DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

17-04-2022 17:01
SXEU31 DWAV 171800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 17.04.2022 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Zu Ostern noch ruhige Hochdruckrandlage mit (tendenziell abnehmender)
Nachtfrostgefahr.
Ab Dienstag von Osten her unbeständiger und etwas Niederschlag möglich, aber
voraussichtlich keine markanten Wetterereignisse.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
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Aktuell ... weist die Geopotenzialverteilung über dem ostatlantisch-europäische
Raum ein Omega-artiges Muster auf: Einem Höhenkeil, der sich von der Iberischen
Halbinsel über Frankreich, Benelux, die Nordsee und Skandinavien bis zur
Barentssee erstreckt, stehen ein Höhentrog knapp westlich der Britischen Inseln
sowie ein Höhentief mit Drehzentrum im belarus-ukrainischen Grenzgebiet über.
Deutschland befindet sich somit knapp östlich der Keilachse unterhalb einer
nordnordöstlichen Höhenströmung, die mit Passage eines flachen kurzwelligen
Troganteils, der sich im Laufe der Nacht über Süddeutschland und die Alpen
hinweg südwärts verlagert, vorübergehend leicht zyklonal, ansonsten eher glatt
konturiert ist.
Nennenswerten dynamischen Hebungsinput bietet dieser Kurzwellentrog nicht, er
macht sich lediglich anhand einiger dünner Cirrusfelder bemerkbar, die aktuell
vor allem im Südosten und in den mittleren Landesteilen den ansonsten blauen
Himmel zieren.
Während aus dem Höhentrog über Westeuropa ein kurzwelliger Anteil unter
Konturverlust rasch über die Britischen Inseln und den Nordwesten Frankreichs
hinweg nordost- später nordwärts geführt wird, wandert das Höhentief nur sehr
zögerlich südwestwärts und befindet sich mit seinem Drehzentrum Montagfrüh noch
immer über der Westukraine, wobei es mehr und mehr zum Kaltlufttropfen mutiert.
Insgesamt weitet es sich aber dennoch ein wenig nach Westen aus, so dass der
Höhenkeil vor allem über dem westlichen Mitteleuropa etwas in die Zange genommen
wird und sich letztendlich eine eigenständige Höhenantizyklone über
Südskandinavien abspaltet.
Keil und Höhenhoch stützen nach wie vor ein umfangreiches Bodenhoch, das weite
Teile Mitteleuropas und Skandinaviens überdeckt und bis in den Westen/Nordwesten
Russlands reicht. Es schwächt sich insgesamt etwas ab und verlagert seine
Schwerpunkte ein wenig nach Norden (mit noch geschlossenen 1025 hPa-Isobaren am
Montagfrüh über Südnorwegen und der südöstlichen Ostsee), an dessen Südostflanke
gelangt aber nach wie vor sehr trockene Festlandsluft ins Vorhersagegebiet.
Diese weist vielerorts negative Taupunkte auf und ist in der Osthälfte mit 850
hPa-Temperaturen zwischen -3 und 0 Grad aufgrund der Nähe zum Kaltlufttropfen
niedertroposphärisch kälter als im Westen (0 bis knapp +4 Grad).
Entsprechend verläuft die Nacht gering bewölkt oder klar, ein paar lockere,
teils mehrschichtige Wolken ziehen am ehesten von Polen her in die Osthälfte
(v.a. Lausitz). Somit steht erneut eine recht kalte Nacht ins Haus, vor allem im
Osten und Süden gibt es verbreitet leichten Frost zwischen 0 und -3 Grad, im
Westen und Nordwesten wohl lediglich in ungünstigen Lagen, dort sowie an den
Küsten liegen die Tiefstwerte meist zwischen 6 und 0 Grad.
Der Wind spielt warntechnisch meist keine Rolle mehr. Lediglich in den Kammlagen
des Schwarzwaldes kann es durch lokale Low Level Jets noch einmal steife bis
stürmische Böen (Bft 7 bis 8) aus Ost geben.

Montag ... bleibt der Kaltlufttropfen über der Westukraine quasistationär, nimmt
aber bis zum Abend mit einem nach Norden, zum Baltikum, gerichteten, recht
scharfen und kurzwelligen Randtrog eine meridionale Ausrichtung an.
Der Höhentrog über Westeuropa mag auch nicht so recht Richtung Kontinent
vorankommen und verlagert sein Drehzentrum ins Seegebiet nördlich von
Schottland, wobei dessen Hauptachse unter Amplifizierung bis zum Abend nach
Irland bzw. ins Seegebiet westlich der Biskaya und zur portugiesischen Küste
vorankommt.
Der quasistationäre Höhenkeil wird somit zwar ein wenig in die Zange genommen
und erleidet etwas Substanzverlust, hält aber jegliches frontales Geschehen
weiter westlich vom Kontinent fern. Dessen Achse erreicht zu Tagesende eventuell
bereits den äußersten Nordwesten des Landes, somit bleibt das Vorhersagegebiet
nach wie vor unterhalb relativ glatten nordnordöstlichen Höhenströmung, die sich
noch etwas nach Westen vorarbeiten kann, wobei flache kurzwellige Troganteile
ihr einen leicht zyklonalen "Touch" verleihen.
Das Bodenhoch schwächt sich somit weiter ab und zieht sich weiterhin sehr
langsam nach Nordosten zurück, während der Druckfall von Südwesten her über dem
Vorhersagegebiet ebenfalls sehr moderat ausfällt. Somit weicht der Gradient über
dem Vorhersagegebiet weiter auf, so dass der Wind zwar tagesgangbedingt wieder
aus Ost auffrischt, aber bei Weitem nicht mehr so wie am Vortag.
Die flachen Kurzwellen generieren aufgrund von PVA zwar etwas Hebung, das macht
sich aber lediglich in Form hoher Wolkenfelder sowie eines leichten Anhebens der
Inversion von Osten her auf etwa 800 bis 750 hPa bemerkbar. Darunter können sich
von Polen her flache Quellwolken ausbreiten, die eventuell auch noch auf die
mittleren Landesteile, also etwas weiter nach Westen als am heutigen Sonntag,
ausgreifen.
Ansonsten scheint aber überwiegend die Sonne, in der Westhälfte auch von einem
erneut wolkenlosen Himmel.
Am Charakter der kontinentalen Luftmasse ändert sich nur wenig, in 850 hPa
bewegen sich die Temperaturen nach wie vor zwischen -2 Grad an Oder bzw. Neiße
und +4 Grad im äußersten Westen bzw. Nordwesten. Das reicht erneut für
Höchstwerte zwischen 10 und 15 Grad im Osten bzw. Südosten und zwischen 15 und
knapp 20 Grad in der Westhälfte.

In der Nacht zum Dienstag setzt sich der Substanzverlust des Höhenkeils über dem
westlichen Mitteleuropa (vor allem über Benelux und dem Grenzgebiet zum
Vorhersagegebiet) weiter fort. Das liegt einerseits am Höhentrog über West- bzw.
Nordwesteuropa, aus dem im Laufe der Nacht ein Höhentief unmittelbar südlich von
Irland abtropft, andererseits aber auch an unserem Kaltlufttropfen über
Osteuropa, der sich mit seinem Drehzentrum in etwa nach Zentral- bzw.
Südostpolen vorarbeitet. Mitentscheidend ist aber vor allem der nach Norden
gerichtete Randtrog, der über Nordpolen nach Westen vorankommt und sich morgens
mit seiner Achse bis zur Odermündung bzw. zur südlichen Ostsee erstreckt.
Dadurch verschärft sich vor allem über dem Osten des Vorhersagegebietes die nun
mehr und mehr auf Nord drehende Höhenströmung und ist zunehmend diffluent
konturiert. Trogvorderseitig kommt PVA-induzierte Hebung ins Spiel und somit
kommen dichte, mehrschichtige Wolkenfelder nun auch weiter nach Westen voran.
Vor allem in der Lausitz, eventuell auch im Südosten Bayerns kann es in den
Frühstunden eventuell auch etwas regnen, in den Kammlagen des Zittauer Gebirges
sind bei -4 Grad in 850 hPa sogar ein paar Schneeflocken nicht ausgeschlossen.
Auch von Westen her nähern sich erste hohe Wolkenfelder, allerdings vermag das
Frontensystem des mit dem Höhentrog korrespondierenden Tiefs knapp südöstlich
von Island über der westlichen Nordsee bzw. dem Westen Frankreichs mit dem
Abtropfprozess nicht so recht nach Osten voranzukommen und verwellt zudem.
Dennoch wird es wohl am ehesten im Westen und Nordwesten, eventuell auch im
Norden bzw. in den mittleren Landesteilen einen mehr oder weniger breiten
Streifen mit noch überwiegend geringer Bewölkung geben. Zudem kann sich
niedertroposphärisch aus dem Kaltlufttropfen heraus von Osten her allmählich
kühlere Luft ins Vorhersagegebiet vorarbeiten; in 850 hPa sinkt die Temperatur
bis Dienstagfrüh auf Werte zwischen -4 Grad an Oder bzw. Neiße und +3 Grad ganz
im Westen. Somit liegen die Tiefstwerte, je nach Bewölkungsverhältnissen, meist
zwischen 5 und -1 Grad. Frost gibt es vor allem dort, wo es länger klar bleibt.


Dienstag ... kommt der Randtrog über dem Westen Polens und der Osthälfte
Deutschlands nach Südwesten, später nach Süden voran und erreicht die mittleren
Landesteile, wodurch der elliptisch geformte Kaltlufttropfen eine meridionale
Ausrichtung annimmt. Er ist zu Tagesende mit mehreren Drehzentren ausgestattet
und erstreckt sich von Bulgarien über Rumänien und die Slowakei bis nach
Tschechien. Damit stellt sich trogvorderseitig über dem Osten und später vor
allem über dem Südosten des Landes eine stark diffluent konturierte
nordwestliche Höhenströmung ein, wobei PVA nun verstärkt synoptisch-skalige
Hebung generiert.
Das Höhentief im Westen verlagert sich langsam südwärts zur Biskaya, wodurch auf
dessen Vorderseite über Südwesteuropa verstärkt Druckfall einsetzt und sich bis
zum Abend ein flaches Bodentief über Südostfrankreich etabliert. Die
Potenzialbrücke über Ostfrankreich und Benelux wird weiter abgebaut, während
sich die Höhenantizyklone über Skandinavien verstärkt und ebenso ein zur Nordsee
gerichteter Höhenkeil. Somit entsteht eine langgezogene Hochdruckzone im
Bodenfeld, die vom Azorenhoch ausgehend über den Norden der Britischen Inseln
und weiten Teilen Skandinaviens bis nach Russland reicht. An dessen Südflanke
kann sich die östliche Grundströmung über dem Vorhersagegebiet wieder etwas
verstärken, wodurch vor allem im Südosten eine Gegenstromlage in Gang kommt, was
zu einer Intensivierung der noch etwas nach Westen und Süden ausgreifenden
Niederschläge führt. Betroffen davon sein dürften die Südhälfte Brandenburgs,
der Südosten Sachsen-Anhalts, Ostthüringen, weite Teile Sachsens sowie der Osten
Bayerns, wobei es nach Passage der Trogachse am späten Nachmittag und Abend in
Brandenburg und Sachsen von Nordosten her wohl wieder aufhört zu regnen. Meist
fallen bis zum Abend maximal wenige l/qm, im Erz- und Zittauer Gebirge sowie in
Ostbayern eventuell bis 5 l/qm, im Chiemgau und Berchtesgadener Land simulieren
einige Modell(läufe) sogar 5 bis über 10 l/qm, wobei sich die Modelle bzgl. der
räumlichen Verteilung und Intensität der Niederschläge nicht mehr allzu sehr
unterscheiden (aktuell lässt ICON-EU die Niederschläge wieder etwas weiter nach
Osten ausgreifen als GFS und vor allem als IFS von 00 UTC).
Insbesondere im Südosten verstärkt sich niedertroposphärisch die Advektion
kälterer Luftmassen von Osten her noch etwas, vor allem im östlichen Bergland
sowie im ostbayerischen Mittelgebirgsraum sinkt die 850 hPa-Temperatur auf etwa
-2 bis -5 Grad, so dass, je nach Intensität, oberhalb von etwa 600 bis 800 m
auch die feste Phase ins Spiel kommt. Für mehr als ein paar Zentimeter
Nassschnee in den höchsten Kammlagen des Erzgebirges bzw. des Bayerwaldes wird
es aber wohl nicht reichen, im Chiemgau und Berchtesgadener Land liegt die
Schneefallgrenze eher noch bei 1000 m oder knapp darüber.
Der Gradient verschärft sich ebenfalls, so dass der Wind im Tagesverlauf aus Ost
bis Nordost auffrischt. Warnrelevant mit Böen Bft 7 dürfte er aber, abgesehen
von einigen Höhenlagen bzw. der vorpommerschen Ostseeküste nicht werden.
Insgesamt weiten sich die Wolkenfelder nun über die Mitte weiter nach Westen und
Südwesten aus, bekommen dort und auch im Norden aber immer größere Lücken und
von der Tiefdrucktätigkeit über West- bzw. Südfrankreich bekommt man höchstens
ganz im Westen und Südwesten etwas in Form hoher Wolkenfelder mit. Somit steht
in der gesamten Westhälfte, aber auch in weiten Teilen Norddeutschlands erneut
ein recht freundlicher Tag auf der Agenda, wobei allerdings nicht mehr
"Affenhochglanz" herrscht und sich durchaus auch mal lockere Wolkenfelder zeigen
können. Im Osten und Südosten überwiegt dagegen die Bewölkung und vor allem von
der Oberlausitz bis nach Südostbayern dürfte die Sonne kaum Spielanteile haben.
Die kühlere Luftmasse kommt auch nicht so recht in den Westen voran, dort liegen
die 850 hPa-Temperaturen nach wie vor zwischen 0 und +4 Grad, mit den höchsten
Werten jetzt aber eher im Südwesten. Somit sind im Osten und Südosten
Höchstwerte zwischen 10 und 14 Grad, am östlichen Bergland um 8 Grad zu
erwarten, während es im Westen mit 15 bis 19 Grad nach wie vor angenehm mild
bleibt.

In der Nacht zum Mittwoch kommt der in die mittleren Landesteile Deutschlands
reichende Randtrog nach Süden voran. Der Kaltlufttropfen weist nun zwei
Drehzentren auf: Eines über Böhmen bzw. morgens über Oberösterreich, ein
weiteres über dem Westen des Schwarzen Meeres.
Mit der rückseitig des Troges wieder auf Nordost drehenden Höhenströmung werden
die Niederschläge im Laufe der Nacht nach Süden abgedrängt und können sich nach
Lesart des ICON-EU vor allem über dem Süden Bayerns noch etwas nach Westen
ausweiten. Dort werden 1 bis 5 l/qm simuliert, nach ICON-EU im südlichen Vorland
und am Alpenrand 5 bis 10 l/qm, in Staulagen ab den Werdenfelser Land ostwärts
auch mehr. Dabei kommt von Nordosten her die kühlere Luft auch bis zu den Alpen
voran, die 850 hPa-Temperatur sinkt dort auf nahe -4 Grad, so dass es je nach
Intensität bis in die Täler schneien kann. Allerdings gibt es bzgl. der Mengen
in Südbayern noch größere Modelldifferenzen. Vor allem der 00 UTC-Lauf des IFS
hatte auch am Alpenrand nur noch wenige l/qm auf der Agenda, der aktuelle
GFS-Lauf simuliert lediglich im Berchtesgadener Land über 10 l/qm.
An der Nordflanke des Kaltlufttropfens setzt im Osten bzw. Nordosten des Landes
von Polen her mitteltroposphärisch WLA ein, was sich in Form aufziehender
mehrschichtiger Bewölkung bemerkbar macht. Eventuell fällt in Brandenburg bzw.
in Ostvorpommern auch etwas Regen; wenn das überhaupt der Fall ist, bleiben die
Mengen aber gering.
Wettertechnisch ruhig und teils auch gering bewölkt verläuft die Nacht dagegen
im Westen und vor allem auch im Nordwesten des Landes, auch in der Mitte lockern
die Wolken stärker auf. Von der Nordsee her kann sich der dorthin gerichtete
Bodenhochkeil vorübergehend etwas verstärken. Da auch im Süden der Druck etwas
ansteigt, führt das aber nicht zu einer weiteren Gradientverschärfung, so dass
der Wind weiterhin nicht warnrelevant werden dürfte.
Die kältere Luftmasse kann sich weiter nach Westen vorarbeiten, in 850 hPa sinkt
die Temperatur auf Werte zwischen -5 Grad an der Neiße und +1 Grad in Südbaden
bzw. an der Nordsee. Somit ändert sich an den Tiefstwerten nur wenig. Bei
aufgelockerter bis geringer Bewölkung kann es zumindest in ungünstigen Lagen
leichten Frost geben, ansonsten liegen sie zwischen 6 und 0 Grad.

Mittwoch ... stellt sich eine klassische "High-over-Low" Konstellation ein: Dem
Höhenhoch, das seinen Schwerpunkt nach Finnland verlagert, stehen drei
Höhentiefs bzw. Kaltlufttropfen über der Iberischen Halbinsel, über dem Osten
Österreichs und über dem Westen des Schwarzen Meeres gegenüber. Das Höhentief
über der Iberischen Halbinsel kommt allmählich ins Seegebiet südlich der
Balearen voran, wodurch dort eine Zyklogenese über den Balearen in Gang kommt
und auch über Südwesteuropa bzw. über dem Südwesten des Vorhersagegebietes
leichter Druckfall einsetzt. Dadurch zieht sich das fennoskandische Bodenhoch
bzw. dessen zur Nordsee gerichteter Keil wieder etwas nach Osten bzw. Nordosten
zurück, verstärkt sich aber, wodurch sich wiederum der Gradient vor allem über
Südwestdeutschland verschärft und der Wind dort aus Ost auffrischt. Ob es für
warnrelevante Böen reicht, muss abgewartet werden.
Mit der Ostverlagerung des Kaltlufttropfens über dem Norden Österreichs klingen
die Niederschläge am Vormittag auch an den Alpen bzw. im Vorland rasch ab,
während die eventuellen leichten WLA-Niederschläge über Brandenburg und
Ostvorpommern ein wenig weiter nach Westen vorankommen. Die WLA dort haben alle
Modelle auf der Agenda, allerdings simulieren lediglich das ICON-EU und GFS
leichte Niederschläge.
Ansonsten setzt sich wieder vielerorts die von Osten her bodennah recht trockene
Festlandsluft durch und die Wolken lockern insbesondere auch im Südosten auf.
Lediglich im Osten und Nordosten dürfte die Sonne wenig Spielanteile haben, im
Rest des Landes kommt sie aber recht häufig zum Zuge.
Insgesamt kann sich die Luftmasse in der Osthälfte mit der WLA auch
niedertroposphärisch wieder etwas erwärmen, auf etwa -2 bis +1 Grad in 850 hPa.
Insofern ändert sich an den Höchstwerten nur wenig. Im Osten liegen sie - auch
bewölkungsabhängig - meist zwischen 10 und 15 Grad, in der Westhälfte zwischen
14 und 18, am Rhein vielleicht 19 Grad.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelldifferenzen bzgl. der Verteilung und Intensität der Niederschläge, die
mit der leicht unterschiedlich simulierten Lage und Zugbahn der Kaltlufttropfen
bzw. Höhentiefs zusammenhängen, wurden bereits im Text angesprochen und sind -
mal abgesehen von eventuellen Schneefällen in den Kammlagen der östlichen
Mittelgebirge bzw. an den Alpen - nicht weiter warnrelevant.
Natürlich haben die ebenfalls mit Unterschieden simulierten
Bewölkungsverhältnisse direkten Einfluss auf die Temperaturprognosen, die
insofern noch etwas mit Vorsicht zu genießen sind.
Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Modelle aber nur wenig voneinander.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff