DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

26-08-2022 17:01
SXEU31 DWAV 261800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 26.08.2022 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Sommerfinale, sowohl bzgl. Hitze als auch in Form einer ausgewachsenen
Schwergewitterlage. Am Samstag im Nordwesten und Westen, am Sonntag abgesehen
vom Südosten auch in den anderen Landeteilen Wetterberuhigung.

GEWITTER/STARKREGEN (teils UNWETTER):
Heute im Westen und Nordwesten sowie voraussichtlich auch im Alpenvorland nur
vereinzelte Gewitter, lokal eng begrenzt mit Starkregen bis 25 l/qm in kurzer
Zeit, kleinkörnigem Hagel und stürmischen Böen. In den übrigen Landesteilen
dagegen häufig kräftige Gewitter. Dabei Starkregen um 20 l/qm, Hagel (maximal
2-3 cm Durchmesser) und Sturmböen 8-9 Bft wahrscheinlich. Räumlich eng begrenzt
Unwettergefahr vor allem durch Starkregen mit mehr als 25 l/qm in kurzer Zeit.
Auch extreme Unwetter mit mehr als 40 l/qm binnen kurzer Zeit möglich. Zudem
gebietsweise größere Hagelansammlungen nicht ausgeschlossen.
In der Nacht zum Samstag im Süden und Osten, teils auch noch in der Mitte
weitere Gewitter mit Starkregen, Unwetter nach wie vor möglich. Teils auch
mehrstündiger Starkregen mit Mengen über 35 l/qm innerhalb weniger Stunden.
Im Westen und Nordwesten dagegen nur sehr geringe Wahrscheinlichkeit für Schauer
und Gewitter.
Am Samstag im Osten und Süden sowie in der östlichen Mitte weitere Gewitter oder
ungewittrige Regenfälle. Nach wie vor Starkregengefahr bis in den (extremen)
Unwetterbereich von mehr als 25 (40) l/qm binnen kurzer Zeit bzw. mehr als 35
(60) l/qm binnen weniger Stunden. In der Nacht zum Sonntag von Vorpommern bis in
die Lausitz hinein andauernd. Auch im Südosten und vor allem am Alpenrand noch
weitere Starkregenfälle, anfangs auch mit Gewittern durchsetzt. Dort jedoch
abnehmende Wahrscheinlichkeit für unwetterartige Regenmengen.
Am Sonntag im Südosten und dort vor allem an den Alpen Gewittertätigkeit noch
einmal auflebend, teils auch mehrstündige Starkregenfälle, Unwetter nur noch
wenig wahrscheinlich. In der Nacht zum Montag auch dort alsbald abklingend. Am
Montag am Alpenrand mit geringer Wahrscheinlichkeit am Alpenrand und dort nach
Osten hin noch einmal Gewitter.

WIND:
Montagfrüh und am Vormittag an der Ostseeküste vor allem zwischen Rügen und
Odermündung stürmische Böen Bft 8, in exponierten Lagen Sturmböen Bft 9, zum
Mittag bereits wieder abflauend.


Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
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Aktuell ... liegt Deutschland an der Vorderseite eines vom Seegebiet östlich von
Island bis in die Biskaya reichenden Troges. Dieser wird von einem breiten
Höhenrücken blockiert, der sich über Osteuropa bis zur Barents-See aufwölbt.
Südlich davon lässt sich ein auffüllendes Höhentief finden, so dass sich die
Lage vorerst als relativ stabil erweist.
In der trogvorderseitigen südwestlichen Strömung hat sich eine flache
Tiefdruckrinne gebildet, die mit feuchtwarmer und labil geschichteter Luft weite
Teile Deutschlands erfasst hat. Diese Luftmasse weist extreme Werte für den
Flüssigwassergehalt (40 bis 45 mm) und die bodennahe spezifische Feuchte (bis 15
g/kg) auf, wie die bisher selten in diesem Sommer zu finden waren. CAPE erreicht
1000 bis 2000, im Osten bis 2500 J/kg. Da sich diese Rinne in einen Bereich
vorgearbeitet hat, der dynamisch als Niemandsland zu bezeichnen ist, ist die
Hebung nicht allzu ausgeprägt, von Scherung ganz zu schweigen. Demzufolge ist
der Organisationsgrad gering, meist handelt es sich um Einzel- oder
Multizellengewitter, die sich im Süden kaum, im Osten jedoch allmählich nach
Nord-Nordwesten verlagern. Auch wenn den Gewitterzellen keine lange Lebensdauer
beschieden ist, so reicht es doch für heftige Starkniederschläge bis weit in den
(extremen) Unwetterbereich hinein. Der Gehalt an niederschlagbarem Wasser (PPW)
ist ein guter Anhaltspunkt für die zu erwartenden Niederschläge, wenn sich die
Gewitter wie im Nordosten einigermaßen verlagern. Ist dies nicht der Fall wie in
den anderen Landesteilen, können die PPW-Werte übertroffen werden.
Niederschlagssummen bis über 50 mm innerhalb weniger Stunden (von denen das
meiste in wesentlich kürzerer Zeit fällt) sind bereits beobachtet worden. Für
größeren Hagel ist die Scherung zu gering, Ansammlungen kleineren Hagels sind
jedoch durchaus vorstellbar. Auch das Potential für (schwere) Sturmböen ist als
gering anzusehen.
Eine Ausnahme stellt der Nordwesten und der äußersten Westen Deutschlands dar.
Auf diese Gebiete hat die Kaltfront, die dem o.g. Trog vorgelagert ist,
übergegriffen. Bereits an der Vorderseite der Front hat eine Drehung der Winde
auf Nordwest eingesetzt. In diesen Gebieten ist bereits eine Stabilisierung
erfolgt. Präfrontales Absinken sorgt für größere Auflockerungen. Abgesehen von
einzelnen, aber wesentlich schwächeren Gewittern im Frontbereich bleiben diese
Regionen von konvektiven Umlagerungen verschont bzw. gehen, bezogen auf
Niederschlag, (mal wieder) leer aus.

In der Nacht zum Samstag arbeitet sich der Trog etwas nach Osten voran, wodurch
die südwestliche Strömung über Mitteleuropa aufsteilt. Ein kurzwelliger Anteil
läuft relativ weit südlich in Richtung Westalpen ab. Als Folge setzt die Hebung
weiter östlich an, d.h. im Bereich der dann über dem Nordosten Deutschlands
liegenden Tiefdruckrinne. Mit dem Ergebnis, dass die Niederschläge in
mehrstündigen (und anfangs noch gewittrigen) Starkregen übergehen. Dabei werden
je nach Modell und Modelllauf die Niederschlagsmaxima in unterschiedlichen
Regionen erwartet. Favorisiert sind Mecklenburg, das größere Harz-Umfeld und
Teile von Sachsen, wo 6-std. Signale bis in den extremen Unwetterbereich gezeigt
werden. Aber auch in den südlichen und südwestlichen Landesteilen, wo der in
Richtung Westalpen ablaufende Kurzwellentrog Hebung induziert, könnte sich die
Gewittertätigkeit noch einmal intensivieren. Zudem kommt noch kein
Luftmassenwechsel in Gang, so dass auch dort auch in der zweiten Nachthälfte
noch (mit zumindest anfangs gewittrigen) Starkregenfällen zu rechnen ist. Auch
wenn es dort nicht mehr für Regenmengen im extremen Unwetterbereich reicht, so
sind dennoch mehrstündig bis um 40 mm vorstellbar.
In den nordwestlichen und westlichen Landesteilen sollte dagegen sollte eine
weitere Entspannung erfolgen.

Samstag ... setzt sich in unteren Troposphärenschichten eine schwache, aber
stark mäandrierende westliche Strömung durch, in welcher der o.g. Kurzwellentrog
von den Westalpen über Süddeutschland und Tschechien nach Nordosten abläuft.
Vorderseitig wird über dem Nordosten Deutschlands, etwa von der Ostsee bis in
die Lausitz hinein, Hebung generiert. Der Haupttrog kommt dagegen lediglich bis
in die mittlere Nordsee voran, dessen Achse erreicht bis zum Abend die Ardennen,
so dass Deutschland noch an dessen Vorderseite und somit unter einer noch etwas
aufsteilenden südwestlichen Strömung verbleibt.
Dies lässt die Kaltfront nur sehr zögernd vorankommen, so dass sich lediglich
von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Hessen, NRW bis nach Rheinland-Pfalz
stabil geschichtete und wesentlich trockenere Luft durchsetzt. Im Nordwesten und
im äußersten Westen sind daher größere Auflockerungen auch am
wahrscheinlichsten.
Wenngleich sich die Tiefdruckrinne bis zum Abend nach Nordwestpolen verlagert,
so ändert sich in den östlichen, mittleren und südlichen Landesteilen die
Beschaffenheit der Luftmasse nur wenig. Lediglich CAPE wird nicht mehr so viel
generiert, was der Bewölkung zuzuschreiben ist, die aus den vorherigen
konvektiven Umlagerungen resultiert. Demzufolge werden sich zwischen Ostsee und
Erzgebirgsraum bzw. Lausitz erneut Gewitter bis hin zum (extremen) Unwetter
durch heftigen Starkregen entwickeln. Teils werden auch (extreme)
Unwetterschwellen durch mehrstündigen Starkregen überschritten.
Als weiterer Schwerpunkt der Gewittertätigkeit lässt sich der Süden Deutschlands
ausmachen, genauer gesagt die Gebiete vom nordöstlichen Baden-Württemberg und
den südwestdeutschen Mittelgebirgen bis nach Oberfranken sowie der Alpenrand.
Dort ist zwar mit 30 bis über 35 mm nicht mehr so viel Flüssigwasser in der
Troposphäre wie im Nordosten, auch wird weniger CAPE bereitgestellt, aber ein
weiterer, relativ weit südlich ablaufender Kurzwellentrog spendiert dort Hebung,
was gegenüber heute eine Verstärkung der Gewittertätigkeit bis hin zum Unwetter
erwarten lässt. Auch in diesen Gebieten sollten Niederschlagssummen (teils auch
durch mehrstündige und wiederholte Ereignisse) bis in den Unwetterbereich hinein
zustande kommen, wenngleich dort die Wahrscheinlichkeit für extrem zu bewarnende
Niederschlagssummen nicht so hoch ist wie im Nordosten Deutschlands. Nach wie
vor gilt für alle Gebiete Deutschlands, die von Gewittern betroffen werden, dass
Fokus auf heftigen Starkregen zu legen ist. Größerer Hagel kommt aufgrund der
faktisch nicht vorhandenen Scherung nicht in Frage, auch Sturmböen sind von
untergeordneter Bedeutung. Aufgrund vorheriger Niederschläge ist die untere
Troposphäre hierzu bereits zu sehr angefeuchtet, d.h. der "trockene Fuß" ist
größtenteils nicht mehr vorhanden.
Die Tageshöchsttemperaturen ergeben ein relativ ausgeglichenes Bild und
erreichen 22 bis 27, in Nordseenähe Werte um 20 Grad.

In der Nacht zum Sonntag greift der Haupttrog nun endlich auf den Norden
Deutschlands über. Da dieser Trog von kräftiger Kaltluftadvektion überlaufen
wird, dürfte dessen Übergreifen ohne nennenswerte Wetterwirksamkeit erfolgen.
Zwar kommt Scherung auf, die Schichtung wird labil, aber die positive
Vorticitayadvektion wird komplett kompensiert. Da kann auch der latente
Wärmestrom von der Nordsee nichts ausrichten, so dass selbst an der Küste kaum
Schauer auftreten sollten. Absinken lässt, ausgehend von einem Hoch südwestlich
von Island einen Keil bis in den Westen Deutschlands ausgreifen. Zwischen diesem
Keil und dem sich dann nach Bornholm verlagernden Tief kommt ein (für diese
Jahreszeit) kräftiger Gradient zustande, was im Norden und Nordosten
Deutschlands den Wind aus Nordwest auffrischen lässt. An der Nordseeküste sind
dann Böen bis Bft 7 zu erwarten.
Durch den Trog wird dann die feuchtwarme Luft endgültig nach Polen abgedrängt.
Bis dahin sind etwa von Vorpommern bis in die Niederlausitz hinein noch weitere
(anfangs vielleicht auch noch gewittrige) Starkniederschläge zu erwarten,
wodurch zumindest in der ersten Nachthälfte über mehrere Stunden hinweg noch
unwetterartige Regenmengen zusammenkommen können, aber bis Sonntagfrüh sollte
die Unwettergefahr allmählich geringer werden. Da der auf Deutschland
übergreifende Trog nicht allzu weit nach Süden reicht, lässt südlich der
Mainlinie der Luftmassenwechsel auf sich warten. Dort liegt der Gehalt an
niederschlagbarem Wasser nach wie vor bei 30 bis 35 mm, ein relativ weit südlich
ablaufender Kurzwellentrog sorgt für Hebung, als Folge treten auch in diesen
Gebieten noch (zumindest anfangs von Gewittern begleitete) Starkniederschläge
auf. Allerdings ist dort die Wahrscheinlichkeit für unwetterartige Regenmengen
geringer als im äußersten Nordosten. Auszuschließen sind Mengen über 35 mm
innerhalb weniger Stunden dennoch nicht.
Ansonsten bleibt es weitgehend niederschlagsfrei, gebietsweise stellen sich
Auflockerungen ein. Dabei ist die Nebelneigung aufgrund des vorhandenen
Gradienten gering.

Sonntag ... überquert der Trog weitgehend den Norden Deutschlands, so dass das
Tief über Bornholm, das aus der einstigen Tiefdruckrinne hervorging, in
entwicklungsgünstige Position gelangt. Die feuchtlabile Luft liegt inzwischen
über Polen und der Ostsee, allerdings können durch um dieses Tief herumgeholte
feuchtlabile Luft vor allem an der mecklenburgischen Ostseeküste Schauer oder
kurze Gewitter ausgelöst werden. Die Schichtung ist hierzu noch hinreichend
labil; auch ein paar hundert J/kg CAPE werden generiert.
Reste feuchtlabiler Luft sind auch noch in der Donauregion und südlich davon zu
finden. Die Kaltfront, die dem Trog vorgelagert ist, hat zwar schleifend die
Mittelgebirgsschwelle überquert, ist dann aber unter antizyklonalen Einfluss
gelangt und hat sich somit weitgehend aufgelöst. Daher ist die Luftmasse in
diesen Gebieten nicht ausgeräumt, sondern nur durch Entrainmentprozesse etwas
entschärft worden. Auch wenn sich in diesen Gebieten kaum noch Hebung
diagnostizieren lässt, so können sich dennoch im Tagesverlauf Gewitter mit
Starkregen entwickeln. Allerdings ist die Gefahr von Unwettern (auch am
Alpenrand bei mehrstündigen Starkregenereignissen) nur noch gering.
Im weitaus größten Teil Deutschlands, d.h. vom Westen über die Mitte
Deutschlands bis nach Brandenburg und zur Neiße, erfolgt, gestützt durch den
sich weiter nach Osten ausweitenden Bodenhochkeil, Absinken, was längere sonnige
Abschnitte zur Folge hat. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 20 bis 25, in
tieferen Lagen südlich der westlichen Mittelgebirge bis 28 Grad.

In der Nacht zum Montag verabschiedet sich der Trog nach Polen, gefolgt von
einem abflachenden Rücken, der sich Deutschland nähert. Hierdurch wird der
ausgehend von dem Hoch östlich von Island ausgehende und bis nach Deutschland
reichende Keil zusätzlich gestützt. Absinken in dessen Bereich lässt den Himmel
verbreitet aufklaren. Vorzugsweise im Süden, wo die Luftmasse noch am
feuchtesten ist, können sich flache Nebelfelder bilden. Die Konvektion sollte
selbst am östlichen Alpenrand bis spätestens Mitternacht weitgehend zum Erliegen
kommen.
Im Nordosten Deutschlands macht sich noch das von Südschweden ostwärts ziehende
Bodentief bemerkbar, das mit dem korrespondierenden Höhentrog und dem darin
eingelagerten Höhentief eine nahezu senkrechte Achsenlage aufweist. An der
Ostseeküste können noch einzelne, zwischen Rügen und Odermündung vermehrt
Schauer auftreten; zudem frischt an der gesamten Ostseeküste der Wind aus
Nordwest mit Böen bis Bft 7, an der Vorpommerschen Ostseeküste auch mit
Sturmböen Bft 8/exponiert Bft 9, auf. Bei längeren Aufklaren sind dann
einstellige Temperaturminima vorstellbar.

Montag ... beginnt sich das östlich von Südschweden liegende Bodentief
aufzufüllen. Der Gradient wird demzufolge auseinandergezogen. Bis gegen Mittag
können an der Ostseeküste noch Böen bis Bft 7 und anfangs auch noch stürmische
Böen auftreten, danach ist der Wind wahrscheinlich nicht mehr warnrelevant. Von
der Nordsee kommend greift dann ein sich abschwächender flacher Rücken auf
Deutschland über. Vielmehr ist diese Struktur Bestandteil einer west-
südwestlichen Strömung, die sich an der Südflanke eines blockierenden Hochs mit
Schwerpunkt zwischen Schottland, Island und Südnorwegen nach Ost-Nordost
durchsetzt und als schwächerer Ast der Frontalzone zu sehen ist, die durch das
blockierende Hoch aufgespalten wird. Insgesamt ist die Strömung zu schwach, als
dass sich nennenswerte dynamische Antriebe finden lassen. Folglich zeigen sich
auch bei dem über Deutschland liegenden Keil Abschwächungstendenzen.
Insgesamt ändert sich die Verteilung der Luftmassen nur wenig. Ganz im Süden ist
nach wie vor noch etwas feuchtere und auch labilere Luft vorhanden, so dass sich
an und in den Alpen erneut einzelne Gewitter (mit Starkregen, aber sehr
wahrscheinlich ohne unwetterartige Mengen) entwickeln können.
Auch im Norden und Nordosten ist die Strömung noch leicht zyklonal, wodurch an
der Ostsee (vor allem an der Vorpommerschen Küste), mit geringerer
Wahrscheinlichkeit auch an der Nordseeküste, einzelne Regenschauer zustande
kommen können. Ausgehend hiervon können auch ein paar kompaktere Wolkenfelder
(wahrscheinlich Sc Cu gen, teils auch mehrschichtig) bis ins norddeutsche
Binnenland ausgreifen.
Im weitaus größten Teil Deutschlands hält sich, bedingt durch den sich wenn auch
abschwächenden Bodenhochkeil, antizyklonaler Einfluss, wodurch sich längere
sonnige Abschnitte einstellen.
Während im Norden und in der Mitte Deutschlands Tageshöchsttemperaturen zwischen
20 und 24 Grad zu erwarten sind, werden im Westen und Süden 25 bis 29 Grad
erreicht. Dabei wird es an Ober- und Hochrhein am wärmsten.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die vorliegenden Modelle stützen weitgehend die oben beschriebene Entwicklung.
Anhand der synoptischen Basisfelder lassen sich kaum prognoserelevanten
Unterschiede ableiten. Externe Modelle (EZMW, GFS) lassen das Bodentief über der
Ostsee etwas rascher nach Osten abziehen, UK10 zeigt hier eine eher verzögerte
Variante. Von dem am Montag auf Deutschland übergreifenden flachen Rücken (der
selbst nach ICON kaum zu finden ist) lassen die anderen Modelle nur eine relativ
glatte, aber ebenfalls schwache west- südwestliche Strömung übrig. Auf die
Finalprognose hat dies jedoch keinen Einfluss.
Größere Unterscheide zwischen den einzelnen hochauflösenden Modellen und
Modellläufen ergeben sich hinsichtlich der Lage der Starkniederschläge bis in
den Samstag hinein. Hier ist, wie üblich bei derartigen Lagen, Nowcasting
unverzichtbar. Erst im Laufe des Samstags erfolgt eine Angleichung der
Vorhersagen bzgl. der Maxima der Starkniederschläge.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Thomas Schumann