DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

21-09-2016 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 21.09.2016 um 10.30 UTC



Am Wochenende teils freundlich und am Sonntag warm, im Südwesten sogar Werte um
25 Grad. Ab Montag unbeständig und nicht mehr so warm. Dabei an der Küste
zunehmend windig.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 28.09.2016


Am Samstag und Sonntag liegt Deutschland im Einflussbereich eines kräftigen
Höhenrückens, der nur sehr langsam unter Verstärkung über Mitteleuropa ostwärts
wandert, wobei zunehmend warme Luft wirksam ist.
Am Montag überquert ein teilokkludierter Tiefausläufer Deutschland von West nach
Ost und der zugehörige Höhentrog erreicht mit seiner Hauptachse etwa das
mittlere Deutschland.
Am Dienstag folgt nach kurzem antizyklonalen Einfluss im Osten und Süden von den
Britischen Inseln her ein Frontensystem mit Regen.
Am Mittwoch verlagert sich das zugehörige kräftige Tief zusammen mit seinem
Höhentief nach Südschweden und wir kommen auf die Rückseite der Front in etwas
frischere Meeresluft.
In der erweiterten Mittelfrist setzt sich zwischen dem zum Baltikum ziehenden
Tief und einem Hoch südwestlich von Irland eine kühle Nordwestströmung durch.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Zunächst gibt es keine großen Differenzen.
Am Montag überquert ein teilokkludierter Tiefausläufer Deutschland von West nach
Ost. Im Lauf von gestern 00 UTC sollte die Front durch Abtropfen des zugehörigen
Höhentroges zum westlichen Mittelmeer noch auseinanderreißen und insofern nach
Norden und Osten hin sowie in Ostbayern kaum Regen bringen. Im aktuellen Lauf
ist der Trog gut ausgeprägt und seine Hauptachse soll bis Tagesende die Mitte
Deutschlands erreichen. Damit ist es wahrscheinlich, dass fast ganz Deutschland
von dem Regenband der Front überquert wird.
Am Dienstag gleichen sich die Prognosen wieder an, da ein neues Frontensystem
von Westen und Nordwesten mit Regen auf uns übergreifen soll.
Am Mittwoch stellt sich dann im Tagesverlauf Rückseitenwetter mit Schauern ein,
was auch der alte 00-UTC-Lauf zeigt. Lediglich der 12-UTC-Lauf von gestern
bringt im Südwesten eine Schleifzone mit Regen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS, GEM (Can.) und ICON lassen das neue Frontensystem am Dienstag deutlich
später, sprich erst am Abend auf den Westen und Nordwesten mit Regen
übergreifen.
Bei JMA greift am Dienstagabend nur eine Warmfront auf den Nordwesten über und
in der Mitte und im Süden ist am Mittwoch vorrübergehend eine Hochdruckbrücke
wirksam, ehe im Laufe des Donnerstages eine Kaltfront von Nord nach Süd
übergreift.
Bei NAVGEM baut sich ebenfalls zum Mittwoch hin eine Hochdruckbrücke zwischen
dem Azorenhoch und dem russischen Hoch auf und erst zum Tagesende würde es im
Nordwesten eintrüben.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Den anfänglich recht kräftigen Hochdruckeinfluss am Dienstag, den einige Modelle
(s. o.) simulieren, erkennt man im 2. Cluster (18 Fälle) und vor allem im 3.
Cluster (13 Fälle). Dagegen bringt der erste Cluster mit 20 Modell-Runs das
rasche Übergreifen der Frontalzone, ähnlich wie der deterministische und der
Kontrolllauf.
In der erweiterten Mittelfrist geht's in den ersten beiden Clustern mit zyklonal
Nordwest weiter und im 3. Cluster mit NW antizyklonal. Der letzte Cluster bringt
mit nur 3 Fällen ein blockierendes Hoch über der Ostsee, wobei die Frontalzone
über Frankreich zum Mittelmeer abbiegt und teils den Westen und Süden
beeinflusst.
Die EPS-Meteogramme zeigen im Westen und Süden bis Sonntag einen
Temperaturanstieg auf spätsommerliche 22 bis 25 Grad. Im Nordosten ist der
Samstag vorübergehend etwas kühler, ehe es am Samstag ebenfalls warm ist.
In der neuen Woche ist es bei 15 bis 21 Grad frischer. Eine weitere Abkühlung
gibt es ab Freitag (erweiterte Mittelfrist), wobei die Streuung aber stark
ansteigt.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bis Sonntag stehen keine erhöhten Wahrscheinlichkeiten für Starkregen oder
Sturmböen bei Cosmo-LEPS und EZMW-EPS auf der Karte.
Am Montag steigt bei EZMW-EPS die Wahrscheinlichkeit für Böen 8 an der Nordsee
geringfügig an.
Ab Dienstag sind an der Nordsee Sturmböen wahrscheinlich, an der Ostsee und auf
exponierten Bergen möglich.
Von Dienstag 12 UTC bis Mittwoch 12 UTC simulieren bis zu 3 Modellläufe im
Südwesten Dauerregenmengen über 30 mm in 24 Stunden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden