DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

07-08-2022 07:01
SXEU31 DWAV 070800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 07.08.2022 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
BM

Keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... erstreckt sich vom Nordatlantik eine Hochdruckbrücke über
Norddeutschland nach Osten. Sie wird gestützt von einem Keil über Westeuropa und
Kaltluftadvektion, die einen zunächst über Mitteleuropa durchschwenkenden, nicht
wetteraktiven Höhentrog überläuft. Die eingeflossene kühle Luftmasse erwärmt
sich tagsüber kräftig, trocknet aber auch weiter aus. Allenfalls harmlose
lockere Quellwolken bilden sich im Tagesverlauf, reichen aber auch nur bis an
die in 800 hPa liegende Absinkinversion. Besonders über der Mitte und dem Süden
scheint die Sonne von einem fast wolkenfreien Himmel.
Ein schwaches Frontensystem bewegt sich derweil von der Nordsee über Dänemark
zur Ostsee, womit etwas feuchtere Luft in den Norden Deutschlands gelangt. Damit
verbunden limitieren dort ein paar dichtere Wolken den Sonnenschein, vereinzelte
sehr schwache Schauer bleiben die Ausnahme.
Die über den Südalpen liegenden Frontreste und an die Alpen gerückte Reste der
feuchten Luft sorgen für mehr Bewölkung im südlichen Alpenvorland, regnen wird
es wahrscheinlich kaum.

Bei kräftiger Einstrahlung und leichtem Absinken liegen die Temperaturen in 850
hPa zwischen 5°C über dem Norden und 12°C über dem Süden. Damit steigen die
Temperaturen gegenüber Samstag wieder etwas an, auf Höchstwerte von 24 und 28°C.
Im Südwesten können sie knapp darüber liegen, kühler ist es an den Alpen und
ganz im Norden unter den Wolken.

In der Nacht zum Montag zieht der Höhentrog ab, auf seiner Rückseite gelangt
eine schwache Kaltfront von Nordwesten her nach Schleswig-Holstein. An dieser
kann es einzelne Schauer geben. Auch an den Alpen halten sich dichte Wolken. Im
übrigen Land ist der Himmel klar. Unter der Hochdruckbrücke ist es oft
schwachwindig oder windstill mit kühlen 15 bis 7°C als Tiefstwerten. Am Boden
geht es gebietsweise auf unter 5°C.


Montag... schiebt sich von Westeuropa ein Höhenrücken zur Nordsee, der der Lage
in der mittleren Troposphäre einen deutlich antizyklonaleren Stempel aufrückt.
Bodennah weitet sich die Hochdruckzone nach Skandinavien und Nordwestrussland
aus und verschiebt ihre Divergenzachse etwas nach Norden. Der schwache Wind
kommt ganz im Norden aber weiter aus Nord bis Nordwest, viel zur Sache tut das
aber nicht. Ganz makellos zeigt sich die Brückenlage aber dann doch nicht, da
über Norddeutschland noch die Reste der Kaltfront in Form einiger Wolken liegen,
die erstmal aufgelöst werden wollen. Zunächst kann es im Norden auch ein paar
Tropfen Regen geben, später bekommen die Wolken immer größere Lücken und die
Sonne setzt sich besser durch.
Auch an den Alpen lagert noch feuchtere Luft, in der es mehr Quellwolken, aber
keine Schauer gibt, da auch dort das Absinken wirksam ist, was die mittlere
Troposphäre ausgetrocknet und stabilisiert hat. Ansonsten gibt es in der
trockenen Luftmasse einen häufig sonnigen oder allenfalls gering bewölkten Tag.

Absinken und Einstrahlung sorgen für weiteren leichten Temperaturanstieg, so
dass im Südwesten wieder die ersten 30er auftauchen. Sonst sind es meist 25 bis
29°C, im Norden 21 bis 25°C.
Der Nordostwind frischt im Südwesten etwas deutlicher auf mit einigen starken
Böen, exponiert sind im Bergland steife Böen möglich, das "Zücken gelber Karten"
wird nicht nötig.

In der Nacht zum Dienstag ändert sich nicht viel. Sie wird bei wenigen Wolken
etwas milder mit meist 16 bis 8°C. In Großstädten und in höheren Lagen des
Südwestens liegen die Minima noch etwas höher.


Dienstag... liegt Deutschland nahe dem Höhenrücken, der sich von Südwesteuropa
zur Ostsee erstreckt. Das Bodenhoch dehnt sich vom Seegebiet um die Azoren bis
in die Barentssee aus, wobei die Achse über die Nordsee und Südskandinavien
läuft. Damit herrschen bei uns weiterhin schwache nördliche bis östliche Winde
und Absinken. Verbunden mit der kräftigen Einstrahlung sorgt das für einen
weiteren leichten Temperaturanstieg auf 9 bis 14°C in 850 hPa. Etwas
Quellbewölkung bildet sich über dem Norden und Osten in der labilen Schicht bis
750 hPa, sonst scheint in sehr trockener Luft anhaltend die Sonne.
Verbreitet steigt die Temperatur auf 25 bis 31°C, rund um die See auf 23 bis
25°C. Aufgrund der einigermaßen kühlen Nächte und der niedrigen Taupunkte bleibt
die Wärmebelastung überschaubar. Der Nordostwind ist im Süden etwas flotter
unterwegs, einzelne 7er Böen sind exponiert, wie am Vortag, nicht
ausgeschlossen, gewarnt werden muss das nicht.

Die Nacht zum Mittwoch bringt nichts Neues. Es gibt so gut wie keine Wolken und
es kühlt recht kräftig ab.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren Ablauf ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner