DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

30-11-2021 09:02
SXEU31 DWAV 300800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 30.11.2021 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: NWz
Heute in den Mittelgebirgen kräftige Schneefälle, in den Hochlagen Verwehungen
(Unwetter nicht ausgeschlossen), bis zum Abend deutlich steigende
Schneefallgrenze, entsprechend bis in den Mittwoch hinein in einigen
Mittelgebirgen Dauerregen und Tauwetter.
Dazu in den Hochlagen und an den Küsten verbreitet Sturm- und schwere Sturmböen,
exponiert (Brocken) Orkanböen. In den Niederungen heute vor allem im Süden
Sturmböen, am Mittwoch im Norden, dort gegen Abend vorübergehend auch schwere
Sturm- oder gar orkanartige Böen nicht ausgeschlossen (Cold Jet).
Am Donnerstag deutliche Wetterberuhigung, dafür aber wieder bis in tiefere Lagen
etwas Neuschnee.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... stellt den Auftakt in eine wettertechnisch sehr abwechslungsreiche
(und für den Forecaster auch arbeitsintensive) Woche dar. Von allem ist etwas
geboten: Über kräftige Schneefälle bis hin zu Tauwetter, dazu vor allem heute
und auch morgen viel Wind und Sturm. Das Unwetterpotenzial (heute
Schneeverwehungen, morgen Sturm) bleibt dennoch eher gering und regional eng
begrenzt.
Nun zur Entwicklung im Detail:
Aktuell befindet sich Deutschland auf der Rückseite eines umfangreichen
Langwellentroges, der vom Nordmeer über Skandinavien und das östliche
Mitteleuropa bis zum Balkan reicht, unterhalb einer kräftigen und zyklonal
konturierten nordwestlichen Höhenströmung. Ein darin eingebetteter
Kurzwellentrog verlagert sich im Tagesverlauf rasch von Südschweden nach
Nordostpolen, das korrespondierende Bodentief ("CHRISTIAN") hat inzwischen das
Skagerrak erreicht und zieht bis zum Abend ebenfalls rasch südostwärts, wobei es
sich zunehmend achsensenkrecht unterhalb des Drehzentrum des Kurzwellentroges
befindet, bereits etwa am Vormittag mit einem Kerbdruck von knapp unter 985 hPa
den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht hat und sich am späten
Nachmittag/Abend beginnt aufzufüllen.
Die Warmfront des Tiefs hat aktuell auf den Westen Deutschlands übergegriffen
und kommt bei rasch fortschreitendem Okklusionsprozess rasch nach Südosten
voran. Bereits gegen Abend erreicht das dann okkludierte Frontensystem
Süddeutschland, wobei die Kaltfront über Südwest-/Westdeutschland nach
Nordwesten zurückhängt und in die Warmfront eines weiteren Tiefs knapp nördlich
von Schottland übergeht.
Im Vorfeld der Warmfront führt massive WLA zu markanter dynamischer Hebung,
entsprechend haben in weiten Teilen des Landes teils anhaltende Niederschläge
eingesetzt, die aktuell auch auf den Südosten übergreifen, im Norden und
Nordwesten mit Kaltfront- bzw. Okklusionspassage aber bereits wieder nachlassen.
Vor allem in den West- bis Nordweststaulagen kommen dabei bis zum Abend
(Mittelgebirge) bzw. bis weit in die kommende Nacht (Alpenrand) durchaus
markante Niederschlagsmengen zwischen 15 und 30, in exponierten Staulagen auch
bis 50 l/qm in 12 bis 18 Stunden zusammen. Diese fallen zunächst bis in tiefere
Lagen (am Vormittag ca. 300 bis 500 m, im Westen ist die Schneefallgrenze dann
aber bereits deutlich angestiegen) als Schnee. Dabei fallen bis zum Abend 5 bis
10 cm, oberhalb von 600 m vor allem in Staulagen auch bis 20 cm, exponiert mehr.

Entsprechend wurden insbesondere für die Mittelgebirge (ab etwa 400 bis 800 m)
markante Schneefallwarnungen ausgegeben, teilweise in Verbindung mit
Schneeverwehungen (oberhalb von 800 m), wobei am Vormittag vor allem im
Thüringer Wald, später dann in den ostbayerischen Mittelgebirgen sowie im
Hochschwarzwald regional eng begrenzt durchaus auch Unwetterpotenzial vorhanden
ist, von einer entsprechenden Warnung aufgrund der Kleinräumigkeit des
Ereignisses aber bisher abgesehen wurde. Vor allem im Südosten dauert es noch
längere Zeit, bis sich auch niedertroposphärisch die mildere Luft durchsetzen
kann, zumal das Frontensystem rasch okkludiert und sich diese Region auch am
Abend noch im präfrontalen Bereich befindet mit Temperaturen zwischen -1 und -4
Grad in 850 hPa. Im Westen und Südwesten sowie an den Alpen steigen die
Temperaturen in 850 hPa dagegen bis zum Abend auf -1 bis +4 Grad.
Entsprechend setzt vor allem im Schwarzwald sowie an den Alpen Tauwetter ein.
Die Kriterien für eine markante Warnung sind auf jeden Fall erfüllt, kleinräumig
könnte es vor allem im Hochschwarzwald sowie im Oberallgäu auch für
Unwetterkriterien reichen (Abflussmengen bis Mittwochfrüh bzw. -vormittag 40 bis
60 l/qm), aufgrund der halbwegs trockenen Vorgeschichte wird aber
voraussichtlich von einer entsprechenden Warnung abgesehen.
Warntechnisch eine Rolle spielt dagegen der Wind. An der Südwestflanke des Tiefs
hat sich ein veritabler Gradient eingestellt, wobei der Wind durch orographische
Effekte (in erster Linie Leitplankeneffekt) vor allem im Alpenvorland, aber auch
vom Harz bis zum Erzgebirgsvorland sowie an den westlichen Mittelgebirgen bis in
tiefe Lagen Sturmstärke erreichen kann (Bft 8 bis 9, exponiert vor allem im
Alpenvorland Bft 10 aus Südwest bis West). Ansonsten reicht es in den
Niederungen meist nur für steife Böen, wobei sich der Wind im Westen und in der
Mitte nach Frontpassage rasch abschwächt. An den Küsten gibt es im Bereich eines
sich sogar noch etwas verstärkenden Bodentroges bis in den Abend hinein
ebenfalls Sturmböen aus Südwest, später - nach dessen Passage - aus Nordwest.
Auf den Bergen muss verbreitet mit Sturmböen, auf exponierten Gipfeln mit
schweren Sturmböen, auf dem Brocken mit Orkanböen gerechnet werden.
Die Sonne zeigt sich heute lediglich postfrontal im Norden und Nordwesten. Die
Temperaturen steigen bis zum Abend auf Höchstwerte zwischen 2 Grad im
ostbayerischen Mittelgebirgsraum und knapp 10 Grad am Niederrhein.

In der Nacht zum Mittwoch verlagern sich Kurzwellentrog und Bodentief rasch
südostwärts, wobei sich das Bodentief auffüllt und der Gradient im
Vorhersagegebiet vorübergehend deutlich auffächert. Zumindest in den Niederungen
sowie an den Küsten flaut der Wind rasch ab, auf den Bergen bleibt es stürmisch.

Dem Trog folgt ein flacher Rücken, der bereits am Mittwochfrüh die Osthälfte des
Landes erreicht, so dass die Höhenströmung vorübergehend auf West bis Südwest
zurückdreht. Dabei überquert ein markanter Kurzwellentrog im Laufe der Nacht die
Britischen Inseln und erreicht bereits in der zweiten Nachthälfte die westliche
Nordsee. Die markante, hauptsächlich aus PVA resultierende, aber durch WLA
gestützte Hebung auf dessen Vorderseite überlappt günstig mit dem Bodentief
knapp nördlich von Schottland, das sich deutlich vertiefen kann und bis
Mittwochfrüh über der mittleren Nordsee mit einem Kerndruck von knapp unter 980
hPa aufschlägt. Dabei deuten einige Modelle eine Shapiro-Keyser-Entwicklung an -
in erster Linie GFS (erkennbar vor allem anhand der doppelten Jetkonfiguration,
das Tief befindet sich zwischen dem rechten Eingangsbereich bzw. dem linken
Ausgangsbereich zweier Jetstreaks) - allerdings waren die Hinweise in den
Vorläufen teilweise eindeutiger. Wie auch immer, es gehen noch einige Läufe ins
Land und die Entwicklung sollte auf jeden Fall im Auge behalten werden.
Die Warmfront des Tiefs erreicht bereits in den Frühstunden den Nordosten
Deutschlands, im Warmsektor verdrängt die milde Meeresluft nun auch die
Kaltluftreste ganz im Südosten, verbreitet steigt die Temperatur in 850 hPa auf
-1 bis +3 Grad. Lediglich ganz im Nordosten bleibt es präfrontal noch etwas
kälter (-2 bis -4 Grad), so dass die mit Annäherung der Warmfront einsetzenden
Niederschläge anfangs vielleicht sogar kurzzeitig noch als Schnee fallen.
Ansonsten fällt von Südwesten her wieder verbreitet Regen, der rasch nach Osten
bzw. Nordosten vorankommt, aber meist nicht allzu ergiebig ausfällt. Lediglich
ganz im Norden sowie in den süddeutschen Mittelgebirgen und an den Alpen kommen
mehr als 10 l/qm in 12 Stunden zusammen, in einigen Staulagen auch über 20 l/qm,
wobei die Niederschläge im Süden bereits im Laufe der zweiten Nachthälfte rasch
nachlassen. Dennoch reicht es dort in einigen Mittelgebirgslagen und an den
Alpen - wie bereits weiter oben erwähnt - für Tauwetter, zumal die
Schneefallgrenze auf über 1000 m steigt.
Wie bereits erwähnt, bleibt es auf den Bergen stürmisch (Bft 8 bis 10 aus
Südwest), mit Annäherung des Tiefs verschärft sich im Laufe der zweiten
Nachthälfte aber auch im Westen und Nordwesten der Gradient erneut und der auf
Südwest zurückdrehende Wind erreicht in Böen Bft 7, exponiert (Nordsee, einige
Leelagen) auch Bft 8.
Frost spielt in der kommenden Nacht wohl kaum mehr eine Rolle, lediglich im
äußersten Nordosten sowie in höheren Lagen insbesondere der südostdeutschen
Mittelgebirge sinkt die Temperatur auf nahe 0 Grad oder gar knapp darunter.

Mittwoch... verlagert sich der Kurzwellentrog bis zum Abend zur westlichen
Ostsee. Er überläuft am Nachmittag das korrespondierende Bodentief, das sich bis
dahin noch etwas vertiefen kann und bis zum Abend nach Lesart von ICON-EU bzw.
-D2 mit einem Kerndruck von knapp über 970 hPa in etwa über dem südlichen
Schleswig-Holstein, nach GFS und IFS eher über der westlichen Ostsee aufschlägt.
Wie bereits erwähnt, ist es noch unklar, ob es zu einer
Shapiro-Keyser-Entwicklung und somit zur Ausbildung eines Cold Jets an dessen
Südwestflanke kommt. Entsprechende Signale haben vor allem die hochauflösenden
Modelle (ICON-D2, aber auch SuperHD) für Teile der Norddeutschen Tiefebene in
den späten nachmittags- und Abendstunden auf der Agenda, in etwa die Regionen
vom Weser-Ems-Gebiet über das südliche Niedersachsen bis nach Sachsen-Anhalt.
Dort werden Sturm- und schwere Sturmböen (Bft 9 bis 10) simuliert, vereinzelt
auch mal orkanartige Böen (Bft 11), wobei die probabilistischen Verfahren
(ICON-D2-EPS) (noch keine Signale für Bft 11 auf der Agenda haben.
Wie auch immer - stürmisch wird's im Norden bis in die mittleren Landesteile und
abends dann auch in der Osthälfte allemal, speziell im Nordseeumfeld muss an der
Westflanke des Tiefs ab den Nachmittagsstunden bis weit in die Nacht zum
Donnerstag wohl recht verbreitet mit schweren Sturm- bis orkanartigen Böen
gerechnet werden, ebenso in den Hochlagen der zentralen und östlichen
Mittelgebirge.
In der Südhälfte gestaltet sich die Windentwicklung dagegen deutlich
entspannter. Dort reicht es in den Niederungen wohl nur für steife Böen - im
Südosten nicht einmal dafür - und in den Hochlagen aber nach wie vor für
Sturmböen, vereinzelt schwere Sturmböen aus Südwest.
Mit Abzug der Warmfront klingen die Regenfälle am Vormittag vorübergehend ab,
später gibt es mit Kaltfrontpassage vor allem im Westen, Südwesten und in der
Mitte erneut Schauer, wobei die Schneefallgrenze zunächst noch oberhalb von 1000
m verharrt. Insgesamt bleiben die Mengen aber übersichtlich, lediglich in
einigen Staulagen (Schwarzwald, Bayerischer Wald) werden mehr als 10 l/qm
simuliert, dort dauert das Tauwetter mit abnehmender Tendenz somit auch weiter
ab
Mit dem Trog gelangt vor allem in den Westen und Norden ein Schwall
Höhenkaltluft (-26 bis -28 Grad in 500 hPa bei 0 bis -2 Grad in 850 hPa) und es
entwickeln sich einzelne Schauer. Kurze Gewitter sind dabei vor allem ganz im
Norden nicht ausgeschlossen.
Die Sonne zeigt sich wohl am ehesten im Warmsektor ganz im Südosten ab und zu
mal und insgesamt wird es innerhalb der gut durchmischten Luftmasse mit
Höchstwerten zwischen 7 und 11 Grad sehr mild.

In der Nacht zum Donnerstag zieht der Kurzwellentrog unter deutlichem
Konturverlust rasch weiter zum Baltikum, ebenso wie das Bodentief, das sich
ebenfalls allmählich auffüllt. An dessen Westflanke fächert der Gradient von
Westen her nur zögernd auf, so dass es ganz im Nordosten wohl noch bis in die
Frühstunden stürmisch bleibt. Ansonsten flaut der Wind aber in allen Höhenlagen
rasch und deutlich ab.
Insgesamt wird der Langwellentrog durch den markanten Kaltluftvorstoß rückseitig
des Kurzwellentroges über Skandinavien wieder regeneriert und im Laufe der Nacht
verlagert sich ein weiterer Randtrog über die Nordsee südwärts zur Deutschen
Bucht. Rückseitig des abziehenden Bodentiefs dreht die Strömung im gesamten
Vorhersagegebiet somit niedertroposphärisch auf Nordwest, wobei maritime
Polarluft advehiert wird und die Temperatur in 850 hPa bis Donnerstagfrüh auf
Werte zwischen -7 Grad im Norden und -2 Grad an den Alpen sinkt. Vor allem an
der Westflanke des abziehenden Tiefs gibt es im Norden bzw. Nordosten zunächst
noch schauerartige Niederschläge, die teilweise bis in tiefe Lagen wieder
zunehmend als Schnee fallen. Eventuell reicht es in den Frühstunden für eine
dünne Schneedecke, zumindest muss aber mit Glätte durch Schneematsch gerechnet
werden.
Auch im übrigen Land fallen noch einzelne Schauer, am ehesten wohl an den
Nordrändern der Mittelgebirge und später im Stau der Alpen, wobei die
Schneefallgrenze allmählich auf 200 bis 500 m, an den Alpen bis etwa 800 m
sinkt, die Neuschneemengen aber eher gering bleiben (höchstens in Staulagen mal
mehr als 5 cm).
Mit dem sich annähernden Trog gelangt der Nordwesten ausgangs der Nacht in den
Einflussbereich höhenkalter Luftmassen (bis -37 Grad in 500 hPa), so dass dort
die Labilität deutlich zunimmt (Labilitätsfläche bis etwa 450 hPa) und sich
entsprechend auch häufiger Schneeregen- und Schneeschauer bis in tiefe Lagen
oder gar einzelne Graupelgewitter entwickeln können, wobei stellenweise Glätte
auftritt.
Leichten Frost gibt es hauptsächlich in den Mittelgebirgen, gebietsweise aber
auch - sollte es für längere Zeit mal auflockern - im Norden. Dann muss
zusätzlich mit Glätte durch Überfrieren gerechnet werden.

Donnerstag... greift der nun die Hauptachse des Langwellentroges markierende
Randtrog von der Nordsee her auf das Vorhersagegebiet über. Rückseitig wölbt
sich vom Ostatlantik her ein Höhenrücken Richtung Britische Inseln auf, so dass
die Höhenströmung über dem Vorhersagegebiet zunehmend auf Nordwest bis Nord
dreht.
Im Bodenfeld kommt das Tief über dem Baltikum nur noch wenig nach Osten voran
und füllt sich weiterhin nur zögernd auf. Gleichzeitig schiebt sich - ausgehend
von einem kräftigen Hochdruckgebiet nördlich der Azoren - ein Hochkeil über
Frankreich nach Südwestdeutschland. Somit bleibt es bei einer im Vergleich zu
den Vortagen relativ gradientarmen nordwestlichen Bodenströmung. Für stürmische
Böen aus Nordwest reicht es anfangs vielleicht noch entlang er vorpommerschen
Ostseeküste, ansonsten wohl nur noch in einigen exponierten Hochlagen.
Mit dem Höhentrog werden weite Teile des Landes von höhenkalter Meeresluft
geflutet. In 500 hPa sinkt die Temperatur im Bereich der Trogachse auf -35 bis
-39 Grad, in 850 hPa auf -4 Grad an den Alpen und bis -8 Grad im Nordosten.
Dabei entwickeln sich vielerorts Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauer,
vereinzelt sind auch kurze Gewitter dabei. Trocken bleibt es wohl am ehesten in
einem Streifen von Schleswig-Holstein über das nordöstliche Niedersachsen, Teile
von Sachsen-Anhalt bis nach Nordbrandenburg, wo der Skandinavienföhn wirksam
werden kann. Aber auch sonst sind die simulierten Niederschlagsmengen
übersichtlich. Meist fallen weniger als 5 l/qm in 12 Stunden, lediglich in den
Staulagen einiger Mittelgebirge sowie im Alpenstau sind es stellenweise bis an
die 10 cm. Entsprechend kommt man wohl auch in diesen Regionen mit gelben
Schneefallwarnungen über die Runden. In kräftigeren Schauern kann es aber auch
in tiefen Lagen kurzeitig mal Glätte aufgrund von Schnee- oder Graupelmatsch
geben.
Innerhalb der gut durchmischten Luftmasse werden immerhin noch Höchstwerte
zwischen 2 und 7 Grad erreicht, oberhalb von etwa 400 bis 800 m gibt es leichten
Dauerfrost.

In der Nacht zum Freitag verlagert sich der Höhentrog rasch weiter ostwärts,
rückseitig stellt sich eine relativ glatte nordwestliche Höhenströmung ein und
der nach Südwestdeutschland gerichtete Bodenhochkeil weitet sich vorübergehend
nach Norden und Osten aus. Somit klingen die Schauer ab, lediglich an den Alpen
schneit es noch etwas länger und auch an den Küsten dauert die Schauertätigkeit
noch an.
Verbreitet lockern die Wolken auf und es gibt - außer ganz im Nordwesten -
vielerorts leichten Frost sowie Glätte.

Modellvergleich und -einschätzung
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Abgesehen von den bereits im Text angesprochenen Unterschieden, die
Tiefdruckentwicklung am morgigen Mittwoch betreffend, unterscheiden sich die
Modelle im Kurzfristzeitraum nur wenig. Aktuell deutet sich für den morgigen
Mittwoch auch in Norddeutschland windtechnisch noch keine Unwetterlage an (außer
für die unmittelbare Nordseeküste), ausgeschlossen ist das aber angesichts einer
eventuellen Shapiro-Keyser-Entwicklung nicht.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff