DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

19-01-2022 09:01
SXEU31 DWAV 190800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 19.01.2022 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: NWz
Vorübergehend mal etwas Abwechslung im Wettergeschehen. Im Bergland zeitweise
winterlich, aber voraussichtlich nur in exponierten Staulagen markante
Neuschneemengen nicht ausgeschlossen (am ehesten an den Alpen). An den Küsten
und auf den Bergen von der kommenden Nacht an bis Freitagfrüh stürmisch.


Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... markiert den Auftakt einer mehrtägigen Unterbrechung der doch recht
eingefahrenen, eher antizyklonal dominierten Großwetterlage. Viel ändert sich um
Grunde nicht; einem umfangreichen und hochreichenden Hochdruckgebiet über dem
Ostatlantik steht ein Langwellentrog über Nordost- und Osteuropa gegenüber und
wir sitzen quasi "zwischen den Stühlen". Allerdings setzte bzw. setzt aktuell
der nächste Vorstoß polarer Kaltluftmassen, der letztendlich auch zur erneuten
Regenerierung des Langwellentroges sehr weit westlich an, nämlich über dem
Nordmeer und nicht erst über Skandinavien. Der daraus resultierende Höhentrog
arbeitet sich unter Amplifizierung heute im Tagesverlauf allmählich über die
Norwegische See nach Skandinavien sowie zur Nordsee vor. Auf dessen Vorderseite
hat die Höhenströmung über Deutschland bereits auf West bis Südwest gedreht.
Im Bodenfeld hat bereits großräumig Druckfall eingesetzt und der Schwerpunkt des
bisher wetterbestimmenden Hochdruckgebietes verlagert sich bis zum Abend vom
Balkan zur Ägäis. Das mit dem Höhentrog korrespondierende Sturmtief im Bodenfeld
erreicht abends die Barentssee. Dessen Kaltfront hat aktuell die norwegische
Küste bzw. die nordwestliche Nordsee erreicht und kommt im Tagesverlauf mehr
oder weniger rasch südostwärts voran, wobei sie im Lee des Norwegischen
Küstengebirges durch mindestens zwei Leetief-Entwicklungen (in etwa über
Lappland sowie über dem Oslo-Fjord) eingebremst wird. Gegen Abend erreicht sie
den äußersten Nordwesten des Landes.
Bereits im Vorfeld beginnt sich der Gradient an der Südwestflanke des bis zum
Abend zum Kattegat ziehenden und sich auf einen Kerndruck von knapp unter 990
hPa vertiefenden Lee-Tief über dem Vorhersagegebiet deutlich zu verschärfen. Die
Schichtung bleibt allerdings relativ stabil, so dass sich die damit
einhergehende Windzunahme lediglich in höheren Lagen sowie an den Küsten
bemerkbar macht. Dort legt der Wind deutlich aus West bis Südwest zu und dreht
im Nordseeumfeld mit Kaltfrontpassage auf Nordwest. An den Küsten sowie in den
Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge gibt es vor allem nachmittags und abends
verbreitet steife bis stürmische Böen, im den Küsten angrenzenden Binnenland
reicht es eventuell noch für steife Böen (Bft 7), eventuell auch im Lee einiger
Mittelgebirge. Auf exponierten Mittelgebirgsgipfeln, insbesondere auf dem
Brocken muss nachmittags und abends mit Sturm- bzw. mit schweren Sturmböen
gerechnet werden, nach ICON-EU ist auf dem Brocken auch eine orkanartige Böe
nicht ausgeschlossen.
Ansonsten erweist sich die Kaltfront mangels dynamischer Hebungsunterstützung
von "oben" her (PVA ist erst weiter nördlich wirksam und wird zudem von KLA
teikompensiert) als relativ wenig wetteraktiv. Die durch die frontale
Querzirkulation ausgelöste Hebung reicht für leichten Regen oder Nieselregen,
der am späten Nachmittag und Abend auf den Nordwesten übergreift.
Im Detail nicht uninteressant ist allerdings die Entwicklung im präfrontalen
Bereich. Während sich in Teilen Südwest- und Süddeutschlands, aber auch nach
Osten zu bei etwas besserer Durchmischung und Entrainment trockenerer Luftmassen
von oberhalb der bis etwa 850 hPa reichenden feuchtkalten Grundschicht häufiger
als am Vortag die Sonne durchsetzen kann (in einigen Regionen, vor allem von
Oberschwaben bis ins Allgäu sowie in Teilen Oberfrankens und in der Oberpfalz
bleibt es aber dennoch wohl ganztägig bedeckt durch Hochnebel), werden die
Wolken im Westen von Frankreich her bereits aktuell wieder dichter.
Verantwortlich dafür ist ein kleines, nicht allzu hoch reichendes Höhentief, das
sich vorderseitig eines über Frankreich allmählich ostwärts schwenkenden
Randtroges entwickelt hat und (lediglich um bzw. unterhalb von 700 hPa
erkennbar) als Randtrog von Westen her über die Mitte Deutschlands hinweg bis
zum Nachmittag/Abend ostwärts zieht. Dadurch wird die feuchtkalte Grundschicht
in diesen Regionen auf etwa 800 hPa bzw. knapp darüber angehoben, was sich durch
einen bemerkenswerten Rückgang der 850 hPa-Temperaturen (von aktuell etwa 0 bis
+4 Grad auf -2 bis -6 Grad) bemerkbar macht. Zudem setzen leichte Niederschläge
ein, die sich ab dem Vormittag von Saarland/Rheinland-Pfalz her allmählich nach
Osten ausweiten und vielleicht auch noch das nördliche Franken erfassen. Diese
fallen zumindest teilweise als Nieselregen (die für die Eiskeimbildung günstigen
-10 Grad werden nicht erreicht), der in einigen Mittelgebirgslagen bei leichtem
Dauerfrost auch gefrieren kann. Etwas dagegen spricht die Tageszeit, dennoch
sollte die Situation im Auge behalten werden.
Ansonsten verläuft der Tag aber wettertechnisch ruhig. In den Regionen mit
beständigem Hochnebel sowie in den westlichen und zentralen Mittelgebirgen
werden die 0 Grad kaum erreicht bzw. überschritten, ansonsten liegen die
Höchstwerte zwischen 1 und 7 Grad.

In der Nacht zum Donnerstag kommt der Höhentrog über Mitteleuropa rasch ostwärts
voran, dahinter dreht die Höhenströmung auf Nordwest. Im Bodenfeld zieht das
Teiltief vom Kattegat bis Donnerstagfrüh nach Südfinnland und kann sich dabei
noch etwas vertiefen, dessen Kaltfront kommt über Deutschland rasch nach Süden
voran und erreicht morgens bereits die Alpen. Zwar kann durch kurzwellige
Troganteile etwas dynamische Hebung im Frontbereich induziert werden, dennoch
wird diese durch KLA und damit einhergehenden Druckanstieg teilkompensiert.
Somit hält sich die Niederschlagsintensität im Frontbereich in Grenzen. Meist
fallen mit Frontpassage lediglich wenige l/qm, nur in einigen Staulagen (vor
allem Harz, später Nordschwarzwald und morgens ostbayerischer Mittelgebirgsraum)
sind es mehr als 5 l/qm in 6 Stunden. Der Kaltfront folgt unmittelbar maritime
Polarluft auf direktem Wege über die Norwegische See bzw. Skandinavien, die 850
hPa-Temperatur sinkt bis Donnerstagfrüh auf -11 Grad im Nordosten und bis -5
Grad an den Alpen. Somit gehen die Niederschläge rasch und teils bis in tiefe
Lagen in Schnee oder Graupel über. In einigen Mittelgebirgslagen reicht es für
einige Zentimeter Neuschnee, in exponierten Staulagen auch bis an die 10 cm,
unterhalb von 300 bis 500 m ist es meist noch zu mild für Glätte.
Nach kurzer Wetterberuhigung gibt es postfrontal von der Nordsee und
Schleswig-Holstein her noch einzelne Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauer,
die sich über die Norddeutsche Tiefebene allmählich südostwärts ausbreiten,
wobei es dann auch in den Niederungen vorübergehend Glätte durch Schnee- und
Graupelmatsch geben. Der Hauptvorstoß der höhenkalten Luftmasse findet zwar
weiter östlich statt, dennoch sinkt die Temperatur in 500 hPa im Nordosten und
Osten auf um oder knapp unter -30 Grad, eventuell reicht es dort somit auch für
ein kurzes Gewitter.
Der Wind legt noch etwas zu, an den Küsten gibt es vor allem im Laufe der
zweiten Nachthälfte häufiger auch Sturmböen aus Nordwest, auf Helgoland und
entlang der Nordfriesischen Küste eventuell auch schwere Sturmböen. Mit
Frontpassage bzw. mit Passage der ersten Schauerstaffel postfrontal reicht es
auch in den Niederungen zumindest im Norden und Osten sowie in den mittleren
Landesteilen für einzelne steife, in kräftigeren Schauern eventuell auch
stürmische Böen. In den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge gibt es
stürmische Böen, exponiert Sturmböen, auf dem Brocken anfangs schwere Sturmböen.

Etwas ruhiger bleibt es windtechnisch im Südwesten, wo der Gradient mit Vorstoß
eines Bodenhochkeils von Frankreich her bereits wieder auffächert.
In den Niederungen gibt es nur stellenweise leichten Frost, am ehesten
präfrontal noch in der Südhälfte sowie postfrontal bei vorübergehendem Aufklaren
im Nordosten. Vor allem dort kann dann auch Glätte durch Überfrieren auftreten.
Im Bergland, oberhalb von etwa 400 bis 600 m, gibt es dagegen verbreitet Frost
und Glätte durch Schnee bzw. überfrierende Nässe.

Donnerstag... kommt der Trog über dem östlichen Mitteleuropa bzw. Skandinavien
weiter nach Osten voran, während sich der persistente Höhenrücken über dem
Ostatlantik ebenfalls ein wenig ostwärts vorarbeitet und abends mit seiner Achse
über Island bis zur Grönlandsee reicht. Die nordnordwestliche Höhenströmung über
dem Vorhersagegebiet steilt dadurch noch etwas auf.
Das Bodentief über Südfinnland kommt nur zögernd südostwärts Richtung Baltikum
voran und verliert kaum an Intensität, während sich das durch den Rücken
gestützte Bodenhoch westlich von Irland auf nahe 1045 hPa verstärkt und seine
Fühler über Frankreich weiterhin nach Südwestdeutschland austreckt. Somit bleibt
der scharfe Gradient über dem Vorhersagegebiet aufrecht und - mit Ausnahme des
äußersten Westens und des Südwestens muss recht verbreitet auch im Binnenland
bzw. in den Niederungen vor allem in Schauernähe mit steifen, vereinzelt auch
mit stürmischen Böen gerechnet werden. An den Küsten gibt es stürmische Böen und
Sturmböen, ebenso in den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge, auf
exponierten Gipfeln sind dort vorübergehend auch schwere Sturmböen nicht
ausgeschlossen. Erst am späten Nachmittag und Abend beginnt der Gradient
allmählich aufzufächern.
Die maritime Polarluft arbeitet sich weiter südwärts vor, in 850 hPa sinkt die
Temperatur bis zum Abend allgemein auf -12 bis -8 Grad. Zwar bleibt die
höhenkälteste Luftmasse weiter östlich, lediglich der äußerste Osten des Landes
wird von etwa -38 Grad in 500 hPa gestreift, dennoch reicht es postfrontal für
weitere Schauerstaffeln, nach Osten zu eventuell auch für das ein oder andere
kurze Gewitter. Vor allem die Region von der Deutschen Bucht bis zum Thüringer
Wald und zum Erzgebirge fällt dabei etwas ins Auge, da dort bodennah etwas
mildere Nordseeluft eingemischt wird und für eine etwas höhere Labilität
niedertroposphärisch sorgt. Vor allem im Stau der Mittelgebirge (Harz, Thüringer
Wald, Erzgebirge) fallen dort gebietsweise mehr als 5 l/qm. Dabei fällt oft bis
in die Niederungen Schnee oder Graupel, lediglich im Nordseeumfeld reicht es
teilweise nur für Schneeregen. Während es in tiefen Lagen aber lediglich
kurzzeitig für Glätte durch Schnee- bzw. Graupelmatsch reicht, können oberhalb
von etwa 300 bis 500 m einige Zentimeter Neuschnee fallen, in exponierten
Staulagen auch bis nahe 10 cm (am Erzgebirge), in höheren Lagen (oberhalb von
etwa 600 bis 800 m) sind bei Dauerfrost auch Schneeverwehungen möglich.
Schnee- und Graupelschauer bis in tiefere Lagen (an Rhein und Main reicht es
teilweise nur für Schneeregen) gibt es natürlich auch im Süden, aber auch dort
kommen nennenswerte Mengen lediglich im Stau des Schwarzwaldes, vor allem aber
der Alpen zusammen. In exponierten Staulagen der Alpen können bis zum Abend 10
bis 15 cm Neuschnee fallen.
Insgesamt weniger Schauer gibt es im Lee der Mittelgebirge, im äußersten Westen
bzw. Südwesten, aber auch im Nordosten, wo in etwa von Schleswig-Holstein über
Westmecklenburg bis nach Brandenburg bzw. in den Norden und Osten
Sachsen-Anhalts der Skandenföhn wirksam werden kann und durchaus für längere
sonnige Abschnitte sorgt.
Innerhalb der gut durchmischten Luftmasse werden Höchstwerte zwischen 1 und 5
Grad, entlang des Rheins stellenweise bis nahe 7 Grad erreicht, oberhalb von
etwa 300 m im Norden und 700 m im Südwesten/Süden gibt es leichten Dauerfrost.

In der Nacht zum Freitag weitet sich der Hochkeil über Südwestdeutschland
allmählich noch etwas nach Osten aus, während sich das Tief über dem Baltikum
ganz allmählich auffüllt. Somit bleibt noch ein recht veritabler Gradient
vorhanden, der nur zögernd weiter auffächert und an den Küsten sowie in den
Kamm- und Gipfellagen insbesondere der östlichen Mittelgebirge und der Alpen
noch für stürmische Böen aus Nordwest sorgt, im östlichen Alpenvorland sowie vom
Harz bis zum Erzgebirgsvorland kann es anfangs in den Niederungen noch steife
Böen geben. Ansonsten nimmt der Wind aber vor allem im Binnenland bzw. in den
Niederungen tagesgangbedingt recht rasch ab.
Während es im Nordosten aufgrund des wirksamen Skandenföhns, aber auch im
Südwesten bereits vielerorts trocken bleibt, gibt es sonst noch einzelne Schnee-
und Graupelschauer, im Nordwesten auch Schneeregenschauer. Meist fallen aber nur
wenig l/qm, lediglich in den Staulagen von Sauerland/Rothaargebirge, Harz und
Erzgebirge werden noch bis zu 5 l/qm simuliert, im Stau der Alpen gebietsweise
etwas mehr. Somit reicht es in tiefen Lagen - wenn überhaupt - lediglich
stellenweise für wenige Zentimeter Neuschnee bzw. Glätte durch Schneematsch, in
den Staulagen können dagegen nochmals um 5 cm, in exponierten Staulagen auch
etwas mehr zusammenkommen.
Zwischen den Schauern lockern die Wolken auch mal auf, vor allem im Nordosten
ist es längere Zeit auch gering bewölkt. Außer im Nordwesten gibt es somit wohl
recht verbreitet leichten, im Nordosten sowie in einigen Mittelgebirgslagen auch
mäßigen Frost und zusätzlich Glätte durch überfrorene Nässe.

Freitag... bleibt das Zentrum des Höhenhochs zwar knapp westlich von Irland, der
Schwerpunkt des Bodenhochs in etwa über der Keltischen See, der Höhenrücken
verlagert sich jedoch über das Nordmeer allmählich ostwärts und erreicht abends
mit seiner Achse die nördliche Nordsee und die Norwegische See. Gleichzeitig
kommt der umfangreiche Langwellentrog über Nordost- und Osteuropa zögernd nach
Osten voran, dessen Drehzentrum befindet sich abends über dem Westen Russlands.
Somit dreht die glatt konturierte Höhenströmung über dem Vorhersagegebiet auf
Nord. Der Rücken wird bereits von kräftiger mitteltroposphärischer WLA
überlaufen, die auch auf das Vorhersagegebiet übergreift.
Im Bodenfeld verstärkt sich der nach West- und Süddeutschland gerichtete
Hochkeil noch etwas, während sich das Tiefdruckgebiet vom Baltikum allmählich
Richtung Westrussland verlagert. Vor allem im Südosten kann sich der Gradient
dabei vorübergehend nochmals ein wenig verschärfen, so dass es im Osten/Südosten
Bayerns auch in den Niederungen im Tagesverlauf für steife Böen aus West reicht.
Ansonsten gibt es lediglich an exponierten Küstenabschnitten sowie in den
nördlichen und östlichen Mittelgebirgen anfangs noch steife Böen aus Nordwest,
auf exponierten Gipfeln (Brocken, Fichtelberg) stürmische Böen, auf den
Bayerwald- und Alpengipfeln Sturmböen.
Während es im Nordosten und Osten weitgehend trocken bleibt und bei nach wie vor
wirksamen Skandenföhn auch für längere Zeit die Sonne durchkommt, bleibt die
Luftmasse vor allem in einem breiten Streifen von der Nordsee bis in den Süden
und Osten Bayerns niedertroposphärisch feucht und labil geschichtet. Dort gibt
es noch leichte Niederschläge, die im Nordwesten mit beginnender Milderung in
850 hPa (bis zum Abend auf -3 bis -1 Grad) meist als Regen, sonst als
Schneeregen oder Schnee fallen. Oberhalb von 400 bis 600 m können dabei nochmals
einige Zentimeter Neuschnee zusammenkommen, in einigen Staulagen auch um 5 cm.
Im Südwesten und Westen bleibt es allerdings bei zunehmenden Hochdruckeinfluss -
außer in den Staulagen der dortigen Mittelgebirge - vielerorts trocken.
Zum späten Nachmittag und Abend hin erreicht die langgestreckte Warmfront eines
zum Nordmeer ziehenden Tiefs die Deutsche Bucht und den äußersten Nordwesten des
Landes, so dass dort der Wind aus Nordwest auffrischt (abends im Nordseeumfeld
wieder verbreitet Bft 7) und sich auch die Niederschläge ein wenig
intensivieren.
Die Temperaturen erreichen in den Niederungen Höchstwerte zwischen 1 Grad im
östlichen Alpenvorland und 6 bis 7 Grad im Nordseeumfeld. Oberhalb von etwa 400
bis 600 m gibt es leichten Dauerfrost.

In der Nacht zum Samstag kommen die Warmfront allmählich, die leichten
Niederschläge aber rasch südostwärts voran, wobei sie vor allem im Stau der
zentralen und östlichen, später auch der ostbayerischen Mittelgebirge teilweise
länger anhalten können. Die Schneefallgrenze steigt nur zögernd an, im Westen
bis Samstagfrüh auf über 600 m, nach Osten und Südosten zu schneit es bis in
tiefe Lagen. In den genannten Staulagen fallen gebietsweise 10 bis 15 cm
Neuschnee, sonst sind es meist weniger als 5 cm. Im Nordosten und ganz im
Südwesten bleibt es noch trocken und auch an den Alpen kommen bis Samstagfrüh
maximal wenige Zentimeter Neuschnee zusammen.
Der Wind frischt erneut aus West bis Nordwest auf. Im Nordseeumfeld gibt es
verbreitet steife Böen, in den Kamm- und Gipfellagen der zentralen, östlichen
und ostbayerischen Mittelgebirge sowie der Alpen gibt es stürmische Böen bzw.
Sturmböen, auf exponierten Gipfeln auch wieder schwere Sturmböen. Ausgenommen
von der Windzunahme bleiben der Nordosten (Ostsee) sowie der Südwesten des
Landes.
Im Norden und Westen bleibt es allgemein frostfrei, sonst gibt es vielerorts
leichten Frost und auch in den Niederungen gebietsweise Glätte durch etwas
Neuschnee bzw. überfrorene Nässe. Im Übergangsbereich zur milderen Luftmasse
kann auch gefrierender Regen nicht ausgeschlossen werden.



Modellvergleich und -einschätzung
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Anhand der synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten
Modellunterschiede ausmachen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff