponierten Gipfeln vereinzelt schwere Sturmböen.
Im Tagesverlauf fächert der Gradient aus den oben genannten Gründen aber weiter
auf und spätestens zum Abend spielt der Wind warntechnisch keine Rolle mehr.
Die Temperaturen präsentieren sich zweigeteilt: Im Nordosten werden im Zustrom
der kühleren Luftmasse aus dem östlichen Mitteleuropa maximal 2 bis 5 Grad
erreicht, während südlich der Rinne maritim erwärmte Subpolarluft
wetterbestimmend bleibt (0 bis 3 Grad in 850 hPa). Dort liegen die Höchstwerte
bei sehr milden 8 bis 12 Grad, am Rhein bis 14 Grad.

In der Nacht zum 1. Feiertag wölbt sich der Rücken - gestützt durch die
zunehmend kräftige WLA - weiter nordwärts auf und schwenkt nach Mitteleuropa.
Das Bodenhoch über dem Alpenraum wird Richtung Südosteuropa abgedrängt und mit
der niedertroposphärisch auf Südwest drehenden Strömung kommt der wellende
Frontenzug über dem Alpenraum als Warmfront wieder etwas nach Norden voran.
Vorderseitig setzen in der gesamten Südwest- und Südhälfte leichte Regenfälle
ein, die morgens in etwa Mosel und Main erreichen und ganz im Südwesten, von
Südbaden bis zum Allgäu, dann bereits wieder nachgelassen haben. Bis Sonntagfrüh
kommen aber meist weniger als 5 l/qm zusammen, lediglich im Alpenvorland etwas
mehr.
Die sich weiter auffüllende Tiefdruckrinne über dem Norden bzw. Nordosten des
Landes zieht dagegen samt wellender (Warm)front nordostwärts ab, so dass dort
die Niederschlagstätigkeit zum Erliegen kommt. Im übrigen Land bleibt es meist
trocken, aber überwiegend stark bewölkt bis bedeckt, so dass Frost kaum Thema
sein dürfte. Am ehesten kann es vom Harz bis zum Erzgebirge mal Wolkenlücken
geben mit Tiefstwerten nahe 0 Grad und gebietsweise auftretendem Bodenfrost.
Dort ist auch die Nebelwahrscheinlichkeit am höchsten. Der Wind spielt
warntechnisch keine Rolle.

Sonntag... schwenkt der sich noch etwas aufwölbende Höhenrücken bereits ins
östliche Mitteleuropa, während der Langwellentrog über dem Ostatlantik bis ins
Seegebiet westlich der Kanaren vorstößt. Daraus resultiert eine recht kräftige
südwestliche Höhenströmung über Südwest- und Westeuropa, im Tagesverlauf dann
auch über dem Vorhersagegebiet. Diese ist meist recht glatt konturiert,
lediglich im Bereich des linken Ausgangs eines Jetstreaks ist eine flache
Kurzwelle auszumachen, die am Abend in etwa den Ostausgang des Ärmelkanals
erreicht. Gestützt durch die nach wie vor recht kräftigen WLA kann in dem
Bereich bzw. knapp vorderseitig markanter dynamischer Hebungsantrieb generiert
werden, der zum Abend hin auch zunehmend über dem Vorhersagegebiet wirksam
werden kann. Solch kleinräumige Entwicklungen bereiten auch den inzwischen
hochaufgelösten Modellen oft noch große Schwierigkeiten, da unklar ist, ob
eventuelle Frontalwellen- bzw. Bodentiefentwicklungen mit diesem Hebungsdargebot
gut korrelieren können oder eben nicht.
Auch bei der aktuell zu erwartenden Entwicklung ist das der Fall. Die im
Tagesverlauf über dem Vorhersagegebiet allmählich nach Nordosten vorankommende
Warmfront gehört nämlich zu einem langgestreckten Frontenzug, der über
Nordfrankreich südwestwärts bis zu den Kanaren reicht und dabei mehrmals
verwellt. Eine dieser Frontalwellen über der Biskaya dürfte mit dem oben
genannten Hebungsgebiet korrespondieren und ein größeres Entwicklungspotenzial
aufweisen und zieht bis zum Abend Richtung Belgien/NRW. Dabei haben ICON-EU und
IFS eine recht weit südliche Zugbahn auf der Agenda, so dass die Welle nicht
sonderlich gut mit der Kurzwelle in der Höhe interagieren und entsprechend
vertiefen kann. GFS dagegen lässt sie in den Norden der Niederlande ziehen und
simuliert entsprechend eine deutlich kräftigere Entwicklung (Kerndruck abends
bereits etwa 1002 hPa, ICON-EU dagegen 1009 hPa). Diese Unterschiede haben
natürlich deutliche Auswirkungen insbesondere auf die Windprognosen ab den
Abendstunden. Dazu später mehr.
Tagsüber passiert windtechnisch nämlich zunächst noch nicht allzu viel. Dafür
kommen die Niederschläge vorderseitig der Warmfront im Tagesverlauf aber nach
Norden voran, erfassen auch die mittleren Landesteile und erreichen gegen Abend
in etwa die Elbe (nach GFS greifen sie noch etwas weiter nach Norden aus). Vor
allem im Westen und in der Mitte intensivieren sich die Regenfälle im
Tagesverlauf, bis zum Abed fallen dort verbreitet 5 bis 15 l/qm, im westlichen
Bergland bis ins Sauerland bzw. ins Oberbergische vor allem nach Lesart des
ICON-EU auch mehr in 12 Stunden. Im Süden und Südwesten, im Warmsektor der
Welle, klingen die Niederschläge dagegen ab und vor allem an den Alpen und im
Vorland, aber auch in Südbaden kann sich gebietsweise länger die Sonne
durchsetzen.
Nun aber zur Windentwicklung: Auch nach Lesart des ICON-EU und IFS verschärft
sich der Gradient und der Wind frischt aus Süd bis Südwest auf, zumindest auf
den Gipfeln der Mittelgebirge und der Alpen (dort stellt sich leichter Föhn ein)
gibt es nachmittags und abends erste Sturmböen, auf exponierten Gipfeln
eventuell auch schwere Sturmböen. In den Niederungen reicht es dagegen zunächst
wohl noch nicht einmal für steife Böen.
GFS simuliert dagegen ab den Nachmittagsstunden an der Südflanke der Welle von
Rheinland-Pfalz bis ins südliche Niedersachsen verbreitet stürmische Böen,
vereinzelt auch Sturmböen bis in tiefe Lagen. Auch, wenn das Modell mit dieser
Entwicklung ziemlich alleine dasteht, auch UKMO bzw. GEM eher Richtung ICON-EU
tendieren und die Probabilistik ebenfalls so gut wie keine Hinweise auf eine
eventuelle Sturmentwicklung gibt, sollte sie dennoch nicht ganz außer Acht
gelassen werden. Heute Abend wissen wir hoffentlich mehr.
Zu guter Letzt noch die Temperaturen: In den Warmsektor wird nach Süddeutschland
erneut eine Luftmasse subtropischen Ursprungs eingesteuert, die 850
hPa-Temperatur steigt dort auf 5 bis 10 Grad, während sie sonst zwischen 1 und 4
Grad verharrt. Somit liegen die Höchstwerte in weiten Teilen des Landes zwischen
7 und 12 Grad, im Nordosten eher etwas darunter. Im Südwesten und Süden werden
dagegen fast schon frühlingshafte 9 bis 15 Grad erreicht, in Südbaden sowie am
Alpenrand eventuell auch noch etwas darüber.

In der Nacht zum 2. Feiertag zieht die Kurzwelle rasch über Norddeutschland
Richtung Polen. Die korrespondierende Frontalwelle kann sich auch nach ICON-EU
noch etwas entwickeln und schlägt morgens mit einem Kerndruck von etwa 1005 hPa
über dem Nordwesten Polens auf, ähnlich auch nach IFS und UKMO, wobei beide
Modelle eine noch etwas schwächere Entwicklung als das ICON-EU auf der Agenda
haben. GFS lässt dagegen das Tief mit etwa 998 hPa Kerndruck bis zur Südküste
Schwedens vorankommen.
Nach Lesart des GFS werden an der Südflanke des Tiefs weite Teile des Landes
(mit Ausnahme der gesamten Südhälfte und des äußersten Nordens) von einem
ausgewachsenen Sturmfeld überquert mit verbreitet auftretenden Böen Bft 8 bis 9,
auf den Bergen natürlich entsprechend mehr. ICON-EU simuliert dagegen lediglich
in einigen Lee-Lagen der westlichen und mittleren Landesteile steife, maximal
stürmische Böen, IFS ist eher noch etwas defensiver aufgestellt. Für Sturmböen
auf den Bergen reicht es dagegen nach Lesart aller Modelle.
Die Kaltfront der Welle bzw. des Tiefs erreicht noch in etwa die südliche Mitte,
wird dort aber eingebremst und geht in die Warmfront eines weiteren Wellentiefs
über Frankreich über. Vor allem über Norddeutschland bis an den Nordrand der
Mittelgebirge kann es mit Durchzug des Tiefs vorübergehend auch mal kräftiger
regnen, Warnschwellen für Dauerregen werden aber wohl nirgendwo gerissen, meist
werden etwa 5 bis 15 l/qm, stellenweise bis knapp über 20 l/qm in 12 Stunden
simuliert. Bereits im Laufe der zweiten Nachthälfte verlieren die Regenfälle
wieder an Intensität, später beginnt es dann im Südwesten, mit Annäherung der
Frontalwelle über Frankreich, erneut zu regnen. Die Nacht verläuft überall
frostfrei und vor allem im Westen und Südwesten auch sehr mild.

Montag... bzw. bereits in der Vornacht hat sich über dem Seegebiet westlich der
Kanaren ein Cut-Off-Prozess vollzogen, während der restliche Langwellentrog die
Britischen Inseln überquert hat und im Tagesverlauf die Nordsee, abends dann die
Deutsche Bucht erreicht. Stromaufwärts zeichnet sich bereits wieder bis nach
Neufundland eine Zonalisierung ab.
Das Vorhersagegebiet gerät auf die Vorderseite des Troges unterhalb einer wieder
etwas auf Westsüdwest rückdrehenden Höhenströmung.
Im Bodenfeld kommt die über der "südlichen Mitte" schleifende Kaltfront nur
langsam nach Süden voran, wobei die darin eingebettete Frontalwelle im
Tagesverlauf Süddeutschland südwärts überquert und für eine vorübergehende
Intensivierung der Niederschläge sorgt. Eventuell können im Stau des
Schwarzwaldes und später auch des westlichen Oberallgäus erneut Warnschwellen
für markanten Dauerregen erreicht werden, momentan hat das aber lediglich
ICON-EU auf der Agenda, während vor allem GFS die Welle weiter nördlich
durchziehen lässt.
Eine weitere Kaltfront ist dem auf die Deutsche Bucht übergreifenden Trog
vorgeschaltet und greift am Nachmittag auf den Nordwesten des Landes über.
Ausgestattet mit einer doch recht kräftigen Schubkomponente erreicht sie abends
bereits etwa eine Linie Westmecklenburg-Saarland, wobei sie GFS und UKMO
aufgrund der schwächer simulierten bzw. kaum mehr vorhandenen Frontalwelle über
Süddeutschland noch etwas progressiver auf der Agenda haben. Mit Annäherung des
Troges labilisiert die Luftmasse im Bereich der Kaltfront im Tagesverlauf, zudem
verschärft sich die Höhenströmung (teils über 40 kn in 850 hPa). Zudem wird die
frontale Hebung dynamisch vor allem aufgrund von PVA gestützt, so dass sie sich
als durchaus wetterwirksam erweist. Bereits präfrontal setzen auch in Nord- und
Westdeutschland wieder schauerartige Regenfälle, allerdings meist leichter
Intensität, ein, die rasch nach Osten vorankommen. Mit Frontpassage kann dann
bei markanter hochreichender Scherung (15 bis 25 m/s) und auch gut ausgeprägter
Low Level Shear (10 bis 15 m/s) eventuell eine gut definierte Schauerlinie
durchziehen, wobei in Böen kleinräumig eventuell die 850 hPa-Winde mit etwas
Downdraft-Cape-Aufschlag nach unten gemischt werden können, d.h. einzelne
stürmische Böen bzw. Sturmböen nicht ausgeschlossen werden können. Vor allem in
Gewittern könnte das der Fall sein, wobei fraglich ist, ob die Labilität
überhaupt für elektrische Entladungen reicht.
Auch außerhalb der Schauer, bereits weit im Vorfeld der Front, legt der Wind
nach vorübergehender Abnahme etwa ab den Mittagsstunden von Westen her wieder
zu. In den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge und auch der Alpen gibt es
nachmittags und abends verbreitet stürmische Böen bzw. Sturmböen, exponiert auch
schwere Sturmböen. In den Niederungen reicht es präfrontal aber wohl lediglich
in einigen Leelagen für steife Böen aus Südwest. Postfrontal trete dann im
Westen und Nordwesten verbreitet steife Böen, im Nordseeumfeld auch stürmische
Böen aus West bis Nordwest auf.
Der Kaltfront folgt ein Schwall erwärmter maritimer Polarluft, immerhin sinkt
die 850 hPa-Temperatur postfrontal am Abend auf -3 bis -5 Grad. Präfrontal
bleibt es aber mit 0 bis 3 Grad in 850 hPa noch mild und in gut durchmischter
Luftmasse werden somit allgemein Höchstwerte zwischen 8 und 13 Grad erreicht, im
Südwesten vielleicht sogar noch etwas darüber.

In der Nacht zum Dienstag überquert der Höhentrog das Vorhersagegebiet rasch
ostwärts und vorderseitig eines flachen, auf die Nordsee übergreifenden Rückens
stellt sich eine nordwestliche Höhenströmung ein.
Die Kaltfront kommt ebenfalls rasch nach Südosten voran und überquert in der
zweiten Nachthälfte die Alpen. Mit Passage gibt es schauerartige Niederschläge,
die im höheren Bergland in Schnee übergehen, dann aber rasch nachlassen. Für
eine geringe Neuschneeauflage reicht es somit wohl höchstens an den Alpen, aber
auch dort klingen die Niederschläge morgens bei von Westen deutlich steigendem
Luftdruck schnell ab.
Postfrontal gibt es im Norden mit Trogpassage noch einzelne Regen-, Schneeregen-
und Graupelschauer, eventuell auch ein kurzes Gewitter, ansonsten bleibt es
trocken.
Der Wind frischt mit Frontpassage überall vorübergehend mit Böen Bft 7,
vereinzelt Bft 8 auf, auf den Berggipfeln gibt es verbreitet Böen Bft 8 bis 10,
vereinzelt auch mal eine Bft 11. Postfrontal flaut er vor allem in den
Niederungen bzw. im Binnenland rasch wieder ab. Lediglich an den Küsten bleibt
es windig, im Nordseeumfeld kann es auch bis in die Frühstunden noch stürmische
Böen geben.
Ansonsten lockern die Wolken postfrontal rasch auf und in der einströmenden
Polarluft (-3 bis -5 Grad in 850 hPa) kühlt es deutlicher ab als in den
Vornächten. Dort, wo der Wind einschläft, vor allem im Westen, Südwesten und in
der Mitte, gibt es örtlich leichten Frost.


Modellvergleich und -einschätzung
--------------------------------------------------------------
Die Unterschiede bzgl. der Frontalwelle bzw. Tiefdruckentwicklung am morgigen
ersten Weihnachtstag bzw. in der Folgenacht wurden bereits im Text angesprochen.
Eigentlich gilt: GFS gegen den Rest der (Modell)welt, aber ganz außer Acht
sollte man diese Lösung nicht, zumal sie auch nicht unplausibel erscheint.
Ansonsten simulieren die Modelle die Wetterentwicklung recht einheitlich, vor
allem auch, was die Kaltfrontpassage zum Ende der Kurzfrist angeht.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff