DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

03-09-2021 11:01

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 03.09.2021 um 10.30 UTC



Zunächst überwiegend freundlich, nur gelegentlich auch wolkig und kaum Schauer
oder Gewitter. Dazu meist warm bis sehr warm. Ab Donnerstag in der Westhälfte
einzelne Schauer oder Gewitter, aber weiter sommerliche Temperaturen.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 10.09.2021


Am Montag liegen wir im Randbereich eines kräftigen Höhenrückens, der sich durch
WLA über Westeuropa weiter verstärkt und sich bis nach Schottland ausdehnt. Im
Bodendruckfeld hat sich das Hoch vom Ostseeraum (Sonntag) nach Osteuropa
verlagert, so dass wärmere Luft von Süden zu uns gelangen kann. Damit steigen
die Temperaturen in 850 hPa im Südwesten auf 12 Grad und im Nordosten auf 6 Grad
an. Ein flacher Kurzwellentrog sorgt dabei im Norden und Westen vor allem für
hohe Wolkenfelder.

Am Dienstag spaltet sich aus dem Höhenrücken über der Nordsee ein
abgeschlossenes Höhenhoch ab und der restliche Höhenrücken schwenkt nach
Frankreich. Der schwache Randtrog erreicht derweil die Alpen.

Auch am Mittwoch liegen wir im Einflussbereich des nach Nordwestpolen wandernden
Höhenhochs in Verbindung mit dem Bodenhoch über Osteuropa, wobei von Süden noch
etwas wärmere Luft zu uns gelangt mit 850-hPa-Temperaturen zwischen 16 Grad am
Alpenrand und 10 Grad an der Oder.

Am Donnerstag bewegt sich das Höhenhoch über Nordpolen nur wenig ostwärts und
gleichzeitig nähert sich von Westen ein Höhentrog, in dessen Kern sich ein
Höhentief südwestlich von Irland befindet. Trogvorderseitig greifen Bewölkung
und einzelne Schauer und Gewitter auf den Westen über.

Das Höhenhoch wandert am Freitag geringfügig nach Osten und erreicht das
Grenzgebiet zu Weißrussland. Gleichzeitig regeneriert sich der Höhentrog über
dem Atlantik. Der daraus resultierende Kurzwellentrog erreicht Benelux und den
äußersten Südwesten Deutschlands.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Lauf vom IFS zeigt gegen Ende der Woche zwar geringe Differenzen zu den
gestrigen Modell-Runs in den fundamentalen Vorhersagefeldern, aber insgesamt
wirken sich diese kaum beim Wetter aus.
Der Lauf von gestern, 12 UTC ist geringfügig antizyklonaler und bringt somit am
Donnerstag und Freitag kaum Niederschlag. Die 00-UTC Läufe zeigen in der
Westhälfte einzelne Schauer oder Gewitter.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bei den anderen Globalmodellen greift der Westeuropäische Trog ebenfalls am
Donnerstag auf den Westen und Südwesten, nach GFS und GEM auch auf den
Nordwesten mit einzelnen Schauern und Gewittern über.
Am Freitag werden dann nach GFS und GEM der Osten und Nordosten sowie die
mittleren Gebiete erfasst, während bei IFS nur die Westhälfte Deutschlands von
konvektiven Regenfällen betroffen ist.
Bei den Canadiern (GEM) etabliert sich sogar eine lebhafte Südwestströmung ab
Freitag, so dass leicht unbeständiges Wetter bis in die erweiterte Mittelfrist
herrscht.
ICON stützt dagegen heute die Lösung von IFS.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse von heute zeigt bis zum 7. Folgetag keine im Vergleich zum
operationellen Lauf durchweg andere Lösung. Fast alle Geopotentialfelder werden
dabei als blockierend eingestuft, nur im 2. und 4. Cluster wird die
Freitagskarte in ´atlantischer Rücken´ eingeteilt.
Interessant wird es im Zeitraum der erweiterten Mittelfrist: Hier enden meist
die Blockig-Lagen und es wird deutlich zyklonaler mit Südwest- und Westlagen.
Nur im 4. Cluster (von insgesamt 5) mit insgesamt 9 Modellruns bleibt es bei der
Blockinglage mit einem Höhenrücken über Mitteleuropa.

In der Rauchfahne von Offenbach erkennt man in der 850-hPa-Temperatur zunächst
bereits recht hohe Werte um 10 oder 11 Grad. Die Temperaturen steigen bis
Mittwoch auf 12 bis 15 Grad und halten sich bis Freitag meist in diesem Niveau.
Erst zum Folgewochenende sinken die Temperaturen bei steigender Streuung etwas
ab. Auch das Geopotential sinkt ab Donnerstag kontinuierlich ab und die
Regenwahrscheinlichkeit nimmt ab Freitag zu. Damit wird klar, dass es in der
erweiterten Mittelfristvorhersage (Tage 8 bis 10) zyklonaler und unbeständiger
wird.

Die Temperaturen liegen in den EPS-Meteogrammen zunächst rund 2 bis 4 Grad über
dem Modellklima und am Mittwoch im Westen und Südwesten, am Donnerstag und
Freitag im übrigen Land sogar um 5 bis 7 Grad darüber.
Zunächst überwiegen östliche Windrichtungen. Mit Winddrehung über Südost und Süd
sind im erweiterten Mittelfristzeitraum ab Samstag Süd- bis Südwestwinde
wahrscheinlich und die Regen kommt in mehr als 50 Prozent der Modellläufe vor.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen ist bis Mittwoch
gering. Nur isolierte Gewitter können am Nordrand der Mittelgebirge, im
Alpenraum und im Südschwarzwald nicht ausgeschlossen werden. Ab Donnerstag nimmt
in der Westhälfte die Gefahr von teils markanten Gewittern durch die Vorderseite
des beschriebenen Troges zu.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden