DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

07-03-2022 08:30
SXEU31 DWAV 070800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 07.03.2022 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang von HM zu Sa

Ruhige Hochdrucklage fast ohne Niederschlag. Abgesehen von Frost, Nebel und
vereinzelter Glätte in den Nächten warnfrei.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
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Montag... Deutschland liegt im Randbereich einer hoch reichenden blockierenden
Antizyklone über der Nordsee, die sich in der Höhe langsam zum Westausgang des
Skagerraks verlagert. Am Boden reicht das Hoch mit einem Keil über Deutschland
und Österreich hinweg bis zum nordwestlichen Balkan. Dabei ist die eingeströmte
recht kalte Luft mit 850-hPa-Temperaturen zwischen -4 Grad im Nordwesten und -12
Grad im Südosten wirksam. Im Tagesverlauf steigt die Temperatur vor allem durch
Absinkprozesse um 2 bis 3 Grad an. Vor allem im Osten und Südosten sowie im
nördlichen Mittelgebirgsraum halten sich anfangs niedrige Schichtwolken und vor
allem im Raum Erzgebirge und Bayerischer Wald fallen ein paar Schneeflocken. Im
Norden lösen sich die lokalen Nebelfelder bis zum frühen Nachmittag weitgehend
auf. Auch die SC-Bewölkung lichtet sich und lediglich im Raum Sachsen und
Ostbayern verbleiben bis zum Abend noch Restwolken.

In der Nacht zu Dienstag wandert das Höhenhoch nur wenig weiter nach Osten und
der höchste Luftdruck verlagert sich in den Raum westliche Ostsee,
Nordostdeutschland und Westpolen.

Oft ist es sternenklar. Im Norden und Osten bildet sich wegen des geringen
Luftdruckgradientens und Windes wieder teils dichter Nebel. ICON-D2 zeigt vor
allem im Norden Schleswig-Holsteins und von Vorpommern bis zum Thüringer Becken
und nach Sachsen Nebel.
Verbreitet gibt es wieder Frost und bei negativen Belägen kann es vor allem an
Nebelrändern örtlich Reifglätte geben. Ansonsten gibt es allenfalls auf Brücken
geringen Reifansatz.
In einigen Alpentälern ist strenger Frost knapp unter -10 Grad möglich.

Dienstag... kräftigt sich das mit Schwerpunkt über Südnorwegen/Skagerrak
liegende blockierende Höhenhoch noch etwas. Gestützt durch Warmluftadvektion,
die bis nach Ostgrönland und Spitzbergen ausgreift, weitet sich, ausgehend von
diesem Hoch, ein Keil nach Nord-Nordwest aus, was die Lage konserviert. Dabei
ändert sich die Lage der von Südskandinavien über die westliche Ostsee und
Tschechien bis zum nordwestlichen Balkan reichende Hochbrücke kaum. Knapp
westlich der Hochachse stellen sich bei uns verbreitet östliche bis südöstliche
bodennahe Winde ein. Im Westen und Süden zeichnet sich etwas Gradient ab, für
warnrelevante Böen sollte es (und dann auch nur mit geringer Wahrscheinlichkeit)
allenfalls auf exponierten Gipfeln Südwestdeutschlands und westlich des Rheins
reichen. Bei nahezu ungehinderter Einstrahlung erfolgt gegenüber den Vortagen
ein leichter Temperaturanstieg auf Werte zwischen 6 Grad in der Oberpfalz und
bis 12 Grad im Rheinland. In 850 hPa erwärmt sich die Luft auf Werte zwischen +1
Grad im Emsland und -3 Grad in Südostbayern.

In der Nacht zum Mittwoch ändert sich die Druck- und Geopotentialverteilung nur
unwesentlich. Bei geringen Luftdruckgegensätzen besteht im Nordosten und dort
vor allem in Ostseenähe die größte Neigung zu Nebel.
Da nunmehr durch fortdauerndes Absinken die Inversion vor allem im Westen und
Norden weiter nach unten geführt wird, wird es dort nicht mehr ganz so kalt
werden wie in den Nächten zuvor. Dennoch sollte es noch einmal nahezu
flächendeckend für leichten Frost reichen. In der Südosthälfte dürfte sich
dagegen gebietsweise mäßiger Frost einstellen. In Alpentälern gibt es vereinzelt
Frost um -10 Grad.


Mittwoch... bleibt das Hochdruckwetter erhalten. Das Höhenhoch erstreckt sich
von Südostfrankreich bis nach Südschweden mit einem Höhenkeil, der nach Finnland
schwenkt. Auf der Vorderseite des Keils entwickelt sich ein neuer
Bodenhochschwerpunkt über Karelien und Nordwestrussland. Das Temperaturniveau in
850 hPa steigt weiter an auf Werte zwischen gut +4 Grad im Westen und -1 Grad in
der Lausitz (18 UTC).

Nach Auflösung der morgendlichen Nebelfelder gibt es mit dem Absinken ganztags
sonniges Wetter. Bei östlichen bis südöstlichen Winden wird es in einigen
Regionen im Westen und Südwesten frühlingshaft mild. Die Höchsttemperaturen
erreichen Werte zwischen 8 Grad auf Fehmarn und 14, vielleicht 15 Grad im
Rheinland.

Warnungen sind tagsüber nicht nötig.

In der Nacht zum Donnerstag wird es im Westen und Nordwesten örtlich frostfrei.
Ansonsten gibt es meist leichten, in Bayern und in einigen Mittelgebirgstälern
örtlich mäßigen Frost. Nebel ist am ehesten ganz im Osten möglich.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren die Hochdrucklage recht ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden